Wie integriert ihr finanzielle Bildung in euren Unterricht. Erfahrungen v. a. in Sek I/II und Vertretungsstunden gesucht

  • auf dem Schröpfen der Mittelschicht

    Mittwoch? Ist schon wieder Stammtisch?


    25% Prozent Kapitalertragssteuer sind nun wirklich kein Schröpfen. Wenn man es einfach über die Einkommenssteuer abrechnete, würde es teurer. Immerhin reden wir hier von Leuten, denen es so gut geht, dass sie Geld anlegen können. Das können längst nicht alle.

    Ich wäre im Übrigen sehr dafür, von den Reichen und Superreichen zu nehmen. Z. B. via Vermögens- und Erbschaftssteuer. Aber für so etwas bekommt man in diesem Land keine Mehrheit. Also muss es irgendwo anders herkommen.

  • Ich finde es schade, dass die Einfachimmobilienbesitzer bei deinen Ausführungen wieder mit den Superreichen in einen Sack gesteckt werden. Kann man denn da nicht differenzieren?

    Ja, kann man. Wo habe ich wen in einen Sack gesteckt? Mich stört eher, dass Normalerbinnen sich bereitwillig mit Superreicherbinnen solidarisieren. Ich wäre durchaus für hohe Freibeträge zu haben, wenn dann die Erbschaftssteuer auch wirklich durchgesetzt würde. Und nicht die Schlupflöcher schon der Kern des Gesetzes wären.

    Für die Ausführung, dass 95.000 Euro Erbschaftssteuer für ein 700.000-Haus ein feister Schnapper sind, ist es übrigens egal, wie viel man schon hat etc. das ist einfach ein günstiger Weg, an ein Haus zu kommen. Mach' ich sofort. Wenn jemand sein ererbtes Haus nicht braucht ...

  • Du auch.

    Nein!

    Wenn man wenigstens das Gefühl hätte, dass die hohe Abgabenlast der Preis für einen funktionalen Staat ist... statt dessen steckt man jeden Tag in maroder Infrastruktur fest, öffentliche Gebäude gammeln und bröckeln vor sich hin, Renten- und Gesundheitssystem laufen nicht mehr etc. pp.

    8)

  • Für die Ausführung, dass 95.000 Euro Erbschaftssteuer für ein 700.000-Haus ein feister Schnapper sind, ist es übrigens egal, wie viel man schon hat etc. das ist einfach ein günstiger Weg, an ein Haus zu kommen. Mach' ich sofort. Wenn jemand sein ererbtes Haus nicht braucht ...

    Eben, ich zahle auch sofort. So günstig erhalte ich sonst keines.

    Und auch damals habe ich bei meiner Erbschaft von der Tochter der Cousine meiner Urgroßmutter gerne Steuern bezahlt, auch wenn ich bei so vielen Ecken keinen extra Freibetrag erhielt. Ich habe mich über das geerbte Geld gefreut.

    Und wieso geht niemand auf die mögliche Schenkung alle 10 Jahre ein? Kein Vertrauen zu den Erben, aber Steuern sollen sie auch nicht zahlen?

    Das könnten alle mit ihrem 700 000 Haus und nur einem Kind tun. Bei 2 Kindern fallen sowieso keine Steuern ein, dafür muss ein Kind evtl. das andere mit 350 000 Euro auszahlen und dann erst recht das Haus verkaufen.

    Und man kann auch ein Haus beleihen. Jede Bank gewährt Kredit, wenn ein Haus in dem Wert vorhanden ist. Dann kann man ganz in Ruhe abzahlen.

    Aber Omas kleines Häuschen musste schon immer herhalten, wenn die Reichen gegen Erbschaftsteuern wettern. Polizisten und Lehrer verzichten freiwillig auf ihr Geld, wenn der Staat die Steuern senkt (oder etwa nicht)?

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • [...]

    Für die Ausführung, dass 95.000 Euro Erbschaftssteuer für ein 700.000-Haus ein feister Schnapper sind, ist es übrigens egal, wie viel man schon hat etc. das ist einfach ein günstiger Weg, an ein Haus zu kommen. Mach' ich sofort. Wenn jemand sein ererbtes Haus nicht braucht ...


    Eben, ich zahle auch sofort. So günstig erhalte ich sonst keines.

    [...]

    Und man kann auch ein Haus beleihen. Jede Bank gewährt Kredit, wenn ein Haus in dem Wert vorhanden ist. Dann kann man ganz in Ruhe abzahlen.

    Aber Omas kleines Häuschen musste schon immer herhalten, wenn die Reichen gegen Erbschaftsteuern wettern. Polizisten und Lehrer verzichten freiwillig auf ihr Geld, wenn der Staat die Steuern senkt (oder etwa nicht)?

    Ich schließe mich an. Die Hypothek für die Erbschaftssteuer ist mit der gesparten Miete in kürzester Zeit erledigt, selbst wenn man vor dem Erbe genau gar nichts besitzt.

    Ich denke aber auch, dass das geerbte Wohneigentum gerne als Strohmann der Superreichen verwendet wird, um die extreme Entwicklung der Vermögensunterschiede in Deutschland zu kaschieren. Es ist schon bemerkenswert, wie erfolgreich erhöhte Erbschafts- oder Vermögenssteuern seit Jahren verhindert werden...

    Zitat

    In Deutschland wächst die Zahl der Superreichen rasant - 3.900 Menschen besitzen nun fast ein Drittel des gesamten Finanzvermögens. Nur zwei Länder der Welt haben noch mehr Superreiche als Deutschland.

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin…aktien-100.html

  • Zitat?

    Hier:

    Der Grundsatz ist, das wenn jemand etwas "verdient" oder sonstwie bekommt, darauf Steuern zu zahlen sind. Immer. Weil es vielleicht etwas anderes ist, wenn man etwas von den Eltern bekommt, weicht der Staat von diesem Grundsatz ab und erlässt einen Teil der Steuern (Freibetrag).

    Ich finde das einfach.

    Alles jemand irgendwo bekommt ist für dich steuerbar. Den Grundsatz gibt es zum Glück nicht.

  • Mittwoch? Ist schon wieder Stammtisch?


    25% Prozent Kapitalertragssteuer sind nun wirklich kein Schröpfen. Wenn man es einfach über die Einkommenssteuer abrechnete, würde es teurer. Immerhin reden wir hier von Leuten, denen es so gut geht, dass sie Geld anlegen können. Das können längst nicht alle.

    Ich wäre im Übrigen sehr dafür, von den Reichen und Superreichen zu nehmen. Z. B. via Vermögens- und Erbschaftssteuer. Aber für so etwas bekommt man in diesem Land keine Mehrheit. Also muss es irgendwo anders herkommen.

    Du hast wirklich nicht verstanden, dass 25%+ Soli Besteuerung von Inflationsgewinnen eine Teilenteignung ist, besonders wenn das Geld über Jahrzehnte in sichere Anlagen angelegt wurde.

  • Du hast wirklich nicht verstanden, dass 25%+ Soli Besteuerung von Inflationsgewinnen eine Teilenteignung ist, besonders wenn das Geld über Jahrzehnte in sichere Anlagen angelegt wurde.

    Mit dem Argument ist jede Steuer eine Teilenteignung. Diese Sicht kann man durchaus einnehmen, sie hat aber keinen Mehrwert.

  • Mit dem Argument ist jede Steuer eine Teilenteignung. Diese Sicht kann man durchaus einnehmen, sie hat aber keinen Mehrwert.

    Natürlich sind Steuern eine Enteignung. Aber daran kommen wir nicht vorbei.

  • Wir hatten mal einen Spitzensteuersatz von über 50%, d. h. der Staat bekam mehr, als man selbst behalten konnte. Das hat Leute auch nicht davon abgehalten, viel zu verdienen. Sie hatten halt immer noch mehr, als wenn sie nichts machten.

    Ihr dürfte gerne mal nachlesen, wie hoch der Spitzensteuersatz in den USA während des New Deal war. Man soll sich wundern.

    Die Frage ist aber auch an welchem Einkommen der Spitzensteuersatz angewendet wird. Beim New Deal betrug er 90%, aber er traf auch nur die wirklich Reichen, während bei uns aktuell der Facharbeiter bei VW am Fließband ja bereits den Spitzensteuersatz zahlt, weil (ähnlich wie bei den Freibeträgen bei Erbschaften) die Einkommensgrenzen nie im Zuge der Inflation angepasst wurden.

  • Die Frage ist aber auch an welchem Einkommen der Spitzensteuersatz angewendet wird. Beim New Deal betrug er 90%, aber er traf auch nur die wirklich Reichen, während bei uns aktuell der Facharbeiter bei VW am Fließband ja bereits den Spitzensteuersatz zahlt, weil (ähnlich wie bei den Freibeträgen bei Erbschaften) die Einkommensgrenzen nie im Zuge der Inflation angepasst wurden.

    Mit der verschleppten Anpassung der Einkommensgrenzen für die Steuerprogression hat man sich mit der Zeit viele unrechtmäßige Steuergelder verschafft. Das ist nur ein Beispiel von Ungerechtigkeit. Nur ein Beispiel wieso man sich gegen jede weitere Form der Steuererhebung wehrt.

    Einmal eingeführte Steuern werden nur sehr sehr selten aufgehoben oder verringert. Es werden nur neue erhoben, unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit. Ich nehmen euch viel ab, es geht euch dann besser wenn ich anderen bald noch mehr abnehme. Wie man dies verteidigen kann erschließt sich mir nicht mal im Ansatz.

  • Du hast wirklich nicht verstanden,

    Erzähl' mir bitte nicht, was ich verstanden habe und was nicht. Das ist unvershämt. Ich kann sowohl die Rechnung als auch die Sichtweise nachvollziehen. Trotzdem halte ich das für kein Argument gegen Steuern. Und ich finde den Enteignungsbegriff etwas stammtischig.

    Wenn die Idee ist, dass Einkommen besteuert wird, dann eben auch Kapitalerträge, weil das eben auch Einkommen ist.

    Bei einem Freibetrag von 1.000 bei - sagen wir mal- 2,5% hat man 40.000 Euro angelegt, die man offensichtlich weder für die Lebensführung noch für Investitionen braucht. Da nagt man schon mal nicht am Hungertuch. Warum macht einen das nicht zufrieden

    Man muss dieses Geld nicht anlegen, wenn das nicht attraktiv ist. Wenn man das aber tut und man dadurch ein Einkommen erzielt, zahlt man halt. Ich sehe das Problem nicht.


    besonders wenn das Geld über Jahrzehnte in sichere Anlagen angelegt wurde.

    Dann hat man schon mal kein Anlagerisiko, das anderswo bemängelt wurde.

  • Bei einem Freibetrag von 1.000 bei - sagen wir mal- 2,5% hat man 40.000 Euro angelegt, die man offensichtlich weder für die Lebensführung noch für Investitionen braucht. Da nagt man schon mal nicht am Hungertuch. Warum macht einen das nicht zufrieden

    40.000 Euro auf der hohen Kante ist nett, reicht aber nicht für eine umfassende Absicherung. Als Beamter geht es noch. Als gesetzlich Versicherter Arbeitnehmer ist das einfach nicht genug. Job verloren und das Geld ist schneller weg, als man gucken kann. Das Leben ist teuer. Dach muss repariert werden, 15.000 Euro weg. Das Auto geht kaputt, 20.000+ Euro weg. Ein Familienmitglied erkrankt: Selbstzahlerleistungen zur schnellen und umfassenden Abklärung sind teuer (zugegeben aber der günstigste Kostenpunkt der genannten).

    40.000 Euro hört sich vielleicht gut an, es ist aber objektiv nicht viel Geld.

Werbung