Unverständlich schlechte Langzeitbewertung

  • Vielen Dank für die umfassenden Antworten, das gibt mir deutlich mehr Klarheit. Ich rede hier von meiner Langzeitbeurteilung. Offiziell gilt die Ausbildung trotz Aufhebungsvertrags lediglich als unterbrochen, weshalb die Langzeitbeurteilungen von Schule und ZfsL erstellt werden. Ich habe vor Beginn der Prüfungsphase abgebrochen/unterbrochen, weshalb ich glücklicherweise nicht als 'nicht bestanden' gelte. Grüße!

  • Tut natürlich wenig zur Sache, aber warum machst du nicht das Ref weiter? Dann steigerst du deine Fähigkeiten, dein Zeugnis wird besser und du hast einen Abschluss.

    Es ist mir mittelfristig gesundheitlich nicht möglich, die hohen Anforderungen eines Referendariats neben umfangreichem Stundenumfang (nichts anderes ist OBAS) zu erfüllen.

  • Ich denke, du wirst die beiden Sachen unabhängig voneinander bekommen müssen/dürfen. Da du ja in Ausbildung warst, bekommst du auf jeden Fall eine Beurteilung. Es ist auch richtig, wenn eine der beiden Noten mangelhaft ist, dann muss dir die Schulleitung eine 5 geben, egal wie die andere Note lautet. Aber die Einzelnoten gibt auch deine Schulleitung und nicht die Mentoren, da diese nur Beurteilungsbeiträge schreiben. Die Schulleitung darf das übernehmen, muss sie aber nicht.

    Du kannst höchstens die Beurteilung von einer Gewerkschaft prüfen lassen, ob diese formale Fehler enthält. Alles andere packt wohl kein Anwalt an.
    Tut mir sehr leid für dich!

    Danke, das werde ich tun. Grüße!

  • Wobei das im 'günstigsten Fall' (formal vor Prüfungsphase abgebrochen) dann nur ein Arbeitszeugnis wäre. Das hat mit den Langzeitbewertungen dann nur bedingt etwas zu tun.

    Danke für den Hinweis, daran hatte ich tatsächlich nicht gedacht. Das wäre dann natürlich immer noch ein schlechtes Zeugnis, es würde mich aber vielleicht - wenn ich der Aussage meiner Rektorin glauben darf - vor einem 'mangelhaft' insgesamt bewahren. Und vor der noch zu besprechenden kritischen Beurteilung meiner persönlichen Eignung.

  • Unabhängig von einer Bewertung nach den internen Kriterien, die der internen Verwendung dient, habe ich den Anspruch als Tarifbeschäftigter auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Dies ist nach der allgemeinen Rechtsprechung wohlwollend auszustellen. Leider sind die Schulämter und Bezirksregierungen offen sichtlich nicht immer so auf dem Stand der Dinge. Hier rate ich wirklich fachanwaltliche Hilfe zu nehmen und das ggf. durch gerichtliche Überzeugungskraft durchzusetzen.🤣🤷

    Danke für den Hinweis! Das werde ich definitiv angehen.

  • Es ist mir mittelfristig gesundheitlich nicht möglich, die hohen Anforderungen eines Referendariats neben umfangreichem Stundenumfang (nichts anderes ist OBAS) zu erfüllen.

    GdB und Ref/ OBAS in Teilzeit aus gesundheitlichen Gründen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich verstehe immer noch nicht, warum nach 7 von 18 Monaten und 3 von 10 Unterrichtsbesuchen überhaupt ein Langzeitgutachten erstellt wird. Vor allem dürften da keine Noten gegeben werden.

    Das Langzeitgutachten wird erstellt, da die Ausbildung vorerst als unterbrochen gilt. Das heißt, ich könnte (theoretisch) nach einer gewissen Zeit meine Ausbildung wieder aufnehmen. Bei diesem grandiosen Erfolg bislang nicht unbedingt die erste Idee, die ich habe... ;)

    Deshalb muss formal alles so festgehalten werden inklusive Beurteilungsbeiträgen und Langzeitbeurteilung durch Schule und ZfsL, dass eine potenzielle zukünftige Schule + ZfsL (und das Prüfungsamt NRW) alle notwendigen Infos zu meinem Leistungsstand etc. hat.

  • Weiß vielleicht jemand von euch, wie das Prozedere bei einer schriftlichen Gegenäußerung nach § 16 (6) OVP ist? Ich habe nun schon länger recherchiert, aber jeweils nur immer die gleichen dürren Sätze gefunden, die in der OVP selbst stehen. Von der Gewerkschaft habe ich bislang noch keine Rückmeldung.

    Also:

    - Welchen Weg nimmt die Gegenäußerung, also wer liest sie?

    Wer beurteilt die Beanstandungen?

    - Was ist formal einzuhalten?

    - ...

    Vielleicht gibt es ja jemanden, der damit Erfahrung hat? Das wäre toll.

    Grüße!

  • Ich verstehe es, wenn man sich "aus Prinzip" in etwas reinsteigert, aber warum ist dir das so wichtig, jetzt die Kraft, die du gesundheitlich nicht hast, darin zu investieren, wenn du eh weißt, dass du nie wieder einsteigen wirst? Oder denkst du darüber nach und willst es dir offen lassen?

  • Das Langzeitgutachten wird erstellt, da die Ausbildung vorerst als unterbrochen gilt. Das heißt, ich könnte (theoretisch) nach einer gewissen Zeit meine Ausbildung wieder aufnehmen. Bei diesem grandiosen Erfolg bislang nicht unbedingt die erste Idee, die ich habe... ;)

    Verstehe ich dich richtig: Weil das Gutachten nach dem abgebrochenen/ unterbrochenen Seiteneinstieg so bescheiden ist, willst du dich zwar nicht unbedingt vollständig ausbilden und professionalisieren, durchaus aber weiterhin als Vertretungskraft tätig werden- trotz aller (noch) vorhandenen Mängel?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich verstehe es, wenn man sich "aus Prinzip" in etwas reinsteigert, aber warum ist dir das so wichtig, jetzt die Kraft, die du gesundheitlich nicht hast, darin zu investieren, wenn du eh weißt, dass du nie wieder einsteigen wirst? Oder denkst du darüber nach und willst es dir offen lassen?

    Ich sehe mich durchaus in der Lage, eine Vertretungsstelle mit moderater Stundenzahl in meinem 'Hauptfach' auszuüben. Es gibt da durchaus passende Stellen in meiner Region, und ich hatte auch schon Vorstellungsgespräche. Langsam benötige ich aber mal ein Zeugnis für die Bewerbungen, da ich seit Ende April raus bin. Das habe ich ja nun auch bekommen... deshalb der Aufwand. Und es macht mir auch Spaß und funktioniert auch (wie gesagt, Fachleitung sagt 2, Mentorin nennt mir mündlich auch eine 2-3). Ich bin mit der kompletten Einarbeitung in ein neues Fach plus die Anforderungen, die mit einem "Referendariat on top" wie bei OBAS einhergehen, plus familiäre Anforderungen, im Moment überfordert. Nicht mit einer Tätigkeit als Lehrer generell. Und durch Vertretungstätigkeit kann man ja auch eine Entfristung erreichen irgendwann.

  • Aber wäre dann nicht OBAS in Teilzeit besser als in Zukunft eine Entfristung einer Vertretungsstelle anzustreben? Eine entfristet Stelle hat wesentlich mehr Nachteile als eine normale Stelle nach vollständiger Ausbildung.

  • Klar, warum sich auch vernünftig ausbilden, wenn man- Lehrkräftemangel sei Dank- entfristet werden kann ohne vollständige Qualifikation und mindestens im einen Fach selbst aus deiner Perspektive mit erheblichen Mängeln, im anderen möglicherweise ja ebenfalls, denn möglicherweise hat man bei der mündlichen Einschätzung nur eine Momentaufnahme beurteilt, bei der Gesamtbewertung aber sämtliche Stunden vor dem Hintergrund der tatsächlichen Beurteilungskriterien.

    Aber es geht natürlich auch nur um Kinder. Die können auch mit mittelmäßigem oder schlechtem Unterricht verwaltet werden…

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ich habe doch nichts gegen deine Vertretung gesagt (nur gedacht, aber das kannst du nicht wissen), antworte also bitte der jeweiligen Person.
    Ich habe noch nie Zeugnisse von Schulen bekommen und hatte damit keine Probleme, die nächste Vertretungstätigkeit zu haben. Hat sich die Lage in den letzten 15 Jahren so sehr verändert? Ich meine, 7 Monate Tätigkeit?

  • Verstehe ich dich richtig: Weil das Gutachten nach dem abgebrochenen/ unterbrochenen Seiteneinstieg so bescheiden ist, willst du dich zwar nicht unbedingt vollständig ausbilden und professionalisieren, durchaus aber weiterhin als Vertretungskraft tätig werden- trotz aller (noch) vorhandenen Mängel?

    Na ja, ich habe ja schon einiges dazu geschrieben, wie ich an den Punkt kam, an dem ich jetzt stehe. Ich habe zudem auch die Herausforderung des OBAS-Seiteneinstiegs bei gleichzeitigen familiären Verpflichtungen völlig unterschätzt und bin dadurch in eine Lage geraten, wo ich viel (!) weniger Zeit zum Vorbereiten hatte, als ich gebraucht hätte. Ganz besonders den immensen Aufwand für den 'Erwerb' eines zweiten Fachs - in dem ich nun ja auch eine sehr schlechte bekommen Note habe - habe ich unterschätzt. Dieses werde ich in einer potenziellen zukünftigen Tätigkeit als Vertretungslehrer Sport (Fach 1) dann höchstens als 'Feuerwehrmann' mal punktuell unterrichten würde.

    In meiner vor OBAS liegenden Zeit als Vertretungslehrer Sport habe ich gutes Feedback bekommen, auch von meiner Fachleitung Sport habe ich nun gutes Feedback bekommen, und von meiner Sport-Mentorin wie geschildert ja zunächst auch. Das ist ja gerade das Seltsame, wo da auf einmal die 4 herkommt trotz anderslautender mündlicher Aussage.

    Und ich wiederhole, dass es an dieser Schule in meiner kurzen Anwesenheit mehrere äußerst seltsame Abgänge von Lehrkräften gab, und am Ende blieb ein Scherbenhaufen übrig. Und die Wahrheit auf der Strecke. Und vor meiner Anwesenheit war es laut der Aussagen vieler anderer ebenso. Daran habe ich dann gedacht, als ich das Zeugnis sah. Weil aus meiner Sicht da irgendetwas nicht stimmte.

    Nun kennt ihr mich natürlich nicht, und so etwas zu behaupten ist immer leicht. An Selbstreflexion mangelt es mir jedoch ganz sicher nicht. Bei all diesen sich widersprechenden Bewertungen und Feedbacks plus meiner eigenen Einschätzung komme ICH für mich jedenfalls zu dem Ergebnis, dass eine weitere Tätigkeit als Sport-Vertretungslehrer sinnvoll und auch fachlich zu rechtfertigen ist.

    Und: Natürlich habe noch eine Menge zu lernen, so oder so. Ich habe jedoch sowohl zeitlich als auch inhaltlich die Kriterien einer Pädagogischen Einführung (PE) in Sport während meiner OBAS-Zeit (6-monatige Einführung + 7 Monate) (über-)erfüllt, das hat mir mein Fachleiter auf Nachfrage auch bestätigt. Inhaltlich übererfüllt wegen der aufwändigen benoteten UBs (beide Note 2), die in der PE so nicht vorkommen.

  • Aber wäre dann nicht OBAS in Teilzeit besser als in Zukunft eine Entfristung einer Vertretungsstelle anzustreben? Eine entfristet Stelle hat wesentlich mehr Nachteile als eine normale Stelle nach vollständiger Ausbildung.

    Danke, ich weiß um die Vor- und Nachteile. Ich habe die Stunden bereits etwas reduziert gehabt, aber inklusive aller sonstigen Umstände (Familie, weiter Anfahrtsweg etc.) war es immer noch zu viel. Und 20 Stunden sind das Minimum bei OBAS. Und ich habe germerkt, dass ich eher in der Turnhalle als in der Klasse zu Hause bin und eine Tätigkeit als Sportlehrer für mich das Passendste ist. Ist ja auch eine wichtige Erkenntnis.

  • Dieses werde ich in einer potenziellen zukünftigen Tätigkeit als Vertretungslehrer Sport (Fach 1) dann höchstens als 'Feuerwehrmann' mal punktuell unterrichten würde.

    Das halte ich für eine völlige Fehleinschätzung.

    Wenn du nicht gerade an einer Grundschule ohne andere Sportlehrer bist, dich auf einen Mini-Vertrag entfristen lässt, oder als völlig inkompetent angesehen wirst, sodass man nicht weiß, wo man dich am besten parkt, dann wirst du mit ziemlicher Sicherheit an der Grundschule sehr viel mehr als Sport unterrichten müssen. In der Regel gibt es da das Klassenlehrerprinzip.

  • Das halte ich für eine völlige Fehleinschätzung.

    Wenn du nicht gerade an einer Grundschule ohne andere Sportlehrer bist, dich auf einen Mini-Vertrag entfristen lässt, oder als völlig inkompetent angesehen wirst, sodass man nicht weiß, wo man dich am besten parkt, dann wirst du mit ziemlicher Sicherheit an der Grundschule sehr viel mehr als Sport unterrichten müssen. In der Regel gibt es da das Klassenlehrerprinzip.

    Danke für den Hinweis, viele wissen das nicht und täuschen sich da hinsichtlich ihrer Aussichten. Es ist jedoch so, dass ich sehr viele Leute kenne, die mit Diplomsport OBAS und/oder eine PE gemacht haben, und deshalb eine ungefähre Vorstellung von den Aussichten habe: Viele sind mittlerweile tatsächlich Klassenlehrer:innen - aber nicht alle. Ich habe zum Beispiel einen Bekannten, der seit Jahren an einer großen Grundschule 28 Stunden Sport/Woche unterrichtet. Das ist sicher die Ausnahme bei einer vollen Stelle, das ist mir klar. Aber es gibt schon Nischen und Zwischenstufen zu den Extremen, die man dann halt finden muss. Und ich strebe eh eher 14-20 Stunden an (sofern man sich das so aussuchen kann ;) ), was meine Chancen auf einen hohen Sportanteil vielleicht noch etwas erhöht. Danke fürs Mitdenken!

  • Noch einmal ein kleiner Push... Weiß vielleicht jemand etwas darüber? Das wäre super.

  • Anknüpfend an Chemikus:

    Formulierungen in dienstlichen Beurteilungen richten sich nicht nach den Kriterien und Formulierungsregeln in Arbeitszeugnissen, welche Du ergooglelt hast. Sie sind dem Grundsatz nach auch behördenintern.

    Es steht Dir frei, ein Arbeitszeugnis anzufordern.

Werbung