Moin,
Nicht "jemand". Es geht da nicht um den Einzelnen, sondern um einen Sinneswandel in der Bevölkerung.
Aber solange man den Hinweis darauf als "umerziehen" und "Zeigefinger" betrachtet und als Antwort kommt "Aber die Haustiere", wird da wohl kein Umdenken einsetzen.
weil ich im Meckerforum bzgl. meiner Gesinnung angefeindet wurde, hier mal kurz ein Abriß dessen, was ich bereits umgesetzt habe, um meinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
- Spülmaschine in der Küche ans Warmwasser angeschlossen
- Photovoltaik-Anlage mit insg. 27kWp in Eigenleistung aufs Dach gebaut
- Pufferbatterie in Eigenleistung in den Keller gelegt
- Diesel-PKWs nach defekt durch Batterie-Autos ersetzt
- Gasbefeuerten Boiler in Eigenleistung durch Brauchwasser-Wärmepumpe ersetzt
- Warmwasseranschluss zur Waschmaschine gelegt. Wenn die aktuelle Maschine kaputt geht, kommt eine Maschine mit Warmwasser-Anschluss ins Haus.
- 30 Jahre alte Gas-Zentralheizung durch Sole-Wärmepumpe ersetzt. Da mußte dann doch der Handwerker ran.
In Summe haben wir so 6.000 Liter Diesel und 4.000m³ Erdgas jährlich durch 40.000kWh Strom ersetzt, den wir hoffentlich zu einem Großteil vom Dach holen können. Den co2-Fußabdruck bzw. die Verminderung dieses Abdrucks mag sich jetzt jeder gerne selber ausrechnen. Da reden wir nicht mehr von der einen Flugreise nach Mallorca, da reden wir von einem zweistelligen Tonnen-Betrag jährlich.
Und ja, mir geht es gehörig gegen den Strich, wenn sich jemand in seine Mietwohnung zurückzieht, weil das ja so bequem ist, wenn man nichts mehr selber machen muss sondern alles auf den Vermieter abwälzen kann, sich dann aber über andere Leute beschwert von wegen Flugscham usw. ...
Leute, Aluminiumprofile zusammenzuschrauben, Kabel zu ziehen und Wasserrohre zu verpressen ist auch für einen Akademiker kein Hexenwerk!
- Geplant ist noch eine größere Pufferbatterie im Keller. Die PKWs sind doch extreme Strom-Großverbraucher, die nur abends/nachts geladen werden können, weil sie tagsüber ja am Arbeitsplatz stehen und die Schulen nun einmal keine kostenlosen Ladesäulen haben.
- Am liebsten würde ich noch wesentlich mehr Solarmodule aufstellen und ggf. auch ein Windrad aufbauen, allein schon um meinen Eigenbedarf auch bei bewölktem Himmel abdecken zu können. Aber da hat ja das Finanzamt etwas dagegen. Konkret müßte ich für eine noch größere Anlage ein Gewerbe anmelden und mir selbstverständlich die Erlaubnis für eine Nebentätigkeit "Stromproduktion mittels Photovoltaik-Anlage" von der Bezirksregierung einholen.
Bzgl. des Themas "Eigentum verpflichtet" wäre ich gerne bereit den Strom, den ich aktuell ins Netz einspeise, zu verschenken, also auf die Einspeisevergütung zu verzichten, wenn ich im Gegenzug mehr als 30kWp an Generatorleistung ohne den bürokratischen Wahnsinn installieren dürfte.
So, Feuer frei... Was habt ihr bisher getan, um die Energiewende voranzubringen?
Ach ja, ich würde es ausdrücklich begrüßen, wenn man diese Horrer-Szenarien bei der Energiewende mal weglassen und stattdessen die Vorteile aufzeigen würde. Leider geschieht dies meiner Meinung nach viel zu wenig. Stattdessen kommt die Moralkeule.
- Beim E-Auto muss man seinen Zeitplan nicht mehr an den Tankstellenpreisen ausrichten, die sich im Minutentakt ändern. Man kommt nach Hause, steckt den Stecker an, fertig.
- Solange ihr daheim an der Wallbox laden könnt, ist das E-Auto im Unterhalt günstiger als ein Verbrenner, auch ohne PV-Anlage.
- Photovoltaik-Anlagen rechnen sich, also baut sie auf.
- Die Wärmepumpe macht uns unabhängiger von Gasimporten, wie sie schon die Schweiz im 2. Weltkrieg unabhängiger von Energieimporten gemacht hat.
- Pufferbatterien im Keller beugen der Angst vorm Blackout vor und sorgen für niedrige Strompreise.
Insgesamt wünschte ich mir die Technikgläubigkeit den frühen 20. Jahrhunderts (1900-1914) zurück. Jetzt, wo die Chinesen so massiv in die erneuerbaren Energien investieren, weil sie erkannt haben, dass sich das rechnet, glaube ich sogar wieder daran, dass wir beim Thema "Klima" noch die Kurve bekommen können, auch ganz ohne Flugscham.
Bei Diskussionen mit lokalen Grünen Politikern habe ich jedenfalls mal gesagt: "Jetzt lassen wir mal den moralischen Überbau weg und rechnen es mit dem spitzen Bleistift durch." Die Leute waren sehr erstaunt, dass das ganze Zeug auch ohne ökologische Scheuklappen Sinn macht, weil es sich schlicht rechnet.