Wo steht eigentlich genau, dass der Förderunterricht in Grundschulen in NRW nicht mehr in Kleingruppen stattfinden darf?
Förderunterricht
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Moment.
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Es findet sich in der Ausbildungsordnung Grundschule (Stand 24. März 2025): in der Stundentafel sind keine Förderstunden mehr ausgeschrieben.
Und hier in der Pressemitteilung (wobei man die Pressemitteilung noch so verstehen kann, dass die Förderstunden nur dem Fach zugewiesen sind, aber trotzdem in Kleingruppen stattfinden können.
ZitatDer Schulausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags hat dem Vorschlag der Landesregierung zugestimmt, diesen beiden Fächern in der Stundentafel dauerhaft zwei bislang flexibel einzusetzende Förderstunden zuzuweisen
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In einer Diskussion kürzlich war ich ziemlich irritiert, weil ich der einzige von gut 10 Schulleitern war, der noch Förderunterricht in Kleingruppen hat. Das hörte sich da so an, als ob "Förderunterricht in Kleingruppen" ein Relikt aus den 90ern wäre. Das "würde man ja schon seit Jahren nicht mehr machen". Ähm, doch. Klar.
Naja, jetzt nicht mehr. Leider.
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Naja, jetzt nicht mehr. Leider.
Wo ein förderbedürftiger Willi ist (oder eine Wilhelmine), ist auch ein Weg (zur Kleingruppe). Es muss ja nicht alles gleich an die große Glocke gehängt werden.
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Also hier gibt es das noch, falls wir genügend Stunden dafür übrig haben, sonst nicht. Findet aber meist in der 6. Stunde statt und man kann darüber streiten, wie viel Sinn das macht. Naja, mehr als gar nix. Finde es mit wenig Kindern und unterrichtsbegleitend am sinnvollsten, so in etwa: "Könntest du heute bitte mit Max (und den 3 anderen) nochmals die schriftliche Addition mit Übertrag üben,.... die haben das noch nicht ganz verstanden..."
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„(1) Alle Schülerinnen und Schüler werden durch die Grundschule indivi-
duell gefördert. Dies gilt vor allem für Kinder, die besonderer Unterstüt-
zung bedürfen, um erfolgreich im Unterricht mitarbeiten zu können. Die
individuelle Förderung trägt dazu bei, dass auch bei Lernschwierigkeiten
die grundlegenden Ziele erreicht werden. Sie unterstützt besondere Fä-
higkeiten und Interessen. Das schulische Förderkonzept kann Maßnah-
men der äußeren wie der inneren Differenzierung sowie zusätzliche För-
derangebote umfassen.“Was ist denn dann mit zusätzlichen Förderangeboten gemeint? Darunter würden für mich Förderstunden in Kleingruppen fallen.
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Also hier gibt es das noch, falls wir genügend Stunden dafür übrig haben, sonst nicht.
Die kann es auch heute noch geben.
Worum es aber FrauHerbst ging: es gab bis letztes Jahr in den NRW-Stundentafel fest (wenn auch flexibel) vorgesehene Stunden für den Förderunterricht.
Fest: weil sie explizit als Fach in dem Deutsch/Mathe/SU/FUä-Block genannt wurden.
Flexibel: weil es keine explizite Stundenanzahl dafür gab, sondern dieser Stundenblock insgesamt einen Umfang von x Stunden hatte.
In diesem Block gibt es neuerdings keine Förderstunde mehr.
Was nicht heißt, dass man nicht zusätzliche Förderstunden (also aus Lehrerstunden, die man noch übrig hat) zusätzlich zur Stundentafel nutzen kann. Ob nun als Teamstunde oder als angehängte Stunde nach Unterrichtsende. ( Mara : das wären dann die zusätzlichen Förderangebote.)
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Was ist die Alternative zur Kleingruppe? Einzelförderung? Oder ganze Klasse? Oder "Großgruppe"?
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Ganze Klasse, innere Differenzierung und Förderung.
Bzw: "Damit die fokussierte Förderung in Deutsch und Mathematik leistungsschwächeren und leistungsstärkeren Schülerinnen und Schülern gleichermaßen zuteilwird, können die Schulen ihre Lerngruppen weiterhin jederzeit teilen und zeitweise in Kleingruppen unterrichten" Aber dazu braucht man ja auch wieder das Personal, um die Klasse zu teilen.
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