Drohende Schließung - Versetzung?

  • Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,


    Ich habe seit Corona einen ziemlich schweren Stand an meiner Schule. Nachdem ich gut 5 Monate krank und 6 Monate in Wiedereingliederung war ist einfach nichts was ich mache gut. Zuletzt hat man mir im vergangenen Schuljahr deutlich zu verstehen gegeben, dass es der Schulleitung am liebsten wäre ich würde freiwillig das Feld räumen als wir eine Stelle Überhang zu haben schienen.


    Zugegeben ist es etwas unschön für das Kollegium das ich wegen anstehender Operationen in Zukunft immer mal ausfalle… allerdings mache ich das ja nicht zum Spaß. Aber mir zb. vorzuwerfen ich hätte keine Klassenleitung obwohl die Schulleitung dies ja so entschieden hat, empfinde ich einfach als ungerecht. Unser Personalrat scheint auch grundsätzlich nur im Sinne der Schulleitung und der anderen zu beraten, die sind also keine Hilfe.


    So viel zum Background. Aktuell ist es so das eine mögliche Schließung in 25 oder 26 ansteht. Da ich nun ohnehin weg möchte, macht es mehr Sinn jetzt einen Antrag auf Versetzung zu stellen solange noch nicht so viele Kollegen untergebracht werden müssen? Oder besser warten weil die Direktion uns dann wohlwollend versetzen muss?

    Grundlegend käme für mich auch ein Wechsel zurück nach Hessen in Betracht, allerdings ist der Wechsel wegen fehlender Wechselpartner wohl oft schwierig. (Aktuell in RLP)


    Vielen Dank für eure Hilfe

  • Bei Schließungen (oder Fusionen) gibt es in der Regel eine ganze Reihe von "Vorteilen", die man als System - und damit für die jeweils Betroffenen - aushandeln kann. Vorausgesetzt, man hat einen funktionierenden Personalrat, eine "pfiffige" Schulleitung.

    Aber wer weiß, ob es zu der Schließung überhaupt kommt. Willst du wirklich so lange warten? Schau dich zumindest mal um, versuch dein Glück woanders - schlechter als jetzt kann es vielleicht nicht mehr werden.


    Vielleicht ist ein Neuanfang für dich hilfreich. In deinem aktuellen Kollegium hat man dich in den letzten Monaten und wenigen Jahren wahrgenommen als "fehlt immer" (und wird geschont). Du schreibst zwar, dass du auch in Zukunft immer mal wieder ausfallen wirst, aber das ist vielleicht was anderes als fast 12 Monate durchgängig "unzuverlässige" Abwesenheit, die du in der Vergangenheit hattest. Dass das so durch dein Kollegium wahrgenommen wird, ist nicht nett - passiert aber leider manchmal. In einem neuen Kollegium kannst du vielleicht neu anfangen.

  • Zuletzt hat man mir im vergangenen Schuljahr deutlich zu verstehen gegeben, dass es der Schulleitung am liebsten wäre ich würde freiwillig das Feld räumen als wir eine Stelle Überhang zu haben schienen.

    Wer ist denn 'man'? Ich würde grundsätzlich solche Intriganten ignorieren oder offensiv angehen: "Oh hast du solche Angst versetzt zu werden, dass du es jetzt versuchst andere dazu zu bewegen, Kollege X?". Dazu muss man natürlich in der Situation die nötige Gelassenheit und die Schlagfertigkeit haben, was nicht immer leicht ist.


    Wenn du dich da allerdings nicht mehr wohl fühlst, würde ich persönlich die Versetzung aktiv angehen.

  • Es handelt sich dabei um die Schulleitung. Es wurde beispielsweise nur mir eine Stelle an einer anderen Schule vorgeschlagen und ich als einzige immer wieder in Gesprächen mit der SL darauf hingewiesen, dass es ja jemand treffen würde und es wäre viel besser wenn jemand freiwillig gehen würde. Also kein offensives wir wollen das sie gehen, aber eben immer wieder solche Dinge.

  • Es handelt sich dabei um die Schulleitung. Es wurde beispielsweise nur mir eine Stelle an einer anderen Schule vorgeschlagen und ich als einzige immer wieder in Gesprächen mit der SL darauf hingewiesen, dass es ja jemand treffen würde und es wäre viel besser wenn jemand freiwillig gehen würde. Also kein offensives wir wollen das sie gehen, aber eben immer wieder solche Dinge.

    Ich glaube, bei Mobbing kann man nur gehen. (Vor allem, wie in diesem Fall, da ist ja nicht mal zu erwarten, dass sich was ändert, bevor der Laden dicht macht). Ich würde wahrscheinlich einen Versetzungsantrag stellen und den Bezirkspersonalrat um Hilfe bitten. Sachlich, mit Datum aufschreiben, was alles vorgefallen ist, wer was gesagt hat etc. und denen vorlegen und fragen, wie du am geschicktesten vorgehen sollst. Im Normalfall kennen die viele Schulleitungen und wissen, wo du im Moment hinkönntest.


    Viel Erfolg, lass dich nicht mürbe machen. Solche toxischen Kollegien gibt es immer wieder, das hat rein gar nichts mit dir zu tun:troest:

  • Mobbing/ Bossing klingt schrecklich, wenn du aber eh weißt, dass ihr schließen werdet, dann ist in dem Fall das Ende des Schreckens vielleicht ganz gut. Hol dir, wenn in eurem PR solche Nulpen sitzen, den übergeordneten PR mit ins Boot, sowie deine Gewerkschaft, um das vernünftig für dich beenden und woanders besser Wiedereinsteigen zu können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielen Dank für die lieben und aufmunternden Worte. Ich denke ihr habt Recht und ich werde mit Gewerkschaft und Bezirkspersonalrat sprechen.


    Wisst ihr zufällig auch ob sich mit einer eingetragenen Behinderung bei dem ganzen Verfahren etwas für mich ändern würde? Trage mich schon länger mit dem Gedanken meine Erkrankungen eintragen zu lassen und da jetzt wohl noch eine genetische Bluterkrankung dazukommt… bin aber erst 3 Jahre verbeamtet und Angst das es zusätzlich Probleme gibt🫣

  • Was den Antrag auf Schwerbehinderung anbelangt, setze Dich unbedingt mit der für Dich zuständigen Schwerbehindertenvertretung in Verbindung. Die beraten Dich gerne bezüglich dieser Fragen und sind auch bei der Antragstellung behilflich.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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