Beiträge von Gymshark

    Eben noch irgendwo ne Erfassung gelesen, nach der die Wählerschaft der Alternativen Deutschen zum Großteil bildungsfernen Schichten zugehörig ist, prekären Lebensumständen entstammt. Find nur unglücklicherweise die Quelle nicht mehr. Kann da jemand beispringen? Vielleicht sogar einer, der das am eigenen Leib erfährt?

    Man kann das Ganze auch intuitiv angehen: Gäbe es die AfD nicht, welche Partei im Bundestag würde einem einfallen, die sich vor allem um Menschen in prekären Lebensumständen einsetzt? Die Grünen, CDU und FDP fallen schon einmal direkt heraus. Bleiben noch die SPD und die Linken. Die SPD war mal die Partei der Arbeiter, hat sich aber in den letzten Jahren auch sprachlich stark von dieser Zielgruppe entfernt. Die Linken kämen noch infrage. Da deren Umfragewerte aktuell eher bescheiden sind, vermute ich, dass diese zwar versuchen, diese Zielgruppe anzusprechen, diese aber scheinbar andere Nöte/Belange hat und sich somit nicht durch die Linke ausreichend vertreten fühlt, oder?

    Ich will gar nicht sagen, dass das nicht passieren kann, aber hier wird doch wieder die AfD als deutsches Phänomen dargestellt. Es gibt doch andere Länder mit AfD-ähnlichen Parteien in der Regierung: Würde es entsprechende Pläne geben, hätten diese Länder nicht bereits damit angefangen?

    Wie wäre denn der Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft für alle (oder zumindest alle von irgendwem unerwünschten) Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft mit dem Grundgesetz vereinbar?

    Dass einzelne Menschen ihre Staatsbürgerschaft verlieren können, ist offensichtlich nicht dasselbe.

    Aktuell erlaubt das Grundgesetz die doppelte Staatsbürgerschaft. Eine Reduktion auf eine Staatsbürgerschaft wäre nach Grundgesetzesänderung möglich, aber solange Mehrstaatsbürgerschaften nicht nur gesetzeskonform sind, sondern vor allem die einzelnen Staatsbürgerschaften einander gleichwertig sind, kann eine Staatsbürgerschaft nicht ohne Anlass entzogen werden. Sollte der Tag kommen, an dem die Mehrstaatsbürgerschaft abgeschafft würde (Konjunktiv!), müsste (Konjunktiv!) erst einmal ein Konzept überlegt werden, wie mit bereits vorhandenen Mehrstaatsbürgern umgegangen werde.

    Wahrscheinlicher wäre, dass einem Doppeltstaatsbürger die Wahl gestellt würde, welche Staatsbürgerschaft er behalten würde statt dass eine ihm einfach wahllos vom Staat entzogen würde.

    Es geht um die rechtliche Situation in Deutschland, nicht Myanmar, Ruanda usw. Bevor man etwas als "grundgesetzwidrig" charakterisiert, sollte man daher erst einmal prüfen, ob dem wirklich so ist. RosaLaune hat ja bereits in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass das nicht immer so eindeutig ist, wie es für den Laien zunächst scheint.

    Und ja, du darfst in einem freiheitlichen Staat wie Deutschland natürlich auch eine grundgesetzkonforme Aussage verurteilen und als "braun gefärbt" bezeichnen - Moral und Gesetzkonformität sind ja erst einmal zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

    Skandalös ist der Plan, Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft den Pass zu entziehen und diese ebenfalls abzuschieben.

    Bei Menschen mit doppeltem Pass ist das rechtlich erst einmal möglich und wurde zumindest von einzelnen Politikern der CDU im Rahmen der Zunahme an antisemitischen Übergriffe in den Monaten Oktober und November als Option aufgezählt.

    Kann man alles verurteilen, aber dann muss man erst einmal die gegebene rechtliche Situation berücksichtigen und dann alle Politiker mit entsprechenden Forderungen gleichermaßen verurteilen.

    Kannst du gerne machen. Es geht doch hier im Thread um AfD und was sind da die wichtigsten Schnittstellenthemen?

    Mir fallen da ein:

    - Vergleichsparteien anderer Länder

    - Parteiimage

    - Parteiinhalte

    - Umgang AfD mit anderen Parteien (und andersherum)

    - Demokratie und Verfassung

    - Wähler und Wahlverhalten

    Ich fände es schwer, eine AfD, durchaus auch kritisch, zu betrachten, ohne zumindest auch stellenweise über Vergleichsparteien im Ausland zu sprechen.

    Naja, Österreich wurde in dem Thread noch nicht oft erwähnt. Es geht oft um Ostdeutschland, aber auch die Österreichwahl ist aufgrund der kulturellen und geographischen Nähe zu Deutschland nicht ganz uninteressant, wenn es wiederum um Wahlprognosen der AfD geht.

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