Arbeitszimmer Mittelpunkt der Tätigkeit - Steuer - Corona

  • Mein Mann hat kein Anrecht auf Absetzung eines Arbeitszimmers (hat aber in unserem Haus ein abgetrenntes, eigenes Zimmer), hat also due Ho-Tagespauschalen eingetragt.

    Aha und wieso hat das dein Mann nicht?

  • Weil er kein Lehrer ist, und einen Arbeitsplatz im Büro bei der Firma hat (und wir nicht wussten, dass er mehr als die seit Corona geltende HO-Pauschale gelten machen konnte).

    Tja, Unwissen halt, aber doof, dass WISO nicht darauf aufmerksam gemacht hat

    Also hat er es doch. Der Raum existiert sogar separat und er arbeitet darin. ;)

    • Offizieller Beitrag

    ja, aber: Absetzen darf er ihn doch nicht? /Durfte er nicht? Hat sich da was verändert?
    (Wir hatten ja schon die Thematik vor Jahren mit dem Finanzamt, vor Corona, weil mein Arbeitszimmer nur zur Hälfte anerkannt wurde (ja, auch nach Widerspruch), weil das Haus uns beiden gehört. Da half auch nicht zu zeigen, dass mein Mann einen eigenen Raum hat (den er vor Corona natürlich nie offiziell beruflich genutzt hat).

  • Vollständig absetzen kann man ein Arbeitszimmer doch nur, wenn es den Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit darstellt. Das ist doch bei zwei Tagen HO pro Woche doch nicht der Fall, da gibt es die HO-Pauschale, oder verstehe ich das falsch?

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Vollständig absetzen kann man ein Arbeitszimmer doch nur, wenn es den Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit darstellt. Das ist doch bei zwei Tagen HO pro Woche doch nicht der Fall, da gibt es die HO-Pauschale, oder verstehe ich das falsch?

    Nur da darf man unbegrenzt absetzen, wenn er zwei Tage vertraglich Homeoffice hat, ist davon auszugehen, dass im Betrieb an diesen Tagen kein anderer Arbeitsplatz für ihn zur Verfügung steht, dann kann man nur begrenzt absetzen.

    Ab 2023 ist auch die zeitliche Komponente gar nicht mehr entscheidend, sondern wo qualitativ der Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit liegt.

    • Offizieller Beitrag

    Okay, also keine Möglichkeit der Absetzung der Pauschale für "normale" Arbeitnehmer*innen. (Selbstverständlich hat mein Mann dort einen Platz, nur: er DARF zwei Tage im HO arbeiten. Ja, ich weiß, einige Firmen haben durch die Pandemie Arbeitsplätze rationalisiert, es ist nicht der Fall).

    und jetzt zu den Lehrkräften: Warum dürften wir dann die Pauschale ansetzen und nicht die (ggf. gedeckelte) Berechnung? Sowohl quantitativ als auch qualitativ liegt der Schwerpunkt an der Schule (von den Abi-Online-Menschen vielleicht abgesehen)

  • und jetzt zu den Lehrkräften: Warum dürften wir dann die Pauschale ansetzen und nicht die (ggf. gedeckelte) Berechnung? Sowohl quantitativ als auch qualitativ liegt der Schwerpunkt an der Schule (von den Abi-Online-Menschen vielleicht abgesehen)

    Also bei uns liegt weder quantitativ noch qualitativ meist der Mittelpunkt an der Schule, sondern zuhause aber ja, es wird wohl bei Lehrern doch die Homeoffice-Pauschale genommen mit dem Unterschied, dass wir an den Schultagen zusätzlich die Entfernungspauschale nutzen dürfen.

    Okay, also keine Möglichkeit der Absetzung der Pauschale für "normale" Arbeitnehmer*innen. (Selbstverständlich hat mein Mann dort einen Platz, nur: er DARF zwei Tage im HO arbeiten. Ja, ich weiß, einige Firmen haben durch die Pandemie Arbeitsplätze rationalisiert, es ist nicht der Fall).

    Dann darf er an den Tagen die Homeofficepauschale nutzen, die bei voller Nutzung auch bei 1260 Euro landet ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin jetzt verwirrt: warum die HO-Pauschale bei Lehrer*innen? Du meinst, für diejenigen, die kein Arbeitszimmer haben, oder?
    Und da bin ich ehrlich: wenn ich kein Büro hätte, wüsste ich nicht, wie ich auf ehrliche Art und Weise HO eintrage (Anzahl der jährlichen gesetzlichen Arbeitstage minus Schultage?).
    Dann bleibe ich bei meiner nicht ausgeschöpften Arbeitszimmer-Berechnung, es ist durchaus ein Luxusproblem, dass mein Arbeitszimmer einen zu kleinen Anteil am Haus einnimmt... (und trotzdem meine Sachen in 5 weiteren Zimmern rumliegen, würde mein Mann sagen :D )


    Dann darf er an den Tagen die Homeofficepauschale nutzen, die bei voller Nutzung auch bei 1260 Euro landet ;)

    ja. Aber er hat natürlich keine volle Nutzung.
    Und er wird den Teufel tun, seine Chefin nach einem Wisch zu fragen, dass er keinen Arbeitsplatz hätte, sie würde am liebsten alle im Büro sehen und lauert quasi auf Fehltritte, um die getroffenen Abmachungen rückgängig zu machen.

  • Ich komme bei zwei Tagen HO/Woche nicht auf 1260 €, sondern nur auf 2Tage/ca. 46 Arbeitswochen x 6 € nur auf 552 €. Das ist natürlich immer noch mehr als wie früher gar nichts.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Ich bin jetzt verwirrt: warum die HO-Pauschale bei Lehrer*innen? Du meinst, für diejenigen, die kein Arbeitszimmer haben, oder?

    Leider nein, ab 2023 steht nun überall das bei Lehrern eben das Arbeitszimmer nicht mehr der Mittelpunkt ist und deshalb nur noch die Homeofficepauschale geht.

    Und da bin ich ehrlich: wenn ich kein Büro hätte, wüsste ich nicht, wie ich auf ehrliche Art und Weise HO eintrage (Anzahl der jährlichen gesetzlichen Arbeitstage minus Schultage?).

    Warum, arbeitest du an Schultagen nicht an deinem Schreibtisch zuhause?


    Dann bleibe ich bei meiner nicht ausgeschöpften Arbeitszimmer-Berechnung,

    Genau die fällt aber 2023 weg, entweder eben unbegrenzt absetzbar oder Homeofficepauschale

    • Offizieller Beitrag

    oh dann bin ich gespannt, wie es sein wird... es betrifft ja wohl alle Lehrkräfte...


    und ich war schon sooo happy, weil mein Finanzamt die 2022er Erklärung zum ERSTEN Mal sowohl ohne nachgeforderte Unterlagen als auch vollständig anerkannt hat.
    Dann wird es 2023 wieder anders sein.

  • oh dann bin ich gespannt, wie es sein wird... es betrifft ja wohl alle Lehrkräfte...


    und ich war schon sooo happy, weil mein Finanzamt die 2022er Erklärung zum ERSTEN Mal sowohl ohne nachgeforderte Unterlagen als auch vollständig anerkannt hat.
    Dann wird es 2023 wieder anders sein.

    So ging es mir auch und ich hatte ähnliche Gedanken, ich bin nicht sicher, ob es für Lehrer nun besser und einfacher wird

  • Das Arbeitszimmer kostet bloß 6€ am Tag? Wow ist das ein Pappkarton?

    6 Euro pro Tag sind im Monat 180 Euro. Bei Wohnkosten von bspw. 900 Euro warm inkl. Stromkosten für 80 qm, wäre das ein 16qm Arbeitszimmer. Klingt realistisch.

  • 6 Euro pro Tag sind im Monat 180 Euro. Bei Wohnkosten von bspw. 900 Euro warm inkl. Stromkosten für 80 qm, wäre das ein 16qm Arbeitszimmer. Klingt realistisch.

    Stimmt. Kam mir irgendwie sehr niedrig vor.

  • Soweit ich weiß konnten Lehrer:innen schon immer bzw. bei mir ab 1992 - bis auf 2007 bis 2010 - ein Arbeitszimmer absetzen, gedeckelt auf 1250 € (den früheren Betrag weiß ich nicht mehr). Dazu war und ist es nicht notwendig, dass es der in anderen Berufen sogenannte Mittelpunkt der Tätigkeiten ist, weil das in unserem Beruf zeitlich nicht ganz hinhaut.


    Dazu bedarf es einer Kostenaufstellung, die nebenbei nix mit der EÜR zu tun hat. Also Miete/Schuldzinsen, Energiekosten, Wasser, Grundbesitzabgaben usw.

    Anschaffungen zur Möblierung u.ä. waren die einmal eingereicht, reichte bei mir in den Folgejahren eine einfache Angabe der Gesamtkosten, nur bei Anschaffungen fürs Mobiliar wurde mal ein Nachweis verlangt.


    Nach dem Urteil von 2010 musste ich zunächst eine Bescheinigung der Schulleitung vorlegen, dass kein eigener Arbeitsplatz in der Schule zur Verfügung steht.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Anschaffungen zur Möblierung u.ä. waren die einmal eingereicht, reichte bei mir in den Folgejahren eine einfache Angabe der Gesamtkosten, nur bei Anschaffungen fürs Mobiliar wurde mal ein Nachweis verlangt.

    Mobiliar war nie mit im Arbeitszimmer drin, sondern immer extra und daher auch über den 1250 Euro, die maximal angesetzt werden konnten.


    Soweit ich weiß konnten Lehrer:innen schon immer bzw. bei mir ab 1992 - bis auf 2007 bis 2010 - ein Arbeitszimmer absetzen, gedeckelt auf 1250 €

    Genau darum geht es ja, dass es jetzt pauschal angesetzt werden kann, aber eben nicht mehr für Lehrer.
    Diese Pauschale wäre in der Regel höher als man tatsächlich an Kosten hat, aber genau wie früher geht das dann nur mit einem abgeschlossenen Raum.
    Man scheint sich aber wohl verständigt zu haben, dass Lehrer nun kein Arbeitszimmer mehr absetzen können ab 2023, sondern "nur" die Homeofficepauschale (und anders als andere Berufe) und gleichzeitig die Entfernungspauschale.

    • Offizieller Beitrag

    Man scheint sich aber wohl verständigt zu haben, dass Lehrer nun kein Arbeitszimmer mehr absetzen können ab 2023, sondern "nur" die Homeofficepauschale (und anders als andere Berufe) und gleichzeitig die Entfernungspauschale.

    Hast du das irgendwo belegbar/schwarz auf weiß? Dann würde ich es (vermutlich wir alle) für die nächste Steuererklärung speichern.

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