Diskussion aus: Wie integriert ihr finanzielle Bildung in euren Unterricht.

  • Du hast wirklich nicht verstanden, dass 25%+ Soli Besteuerung von Inflationsgewinnen eine Teilenteignung ist, besonders wenn das Geld über Jahrzehnte in sichere Anlagen angelegt wurde.

    Mit dem Argument ist jede Steuer eine Teilenteignung. Diese Sicht kann man durchaus einnehmen, sie hat aber keinen Mehrwert.

  • Mit dem Argument ist jede Steuer eine Teilenteignung. Diese Sicht kann man durchaus einnehmen, sie hat aber keinen Mehrwert.

    Natürlich sind Steuern eine Enteignung. Aber daran kommen wir nicht vorbei.

  • Wir hatten mal einen Spitzensteuersatz von über 50%, d. h. der Staat bekam mehr, als man selbst behalten konnte. Das hat Leute auch nicht davon abgehalten, viel zu verdienen. Sie hatten halt immer noch mehr, als wenn sie nichts machten.

    Ihr dürfte gerne mal nachlesen, wie hoch der Spitzensteuersatz in den USA während des New Deal war. Man soll sich wundern.

    Die Frage ist aber auch an welchem Einkommen der Spitzensteuersatz angewendet wird. Beim New Deal betrug er 90%, aber er traf auch nur die wirklich Reichen, während bei uns aktuell der Facharbeiter bei VW am Fließband ja bereits den Spitzensteuersatz zahlt, weil (ähnlich wie bei den Freibeträgen bei Erbschaften) die Einkommensgrenzen nie im Zuge der Inflation angepasst wurden.

  • Die Frage ist aber auch an welchem Einkommen der Spitzensteuersatz angewendet wird. Beim New Deal betrug er 90%, aber er traf auch nur die wirklich Reichen, während bei uns aktuell der Facharbeiter bei VW am Fließband ja bereits den Spitzensteuersatz zahlt, weil (ähnlich wie bei den Freibeträgen bei Erbschaften) die Einkommensgrenzen nie im Zuge der Inflation angepasst wurden.

    Mit der verschleppten Anpassung der Einkommensgrenzen für die Steuerprogression hat man sich mit der Zeit viele unrechtmäßige Steuergelder verschafft. Das ist nur ein Beispiel von Ungerechtigkeit. Nur ein Beispiel wieso man sich gegen jede weitere Form der Steuererhebung wehrt.

    Einmal eingeführte Steuern werden nur sehr sehr selten aufgehoben oder verringert. Es werden nur neue erhoben, unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit. Ich nehmen euch viel ab, es geht euch dann besser wenn ich anderen bald noch mehr abnehme. Wie man dies verteidigen kann erschließt sich mir nicht mal im Ansatz.

  • Du hast wirklich nicht verstanden,

    Erzähl' mir bitte nicht, was ich verstanden habe und was nicht. Das ist unvershämt. Ich kann sowohl die Rechnung als auch die Sichtweise nachvollziehen. Trotzdem halte ich das für kein Argument gegen Steuern. Und ich finde den Enteignungsbegriff etwas stammtischig.

    Wenn die Idee ist, dass Einkommen besteuert wird, dann eben auch Kapitalerträge, weil das eben auch Einkommen ist.

    Bei einem Freibetrag von 1.000 bei - sagen wir mal- 2,5% hat man 40.000 Euro angelegt, die man offensichtlich weder für die Lebensführung noch für Investitionen braucht. Da nagt man schon mal nicht am Hungertuch. Warum macht einen das nicht zufrieden

    Man muss dieses Geld nicht anlegen, wenn das nicht attraktiv ist. Wenn man das aber tut und man dadurch ein Einkommen erzielt, zahlt man halt. Ich sehe das Problem nicht.


    besonders wenn das Geld über Jahrzehnte in sichere Anlagen angelegt wurde.

    Dann hat man schon mal kein Anlagerisiko, das anderswo bemängelt wurde.

  • Bei einem Freibetrag von 1.000 bei - sagen wir mal- 2,5% hat man 40.000 Euro angelegt, die man offensichtlich weder für die Lebensführung noch für Investitionen braucht. Da nagt man schon mal nicht am Hungertuch. Warum macht einen das nicht zufrieden

    40.000 Euro auf der hohen Kante ist nett, reicht aber nicht für eine umfassende Absicherung. Als Beamter geht es noch. Als gesetzlich Versicherter Arbeitnehmer ist das einfach nicht genug. Job verloren und das Geld ist schneller weg, als man gucken kann. Das Leben ist teuer. Dach muss repariert werden, 15.000 Euro weg. Das Auto geht kaputt, 20.000+ Euro weg. Ein Familienmitglied erkrankt: Selbstzahlerleistungen zur schnellen und umfassenden Abklärung sind teuer (zugegeben aber der günstigste Kostenpunkt der genannten).

    40.000 Euro hört sich vielleicht gut an, es ist aber objektiv nicht viel Geld.

  • Es ist schon viel Geld, wenn man bedenkt, dass dieser Betrag vieler Leute Nettojahresgehalt übersteigt.

    Es ist objektiv nicht viel Geld. Vor allem ist es nicht genug um davon zu reden, ein hinreichendes Polster zu haben.

    Dass viele Menschen erheblich weniger im Jahr verdienen, ist ein ganz anderes Thema.

  • Es ist objektiv nicht viel Geld. Vor allem ist es nicht genug um davon zu reden, ein hinreichendes Polster zu haben.

    Dass viele Menschen erheblich weniger im Jahr verdienen, ist ein ganz anderes Thema.

    Was ist objektiv? Ich kenne Menschen, die behaupten dies auch von einer Millionen.

    Und man kann auch ein Auto unter 20 000 kaufen, ist halt kein Neuwagen. Dein vorheriger Beitrag klingt schon überheblich.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Was ist objektiv? Ich kenne Menschen, die behaupten dies auch von einer Millionen.

    Und man kann auch ein Auto unter 20 000 kaufen, ist halt kein Neuwagen. Dein vorheriger Beitrag klingt schon überheblich.

    Objektiv heißt, dass man bei rationalem Überlegen über die Kosten des Lebens dazu kommt, dass das Geld (nicht) ausreicht. Zu den Kosten des Lebens zählen medizinische Versorgung, gesunde und ausgewogene Ernährung, warmes und platzmäßig ausreichendes Wohnen, Hobbys, Spenden und Urlaub.

    Wenn du rational bspw. über Jobverlust oder sogar dauerhafte Arbeitsunfähigkeit ggf. mit medizinischer Unterstützung nachdenkst und zu dem Schluss kommst, dass 40.000 Euro auch nur für zwei Jahre ausreichen, dann bist du realitätsfern.

    Natürlich müssen vielen Menschen mit deutlich weniger Geld auskommen. Aber was ist es für eine menschenverachtende "Lösung" anderen ihr Geld solange weg zu nehmen, bis sie selbst nicht mehr genug haben? Ist es irgendwie besser, wenn möglichst alle außer ein paar Superreichen mit etwas Pech in Existenznöte kommen?

    Bei einer angelegten Million (nicht bei einem Vermögen von einer Million) kann man anfangen, darüber nachzudenken, ob man die Erträge steuerlich belastet.

    Was daran überheblich sein soll, eine realistische Einstellung zur Lebenshaltung zu haben, erschließt sich mir nicht. Natürlich geht es auch mit wenig Geld. Das machen unzählige Menschen ja auch. Ich bin auch in Armut aufgewachsen. Das iet aber wirklich beschissen.

    Bzgl. des Autos: ein vier Jahre alter Kleinwagen hat uns vor 6 Monaten 17.000 Euro gekostet. Klar kann man irgendeine alte Kiste kaufen, die ist dann eben unsicherer und hat einen höheren Verbrauch.

  • Bzgl. des Autos: ein vier Jahre alter Kleinwagen hat uns vor 6 Monaten 17.000 Euro gekostet. Klar kann man irgendeine alte Kiste kaufen, die ist dann eben unsicherer und hat einen höheren Verbrauch.

    Und 'ne ganze Tüte voll Teuronen für baldige Reparaturen!

  • Und 'ne ganze Tüte voll Teuronen für baldige Reparaturen!

    Hatte ich noch nie, obwohl bis auf ein Auto dank Abwrackprämie, habe ich immer noch, alle älter als 7 Jahre bei Kauf waren. Der Wertverlust pro Jahr war immer höher als die Reparaturkosten. Ein neues Auto verliert schnell an Wert.

    Im Ernst, was ihr beschreibt, ist schön, aber für die Mehrheit Wunschvorstellung. Es klingt unangenehm arrogant und abgehoben.

    Der Staat soll also auf die Steuern selbst der reichsten verzichten (Lehrer gehören zu den 10%, die am meisten verdienen) und wo sparen? An unseren Gehältern, an Infrastruktur (da sieht es man erst später), bei den anderen 90 %?

    Dann reichen 40 000 sicher nicht, wenn ich Polizei, Gerichte, Straßen usw. selbst zahlen muss.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    Einmal editiert, zuletzt von Kris24 (4. Dezember 2025 16:01)

  • Hatte ich noch nie, obwohl bis auf ein Auto dank Abwrackprämie, habe ich immer noch, alle älter als 7 Jahre bei Kauf waren. Der Wertverlust pro Jahr war immer höher als die Reparaturkosten. Ein neues Auto verliert schnell an Wert.

    Um einen Neuwagen geht es nicht.

    Zitat

    Im Ernst, was ihr beschreibt, ist schön, aber für die Mehrheit Wunschvorstellung. Es klingt unangenehm arrogant und abgehoben.

    Was ist das denn für ein merkwürdiges Argument? Weil viele Menschen Existenzängste haben müssen, ist es abgehoben und arrogant, wenn man das für schlecht hält und für sich und seine Familie/Freunde ein soweit wie möglich gesichertes Leben aufbauen will? Was genau hast du denn davon, wenn es anderen schlechter geht?

    Zitat

    Der Staat soll also auf die Steuern selbst der reichsten verzichten (Lehrer gehören zu den 10%, die am meisten verdienen) und wo sparen? An unseren Gehältern, an Infrastruktur (da sieht es man erst später), bei den anderen 90 %?

    Ich persönlich habe kein Problem damit, Steuern zu zahlen. Es ging um die Frage von O. Meier, warum man mit angelegten 40.000 Euro nicht zufrieden sei. Ich habe nur erläutert, warum dieser Betrag objektiv zu wenig für eine realistische Absicherung ist.

  • Der Staat soll also auf die Steuern selbst der reichsten verzichten (Lehrer gehören zu den 10%, die am meisten verdienen) und wo sparen? An unseren Gehältern, an Infrastruktur (da sieht es man erst später), bei den anderen 90 %?

    Ich habe nichts gegen Steuern!

    Aber, ich sehe auch, dass unser Land sich in einem Schrottzustand befindet. Zustand der Bahn, Straßen, Infrarstruktur, Schulen, Schwimmbäder (falls noch vorhanden), Innenstädte, die als Kulisse für Endzeitfilme dienen könnten, kaputtgesparte Bundeswehr/Bundespolizei/Landespolizei, katastrophaler Gesundheits- und Pflegebereich, abgewrackter Sozialer Wohnungsbau...

    Siehst Du unsere Steuergelder gut investiert? Wo sind die Steuergelder geblieben?8)

  • Um einen Neuwagen geht es nicht.

    Was ist das denn für ein merkwürdiges Argument? Weil viele Menschen Existenzängste haben müssen, ist es abgehoben und arrogant, wenn man das für schlecht hält und für sich und seine Familie/Freunde ein soweit wie möglich gesichertes Leben aufbauen will? Was genau hast du denn davon, wenn es anderen schlechter geht?

    Ich persönlich habe kein Problem damit, Steuern zu zahlen. Es ging um die Frage von O. Meier, warum man mit angelegten 40.000 Euro nicht zufrieden sei. Ich habe nur erläutert, warum dieser Betrag objektiv zu wenig für eine realistische Absicherung ist.

    Hier ging es seit Seiten um Steuersenkung für Erben, Lehrer (wir gehören mit unserem Verdienst zu den 10 % der am meisten verdienenden), höhere Freibeträge bei Kapitalgewinnen usw. Und dein Beitrag wurde von bestimmten Personen geliked. Daher hatte ich ihn falsch verstanden. Natürlich ist es gut, genug Geld beiseite zu haben. Es erspart einen graue Haare.


    Es wird hier behauptet, dass Steuern nie abgeschafft wurden, den Soli zahlen allerdings nur noch 10 % und viele wie ich nur teilweise. Das Geld fehlt.

    Der Spitzensteuersatz wurde gewaltig gesenkt, jetzt zahlen halt viele 42 %, früher Mittelstand auch und Reiche eben mehr. Jetzt schimpft der Lehrer, dass er auch den Spitzensteuersatz zahlen muss (allerdings nur für ein paar Euros und nicht den gesamten Betrag).

    Es geht um ganz viel Gefühl und ich, ich, ich.

    Es heißt, der Staat soll sparen, nur wo? Viele außerhalb des Forums sagen bei den Beamtengehältern, bei Gebäuden (ich sehe gerade wieder einmal, was dies für unsere Schule bedeutet). Es werden auch völlig falsche Zahlen genannt, die CDU wollte vor der Wahl mehr bei der Bprgerversicherung sparen, als sie insgesamt kostet.

    Also, wo kommt das Geld für Steuersenkung her bzw. wo wird zusätzlich gespart?

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  • Ich habe nichts gegen Steuern!

    Aber, ich sehe auch, dass unser Land sich in einem Schrottzustand befindet. Zustand der Bahn, Straßen, Infrarstruktur, Schulen, Schwimmbäder (falls noch vorhanden), Innenstädte, die als Kulisse für Endzeitfilme dienen könnten, kaputtgesparte Bundeswehr/Bundespolizei/Landespolizei, katastrophaler Gesundheits- und Pflegebereich, abgewrackter Sozialer Wohnungsbau...

    Siehst Du unsere Steuergelder gut investiert?8)

    Wie geschrieben, wir zahlen zuwenig Steuern. Nur hast du widersprochen.

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