Geplanter Unterrichtsausfall- wie würdest du entscheiden...?

  • Ausflüge...

    Ich habe mich immer geärgert, dass weiterführende Schulen (besonders Gymnasien) die Möglichkeiten, unterrichtsfreie Tage für "wichtigere" Dinge durchzusetzen, [...]

    Das bezieht sich jetzt auf Lehrerausflüge und Klassenausflüge, oder?

  • Wir fahren nur noch gemeinsam als Schule, weil nur dann die Aufsichtspflicht gewährleistet werden kann und die Beförderung per Unternehmen geregelt ist und in der Botanik anders rechtlich kaum möglich.


    Aber das ist ja hier nicht das Problem.

    Es geht um ein Gym, an dem es Tage gibt, an denen - wie bisher bekannt - die Oberstufe nicht in die Schule kommt, sondern Aufgaben erhält.


    Die Aufgabe scheinen wenig angemessen zu sein,

    Unterricht entfällt dadurch an etwa 5 Tagen im Jahr.


    Die Schule hat demnach auch Aufgaben, die sie an 5 Tagen im Jahr mit sehr vielen Lehrkräften bewältigen muss.


    Was wäre die Alternative?

    An 10 Tagen den Unterricht nach der 5. Stunde beenden und alle SuS nach Hause schicken, alle zusätzlichen Angebote ausfallen zu lassen, um dann an diesen Tagen die Aufgaben zu erledigen?

  • Muss man nicht dankbar sein für eine kulante SL, die die Belastung der Lehrkräfte im Blick hat?

    Die Belastung von Lehrkräften im Blick behalten kann man auch, wenn man nicht gegen klare Vorgaben (z.B. dass Konferenzen und Sitzungen der Fach- oder Bildungsganggruppen außerhalb der Unterrichtszeit stattzufinden haben, siehe für NDS §38 NSchG) verstößt.

  • Ich verstehe schon das Anliegen. Aber ich behaupte mal etwas ketzerisch, dass so einige Kinder beim Pädagogischen Tag mehr lernen als bei einem Klassenausflug. Ist mit Sicherheit nicht immer so. Vielleicht ist auch beides gleich gut. Aber ihr kennt mich ja, in Diskussionen stelle ich mich gerne auf die nicht vertretene Seite, um erkennen zu können wo das Problem liegt.

  • Ja, Seph, dir gelingt das prima, du hast dich persönlich hervorragend eingerichtet.

    An deiner Schule ist das überhaupt nie ein Problem gewesen.

    Das habe ich oft genug vernommen ... und weiß auch, dass es an anderen Schulen ganz anders aussieht.

    Die Arbeitszeitstudie ist dir aber bekannt. Warum nur sieht sie so aus?

    Die Auswertung dazu, dass die außerunterrichtlichen Aufgaben erheblich gestiegen sind, sind dir hoffentlich bekannt. Sie stützen pepe s Aussagen dazu, dass es erhelbiche Mehrarbeit gibt.


    An SekII-Schulen muss es ein Zuckerschlecken sein,

    ... dann wird es ja auch kein Problem sein, alle zusätzlichen Aufgaben in die unterrichtsfreie Zeit zu legen...

    ... nach 20 Uhr oder am WE, damit die Elternbeteiligung wirklich möglich ist.


    Ob Quittengelees Kinder in NDS zur Schule gehen?

  • Ja, Seph, dir gelingt das prima, du hast dich persönlich hervorragend eingerichtet.

    An deiner Schule ist das überhaupt nie ein Problem gewesen.

    Das habe ich oft genug vernommen ... und weiß auch, dass es an anderen Schulen ganz anders aussieht.

    Den sarkastischen Unterton kannst du dir wirklich sparen. Die Vorgabe von §38 NSchG ist doch eine ganz klare: Konferenzen und entsprechende Sitzungen haben außerhalb der Unterrichtszeit stattzufinden und können nicht einfach durch Unterrichtsausfall in den Vormittag gelegt werden.

    An SekII-Schulen muss es ein Zuckerschlecken sein,

    ... dann wird es ja auch kein Problem sein, alle zusätzlichen Aufgaben in die unterrichtsfreie Zeit zu legen...

    ... nach 20 Uhr oder am WE, damit die Elternbeteiligung wirklich möglich ist.

    Die von dir erwähnte Arbeitszeitstudie zeigte ja, dass gerade an den Sek II Schulen die durchschnittliche Arbeitsbelastung noch spürbar über der an Grundschulen liegt. Du eröffnest hier aber Nebenschauplätze, die zur ursprünglichen Aussage nichts beitragen. Und nein, man kann Sitzungen auch außerhalb der Unterrichtszeit noch vor 20 Uhr unterbringen...sogar an Werktagen.

  • Pädagogischen Tag mehr lernen als bei einem Klassenausflug

    Was ist denn bei euch ein "Pädagogischer Tag"?

    Und was ist ein "Klassenausflug"?


    Bei uns ist ein SchiLF-Tag einer, an dem es FoBi für das gesamte Kollegium gibt. Eine Notbetreuung muss dennoch gestellt werden, sodass einzelne Kolleg:innen stundenweise leider nicht teilnehmen können, da sie Kinder beaufsichtigen.

    Die Schüler:innen haben an diesem Tag frei, bisher musste man keine Aufgaben stellen.

    Aber Valerianus hat eben dazu ein ähnliches Forum eröffnet, dass es in NRW nun eine solche Anweisung seitens der SL gegeben habe.


    Ein Klassenausflug ist ein Unterrichtsgang, der längere Zeit in Anspruch nimmt, aber ein pädagogisches Ziel hat.

  • die außerunterrichtlichen Aufgaben erheblich gestiegen sind

    Sach ich ja. Es gibt genug Kram, den wir uns von der Backe schaffen sollten. Dann hätten wir Zeit für Unterricht UND Konferenzen.

  • Die Schüler:innen haben an diesem Tag frei, bisher musste man keine Aufgaben stellen.

    ah.. Ok. Da liegt bei uns der Unterschied. Wir haben immer Aufgaben gestellt und diese auch im darauf folgenden Unterricht besprochen/bewertet/... .

  • Eigentlich ist das in diesem Bundesland nicht zulässig, wenn nicht besondere Gründe dieses Vorgehen erfordern

    Es gibt in NDS auch solche Ausnahmen.

    Wenn die genehmigt werden, erhält die Schule zusätzliche Möglichkeiten für SchiLF-Tage und ja, dann fällt der Unterricht aus.


    Vielleicht hat die SL ja für bestimmte Inhalte der "pädagogischen Tage" Genehmigungen erhalten, von denen die Elternschaft nichts ahnt?

  • Die Vorgabe von §38 NSchG ist doch eine ganz klare: Konferenzen und entsprechende Sitzungen haben außerhalb der Unterrichtszeit stattzufinden

    Ich lese da: Konferenzen sowie Sitzungen der Bildungsgangs- und Fachgruppen finden in der unterrichtsfreien Zeit statt. Dann lässt man Konferenzen mal als Dienstbesprechung laufen und Teamsitzungen sind vielleich auch keine Fachgruppen. Eine Schulleitung, die Belastungsgrenzen des Kollegiums nicht ausreizen will, kann da durchaus ihrer Fürsorgepflicht gerecht werden, ohne Paragraphenreiter zu beschämen. :)

  • Eine Schule hat regelmäßig geplanten Unterrichtsausfall. Notenkonferenzen, pädagogische Tage etc. finden vormittags statt,

    Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Gesetzeslage aus der Zeit der Halbtagsschulen da heute auch nicht mehr passt. Große Schulen, die im Ganztag sind, können diese Termine gar nicht mehr nur nachmittags nach Unterrichtsschluss abhandeln. Selbst wenn das ginge, wäre das manchmal auch dumm. Ich glaube z.B. fest daran, dass eine Notenkonferenzwoche, wo jeden Tag nach Unterrichtsschluss noch elend lang Konferenzen stattfinden müssen, die Unterrichtsqualität in diesem Zeitraum sehr viel mehr in den Keller schießt, als ein gebündelter pädagogischer Tag. Schon allein, weil übermüdete Lehrer ohne Zeit für die Unterrichtsvorbereitung erstaunlicherweise ;) miesen Unterricht halten.


    Ist es ehrlicherweise also Neid? Oder einfach nur besseres Wissen um die Gesetzeslage? Sorge um verpassten U-Stoff?

    Sicher alles drei. Das finde ich auch verständlich und menschlich.


    Wie würdet ihr (als Eltern) verfahren?

    Wenn es ein so großes No-Go ist, dass es die Vorteile der Schule aufwiegt, dann würde ich meine Kinder woanders anmelden.

    Ansonsten würde ich auf qualitative Selbstlernaufgaben dringen, aber nicht mehr.

    Große juristische Gefechte mit Institutionen schaden eigentlich immer allen Betroffenen, auch einem selbst bzw. den eigenen Kindern. Egal wie im Recht man auch ist. Ist ziemlich traurig, aber da muss man realistisch sein. Ich würde mein Kind jetzt nicht zum Märtyrer machen.

    Man muss sich die Kämpfe aussuchen, die sich lohnen...

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