Vom Wert der Werte. Oder: Gehört die besinnliche Zeit abgeschafft?

  • Weil das Essen schnell bzw. mit Vorlauf gemacht ist und sich auf Heiligabend niemand lange zum Kochen hinstellen muss.

    Wir kochen alle gemeinsam und das ist für mich Weihnachten. Wir wichteln und jeder muss nur 1 Geschenk besorgen und bekommt auch nur 1 Geschenk. Der Abend gehört den Spielen, dem Kaminfeuer und Schnulzen (Liebe braucht keine Ferien und so). Also religiös ist da leider auch nix.

  • Da muss ich auch fragen: welche Werte? Traditionen ist klar, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, das wird mit Pollern verteidigt bis in alle Ewigkeit aber Weihnachtswerte?

    Mir scheint, dass sich viele Leute einfach wünschen, dass sich Weihnachten so magisch anfühlen möge wie früher, aber wir sind halt keine 5 mehr.

    Ich bin ja nun komplett nichtgläubig und kann auch mit Kirche nicht viel anfangen. Dennoch, an den kirchlichen Schulen, an denen ich gearbeitet habe, fand ich die Adventszeit sehr schön und stimmungsvoll. Auch die Gottesdienste. Da war viel Innehalten, viel Miteinander, Wohltätigkeitsaktionen - und all das hat auch nichtreligiöse, "menschliche" Werte, denen man sich am Jahresende ruhig mal verstärkt zuwenden kann.

    Ich finde traurig, was ihr schreibt. Hin und wieder mal ein ruhiges Miteinander in schöner Atmosphäre tut uns doch eigentlich allen gut, ob man nun religiös ist oder nicht. Dass Jugendliche ab einer gewissen Altersstufe da vorübergehend keinen Sinn für haben, kann ich verstehen, aber gerade Grundschulkinder sollten doch in der Lage sein, sich darauf einzulassen. Schade, wenn das nichtmals mehr im Weihnachtskontext funktioniert.

    Die zunehmende Unfähigkeit mal still zu sitzen und zuzuhören finde ich ganz furchtbar.

  • Das Essen ist das Beste.

    Mir würde Würstchen und Kartoffelsalat reichen - bei Heiligabend geht es mir um das Zusammensein mit meinen Eltern und der Familie. Nicht um ein größeres Essen.

    Aber so sieht es jeder anders. Ist doch schön so.

  • Die zunehmende Unfähigkeit mal still zu sitzen und zuzuhören finde ich ganz furchtbar.

    Da muss ich sagen, dass das meines Erachtens vor ein paar Jahren noch besser war, obwohl ich sonst eigentlich nicht denke, dass Kinder früher mehr konnten. Sie konnten andere Dinge und stillsitzen und zuhören oder überhaupt ein Gefühl für "Geheimnisvolles" zu haben würde ich dazu zählen.

  • Mir würde Würstchen und Kartoffelsalat reichen - bei Heiligabend geht es mir um das Zusammensein mit meinen Eltern und der Familie. Nicht um ein größeres Essen.

    Aber so sieht es jeder anders. Ist doch schön so.

    Ich bin Saarländerin und da sitzt man stundenlang zusammen am Tisch und schlemmt. Das war schon bei meiner Oma so, bei meinen Eltern und ich kenne das nicht anders.

  • Da muss ich sagen, dass das meines Erachtens vor ein paar Jahren noch besser war, obwohl ich sonst eigentlich nicht denke, dass Kinder früher mehr konnten. Sie konnten andere Dinge und stillsitzen und zuhören oder überhaupt ein Gefühl für "Geheimnisvolles" zu haben würde ich dazu zählen.

    Ich hab irgendwo mal die Theorie gelesen, dass Stillsitzen und angemessenes Verhalten bei "Veranstaltungen" früher ganz automatisch beim Kirchengang erlernt und durch die Eltern anerzogen wurde. Fand ich plausibel. Das spielt heute natürlich überhaupt keine Rolle mehr und viele Kinder müssen ja nichtmals mehr ordentlich am Tisch sitzen bleiben.

  • Weil das Essen schnell bzw. mit Vorlauf gemacht ist und sich am Heiligabend niemand lange zum Kochen hinstellen muss.

    Heiligabend ist DER Tag, wo man sich zum Kochen hinstellt und mächtig aufgetischt wird.

    Dieser schreckliche Kartoffelsalat mit Würstchen ist für mich das traurigste, was ich mir an Heiligabend vorstellen könnte und glücklicherweise war das bei mir nie so.

  • Beitrag von O. Meier (15. Dezember 2025 21:00)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (15. Dezember 2025 22:34).
  • Ich finde traurig, was ihr schreibt. Hin und wieder mal ein ruhiges Miteinander in schöner Atmosphäre tut uns doch eigentlich allen gut, ob man nun religiös ist oder nicht.

    Ich finde es auch traurig. Aber in letzter Zeit haben die Probleme zugenommen. Zunehmend stören eine Hand voll Grundschüler den Schulfrieden und wir fühlen uns hilflos. Es gibt keine wirksamen Maßnahmen außer vielleicht §90, der dann irgendwann Anwendung findet und vermutlich auch nicht viel ändert. Es vergeht fast keine Woche ohne großen Ärger und respektlosem Verhalten (von Schülern und Eltern) den Lehrkräften gegenüber.

  • Beitrag von Magellan (15. Dezember 2025 21:04)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (15. Dezember 2025 21:05).
  • Am interessantesten sind die Geschichten, die die Kinder von ihren Wichteln erzählen, die zu Hause eingezogen sind. Ich hasse diese Wichtel. Sie machen nur Dinge kaputt und verarschen die Kinder und Frau Mama ist vermutlich einige Zeit damit beschäftigt, das Haus aufzuräumen.

    diesen bösen Hauswichteln.

    Was ist denn das für eine merkwürdige Geschichte mit diesen "bösen Wichteln"? Davon habe ich noch nie gehört. Kann mich bitte mal jemand aufklären?!?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das sind die Weihnachtswichtel, die in der Adventszeit in ein Haus (oder eine Klasse) einziehen, ihr Haus "in die Wand" setzen und dort dann wohnen und viel Unsinn anstellen.

  • Ich bin Saarländerin und da sitzt man stundenlang zusammen am Tisch und schlemmt. Das war schon bei meiner Oma so, bei meinen Eltern und ich kenne das nicht anders.

    Heiligabend ist DER Tag, wo man sich zum Kochen hinstellt und mächtig aufgetischt wird.

    Dieser schreckliche Kartoffelsalat mit Würstchen ist für mich das traurigste, was ich mir an Heiligabend vorstellen könnte und glücklicherweise war das bei mir nie so.

    Ich kenne es - wie kleiner gruener frosch - ganz anders, sowohl aus meiner Familie, aus der meines Mannes und denen in meinem Umfeld: An Heiligabend gibt es nur etwas Einfaches zum Essen, das in der Vorbereitung wenig Mühe macht. Bei uns und auch in der Familie meines Mannes gibt es traditionell entweder Kartoffelsalat mit verschiedenen Würstchensorten (Ich LIEBE das - dazu stehe ich!) oder eine Fischplatte mit verschiedenen Sorten Räucherfisch, Krabben und Fisch- und Meeresfrüchtesalaten mit unterschiedlichen Brotsorten dazu. Bei einigen in meinem Umfeld, deren Eltern oder Großeltern aus Schlesien kamen, gibt's schlesische Weißwurst mit "brauner Tunke" und dazu Kartoffelpüree und teilweise Sauerkraut. Viele andere in meinem Umfeld machen Raclette oder Fondue.

    Aber sehr lange am Esstisch sitzt man an Heiligabend hier - oder zumindest in meinem "Dunstkreis" - nicht unbedingt. Groß aufgetischt und geschlemmt mit Enten- oder Gänsebraten, Wild, Rouladen etc. pp. wird dann am ersten und/oder zweiten Weihnachtsfeiertag.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei uns gibts Raclette (allerdings ohne viel Käse) und dabei gehts ja gerade ums stundenlange Sitzen und Essen. Kartoffelsalat würde mich furchtbar enttäuschen (mag ich aber auch eh nicht).


    Ich finde es auch traurig. Aber in letzter Zeit haben die Probleme zugenommen. Zunehmend stören eine Hand voll Grundschüler den Schulfrieden und wir fühlen uns hilflos. Es gibt keine wirksamen Maßnahmen außer vielleicht §90, der dann irgendwann Anwendung findet und vermutlich auch nicht viel ändert. Es vergeht fast keine Woche ohne großen Ärger und respektlosem Verhalten (von Schülern und Eltern) den Lehrkräften gegenüber.

    Ich bleibe ja dabei, es braucht Sonderschulen für Verhaltensauffällige und die Möglichkeit einer zügigen, unbürokratischen Überführung durch die Regelschulen. Es artet doch mittlerweile überall mehr oder weniger aus, weil hier und da "eine Hand voll" Schüler normalen Unterricht und normales Schulleben unmöglich macht.

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