Beiträge von Morse'

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist; solche Symptome treten häufig auf, wenn die grundlegende IT-Systemarchitektur nicht durchdacht war oder jemand schlampig gearbeitet hat und sich danach niemand verantwortlich gefühlt hat.

    Ja. Vermutlich lebt die Person, die das Programm damals geschrieben hat, nicht mehr und deren Nachfolger haben dann hier und da Anpassungen vorgenommen ohne zu wissen, welche Konsequenzen das in anderen Bereichen des Codes hat.
    Bei ASV und Schule@BW ist das auch ein ganz großes Rumgewurschtel. Es wurde mal irgendwo angefangen und das Programm dann weiter entwickelt, aber immer auf Sicht fahrend aktuelle Probleme lösend, ohne zu wissen wohin das führen wird, bzw. ob man mit der Lösung eines Problems nicht zwei weitere schafft.
    So ist das halt, wenn man im eigenen (Schul)system längst nicht mehr durchblickt / durchblicken kann - was wohl am wenigsten auf die Kappe der Programmierer geht.

    "Unbesetzte Lehrerstellen: IT-Fehler war schwerer als gedacht
    [...]
    rund 2.500 Lehrerstellen nicht besetzt
    [...]
    erhebliche Zweifel, dass sich ein solcher Fehler nicht wiederholen kann - „nicht zuletzt deshalb, weil das Kultusministerium trotz der gewaltigen Panne weiter auf das alte, fehlerhafte System setzt"

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.baden-w…9.html#cxrecs_s



    Vielleicht war es auch Absicht, so wie die dauerhafte und geplante "Unterbesetzung" in vielen Betrieben:

    "Bereits im August 2024 hatte der Landesschülerbeirat (LSBR) angeblich Unstimmigkeiten bei den nicht abgerufenen Haushaltsmitteln im Kultusministerium festgestellt. Eine daraufhin gestellte Anfrage sei jedoch unbeantwortet geblieben"

    https://www.zdfheute.de/panorama/it-pa…tellen-100.html

    Auch in anderen Jobs gibt es Fortbildungen. Bestes Beispiel Ärzte (m/w/d) und medizinisches Fachpersonal. Dann sind aber an den Tagen die Arztpraxen zu und es heißt am Aushang bzw. auf dem Anrufbeantworter "Die Arztpraxis X hat aufgrund von Fortbildung heute geschlossen. Im Notfall gehen Sie bitte zur Arztpraxis Y.".

    Die Herausforderung von Fortbildungen während der Schulzeit ist zweifelsfrei, dass man Schüler (m/w/d) nicht wie Patienten (m/w/d) mal eben zur nächsten Arztpraxis schicken kann. Teilweise kann man sich mit pädagogischen Tagen behelfen, aber darüber hinaus bräuchte es ein System, bei dem immer nur ein Teil der Lehrkräfte fehlt (fächerweise, jahrgangsweise, alphabetisch nach Nachnamen sortiert) und der Entfall durch den Rest des Kollegiums und ggf. dem Ganztags- bzw. Schulsozialarbeitsteam aufgefangen wird.


    Früher ist in der Mittel- und Oberstufe der Unterricht schlicht ausgefallen, wenn die Lehrkraft auf Fortbildung war.
    Das war ganz normal.

    Der aktuelle Aktionismus um die Statistik zu schönen, in dem irgendwelche Vetretungen, irgendwelche zu erstellenden, verteilenden, korrigierenden Aufgabenblätter, usw. als nicht ausgefallene Stunden bewertet werden ist eine weitere objektive Verschlechterung unserer Arbeitsbedingungen. Jedes Jahr sollen wir mehr arbeiten, haben wir noch mehr Aufgaben.

    Wiir in Berlin müssen jedes Jahr 300 Minuten Fortbildungen außerhalb der Unterrichtszeit machen. Und bei mindestens der Hälfte der Fortbildungen sind die Dozenten so tutig und lahm, dass man den 180"-Inhalt auch in 5 Minuten lesen könnte.

    So in der Art ist das bei uns auch. Aber immerhin berichtete ja Kris24 , dass die Fortbildungen bei ihm sinnvoll waren. Vielleicht sollte man die Hoffnung doch nicht aufgeben.

    LOL, das wird bestimmt der totale Gamechanger. "Strukturiertes Feedback" und "Entwicklungsvereinbarung", total "verbindlich", wenn er im gleichen Atemzug sagt, dass es eigentlich sowieso keine echten Konsequenzen geben kann.
    Nele hat das mal schön formuliert: "Einem verbeamteten Lehrer, dem nichts peinlich ist, kann man nichts anhaben."


    Das bedeutet mal wieder noch mehr Arbeit für Lehrer und vor allem Schulleitungen.
    Damit werden dann so gut wie alle bestraft und die wenigen, die der Grund für diese Strafen sind, bleiben davon unberührt.

    Die Rechtssprechung des Verwaltungsgerichts geht davon aus, dass Beamte befördert werden, die überdurchschnittlich Leistungsfähig sind. effizienter arbeiten und deswegen in der normalen Arbeitszeit die Zusatzaufgaben ohne Qualitätsverlust ableisten können.

    Ja, wahrscheinlich nimmt das ja auch schon das Urteil der noch laufenden Musterklagen bzgl. der zu hohen Arbeitszeit (Studie Uni Mannheim) vorweg.

    Die Südwest-CDU will mehr Druck machen auf Drückeberger an den Schulen: Nach Plänen der Partei sollen sich die Verantwortung und das Leistungsprinzip im Lehrerberuf künftig stärker niederschlagen. „Wir versetzen Schulleitungen in die Lage, Engagement, Verlässlichkeit und besondere Leistung zu honorieren und schaffen dafür nachvollziehbare Kriterien sowie geeignete Evaluationsinstrumente“, heißt es im Entwurf des Regierungsprogramms, das der Parteitag in Heidelberg am Samstag beschließen und mit dem die CDU in den Wahlkampf ziehen will.

    Dort steht auch: „Zugleich geben wir Schulleitungen wirksame, rechtskonforme Werkzeuge an die Hand, um dauerhaft mangelnde Leistungsbereitschaft und Pflichtverletzungen zu adressieren – von strukturiertem Feedback über verbindliche Entwicklungsvereinbarungen bis hin zu abgestuften Sanktionen.“

    Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Sturm, sagte, Schulleitungen und Bildungsverbände hätten der Partei zurückgespiegelt, dass man wenig Handhabe habe, wenn sich Lehrerinnen und Lehrer etwa weigerten, Fortbildungen zu machen. Dabei gebe es eine Fortbildungspflicht.

    Sturm nannte zudem einen hohen Krankenstand. Die Möglichkeiten der Sanktionierung seien aber begrenzt, räumte er ein. So könne man Lehrern die Bezahlung nicht kürzen, da sie ja verbeamtet seien. Man werde versuchen, es über Anreize zu regeln - etwa, Fortbildungen auch in den Ferien anzubieten.


    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.wahlpro…bdbdc68162.html



    Bzgl. der Fortbildungen (ansonsten wird ja wenig konkretes genannt):

    Meine Kollegen und ich machen besuchen tatsächlich kaum Fortbildungen, weil wir einerseits die Angebote größtenteils von vornherein unpassend finden und diejenigen, die passend schienen, entpuppten sich als totale Flopps, schlichtweg Zeitverschwendung.

    Ob ich wohl trotzdem wahllos irgendwelche Fortbildungen besuchen und meine Zeit dort sinnlos abzusitzen sollte, nur damit ich nicht als "faul" oder "Drückeberger" wahrgenommen werde?

    Die Logik ist verkehrt herum. Es gibt halt A14-Stellen und dafür werden seltsame Aufgaben zugewiesen.

    Die in der Stellenbeschreibung formulierte Aufgabe kann eh jederzeit von der SL geändert werden (zumindest in B.-W.).
    Daher wäre es interessant zu wissen, inwiefern es genau auf diese Aufgabe begrenzt bleibt, oder die Tätigkeit nicht de facto "Mädchen für alles" entspricht.

    Mir scheint, dass dieser Bereich überhaupt nicht geregelt ist, außer dass diese zusätzliche Arbeit in der normalen Arbeitszeit erledigt werden muss.
    (D.h. andere Tätigkeiten fallen unter den Tisch oder deren Qualität leidet, außer natürlich man professionalisiert sich im Zuge der Beförderung so sehr, dass man in der gleichen Zeit einfach mehr schafft...)

    Beim A14 Ausschreibungsverfahren in B.-W. ist die Beförderung für fünf jahre mit einer oder mehreren Sonderaufgaben verknüpft. Diese können von einer Schulleitung jederzeit geändert werden. (Soweit ich weiß, ist das in allen Bundesländern genau so oder ähnlich.)

    Welche A14 Aufgaben kennt ihr?
    (Egal ob Ihr sie selbst gemacht habt oder andere an Eurer Schule oder anderen. Z.B. sowas wie "Öffentlichkeitsarbeit", "Schulhomepage betreuen")

    Das Bildungswesen dient in erster Linie der Bereitstellung eines möglichst passenden Angebots an den Arbeitsmarkt.

    Die Bindung oder nicht-Bindung an die Grundschulempfehlung ist ein Steuerungsinstrument der Abiturientenquote.


    Daher finde ich v.a. interessant, aus welchen Gründen die Abiturientenquote abgesenkt werden soll im Hinblick auf den Arbeitsmarkt.

    Eine Begründung könnte sein, dass der Fachkräftemangel in den Berufsfeldern besonders stark ausgeprägt ist, in denen kein Abitur oder Studium vorausgesetzt wird.


    In diesem Zusammenhang aktuell in B.-W.:

    "Ministerin macht Druck: Gymnasien sollen [nach Wiedereinführung von G9] weniger aussieben und Abi-Quote erhöhen"

    Und natürlich ist es eine Form von Gleichsetzung, wenn man diese Dinge hier unter der gleichen Überschrift diskutiert und so tut, als wäre es ein gradueller Unterschied und kein grundsätzlicher.

    Wenn das so ist, dann bitte ich die Moderation darum meine Beiträge unter dieser Überschrift zu löschen.

    Was hat das mit der Frage zu tun, ob die AfD eine demokratische Partei ist oder nicht?

    Semi-off-topic:

    Bei einem Großteil der "Kritik" an der AfD scheint es darum zu gehen, dass die AfD ein Tabu bricht, indem sie in einer Form gegen Minderheiten hetzt, die in der BRD nur in der Landes- aber nicht Bundespolitik üblich ist (Rüttgers, Aiwanger, usw.).
    Es geht mehr darum wie diese Inhalte kommuniziert werden, nicht um die Inhalte an sich. Anders kann man es kaum erklären, dass die Oppositionspartei AfD verantwortlich gemacht wird, wenn die tatsächliche Regierung "schneller" und "in großem Stil" abschiebt, gemachte Versprechen an afghanische Ortskräfte bricht, Vertuschung bzgl. NSU-Morden oder in Polizeiarrest verbrannte Afrikaner nicht aufklären will, usw.
    Das alles gab's und gibt's weiter ganz ohne AfD, aber wenn andere Parteien das machen, bzw. teilweise AfD Programm umsetzen, stört sich keiner daran. Viele, die über die AfD die Nase rümpfen, wollen, dass die AfD-Politik umgesetzt wird - aber auf eine Art kommuniziert, die ihnen besser gefällt. Z.B. "Rückführung" statt "Abschiebung" oder gar "Remigration". Ob das eine entscheidende Frage des Stils oder scheinheilig ist, darf jeder selbst entscheiden.

    "Da ist wohl bei der Umstellung von Excel 5.0 auf Excel 2003 was schiefgegangen!"


    Die aktullen Gym-Referendare sollen ja nach dem Examen auf andere Schularten verteilt werden, wozu ich folgenden alten Fall kommentieren möchte:
    Eine frischgebackene Gym-Lehrerin bekommt keine Stelle am Gym, aber ein Angebot vom RP an einer Sonderschule zu unterrichten. Das machte sie dann auch, 7 Jahre lang, bis sie Mutter wurde und 2 Jahre aussetzte. Danach wollte sie (und ihre Schule sie) wieder an ihre alte Stelle zurück. Das ließ dann aber das RP nicht zu: sie sei Gym- und keine Sonderschullehrerin. Fehlende Qualifikation!

    Bin gespannt, wie das bei der aktuellen Generation laufen wird, falls sie sich auf zwielichtige Deals mit dem KuMi einlässt.

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