Abiturreform Hamburg

  • In Hamburg wird über den Erhalt oder die Abschaffung der Profiloberstufe gestritten. Ich habe das Bundesland gewechselt und arbeite nicht mehr in Hamburg, aber mich würde interessieren, wie die Hamburger Kolleginnen und Kollegen die Profiloberstufe sehen. Kann die weg? Ich fand sie damals oft dysfunktional und einschränkend für die SUS, habe aber auch eine Zeitlang an einer Schule gearbeitet, wo alle glücklich und zufrieden damit waren.

    https://www.ndr.de/nachrichten/ha…reform-100.html

  • Im Gegensatz zu den anderen Bundesländern müssen die Schüler in der Oberstufe in Hamburg ein Profil wählen. Das ist eine Fächerkombination aus 2-3 Fächern mit einem Schwerpunkt (zB NW, Gesellschaft), es soll dann auch fächerverbindend und projektartig gelernt werden. Allerdings gefallen die Kombis natürlich nicht jedem. Und die SuS müssen dadurch drei oder vier Fächer auf erhöhtem Niveau belegen und sich dann auch so prüfen lassen, alle jeweils nur vierstündig unterrichtet und zumindest am Gymnasium nach nur 8 Jahren.

  • In Baden-Württemberg mussten bis vor ein paar Jahren 5 Fächer auf erhöhten Niveau gewählt werden. Dank zunehmender Angleichung der Abiture wurde es geändert. Ich vermute jetzt, dass das auch der Grund in Hamburg ist.

    Es gab mal einen Beschluss der KMK-Konferenz, der einiges festlegen (es war glaube ich, ein Korridor zugelassen, mindestens x, höchstens y Kurse mit entsprechender Stundenzahl).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Es gibt seit Jahren einen über die KMK gesteuerten Angleichungsprozess. Die schulpolitischen Vorhaben sind dort nachlesbar. Die Oberstufenreform in NRW ist auch ein Ergebnis dieses Prozesses.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Grundsätzlich ist die Profiloberstufe schon ein interessantes Konzept, das durchaus einige Vorteile bringt in Bezug auf Berufsorientierung und vernetztes Lernen. Ich sehe aber durchaus die Nachteile hierbei, denn nur weil jemand hohes Interesse für Biologie mitbringt, muss dies nicht auch auf Chemie zutreffen, selbst wenn ein entsprechendes Profil die Kombination beider Fächer vorsehen sollte.

  • (Bei den Kernfächern M, D,E müssen auch mindestens 2 auf erhöhtem Niveau genommen werden, daher die hohe Zahl)

    SH hatte das so ähnlich bis im letzten Jahr auch. Der jetzige 12. Jg. (bei G9) wird 2027 nur noch in einem Kernfach auf dem erhöhten Anforderungsniveau geprüft.

    Anpassung? Nö, Stundenkürzungen, da Lehrkräftemangel bzw. zu teuer. (Verkauft wird es gerade als Entlastung für die Schülys. s. https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte…/Oberstufe_2025)

    Zur Folge hat das lauter sog. "Huckepackkurse", in denen ein Teil der S*S nur in drei Stunden dabei ist. Kleine Kurse sollen ja vermieden werden (Sparmaßnahme), weshalb man einfach alle in einen Kurs packt, damit die Zahlen stimmen. Dass das auch für die S*S die schlechteste Lösung darstellt, interessiert nicht. Aber irgendeine KI wird das bestimmt toll "hinorganisieren".

    Ich hoffe, HH macht das besser!

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