• Mein Problem mit der Arbeitszeiterfassung ist nicht, dass sie wahrscheinlich die ungerechte Arbeitsverteilung aufdecken würde. Mehr Gerechtigkeit ist etwas Gutes. Nein, meine Sorge ist, dass man mir mehr Aufgaben gibt, nur weil ich meine Aufgaben wesentlich schneller erledigen kann als meine KuK mit denselben Aufgaben. Ich erlebe das jetzt schon. Für gute und schnelle Arbeit wird man mit noch mehr Arbeit "belohnt". Der Beruf würde für mich deutlich unattraktiver werden, weil die Arbeitszeiterfassung zu einem schlechteren "Stundenlohn" führen würde.

  • Mein Problem mit der Arbeitszeiterfassung ist nicht, dass sie wahrscheinlich die ungerechte Arbeitsverteilung aufdecken würde. Mehr Gerechtigkeit ist etwas Gutes. Nein, meine Sorge ist, dass man mir mehr Aufgaben gibt, nur weil ich meine Aufgaben wesentlich schneller erledigen kann als meine KuK mit denselben Aufgaben. Ich erlebe das jetzt schon. Für gute und schnelle Arbeit wird man mit noch mehr Arbeit "belohnt". Der Beruf würde für mich deutlich unattraktiver werden, weil die Arbeitszeiterfassung zu einem schlechteren "Stundenlohn" führen würde.

    Ja. Wird wohl darauf hinauslaufen, dass dann einige Lehrer zu Hause vermutlich die Zeiterfassung laufen lassen obwohl sie etwas anderes machen. Und dann wird wohl dein Gewissen entscheiden müssen: Gibst du einfach 42h an, obwohl es nur 38h waren oder nicht? Da ich weiß, wie oft ich mich so krankmelde und ich sehe, wie oft sich andere so krank melden, bin ich mir leider sicher, dass es da bei der Zeiterfassung zwei Sorten von Lehrern geben wird.

  • Aber das Argument/die Lösung wird doch die gleich sein

    Wird es?

    Wenn die Arbeitszeiterfassung zeigt, dass du die Ferien für den Ausgleich der Überstunden und den Urlaubsanspruch benötigst, diese aber nicht ausreichen, dann muss dir Zeit im Schuljahr gewährt werden.

    Es ist dann die Sache deines Arbeitgebers, dies zu ermöglichen, was machbar wäre, wenn die Schulen weit besser versorgt wären.

    Die Ärztin wüsste darum und könnte sich ihren Sprich sparen, du gibst die Krankmeldung ab und deine Schule bietet dir Alternative Urlaubszeiten oder findet dafür eine Absprache, damit du deine Urlaub nehmen kannst.

  • Wird es?

    Ja wird es. Weil die 2 Wochen = 10 "Urlaubstage" bei mir bei weitem locker in die unterichtsfrei passen mit den Urlaubstagen, die man so haben muss. Das Ergebnis wird leider das gleiche sein.

    Ja, kann schon sein, dass es mal eine Ausnahem gab. Aber du willst mir doch jetzt nicht erzählen, dass du regelmäßig deine 30 Urlaubstage nicht in ~75 Tage unterrichtsfreie Zeit unterbringen kannst. Da müsste man ja in Summe über 35 Tage (= 5 Wochen am Stück. Oder gestückelt 7 Woche, wenn du immer nur zufällig von Montag bis Freitag krank warst) in den Ferien krank gewesen sein. Kann sein, dass es solche Ausnahmen mal gab, aber das wird man ja wohl bisher kulant oder über BEM geregelt haben, oder?

  • Im übrigen bedeutet eine Arbeitszeiterfassung keine Faktorisierung, sondern die tatsächliche Erfassung der Arbeitszeit.

    Dann mach es halt mit Stunden. Das Ergebnis wird aber das gleiche sein. Der Durchschnitt ist dann geringer als die Stunden. Es ist unerheblich, ob ich das in Stunden oder als Faktor rechne. Ist in beiden Fällen geringer als der Durchschnitt.

    Zitat

    Wer genau sind denn „andere Bundsländer“?
    Kannst du das mal belegen, damit man es nachlesen kann?

    Hast du meinen Beitrag #48 bis zum Ende gelesen oder schon vorher aufgehört?

  • Kann sein, dass es solche Ausnahmen mal gab,

    Du schreibst doch die ganze Zeit über Ausnahmen, warum wundern dich dann andere?

    Das BEM setzt sich erst jetzt durch, ich kenne Lehrkräfte, die ihre Urlaubstage zu Schulzeiten nehmen konnten, pädagogischen Mitarbeiter:innen stehen sie auch zu.

  • Hast du meinen Beitrag #48 bis zum Ende gelesen oder schon vorher aufgehört?

    Hast du dir das Kleingedruckte genau durchgelesen?

    Es gibt genau 1 BL das die Arbeitszeit für Lehrkräfte nicht nach Deputat regelt, das is Hamburg. Dort wird es die nächste Studie zur Arbeitszeiterfassung geben, die sich berücksichtigen soll, ob das dortige Modell passend ist.
    Allein die Annahme, dass 75% der Arbeitszeit durch Unterricht besetzt sind, passt nicht zu den anderen Studienergebnissen.

    Da du die anderen Lehrkräfte anfügst: es wird nach Fachlehrern und Lehrkräften unterschieden, das ist in mehreren BL so. Fachlehrer werden anders ausgebildet und übernehmen andere Aufgaben. Nur auf diese Lehrkräfte bezieht sich das höhere Deputat. Eine Faktorisierung ist nicht angegeben, sondern verpflichtende Deputatsstunden.
    Dein Hinweis, dass Lehrkräfte mit Sport und Musik als Fach in mehreren BL mehr Unterricht erteilen müssten, stimmt also nicht.

    Die Faktorisierung in Hamburg ist je Fach und Schulform öffentlich einzusehen. Berücksichtigt wurden u.a. die Anzahl an Klassenarbeiten oder ob ein Fach 2- oder 3-stündig ist. Sport hat einen etwas geringeren Wert ab der SekI, Musik nicht.

    https://www.hamburg.de/resource/blob/…ge-005-data.pdf

    Deine Behauptung, dass mehrere Bundesländer über Faktorisierungen die Unterrichtsstunden den von Lehrkräften in den Fächern Sport oder Musik erhöhen würden, ist also falsch und auch für Hamburg nicht erwiesen, ebenfalls ist damit widerlegt, dass mehrere Bundesländern eingeschätzt hätten, Lehrkräfte dieser Fächer würden weniger arbeiten. Es ist erst einmal nicht ersichtlich, ob es zusätzliche Anrechnungen für Aufgaben außerhalb des Unterrichts gibt, wie Wettbewerbe, Turniere und Auftritte.

    Hinzu kommt, dass es ein Planungsmodell ist, die Arbeitszeit aber ebenfalls nicht erfasst.

  • Du schreibst doch die ganze Zeit über Ausnahmen, warum wundern dich dann andere?

    Das BEM setzt sich erst jetzt durch, ich kenne Lehrkräfte, die ihre Urlaubstage zu Schulzeiten nehmen konnten, pädagogischen Mitarbeiter:innen stehen sie auch zu.

    Siehst du. Wenn das jetzt doch schon geht, dann braucht es ja gar nicht die Arbeitszeiterfassung. Hast dich ja jetzt selbst widerlegt.

  • Hast du dir das Kleingedruckte genau durchgelesen?

    Es gibt genau 1 BL das die Arbeitszeit für Lehrkräfte nicht nach Deputat regelt,

    Ja. Und du hast überhaupt nicht verstanden was ich mit dem Dokument zeigen wollte. Es ging mir nicht darum, das ich zeigen wollte das ein Bundesland die Arbeitszeit nicht nach Deputet erfasst, sondern dass zwei andere Länder schon festgestellt haben, dass Musik und Sportlehrer ein höheres Deputat benöigen. Ich denke nicht, dass da jemand am Schreibtisch saß und die Werte ausgewürfelt hat. Die haben das mit Sicherheit auch vorher gemessen.

  • Ich finde eine Zeiterfassung in unserem Beruf totaler Quatsch und wird nur zur Mehrarbeit führen.

    Wenn wir verpflichtend unsere Zeiten tracken sollen, muss ich mehrmals am Tag einen Timer starten, diese Werte dann in irgendein Programm übertragen und was bringt mir der Spaß? Nichts.

    Zudem könnte niemand nachvollziehen ob ich nicht einfach Fake-Werte eintrage und so in die Überstunden gehe. Mir fällt kein System ein was hier Missbrauch verhindern könnte, zumal ein Teil der Arbeit zuhause erledigt wird.

  • Dokument ist interessant. Ich perönlich bezweifel z.B., dass Chemie nur genau so aufwändig ist wie Physik. Chemie ist mit Sicherheit aufwändiger. Aus meiner Sicht ist eine Klassenlehrerstunde auch aufwändiger als Mathe. Ist aber vermutlich sehr individuell. Da sieht man aber sehr schön, das jedes Fach anders gewertet wird. Heißt ja im Endeffekt, dass das letztendlich die Anzahl der Stunden für jemanden mit Deutsch anders sein wird als für jemanden mit Mathe. Selbst da sind schon Unterschiede.

    Da du die anderen Lehrkräfte anfügst: es wird nach Fachlehrern und Lehrkräften unterschieden, das ist in mehreren BL so. Fachlehrer werden anders ausgebildet und übernehmen andere Aufgaben. Nur auf diese Lehrkräfte bezieht sich das höhere Deputat.

    Ja, es betrifft noch keine Grundschllehrer, daber das wird dann früher oder später wohl auch übertragen. Ja, in dem Fall Fachlehrer an Berufsschulen. Aber du willst mir jtzt doch nicht ernhaft sagen, dass die anderen vielen Fachlehrer an der Berufschule mit anderen Fächer, die das normale Deputat haben, (abgesehen natülich vom Fach) ganz andere Aufgaben haben. Falls ja, dann klär mich mal bitte auf.

    Deine Behauptung, dass mehrere Bundesländer über Faktorisierungen die Unterrichtsstunden den von Lehrkräften in den Fächern Sport oder Musik erhöhen würden, ist also falsch und auch für Hamburg nicht erwiesen, ebenfalls ist damit widerlegt, dass mehrere Bundesländern eingeschätzt hätten, Lehrkräfte dieser Fächer würden weniger arbeiten.

    a) Ich habe nicht behauptet, dass mehrere Länder mit anderen Faktoren rechnen. Ich habe bedauptet, dass sie unterschieldiche Anzahl von Stunden haben. Das mit den Faktoren hatte ich nur gebracht um dir zu zeigen, dass sich zwei unterschiediche Werte durch Durchschnittbildung nicht gegenseitig aufheben. Daher habe ich einfach Faktoren genommen, damit man das leicht im Kopf nachrechen kann. Stell dir vor ich hätte das 25,5 Stundendeputat einer Sek I mit einem 53 Minuten Modell genommen und Sport wären zu 40% und Mathe zu 60%. Hättest du das im Kopf mitrechnen können?

    b) Ob es nun ein Deputat ist, ein Faktor oder ein Hamburger Modell. Es kommt doch als Resultat im Endeffekt nicht auf den Namen an, oder die Berechnungmethode an, sondern was zum Schluss bei mir auf meinen Plan steht. Es gibt dann Fächer, bei denen man in Summe nur wenig unterrichten muss und es gibt Fächer, bei denen man mehr unterrichten muss. Ja die Namen sind anders. Aber letztendlich interessiert mich doch nur, ob ich 28WS pro Stunden unterrichten muss oder 26WS. Ob diese Zahl jetzt fest vorgegeben ist, mit einem Faktor berechnet wird, mit einem Stundenmodell berechnet wird, Prozentual berechnet wird, in der Tabelle abgelesen wird, ... Das macht doch letztendlich nicht der Ausschlag. Letzendlich guckst du doch auf den Stundenplan und sieht: Ahh... Bei dem Modell muss ich 28 Stunden unterrichten. Oder Ahh... bei dem Modell muss ich 25 Stunden unterrichten.

  • An Grundschulen in meinem BL gibt es keine Fachlehrer:innen, in anderen BL ist das anders.

    https://www.azubiyo.de/berufe/fachlehrer/

    https://seminare-bw.de/,Lde/Startseit…n-fachlehrkraft

    Danke. Und genau damit hast du dich selbst widerlegt. Lies dir den Link durch.

    Es gibt verschiedene Fachlehrer und da steht nicht, dass z.B. ein Fachlehrer mit Musik andere besondere Aufgaben mehr oder weniger hat im Vergleich zu einem Fachlehrer mit Gesundheit & Ernährungslehre oder Kommunikationstechnik oder Sonderpädagogik. Sprich:: Der Fachleher mit Musik muss mehr unterichten als die anderen Fachleherer, obwohl die anderen keine besonderen Aufgaben haben.

  • Es gibt dann Fächer, bei denen man in Summe nur wenig unterrichten muss und es gibt Fächer, bei denen man mehr unterrichten muss. Ja die Namen sind anders. Aber letztendlich interessiert mich doch nur, ob ich 28WS pro Stunden unterrichten muss oder 26WS

    Nein, am Ende machen die Unterrichtsstunden nur einen Teil der Arbeit aus, dazu schulst du Kinder ein, wertest Diagnostiken aus, setzt Fördermaßnahmen fest und bereitest die Materialien dafür vor, sprichst dich dazu mit Kolleginnen und Eltern ab, schreibst Gutachten, kümmerst dich darum, dass digitale Tools für Schüler:innen zur Differenzierung nutzbar sind, du wählst dir Musikstücke aus und schreibst sie um, damit sie für die Kinder spielbar werden, kümmerst dich um kulturelle Bildung in deiner Schule und versorgst den Elternrat mit Informationen, holst eine Beratung für eine dir so noch nicht bekannte chronische Krankheit ein, die du berücksichtigen musst, schreibst ein Konzept für das Einbinden der I-Hilfen ins Kollegium und übernimmst Aufsichten morgens und mittags … und so weiter.

    Unterricht bleibt ein Teil deiner Arbeit, andere Aufgaben auch. An beiden Stellschrauben kann man drehen.

    Erfasst man die Arbeitszeit in einem Jahr, kann man am Ende einen Ausgleich finden. Dieser kann zu mehr oder weniger Aufgaben führen. Hast du 7 Kinder mit Unterstützungsbedarf in deiner Klasse, ist es anders, als wenn es nur 1 ist, hast du 30 Korrekturen ist es anders, als wenn es nur 15 sind.

    Selbst das Deputat-Modell steht in der Kritik und da Personaldecke und Aufgaben seit 2003 nicht angepasst wurden, passt es zur heutigen Realität nicht, wenngleich womöglich besser als ein 150jähriges Deputatsmodell.

  • Nein, am Ende machen die Unterrichtsstunden nur einen Teil der Arbeit aus,[...]

    Das ist mir auch klar. Trotzdem ist es so, dass jemand nach dem Modell, der nur Deutsch in Klasse 10 hat weniger unterrichten muss als einer, der nur Sport in Klasse 10 hat. Auch dann, wenn beide nebenbei noch andere Dinge erledigen müssen.

  • Dann musst du dich wohl selbst mal einlesen in Arbeitszeitstudien und Modelle, statt wilde Behauptungen aufzustellen, die du nicht belegen kannst.

    Ich bin raus, solange es dir nur um Protest geht.

    ??? Zitat "Da würde mich mal glatt interessieren, wie man das begründet." Was ist daran eine wilde Bauptung? Ich habe mich nicht dazu geäußert ob es gleich viel ist oder weniger. Beides wäre mit meiner "Frage" noch im Bereich des möglichen. Unter "wilde Behauptung" würde ich mal verstehen, wenn ich gesagt hätte "Geschichte muss 0,2 Punkte weniger haben als Physik". Das habe ich aber nicht gemacht.

    Tja, wenn wir jetzt Arbeitszeit tracken sollen, dann wird man ja herausbekommen, welche Fächer wirklich wie viel Zeit brauchen; vorrausgesetzt keiner mogelt. Und wenn wir wissen wie viel Zeit man pro Fach so braucht, dann werden vermutlich früher oder später die Deputate auch angepasst. Man sieht da "schön" das Grundschulfächer wesentlich "leichter" sind als die Fächer an der Realschule. Dann kann der Grundschulkollege ja gerne mehr unterrichten als ich. (Falls es einer nicht verstanden haben sollte: Das ist kritisch/ironisch gemeint)

  • welche Fächer wirklich wie viel Zeit brauchen; vorrausgesetzt keiner mogelt.

    Wenn es möglich ist zu mogeln, ohne dass es jemand merkt, dann werden sehr viele genau das tun. Das ist auch der Grund, warum so viele Arbeitgeber aktuell zurückrudern und die Option Homeoffice reduzieren möchten. Im Büro ist es schwieriger zu mogeln. In unserem Beruf wird der Dienstherr das aber kaum durchsetzen können, weshalb die Arbeitszeiterfassung wenig Aussagekraft haben wird.

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