Faktorisierung. Was haltet ihr davon?

  • Schüler*innen gezielt, um parallel Korrekturen zu erledigen. Selbstverständlich stehe ich dabei für Rückfragen zur Verfügung.

    Dem entnehme ich, dass Du nicht in einer Sek1 Schule und schon Mal gar nicht in einem Brennpunkt arbeitest? Liege ich da richtig?😂

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Es ist definitiv so, dass der Lehrerberuf die Möglichkeit bietet, seine eigene Effizienz zu verbessern und mit einiger Berufserfahrung auch die notwendige Arbeitszeit deutlich zu reduzieren. Das ist bei mir auch so. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass diese Effizienz hart erarbeitet ist, die ersten 10 Jahre habe ich im Mittel sicher deutlich über meiner vorgesehenen Arbeitszeit gelegen, unter anderem auch weil ich immer so geplant und gearbeitet habe, dass ich später mal davon profitieren kann. Heute kann ich steuern, ich kann meine Arbeit durchaus so gestalten, dass ich vergleichsweise entspannte Wochen habe in denen ich auch unter 40 Stunden bleibe, es gibt aber nach wie vor dann auch immer wieder Dinge, in die man Zusatzzeit investiert.
    Und: Das Pensum, das ich und auch viele andere KuK in den ersten 10 Jahren gegangen sind, ist auch nicht mehr durchzuhalten, wenn man 50 ist.

  • Dem entnehme ich, dass Du nicht in einer Sek1 Schule und schon Mal gar nicht in einem Brennpunkt arbeitest? Liege ich da richtig?😂

    Ich arbeite an einer beruflichen Schule, die pädagogisch anspruchsvolle Schularten anbietet (z.B. AV Dual und Berufsfachschule). Wenn ich dort eingesetzt werde, habe ich nicht die Möglichkeit während des Unterrichts zu korrigieren, da ich damit beschäftigt bin, die SuS bei der Stange zu halten, was Energie kostet. Das, worauf du anspielst, gibt es auch bei uns.

    Korrigieren kann ich nur während des Unterrichts im beruflichen Gymnasium, aber nur bei längeren Arbeitsphasen, was auch nicht jeden Tag passiert.

  • In den Geisteswissenschaften und in Mathe ist die Quote in etwa gleich.

    https://www.spiegel.de/panorama/bildu…3b-47a175ed697c

    Hier werden gar nicht die Gründe beleuchtet. Es macht einen Unterschied ob einem Orientalistik oder Genderstudien einfach nicht mehr gefallen oder ob man im Physikgrundstudium eine Prüfung endgültig nicht besteht. Letzteres wird in Geisteswissenschaften deutlich seltener vorkommen.

  • Hier werden gar nicht die Gründe beleuchtet. Es macht einen Unterschied ob einem Orientalistik oder Genderstudien einfach nicht mehr gefallen oder ob man im Physikgrundstudium eine Prüfung endgültig nicht besteht. Letzteres wird in Geisteswissenschaften deutlich seltener vorkommen.

    Oder auch schon vorm endgültigen Nichtbestehen wegen massiver Überforderung oder Unwillen die nötige Zeit zu investieren, das Handtuch wirft.

  • Wenn also in den Naturwissenschaften ein Student abbricht, dann grundsätzlich weil das Studium so verdammt schwer ist und wenn in den Geisteswissenschaften ein Student abbricht, dann grundsätzlich, weil er ein unorganisierter, intellektuell überforderter Idiot ist?

    Seid ihr sicher, dass ihr hier nicht auch ein Stück weit euer eigenes Ego boosten wollt, weil ihr das so schwere Studium durchgezogen habt?

  • Wenn also in den Naturwissenschaften ein Student abbricht, dann grundsätzlich weil das Studium so verdammt schwer ist und wenn in den Geisteswissenschaften ein Student abbricht, dann grundsätzlich, weil er ein unorganisierter, intellektuell überforderter Idiot ist?

    Seid ihr sicher, dass ihr hier nicht auch ein Stück weit euer eigenes Ego boosten wollt, weil ihr das so schwere Studium durchgezogen habt?

    Realitäten sind Ego-boosts? cool. Also mir persönlich ist es ziemlich egal. Ich hätte ein Studium in Germanistik z.B. nie geschafft, weils die Hölle für mich gewesen wäre. Aber es gibt klare Statistiken darüber. Da braucht man sich auch nicht angegriffen fühlen.


    folgendes dazu:


    📊 Anteil der Studienabbrüche aufgrund nicht bestandener Prüfungen nach Fachbereichen

    Eine Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) identifizierte, dass etwa 6 % der Studienabbrüche auf nicht bestandene Prüfungen zurückzuführen sind. Diese Zahl variiert jedoch je nach Fachrichtung erheblich:

    • Mathematik und Naturwissenschaften: Hier sind die Studienabbruchquoten besonders hoch. Laut einer Analyse des Bayerischen Obersten Rechnungshofs von 2019 liegen die Abbruchquoten in diesen Fächern bei etwa 43 % an Universitäten und 39 % an Fachhochschulen. Ein erheblicher Teil dieser Abbrüche ist auf nicht bestandene Prüfungen zurückzuführen. Bildungsklick
    • Ingenieurwissenschaften: In diesen Studiengängen sind die Anforderungen ebenfalls hoch. Die Abbruchquoten liegen bei etwa 35 % an Universitäten und 30 % an Fachhochschulen. Auch hier spielt das Nichtbestehen von Prüfungen eine bedeutende Rolle. Bildungsklick
    • Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: Diese Fachbereiche weisen niedrigere Abbruchquoten auf, mit etwa 21 % an Universitäten und 17 % an Fachhochschulen. Der Anteil der Abbrüche aufgrund nicht bestandener Prüfungen ist hier geringer.
    • Lehramtsstudiengänge: In diesen Studiengängen liegt die Abbruchquote bei etwa 10 % an Universitäten. Das Nichtbestehen von Prüfungen ist hier weniger häufig der Grund für einen Abbruch.

    Studienabbruch: Rückgang an Fachhoch­schulen, gleichbleibend an Universitäten

  • Realitäten sind Ego-boosts?

    Realitäten werden dann zu Ego-boosts, wenn sie einseitig ausgelegt werden.
    Ich will gar nicht bestreiten, dass MINT-Fächer evtl. anspruchsvoller sind als die meisten Geisteswissenschaften, wobei ich immer noch der Meinung bin, dass hier die Frage nach der natürlichen Begabung zu wenig berücksichtigen. Auf die Frage, ob du an Germanistik nur gescheitert wärst, weil es dich gelangweilt hätte, oder weil du vielleicht nicht in der Lage gewesen wärst, hermeneutische Denkmuster zu entwicklen oder schriftsprachlich das nötige Niveau zu erreichen, werden wir ebensowenig jemals eine Antwort bekommen, wie auf die Frage, ob ich ein Mathestudium geschafft hätte - und wenn ich daran gescheitert wäre, ob es eben auch die Langweile gewesen wäre oder die mangelnden intellektuellen Fähigkeiten. Es ist reine Spekulation. Das ist ja auch okay so. Tatsächlich glaube ich durchaus, dass tendenziell mehr Geisteswissenschaftler an MINT-Fächern scheitern würden als andersrum, aber das sollte man vielleicht auch nicht Pauschalisieren.

    Es nervt nur, wenn auf der einen Seite pauschal und ohne jede eigene Erfahrung postuliert wird, dass man in Geisteswissenschaften für eine Hausarbeit nur ein paar Quellen zusammenkopiern muss, gleichzeitig aber immer darauf verwiesen wird, dass man sich ja gar nicht vorstellen kann, wie unglaublich kompliziert das eigene Studium doch war. Ja, das ist ein Ego-boost, denn er basiert zum Teil auf Aussagen, die eben keine Realitäten sind.

  • Lehramtsstudiengänge: In diesen Studiengängen liegt die Abbruchquote bei etwa 10 % an Universitäten. Das Nichtbestehen von Prüfungen ist hier weniger häufig der Grund für einen Abbruch.

    Übrigens wird hier nicht nach Fächern unterschieden. Nach dieser Quelle ist also die Abbruchquote nur bei den MINT-Diplomstudiengänge so hoch. MINT-Lehramtsstudiengänge wären dann ebenso billig wie geisteswissenschaftliche Studiengänge. Bist du dir sicher, dass du mit der Statistik argumentieren möchtest?

  • Übrigens wird hier nicht nach Fächern unterschieden. Nach dieser Quelle ist also die Abbruchquote nur bei den MINT-Diplomstudiengänge so hoch. MINT-Lehramtsstudiengänge wären dann ebenso billig wie geisteswissenschaftliche Studiengänge. Bist du dir sicher, dass du mit der Statistik argumentieren möchtest?

    Ja.

    Wenn man jetzt nämlich mal aufschlüsseln würde, dass Lehramt Gymnasium NaWi nur einen kleinen Bruchteil aller Lehramtsstudiengänge ausmacht und bedenkt, dass die harten Prüfungen zu Studienbeginn im Lehramt Gymnasium die gleichen sind wie in den Diplom/BA-Studiengänge, sieht man, dass die Statistik durchaus belegt, wie gravierend der Niveauunterschied ist.

    Davon abgesehen, hat s3g4 sowieso nicht auf Lehramt studiert. Du kannst also höchstens mich damit dissen. Alllerdings verweise ich daruaf, die Veranstaltungen und Prüfungen wie gesagt in den ersten Semestern die selben waren, es waren nur zahlenmäßig weniger.

  • Siehst du, das ist der Unterschied, ich will ja niemanden dissen.
    Und wie wissenschaftlich redlich das ist, eine Statistik, die man zitiert jetzt mit eigenen unbelegten Behauptungen zu framen, will ich mal dahingestellt sein lassen.

    Es ist halt nur ein wenig erbärmlich, dass ihr es nötig habt, mit Halbwahrheiten und Spekulationen andere Studiengänge abzuwürdigen ("Abbrüche erfolgen meist aufgrund von Lustlosigkeit"; "Hausarbeiten sind ein Zusammentragen von Quellen"), um euer eigenes Ego zu boosten. Mehr sage ich doch gar nicht. Wo liest du da denn da ein "Dissen" heraus?

  • Siehst du, das ist der Unterschied, ich will ja niemanden dissen.
    Und wie wissenschaftlich redlich das ist, eine Statistik, die man zitiert jetzt mit eigenen unbelegten Behauptungen zu framen, will ich mal dahingestellt sein lassen.

    Was ist denn daran unbelegt? Lass uns doch mal in einem durchschnittlichen Gymnasium/Gymnasium schauen, wie viele MINT-Lehrkräfte sich dort finden. Dann rechnen wir mal noch die anderen Schulformen gegen. Da dürfte nicht allzu viel übrig bleiben.

  • Ich habe noch eine für dich:

    Ich habe meine Bachelorarbeit in "Bildungswissenschaften" gemacht. Das war definitiv ein Aneinanderreihen von Quellen und eine oberflächliche, statistisch kaum signifikante Auswertung eines "Experiments". Und trotzdem ist das ja immer noch mehr Aufwand, alleine zeitlich, als so eine Hausarbeit. Dass die anspruchsvoll sind, sorry, davon überzeugst du mich in diesem Leben nicht mehr.

  • Und ich habe meine Examensarbeit über einen Autor geschrieben, über den es zu dem Zeitpunkt nicht viel Forschung gab. Ich habe mich interdisziplinär mit einer völlig neuen Fachrichtung, die in seinen Werken eine Rolle gespielt hat, eingearbeitet, bin in Archive gereist, um mit seinen handschriftlichen Manuskripten zu arbeiten und habe Thesen aufgestellt und argumentativ vertreten, die noch nie irgendwo standen.

    Und jetzt? Wo ist denn deine oder meine persönliche Erfahrung ein Beleg für irgendwas, außer vielleicht, wer es sich im Studium leichter gemacht hat als der andere?

  • Und jetzt? Wo ist denn deine oder meine persönliche Erfahrung ein Beleg für irgendwas, außer vielleicht, wer es sich im Studium leichter gemacht hat als der andere?

    Das ist ja genau mein Punkt. Man kann es sich im geisteswissenschaftlichen Studium einfach deutlich leichter machen, bei geeigneter Wahl der Seminare und der zu schreibenden Hausarbeiten.

    Die Grundlagenvorlesungen mit verplichtenden Übungen und Klausur oder mündlicher Prüfung sind immer gleich im MINT-Studium.

  • Na ja, derjenige, der es sich leichter gemacht hat, warst du mit deinem so anspruchsvollen Lehramt M/Ph Studium.
    Und auch das bleibt anekdotisch. Ich möchte nicht allen M/Ph-Kollegen unterstellen, dass sie in ihrem Studium den einfachsten Weg gewählt haben.

  • Na ja, derjenige, der es sich leichter gemacht hat, warst du mit deinem so anspruchsvollen Lehramt M/Ph Studium.
    Und auch das bleibt anekdotisch. Ich möchte nicht allen M/Ph-Kollegen unterstellen, dass sie in ihrem Studium den einfachsten Weg gewählt haben.

    Welchen einfachsten Weg meinst du denn? Dass ich meine Bachelorarbeit nicht fachbezogen geschrieben habe?

    Oder meinst du den Weg in ein vermeintlich einfachereres Lehrerleben? Beides würde ich bejahen. An den Stellschrauben, wo man sich das Leben einfacher machen konnte, habe ich gedreht, ja.

  • Also, dann dröseln wir das mal auf:
    Die Bildungswissenschaften sind bekanntermaßen in allen gymnasialen Studiengängen ein Schmalspurstudium. Das auf Geisteswissenschaften allgemein ausweiten zu wollen, ist schon ein wenig tendenziös. Wie du sicherlich weißt, haben auch nicht-MINT-Lehrer zwei Fächer, die sie deutlich tiefgehender studieren als die Bildungswissenschaften. Jetzt eine billige Bachelorarbeit, also quasi nach dem, was früher das Grundstudium war, und dann auch noch in Bildungswissenschaften als Beweis für den mangelnden fachlichen Anspruch der Geisteswissenschaften anzuführen, zeigt schon, dass du an einer ehrlichen Diskussion nicht wirklich interessiert bist.

    Zweitens sagst du mir jetzt, dass man es sich in M/Ph nicht so leicht machen konnte. Das soll ich dir jetzt einfach mal glauben. Tu ich sogar. Gleichzeitig unterstellst du aber, dass es in den Geisteswissenschaften immer möglich ist, so billig durchzukommen, wie du mit deiner Schmalspurbachelorarbeit. Das ist natürlich ebenso Unsinn wie die Unterstellung, dass du es dir offenbar dein ganzes Studium über leicht gemacht hast, auch im Fachstudium. Das war die Polemik in meinem letzten Post, die dich offenbar verwirrt hat.

    Ich zitiere mich deshalb selbst:

    Tatsächlich glaube ich durchaus, dass tendenziell mehr Geisteswissenschaftler an MINT-Fächern scheitern würden als andersrum, aber das sollte man vielleicht auch nicht Pauschalisieren.

    Es ist halt nur ein wenig erbärmlich, dass ihr es nötig habt, mit Halbwahrheiten und Spekulationen andere Studiengänge abzuwürdigen ("Abbrüche erfolgen meist aufgrund von Lustlosigkeit"; "Hausarbeiten sind ein Zusammentragen von Quellen"), um euer eigenes Ego zu boosten. Mehr sage ich doch gar nicht.

  • Ich will gar nicht bestreiten, dass MINT-Fächer evtl. anspruchsvoller sind als die meisten Geisteswissenschaften, wobei ich immer noch der Meinung bin, dass hier die Frage nach der natürlichen Begabung zu wenig berücksichtigen. Auf die Frage, ob du an Germanistik nur gescheitert wärst, weil es dich gelangweilt hätte, oder weil du vielleicht nicht in der Lage gewesen wärst, hermeneutische Denkmuster zu entwicklen oder schriftsprachlich das nötige Niveau zu erreichen, werden wir ebensowenig jemals eine Antwort bekommen, wie auf die Frage, ob ich ein Mathestudium geschafft hätte - und wenn ich daran gescheitert wäre, ob es eben auch die Langweile gewesen wäre oder die mangelnden intellektuellen Fähigkeiten. Es ist reine Spekulation.

    Wo wir dich schon zitieren, können wir die Diskussion eigentlich auch mit einem weiteren deiner Zitate beenden. Ich habe nur das eine studiert, du nur das andere.

    Danke für die Beihilfe zur Prokastrination :)

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