Beiträge von Maylin85

    Gibt es denn überhaupt noch nennenswert viele Schulen, die NICHT bili, MINT und Musikprofil gleichzeitig anbieten? Hier haben das längst so gut wie alle Gymnasien. Der Konkurrenzkampf wird jetzt über die Fremdsprachenfolge (Spanisch als 2. Fremdsprache zieht offensichtlich gut), Zertifikate etc. befeuert.

    Das Bekloppte daran ist, dass viele Anmeldungen ja nichtmals den Vorteil bringen, dass man sich Schüler aussuchen oder wenigstens nach Grundschulempfehlung annehmen darf, sondern bei Überanmeldungen wird eh gelost...


    Weil es erwähnt wurde: es gibt auch ganz fantastische Schulleitungen, die Zusatzaufgaben mit viel Augenmaß implementieren und tatsächlich auch mal Dinge rausstreichen. Das sind dann aber vermutlich nicht diejenigen, die sich Gedanken über 1/3 Minimalleister machen müssen.

    Die Ukrainer nehme ich vor allem als extrem genervt von der Disziplinlosigkeit in deutschen Klassenräumen wahr. Vielleicht sollte man mal schauen, was Schule dort besser macht. Unsere Entwicklungen zeigen ja, dass wir hier völlig vom Kurs abgekommen sind und es immer schlimmer und schlimmer wird...

    • Erasmus
    • Schule ohne Rassismus
    • Schulfeste
    • ...

    ...Tag der offenen Tür + virtueller Tag der offenen Tür (hab gerade mal geguckt, den Blödsinn hat in der Stadt noch immer keine der anderen Schulen aufgegriffen und ist ein unnötiges Exklusivprojekt meiner Ex-Schule), Engel der Kulturen, Schulen im Team, Schulkooperationen mit der Uni für diverse Fachbereiche, Kooperationen mit lokalen Vereinen, Zukunft durch Innovation NRW, MINT-freundliche Schule, Zusammenarbeit mit NGOs, DELF/Cambridge Zertifikate, Projekte mit ortsanässigen Instituten, zigtausend Wettbewerbe in allen möglichen Fachbereichen, diverse Projekte und Veranstaltungen im Bereich Kunst und Musik, Austauschfahrten ...

    Eigentlich müssten wir die Hälfte unserer Schüler durchfallen lassen, aber ...

    ...und damit braucht man sich nicht wundern, warum das Niveau erodiert. Das Durchschieben unterhalb der eigentlichen Standards zieht sich mittlerweile doch quer durch alle Schulformen und Schüler werden mit ihren "befriedigenden" oder "ausreichenden" Noten systemtisch über ihren tatsächlichen Leistungsstand getäuscht.

    Der Begriff ist offen gehalten, weil er von der Schulgemeinschaft selbst mit Inhalt gefüllt werden muss. Die Schule organisiert dies selbstständig (§3 Abs. 1). Die Versteifung auf Unterricht wird dem Sinne des Schulgesetzes NRW aber mMn nicht gerecht, was man z.B. an der Existenz des Erlasses zu Schüler*innen-Wettbewerben oder der Pflicht zur Teilnahme an Klassenfahrten erkennen kann - klar führt das zu Unterricht hin oder entwickelt sich aus Unterricht, aber es ist eben mehr als Unterricht. Im Lehrplan Sachunterricht (S. 180) habe ich noch eine mMn passende Formulierung zum Thema Gestaltungsfreiräume gefunden:

    "Der vorliegende Lehrplan ist so gestaltet, dass er Freiräume für Vertiefung, schuleigene Projekte und die Beachtung aktueller Entwicklungen lässt. Die Umsetzung der verbindlichen curricularen Vorgaben in schuleigene Vorgaben liegt in der Gestaltungsfreiheit – und Gestaltungspflicht – der Fachkonferenzen sowie der pädagogischen Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer. Damit ist der Rahmen geschaffen, gezielt Kompetenzen und Interessen der Schülerinnen und Schüler aufzugreifen und zu fördern bzw. Ergänzungen der jeweiligen Schule in sinnvoller Erweiterung der Kompetenzen und Inhalte zu ermöglichen."

    Deine im zweiten Teil benannten Beispiele sind gute Beispiele für das Schulleben. Du hast Recht, dass nichts davon passieren muss, aber etwas muss passieren (Gestaltungspflicht). Du kannst diese Formen des Schullebens nicht komplett streichen - weder als Schule noch in der persönlichen Arbeitszeit. Die Auswahl und Verteilung der Arbeit regelt die Schulgemeinschaft in Eigenverantwortung, so hat man Einfluss auf die Gestaltung und hat aber eben auch die Pflicht, sich in den von der Schulgemeinschaft beschlossenen Veranstaltungen zu engagieren. Es muss passieren, was die Schulgemeinschaft und die Schulleitung im Rahmen ihrer rechtlich gegebenen Kraft bestimmt.

    Richtig, der Begriff muss selbst mit Inhalt gefüllt werden. Ob dabei am Ende 2 oder 20 Veranstaltungen, Projekte, etc. stehen, ist aber nirgends festgelegt. Dies ist ein klassischer Bereich, wo "das obere Drittel" mit wildem Aktionismus Mehrarbeit generiert und das "untere Drittel" leider damit leben muss, dass die indifferente (aber oft genug ebenfalls im Nachgang motzende) Mitte nicht genug Schneid hat, sich in entsprechenden Abstimmungen auch gegen Schulleitungswünsche ablehnend zu positionieren. Du hast leider Recht, dass sich daraus letztlich auch eine Verpflichtung für diejenigen ergibt, die dagegen gestimmt haben - das wäre alles auch noch halbwegs hinnehmbar, wenn eine korrekte Arbeitszeiterfassung ergäbe, dass für den ganzen Kram auch tatsächlich noch Zeit übrig und die Regelarbeitszeit nicht ausgeschöpft ist. Solange das aber nicht der Fall ist, finde ich jede Art minimierten Engagements komplett legitim. Anständigerweise sollten den ganzen Wumms primär diejenigen wuppen, die ihn auch haben wollten!

    Die von dir angesprochene Gestaltungspflicht bezieht sich im genannten Kontext konkret auf einen Fachlehrplan, insofern sehe ich den Zusammenhang zum allgemeinen Schulleben nicht so ganz. Dass Lehrpläne individuell im Rahmen des Unterrichts auszugestaltene Freiräume lassen, ist für mich eine komplett andere Thematik und natürlich auch sinnvoll. Dabei geht es um die Ausgestaltung ohnehin veranschlagter Deputatsstunden und nicht darum, ob meine Schulleitung implizit erwartet, dass ich zu Theatervorstellungen oder Weihnachtskonzerten erscheine oder wie aufwändig das Schulfest gestaltet ist.


    Zum Thema Wettbewerbe (weil du es explizit ansprichst) lese ich im Erlass übrigens einen Haufen "kann" und "sollte", keine explizite Verpflichtung. Zudem steht dort, Arbeitsgemeinschaften zur Vorbereitung auf Wettbewerbe "sind schulische Veranstaltungen, die von Lehrerinnen und Lehrern im Rahmen ihrer jeweiligen Unterrichtsverpflichtung durchgeführt werden". Dagegen spricht nichts, wohl aber gegen die weitverbreitete Praxis, das irgendwie als freiwilliges AG-Angebot oder sonstwie nebenbei laufen zu lassen. Und auch hier sind wir damit wieder beim Thema Arbeitszeit.


    Ich bleibe dabei, bevor man Kollegen mangelndes Engagement vorwirft, muss man erst einmal professionell erheben und nachweisen, dass sie ihre Arbeitsstunden nicht ausfüllen. Ohne diese Basis gibt es gar keine objektive Grundlage für berechtigte Kritik.

    Noch ein Gedanke zur Arbeitszeiterfassung: in Sachsen wurde ja gerade die neuste Zeiterfassung ausgewertet und überraschend (Ironie) festgestellt, dass korrigierende Gymnasialkolleg*innen, Lehrkräfte in Teilzeit und Schulleitungen mehr arbeiten, also ständig so viel, dass sie es nicht mehr in den Ferien ausgleichen können.

    Logische Konsequenz müsste die sofortige Streichung aller nicht unbedingt notwendigen Aktivitäten an den Schulen sein.

    Ich würde ja gerne die alte Kleiderschrank-Regel "Für jedes neue Projekt muss ein altes raus" in Schule etablieren.

    Das wäre mal ein sinnvoller Ansatz 👍

    Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass das "Kerngeschäft" auf das Unterrichten reduziert wird. Es gehören aber genau so das Erziehen, Beraten, Beurteilen, Betreuen, Fördern, Innovieren und Evaluieren dazu. Und die Gestaltung des Schullebens wird in der BASS NRW ausdrücklich genannt:

    "Die Lehrkräfte wirken an der Gestaltung des Schullebens, an der Organisation der Schule und an der Fortentwicklung der Qualität schulischer Arbeit aktiv mit. Sie stimmen sich in der pädagogischen Arbeit miteinander ab und arbeiten zusammen." (SchulG NRW, § 57 Abs. 2).

    Es gibt aber halt keine Definition, was denn überhaupt alles zum "Schulleben" gehört. Ich verstehe darunter die Gestaltung von Rahmenbedingungen, unter denen Unterricht möglichst effektiv und zielführend stattfinden kann. Andere meinen, dazu gehöre, zu Schulaufführungen der Theatergruppe zu gehen, die Bläserklasse zum Ausflug ins Altenheim zu begleiten, einen zusätzlichen Kennenlernnachmittag für kommende Fünftklässler zu veranstalten, Wettbewerbsteilnahmen zu organisieren oder AGs anzubieten. Nichts davon MUSS aber passieren, also finde ich extrem fragwürdig, hier eine Erwartungshaltung bezüglich des Engagements aufzubauen.

    An einer meiner Ex-Schulen profilierte sich eine Kollegin sehr mit dem Tag der offenen Tür, der von Jahr zu Jahr arbeitsaufwändiger wurde und (unnötigerweise, so die Empfindung eines signifikanten Teils des Kollegiums) schließlich massiv von dem abwich, was an den Nachbarschulen so stattfand. Schulleitung fand das super und blaffte das Kollegium in einer GLK mit sehr deutlichen Worten für die zunehmend aggressive Grundstimmung und offene Kritik an der Kollegin und ihrem "Engagement" an. Ergebnis, am Tag der offenen Tür hagelte es Krankmeldungen. Für mich das beste selbst durchlebte Beispiel für eine Schulleitung, die jedes Gespür für ihr Kollegium verloren hat und ein nicht konsensfähiges Überengagement zum Standard zu erheben versucht.


    Ich bin nach dem Ref mittlerweile an Schule Nr. 6 und was mir auffällt: ein breites Engagement und breite Beteiligung findet man dort, wo Schulleitungen ein qualitativ gutes, aber schlankes Programm fahren. An Schulen, die zwanghaft alles mitnehmen, was möglich ist, und an denen die Schulleitung entsprechenden Druck zur Partizipation ausübt, sinkt die Teilnahmebereitschaft.

    Der Dreh- und Angelpunkt ist die Arbeitszeiterfassung. Solange nichts erfasst wird, ist überhaupt nicht klar, ob z.B. das Schulfest überhaupt ins Zeitbudget passt oder ob solche Dinge nicht entfallen müssen, bevor man Kollegen zu mehr "Engagement" auffordert. Macht natürlich keiner, aber dann braucht man sich halt auch nicht beschweren, wenn Lehrkräfte mitunter wenig Bereitschaft zur Beteiligung zeigen.

    Ich fände generell wichtig, Obligatorisches von Aktivitäten zu trennen, die gar nicht stattfinden müssten. Bei obligatorischen Aufgaben sollte eine gute Schulleitung natürlich für eine möglichst ausgewogene Aufgabenverteilung auf möglichst alle Schultern sorgen. Bei allen anderen Dingen ist eine Erwartungshaltung an ein Einbringen meines Erachtens aber unangemessen. Wenn nirgends festgeschrieben steht, dass Projekt x, Wettbewerb y oder Veranstaltung z überhaupt stattfinden muss, kann man keinem Kollegen vorwerfen, dass er seine begrenzte Arbeitszeit lieber für die Konzentration auf sein Kerngeschäft nutzt. Bolzbold schrieb ja vom Fernhalten von "zusätzlichen Aufgaben und Veranstaltungen" - wenn "zusätzlich" hier tatsächlich im Sinne vom "freiwillig" gemeint ist, sehe ich darin eine persönliche Entscheidung und kein Problem. Vielleicht müssen Schulleitungen hin und wieder auch mal ihre Erwartungshaltungen überdenken.

    Abschließend ein letzter Gedanke zum "engagierten oberen Drittel": an einer meiner Vorgängerschulen zeichnete sich dieses Drittel durch ein permanentes Generieren von Mehrarbeit für den Rest des Kollegiums aus und war damit maßgeblich dafür mitverantwortlich, dass das "untere Drittel" eine zunehmend konsequentere Verweigerungshaltung eingenommen hat. Auch solche Mechanismen sollte man evtl. im Auge behalten.

    Hybridkonferenzen bedeuten immer Arbeit für diejenigen, die sie technisch vorbereiten, begleiten, wieder abbauen.

    Kamera (und wenn's nur das Tablet ist) so aufbauen, dass sie sprechende und Präsentation erfasst (entsprechender Ständer sollte recherchiert, gekauft & angepasst werden). Und das Mikrofon des Tablets sollte natürlich auch den Ton einfangen. Oder separates Mikrofon bereitstellen. Wenn Sprechbeiträge aus dem "Publikum" kommen sollen, wird dort ein weiteres Mikrofon benötigt - oder Sprechende kommen für die Hörbarkeit in die Nähe des "Übertragungstablets".

    Während der Konferenz sollte eine Person den Chat in der Videokonferenz im Blick haben (für technische Probleme und Wortbeiträge).

    Nach der Konferenz muss der "Technikfuhrpark" wieder abgebaut werden. Und wieder aufgeladen werden für die nächste Konferenz.

    Das ist alles machbar. Und aus guten Gründen macht man das auch. Eine Selbstverständlichkeit sollte es aber nicht sein. Denn die KuK, die die Technik vor- und nachbereiten, haben vielleicht auch Familienangehörige zu betreuen und kommen deshalb später nach Hause.

    Das klingt aber auch unnötig kompliziert. Bei unseren Konferenzen (mit BBB) wurde die Präsentation für alle sichtbar reingeladen und durchgeklickt; die Konferenzleitung selbst trat auch gar nicht per Kamera in Erscheinung. Somit brauchte es den ganzen Wumms gar nicht, sondern lediglich ein funktionierendes Mikrofon und halt die vorbereitete Präsentation.

    Ich kann diesen "man muss sich sehen"-Fetischismus wirklich nicht nachvollziehen und halte es für Ausdruck von Kontrollzwang (und die hier genannten Gegenpunkte für vorgeschoben).


    Das Phänomen, dass es weniger unnötige Wortmeldungen als in Präenz gibt, ist auch einer der fetten Pluspunkte von Videokonferenzen 😊

    Die Infektion selbst war kurz und heftig (2 Tage Ausfall in der Schule + Wochenende), die Diagnose ein Zufallsbefund bei einer DKMS-Voruntersuchung kurz danach. Die Spende ist dann leider auch ins Wasser gefallen, weil die Monozyten auch 10 Wochen später immer noch massiv erhöht waren - das nahm einfach überhaupt kein Ende. Alles "noch normal" laut Arzt, aber ich hab schon durchaus überlegt, was es über den Zustand meines Immunsystems aussagt, wenn das so einen grottenmiesen Job macht. Auch dass man ständig und in immer kürzeren Abständen symptomatisch an Corona erkrankt, ist ja nicht ganz normal 😕

    Ich hatte 2023 2x Corona, 2024 3x und dieses Jahr lag ich allein in der ersten Jahreshälfte 3x flach (2x Corona, 1x EBV, woher auch immer das kam) und es geht schon wieder los. Keine Ahnung, ob das alles noch Nachholeffekte der infektfreien Maskenzeit sind oder ob jede durchgemachte Infektion einen tatsächlich anfälliger für die nächste macht, aber ich bin mittlerweile jedenfalls auch sehr genervt. Ich war vorher quasi nie krank. Die EBV-Nachwehen zogen sich über 4 Monate und , ich mag für dieses Jahr auch nicht mehr.

    Und wieder zu versuchen ins Laufen einzusteigen, hab ich mittlerweile auch gar keine Lust mehr. Geht bei mir jedes Mal mit 2 Wochen Knieschmerzen einher, bis sicn da die Muskulatur wieder vernünftig sortiert hat 🙄

    Naja, dann hast eine ganze Menge Daten, die genauso stichhaltig sind wie andere Noten. Weißt du denn bei jedem Mal noch wieso diese Benotung stattfand?

    Teilweise. Bei 5en oder schlechter hinterlege ich während (!) des Unterrichts kurze Anmerkungen wie "keine Aufgabenarbeitung, kann sich auf Ansprache nicht fachlich sinnvoll zum Thema äußern", "schläft im Unterricht", "Arbeitsverweigerung" etc. Bei stilleren Schülern merke ich wiederum häufiger an, wenn zwar keine eigenititiative mündliche Beteiligung stattfindet, aber in Arbeitsphasen gut gearbeitet wird. Wenn jemand extrem positiv heraussticht, mache ich ebenfalls eine Notiz. Aber alles im laufenden Betrieb und nicht nach dem Unterricht und auch nicht flächendeckend immer und für alle.

    Ich bin im ehemaligen Arbeiterteil meiner Zechensiedlung gestrandet, aber die Beamtenhäuser hatten (und haben) das Privileg 1,50m hoher Mauern als Einfriedungen, während dem gemeinen Pöbel nur 50 cm Staketenzaun oder 1m hohe Hecken zugestanden werden.

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