Wie geht ihr EG.5 (Eris) entgegen?

  • Ich, ich, ich....


    Wärst du verbeamteter Polizist und dein Partner Arzt und hättet zwei kleine Kinder zu betreuen, sähe deine heile 2020 Welt wohl etwas anders aus...

    Tja, ich betreue aber keine Kinder und möchte auch keine. Dafür werden mir auch massive Zuschläge verwehrt.

  • Tja, ich betreue aber keine Kinder und möchte auch keine. Dafür werden mir auch massive Zuschläge verwehrt.

    Du meinst Geld ist eine Rechtfertigung für einen Mangel an Empathie? Gilt das generell, also auch dann noch, wenn andere Menschen deinen Belangen empathiearm begegnen, dass materielle Aspekte das rechtfertigen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • 2020? Was war daran krass.

    Da war eine Pandemie, die die Welt in Atem gehalten hat. Darunter fällt natürlich auch das geschlossene Fitnessstudio, denn auch das war eine einmalige Besonderheit in der Geschichte der Fitnessstudios aber nicht nur, denn Milliarden Menschen hatten ganz andere Probleme als das geschlossene Fitnessstudio. Wenn du behauptest, die Pandemie wäre nicht "krass" gewesen, musst du dich eingegraben und nichts mitbekommen haben.

  • Ich habe 2020 auch als eher "angenehm" in Erinnerung. Arbeitsreich, ja, absolut. Ich habe sehr oft bis spät in der Nacht Materialien auf Selbstlernformat umgestrickt und Einreichungen korrigiert usw., ab Sommer hieß Distanzunterricht dann Videokonferenz nach Stundenplan und bedeutete gerade anfangs auch viel Vorbereitungsaufwand. Aber gleichzeitig war diese Lebensphase auch sehr entschleunigt und man hatte ausreichend Zeit und Muße, mal runterzukommen und sich auf sich selbst zu besinnen. Überhaupt habe ich sämtliche "Homeoffice-Phasen" absolut positiv in Erinnerung.

    2021, mit Wechselunterricht usw., wurde dann eher ätzend.


    Das negiert ja auch nicht, dass alles, was auf medizinischer Ebene passierte, dramatisch war.

  • Aber gleichzeitig war diese Lebensphase auch sehr entschleunigt und man hatte ausreichend Zeit und Muße, mal runterzukommen und sich auf sich selbst zu besinnen.

    Ich glaube, das klingt aber für Leute mit Kindern zuhause, die die auch noch beschulen mussten eher als Hohn, da war nichts entschleunigt, da hätte jeder Tag 48 h haben müssen und für einen selber blieb dann wenig Zeit, selbst für die Kinder eher nicht neben Schulsachen.

  • Ja gut, aber so empathielos das jetzt möglicherweise klingt: dein Kind, dein Problem. Dass man damals versucht hat, aus der Überforderung von Eltern mit ihrem eigenen Nachwuchs ein gesamtgesellschaftliches Thema zu machen, fand ich bereits damals massiv befremdlich.

  • Dass man damals versucht hat, aus der Überforderung von Eltern mit ihrem eigenen Nachwuchs ein gesamtgesellschaftliches Thema zu machen, fand ich bereits damals massiv befremdlich.

    Eine Überforderung, die wohl viele Kollegen verursacht haben, weil ihnen egal war wie der Stoff an die Kinder kommt


    Weil sie eben die Zeit lieber für sich genutzt haben oder das ganze als Ferien gesehen haben.

  • Kindergärten und Schulen waren zu, natürlich ist das ein gesamtgesellschaftliches Problem. Andere hatten als Single vielleicht das Problem, nicht daten zu können oder sich einsam zu fühlen. Es gab unfassbar viele Probleme, gerade nicht bei Lehrkräften, wir haben unsere Kohle weiter bekommen und das unterrichtet, was uns richtig erschien. Wie kann man nur so ein Kurzzeitgedächtnis haben?

  • Tja, ich betreue aber keine Kinder und möchte auch keine. Dafür werden mir auch massive Zuschläge verwehrt.

    Das sind keine Zuschläge sondern Alimente. Zudem kostet ein Kind im Monat wahrlich mehr als das. Und Kinder zahlen später deine Pension. Also psssst....

  • Man muss als Eltern aber doch damit rechnen, dass man sich in einer Krise selbstverständlich (!) selbst (!!) um seine Kinder zu kümmern hat. Dass das nicht jeder toll findet, verstehe ich. Auch, dass es ggf. anstrengend ist. Dennoch ist es eine Selbstverständlichkeit.


    Ansonsten ist Erleben ja immer subjektiv und man kann sowieso nicht pauschal sagen, wie eine Zeit "war". Je nach Branche hat man die Zeit sicher so oder so wahrgenommen. In meinem Freundeskreis sind fast alle ins Homeoffice versetzt worden und erzählen positiv von der Anfangszeit der Pandemie. Für mich fühlten sich die ersten Wochen vor den Osterferien 2020 tatsächlich auch ein bisschen nach Urlaub an - Arbeiten im eigenen Biorhythmus und ohne frühes Aufstehen, mega Wetter, man konnte seine Sozialkontakte prima spazierenderweise draußen pflegen, leere Straßen, es war generell irgendwie "ruhig"... fand das sehr nett eigentlich 😊 Das änderte sich über die Zeit dann natürlich und wurde alles zu lange, aber die Anfangswochen und Monate habe ich als ziemlich angenehm in Erinnerung.


    Dass einige Kollegen sich einen schlanken Fuß gemacht haben, finde ich allerdings auch nicht okay und den Ärger kann ich nachvollziehen. Den Schuh brauche ich mir aber nicht anziehen, denn ich habe in der Zeit definitiv Überstunden gemacht.

  • Man muss als Eltern aber doch damit rechnen, dass man sich in einer Krise selbstverständlich (!) selbst (!!) um seine Kinder zu kümmern hat.

    Es ging aber nicht ums Kümmern, denn nein, wenn ich einen Betreuungsvertrag habe muss ich nicht damit rechnen, dass Lehrerkinder nicht betreut werden, weil ja Lehrer "Urlaub" haben oder aber das ich die Kinder selber unterrichten muss.



    In meinem Freundeskreis sind fast alle ins Homeoffice versetzt worden und erzählen positiv von der Anfangszeit der Pandemie.

    Lass mich raten, die haben alle keine Kinder?!?

  • Wenn die Betreuung die Betreuenden überproportional gefährdet, kann der Betreuungsvertrag wohl nur untergeordnete Relevanz haben. Dir Erwartungshaltung, dass insbesondere Erzieher sich bitteschön halt damit arrangieren sollen und die Interessen von Eltern und Arbeitgebern höher zu gewichten sind, als ihre gesundheitlichen Interessen, fand ich damals absolut daneben. Eine Freundin hat damals eine KiTa geleitet und genau das zum Anlass für die berufliche Umorientierung genommen. Ich denke, das nicht wenige Betroffene sich da ziemlich verarscht und wenig gewertschätzt vorkamen.


    Und doch, natürlich gibt es in meinem Freundeskreis auch Leute mit Kindern. Sogar die Mehrheit.

  • Man muss als Eltern aber doch damit rechnen, dass man sich in einer Krise selbstverständlich (!) selbst (!!) um seine Kinder zu kümmern hat. Dass das nicht jeder toll findet, verstehe ich. Auch, dass es ggf. anstrengend ist. Dennoch ist es eine Selbstverständlichkeit.

    Was ist das wieder für ein Fass? Die Frage war, was an einer Pandemie krass ist. Wer darauf keine Antwort hat, hat offenbar nichts mitbekommen, nicht mehr und nicht weniger.

  • Ich fand 2021 schlimmer. Da ist der Maskenwahn komplett durch die Decke gegangen.

    Du musstest eine Maske tragen, um andere zu schützen? Was für ein schreckliches Jahr! Hast Du mal überlegt, wie viele Berufsgruppen schon immer eine Maske benötigt haben?

  • Ich, ich, ich....


    Wärst du verbeamteter Polizist und dein Partner Arzt und hättet zwei kleine Kinder zu betreuen, sähe deine heile 2020 Welt wohl etwas anders aus...

    Ich habe zwei kleine Kinder und jetzt? Fand war 2020 in Ordnung. Man hätte sehr sehr viel Zeit für alles was so liegen geblieben ist.


    Du wirst in jedem Jahr jemanden oder eine Gruppe finden, für die es schlimm war.


    Du, du ,du.

  • Ich habe 2020 auch als eher "angenehm" in Erinnerung. Arbeitsreich, ja, absolut. Ich habe sehr oft bis spät in der Nacht Materialien auf Selbstlernformat umgestrickt und Einreichungen korrigiert usw., ab Sommer hieß Distanzunterricht dann Videokonferenz nach Stundenplan und bedeutete gerade anfangs auch viel Vorbereitungsaufwand.

    Echt? Ich habe ehrlich gesagt kaum mehr Aufwand bei der Vorbereitung gehabt. Wir haben direkt als wir daheim waren ein Videokonferenzsystem verwendet und der Stundenplan lief einfach weiter. OK jeder hat erstmal gemacht was er wollte. Ich habe bestimmt 2 Monate discord verwendet. Danach webex und dann irgendwann Teams.

  • Ich glaube, das klingt aber für Leute mit Kindern zuhause, die die auch noch beschulen mussten eher als Hohn, da war nichts entschleunigt, da hätte jeder Tag 48 h haben müssen und für einen selber blieb dann wenig Zeit, selbst für die Kinder eher nicht neben Schulsachen.

    Nein, ich fand es sehr entspannend mit den Kindern ohne den ganzen Alltags stress und sonstige Termine.


    PS. Ich muss die Beträge von susannea noch mit verwirrend versehen 🙃

    Entropy is a bitch, embrace her.

    Einmal editiert, zuletzt von s3g4 ()

  • Echt? Ich habe ehrlich gesagt kaum mehr Aufwand bei der Vorbereitung gehabt. Wir haben direkt als wir daheim waren ein Videokonferenzsystem verwendet und der Stundenplan lief einfach weiter. OK jeder hat erstmal gemacht was er wollte. Ich habe bestimmt 2 Monate discord verwendet. Danach webex und dann irgendwann Teams.

    Ich habe für jede einzelne Stunde Power Points mit Einstiegsimpulsen und Arbeitsaufträgen (die ja mündlich doch gerne mal untergehen, wenn man mit einem Ohr zuhört und ansonsten gerade zockt oder sowas^^) erstellt, damit es auch optisch "nett" und gut strukturiert ist. Das war schon zeitintensiver, als die Vorbereitung auf Präsenzstunden. Als wir noch kein erlaubtes Videokonferenzportal hatten und alles komplett in "unpersönlicher" Distanz lief, habe ich versucht, nicht nur einzelnes Material rauszuschicken, sondern das Ganze in Sequenzen mit "rotem Faden" und transparenten Zielen zu organisieren (und verständlich zu formulieren), hab viel ergänzende Hinweise zum Material getippt oder QR Codes beigefügt, über die man unterstützende Tutorials findet, und vor allem habe ich (anfangs, später dann aufgegeben 😅) versucht, zu allen Einreichungen eine kurze Rückmeldung zu schreiben. Für meine Abikurse hab ich Skripte mit "Lernanregungen" und Impulsen zur Selbsterarbeitung zu sämtlichen Kursphasenthemen geschrieben, was pro Thema auf 10-15 Seiten hinauslief und mich eine Woche lang Nachtschichten gekostet hat. Ich glaube aber, das hat sich gelohnt und die waren gut, denn seit ich sie rausgebe, schneiden meine mündlichen Kandidaten deutlich besser ab als vor der Pandemie. Insgesamt hat das alles schon viel Zeit in Anspruch genommen, hat aber auch Spaß gemacht und dabei ist schönes Material entstanden, das ich zum Teil heute noch nutzen kann 😊 Wenn ich so zurückdenke, fand ich das Arbeiten damals irgendwie sehr selbstwirksam und es war auch eine Phase mit sehr nettem Feedback.

    Ins Kippen kam es mit dem unsäglichen Wechselunterricht.

  • Das war schon zeitintensiver, als die Vorbereitung auf Präsenzstunden

    Das glaube ich gerne. Ich hab meine Arbeitsblätter weiter verwendet und die Tafel, die wir damals noch genutzt haben, habe ich durch Papier und Dokumentenkamera ersetzt. In 2021 haben wir dan Geräte mit stifeingabe bekommen.

  • ns Kippen kam es mit dem unsäglichen Wechselunterricht.

    Siehst du, so unterschiedlich kann es sein, das war eine tolle Zeit, kleine Gruppen, endlich genug Zeit für alle Schüler und vor allem endlich wieder Kontakt zu ihnen und sie haben viel viel mehr gelernt als in Distanz (logisch bei 1/2./3. Klasse) und vor allem auch mehr als vor der Pandemie durch die bessere Gruppengröße.


    Klar war der Fahrtweg nun wieder dabei, aber an den Tagen an denen ich in der Schule war, war es mein Kind auch und ich musste es endlich nicht mehr selber unterrichten (das ging aber nur, weil meine Schulleitung und meine Kollegen flexibel mit den Tagen waren, ich habe also jede Woche anders gearbeitet, weil Wechselunterricht beim Kind entweder 2 oder 3 Tage vor Ort bedeutete, während das bei uns bedeutete jedes Kind an jedem Tag eine bestimmte Anzahl Stunden und dann die nächste Gruppe). Dem hat der Wechselunterricht auch gut getan (wobei er mehr gelernt hat im Homeschooling, aber das ist ein anderes Thema).

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