Beiträge von Maylin85

    PISA oder nicht ist mir ziemlich egal, ehrlich gesagt. Dass unser Output Murks ist, sehen wir auch so. Ist für mich kein wirklich relevanter Punkt, ebensowie der Islamunterricht. Es gibt valide Argumente dafür und dagegen - da ich Religionsunterricht generell als fehl am Platz in der Schule empfinde, interessiert der Punkt mich nicht so arg. Ein Bekenntnis zu Leistungsfokussierung und Selektion dagegen schon und traurigerweise ist das ja fast schon ein Alleinstellungsmerkmal in der Parteienlandschaft.


    Die Autobahn-Analogie ist populistischer Blödsinn, sorry. Die AfD ist aufgrund anderer Positionen für mich niemals eine Option und ich werde auch niemals verstehen, wie gerade Frauen dieser Partei eine Stimme geben können. Trotzdem muss es möglich sein, über einzelne Punkte sachlich zu sprechen und ihnen auch zustimmen zu können. Ich finde bei fast allen Parteien einzelne Punkte, denen ich zustimme und die ich ablehne - warum sollte das hier anders sein?

    Die sachliche Auseinandersetzung erwarte ich übrigens auch von den anderen Parteien im Rahmen der parlamentarischen Zusammenarbeit.

    Geht es dir z.B. um sowas wie Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems? Das findest du durchaus auch bei CDU/CSU oder FDP.

    U.a., ja. Die AfD betont die Leistungsauslese und die Orientierung an verbindlichen Leistungskriterien als Zugangsvoraussetzung zu den verschiedenen Schulformen meinem Eindruck nach stärker als die anderen Parteien (die ja auch so Dinge wie Wahlfreiheit der weiterführenden Schule ungeachtet der Grundschulempfehlung mittragen).

    Ebenfalls geht es mir um klare Aussagen zum Erhalt der Förderschule und das Infragestellen der Inklusion.

    Was übrigens ganz spannend ist: Es gibt mehrere Analysen, was die AfD eigentlich fordert. Die haben im Kern eine extrem neoliberalistische Wirtschaftspolitik. Weniger/keine Sozialleistungen, Arbeitspflicht, ...

    Bedauerlich ist, dass es keine alternative, vertretbar wählbare Partei gibt, die die durchaus unterstützendwerten Positionen der AfD vertritt. Dazu zähle ich das Obrige, aber auch beispielsweise die bildungspolitische Ausrichtung.

    WhatsApp schaffe ich in der Schule schon noch. Doof sind so Sachen wie Vorverkaufsstart für begehrte Konzertkarten - da bin ich froh, dass ich fürgewöhnlich mit ausreichend Bürojobmenschen unterwegs bin, die sich die Zeit locker freiblocken können und das für mich mit erledigen.


    Ich hab im Studium bei einem großen Messeveranstalter gejobbt und da passte 7.30h bis 21h in den Wochen kurz vor Messe. Die Projektassistentin der 2 Messen, für die ich gearbeitet habe, hatte am Jahresende 3 Monate (!) an Überstunden angesammelt und einen riesen Anschiss von der Personalabteilung dafür bekommen (mit dem Ergebnis, das dann eben ausgestempelt und/oder die Arbeit nach Hause verlagert wurde). Wir sind alle oft bis 22h im Büro gewesen, aber ich eben nur an 2-3 Wochentagen und der Rest an 5-6. An dieses Pensum bin ich im Lehrerjob auch in Belastungsspitzen (die ich nicht kleinreden will) nie dran gekommen. Und auch da gab es zwischendurch das Schwätzchen in der Kaffeeküche oder am Kopierer und man konnte mal - in Maßen - privat telefonieren oder was online machen.

    70 kann mein Körper gar nicht und zieht die Notbremse 🙈


    Es stimmt aber, dass man die in Klausurphasen vermutlich durchaus schaffen KÖNNTE, wenn man den Anspruch hätte, alles superschnell zurückzugeben. Am Vorabi habe ich vor 2 Jahren mal 48 Stunden rumkorrigiert (danach aufgehört, das Elend zu erfassen). Das, plus normales Wochenpensum, könnte sich schon auf 70 Stunden hochaddieren, wenn man innerhalb von 14 Tagen zurückgeben möchte.

    Das ist ja schon deswegen schwierig, weil der Begriff "gesundheitlich nicht in der Lage" dehnbar ist. Dass jeder heute die passende Modedignose kriegt und kaum noch jemand schlicht "normal" und ohne Diagnosen durchs Leben geht, sehen wir ja bereits in der Schule. Bei der schon immer Hartz IV/Bürgergeld empfangenden Familie meiner Großcousine sehe ich das gleiche - 5 Kinder, alle 5 mit irgendeinem diagnostizierten Schaden, sie selbst hat Rücken und Migräne und Psyche und allerlei - sorry - Blödsinnsdiagnosen, mit denen jeder Mensch mit halbwegs Selbstachtung seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten würde. Tja, aber sind das jetzt missbräuchlich bezogene Sozialleistungen? Ich sage ja, die passenden vorhandenen Atteste sagen nein.


    Das Thema ist komplex und um Missbrauch auszuschließen, müssen die Hürden für Leistungsempfang an diversen Stellen höher gelegt werden. Eigentlich müssten uneindeutige Fälle auch direkt mal beim Amtsarzt vorbeigeschickt werden.

    Ein ergänzender Gedanke: offene Methoden sind toll, wenn der Laden läuft und die Schüler damit umzugehen wissen. In meiner "Schulbiographie" klappte das an 2 Schulen hervorragend, an der 3. überhaupt nicht und ist ordentlich schief gegangen. Nach der Erfahrung bin ich gut damit gefahren, zunächst einmal eher geschlossen und frontal anzufangen und erst schrittweise zu öffnen, wenn es die Lerngruppe hergibt (was keine Selbstverständlichkeit ist und nicht immer der Fall war). Zu viele Freiheiten und eingeforderte Eigenleistungen (wie im entdeckenden Lernen) können auch überfordern.

    Mich interessiert das Gehalt auch mehr, als die Arbeitsbedingungen. Zumal doch nicht wirklich ernsthaft jemand glaubt, dass die sich mittelfristig in irgendeiner Weise verbessern werden 😄

    CDL

    Okay, das verstehe ich. Du bist mit deiner gesundheitlichen Vorgeschichte und als Opfer von Gewalt aber sicherlich auch nicht der Standardfall. Mir wurde damals ein Bewerbungstraining aufgebrummt, bei dem die Mehrheit der Teilnehmer aus jungen, gesunden Leuten (viele Handwerker) bestand, die beim Mittagessen offen darüber sprachen, dass sie genug Atteste für Hartz IV haben und nebenbei schwarz arbeiten. Da wurden monatliche Summen genannt, die einem soliden Vollzeitgehalt nichts nachstehen. Wer wirklich (!) krank und nicht arbeitsfähig ist, soll natürlich angemessen versorgt werden. Ich finde es aber nicht falsch, die Hürden höher zu legen und das alles nicht allzu leicht und zu bequem zu gestalten. Sozialleistungen müssen grundsätzlich eine Mindestversorgung zur Sicherung des Überlebens sein, nicht mehr, nicht weniger.


    Und ich finde es auch nicht unzumutbar, wenn Leute sich dann eben ggf. auf Studenten-Lebenshaltungskostenniveau zurückregeln müssen. Studenten wohnen auch übrigens gerne mal im Wohnheim, ohne dass es direkt menschenverachtend ist.

    Muss man als Leistungsempfänger denn "unangemessen" wohnen? Wir haben Regionen mit Leerständen und passendem Mietniveau.


    Ich habe zwischen Studium und Ref übrigens auch von ALG II gelebt. Ging sehr gut (und reichte, um noch einen mittelgroßen Hund mit Weidefleisch zu barfen - will sagen, ich fand, dass man damit sehr gut auskommen kann bei passender Priorisierung von Ausgaben). Was nicht drin war, war groß Weggehen oder Konzertkarten, was ich damals sehr betrauert habe, aber an sich ja völlig okay ist. "Sonderfälle" wie erhöhter Medikamentenbedarf sollten natürlich irgendwo Berücksichtigung finden (wobei Notwendiges in der Regel auch von den Krankenkassen erstattet wird?), der 0815-Regelfall sollte aber hinkommen. Auch kleidungstechnisch, wenn es kein gleichzeitiger Austausch der kompletten Garderobe und nagelneu sein muss. Bei den Sozialleistungen sind wir schon auf sehr sehr hohem Niveau und es ist trotzdem nie genug.


    Thema Kommunikation: einen Vertrag mit Flatrate in alle Netze und 30GB Inklusivvolumen finde ich spontan für 12€. Da sollte man wohl unter 30€ hinkommen können.

Werbung