Einstellung meiner Schüler

  • Hallo,


    ich würde gerne einmal Dampf ablassen. Mit meiner Deutschklasse (6) habe ich heute eine Methode zur Texterschließung an einem Sachtext einüben wollen (Anmerkung: Der Text war aus meiner Sicht gut ausgewählt und weder langweilig noch extrem schwierig). Als sie das Stundenthema erfahren haben, haben sie angefangen zu protestieren. Da wurde danna auf den Tisch gehämmert und gegrölt. Das Thema wäre viel zu langweilig und sie würden es einfach nicht machen. Anschließend haben einige die Arbeit verweigert. Ich habe mich sehr geärgert und gesagt, dass man manche Sachen eben lernen müsse und nicht alles im Leben Spaß machen könne. Trotzdem hat die Hälfte der Klasse nicht mitgearbeitet und trotz Aufforderung teilweise nicht mitgeschrieben. Auch als die Ankündigung kam, dass es für den nächsten Text wichtig sei, hat nicht wirklich geholfen. Der Erfolg meines Handelns war also nicht so groß.
    Mich ärgert das Verhalten sehr. Mal abgesehen davon, dass diese Methode wirklich wichtig ist, kann es doch nicht sein, dass sich die Schüler verweigern, wenn ihnen einmal etwas nicht passt. Sonst arbeiten die Schüler eher zuverlässig mit.


    Ich frage mich wirklich, wer den Schülern vermittelt hat, dass alles im Leben Spaß machen muss. Habt ihr auch Klassen, die sich bei "langweiligen" Themen verweigern? Wie hättet ihr an meiner Stelle reagiert / würdet ihr reagieren, wenn so etwas wieder passiert?

  • ...auch wenn es hart klingt, Leistungsverweigerung ist "ungenügend"... - das würde ich den Schülern deutlich sagen...
    (aber aus drei Jahren Erfahrung an einer Hauptschule weiß ich, die Note kümmert mindestens die Hälfte der Schüler auch nicht - dann sollen sie sehen, wo sie bleiben...)

    Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorausgeht.
    B. Brecht, Me-Ti

  • Hallo bwref


    Ich würde mir das nicht bieten lassen zeigen ihnen wo der Hammer hängt und wer hie der oder die Chefin im Raume ist.


    Zwei Tips laufen bei mir ( 6 Klasse Fös ) ganz gut


    1.Du stellst dich vor die Klasse und sagst ganz einfach im strengen Ton was wir im Unterricht nicht schaffen gibt es als extra HA.Natürlich kommt die noch zu regulären dazu , spätestens da vergeht den meisten Sus dann das lachen.Du wirst sehen so was wirkt oft Wunder dann läuft es wie am Schnürchen.


    2 der Tafelltrick : Du ermahnst denn Stöhrer beim wiederholten male gibt es dann ein Strich , verbunden mit einem "saftigen " AB das die Finger krachen.Da geht dann meist das gestöhne los und es wird auch sehr schnell ruhig.


    Wenn du willst kann ich dir ein " schönes " AB mailen das so manchen störenden Schüler zum schwitzen bringt.
    Würde dann in etwa so aussehen:


    I10I I20I I30 I I40 I I55 I I90 I ( * ) I8 I9I I10 I22 I30I


    10 * 18 , 19 , 10 u.s.w.
    20 * 18, 19, 10 u.s.w.


    Ich glaube du kannst dir es schon vorstellen :-)))


    Viel Glück und melde dich
    Julia

  • Nicht alles, was man im Ref macht, ist Schikane: Also es wäre schon hilfreich, Infos zur Klassensituation und natürlich zur Schule und Schulart zu bekommen, bevor man Ihnen raten kann.
    Interessant wäre auch die Vorgeschichte, denn wenn es sich nicht gerade um eine Problemschule/Problemklasse handelt, ist solch ein Verhalten schon merkwürdig.

    Und der Mann spürte das Wissen bis an die Haarspitzen, als ihm das Konversationslexikon auf den Kopf fiel. (Uli Keuler)

  • "dann sollen sie sehen wo sie bleiben" --- was bitte ist das denn für eine einstellung?!


    auch wenn es manchmal schwer fällt. wir haben eine verantwortung den schülern gegenüber. und ich kann von schülern der 6ten klasse nicht erwarten, dass sie "sehen sollen wo sie bleiben". (und ich weiß wovon ich rede, ich habe selbst eine 6te klasse an der hs)


    bwref, in meinen augen bist du gerade an dem punkt angekommen, an dem sich entscheiden wird, ob die schüler nur unter druck lernen, oder ob sie kapieren, dass das, was sie lernen für IHR leben, IHREN beruf und IHR fortkommen im leben ist.


    ich finde solche situationen auch immer schwierig. aber ich kenne klassen, wo die lehrer mit der "brechstange" vorgegangen sind. dort kommt man, wenn überhaupt nur mit druck und androhungen (TR-raum, elterntelefonate etc.) weiter. und ich kenne klassen, wo die klassenlehrer etliche unterrichtszeit darauf "verschwendet" haben, sich im stuhlkreis mit den schülern über ihre arbeitshaltung auseinander zu setzen. die auch in der 6 schon über arbeitsbedingungen in nicht-ausbildungsberufen gesprochen haben. es war zeitraubend und es hat sich gelohnt. in dieser klasse kann ich freiarbeit anordnen und die schüler arbeiten selbstständig und frei auf dem schulgelände (9. Klasse HS). in der klasse mit der "brechstange" arbeite ich mit hausaufgabenheften, die die eltern unterschreiben müssen (8. Klasse HS). trotzdem rufe ich fast täglich die eltern an. in der 9 ist das noch nie vorgekommen.


    mein rat also zu dem problem: nimm dir die zeit und setze dich mit den schülern auseinander. sag nich einfach nur "ihr müsst auch mal etwas machen, was euch nicht gefällt", sondern setze dich ausführlich mit ihnen auseinander. zeige was für langfristige konsquenzen ihre arbeitshltung hat. rechne ihnen vor, wie "gut" man von Hartz IV leben kann. aber gib jetzt nicht auf. die investition lohnt sich langfristig.


    nunja...so sehe ich das.


    gruß
    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)


  • Geht das schon wieder los?
    Nachschrift

  • Julia,


    von Dir als Deutschlehrerin könnte man zumindest ein Mindestmaß an Zeichensetzung und Groß- und Kleinschreibung erwarten.
    Und Störer schreibt man ohne H.


    Klingt jetzt vielleicht ein bisschen lehrerhaft (sollte es vielleicht auch), aber Deine Methoden sind leider mehr als fragwürdig bei einer 6. Klasse Hauptschule.


    Gruß
    Super-Lion

    • Offizieller Beitrag

    Ach so, Julia Kaiser ist doch diejenige, die immer unter verschiedenen Namen hier schreibt und uns hier ständig vera... möchte.


    Liebes Kind, es sind doch noch gar keine Ferien.


    Insbesondere diesen Passus aus den Forumsregeln solltest du dir noch einmal durchlesen:


    Wir behalten uns das Recht vor, Benutzer, die gegen diese Regeln verstoßen, mit Sanktionen zu belegen. Diese können bis zum Ausschluss aus dem Forum führen.
    Bei mutwilligem Verstoss gegen diese Regeln behalten wir uns das Recht vor notwendigen Aufwand und Schadenersatz in Rechnung zu stellen.

    • Offizieller Beitrag

    Julia K., hast du ein bisschen ein Machtproblem? Deine Methoden lassen es erahnen. Vielleicht solltest du in diesem sagenhaften Macht-thread im off-topic mitposten ...

  • Ach so, ich sollte euch vielleicht aufklären:
    Ich bin übrigens kein Referendar mehr. Aber da ich mich hier angemeldet habe, als ich noch im Ref war, ist er einfach so geblieben.
    Ich bin an einer Realschule. Die Klasse ist eigentlich sonst umgänglich und arbeitet gut mit. Auch Hausaufgaben werden weitestgehend gemacht. Daher kann ich mir das Verhalten auch nicht erklären.


    Ich brauche also auch keine allgemeinen Disziplintipps sondern nur dieses Problem betreffend. Es wäre nett, wenn sich auch mal ein paar Kollegen melden, die schon länger im Dienst sind und ihre Erfahrunge schildern. Danke!

  • Hallo bwref,


    ich würde in so einem Fall den Unterricht kurz unterbrechen und die Schüler fragen, was mit ihnen los ist. Gerade wenn die Klasse normalerweise gut mitarbeitet, finde ich das wichtig.


    Vielleicht haben sie kurz zuvor eine anstrengende Klassenarbeit geschrieben? Oder es gab in der Pause einen größeren Streit, der die Schülerinnen und Schüler sehr aufgeregt und aufgepusht hat? Oder sie haben einen schlecht ausgefallenen Test zurückbekommen?


    Es kann viele äußere Gründe für ein solches Verhalten geben, die gar nichts mit Dir oder Deinem Unterricht zu tun haben müssen. Diese Gründe erfährst Du aber nur, wenn Du nachfragst.


    Anschließend würde ich den Schülern in ruhigem Ton erklären, dass es wichtig ist, dass sie in meinem Unterricht mitarbeiten und ihnen klarmachen, was ich jetzt in dieser Stunde von ihnen erwarte. Gerade jüngere Schüler können mit Vorwürfen nicht gut umgehen, sondern brauchen klare, kurze Anweisungen.


    Gibt es dann immer noch Dauergebrüll, nicht dagegen anbrüllen oder sich aufregen, sondern ganz gelassen einen Satz an die Tafel schreiben:
    "Ich will zuhause zusätzlich zu den Hausaufgaben Seite X aus dem Buch abschreiben:", und darunter den ersten Namen irgendeines Brüllers (egal welcher), dann den zweiten. Ich garantiere, noch vor dem dritten Namen hast Du völlige Ruhe in der Klasse.


    Nur nicht die Nerven oder den Mut verlieren! :)


    LG
    Eva

    Nemo: "Ich habe aber eine kaputte Flosse!"
    Kahn: "Ich auch. Das hat mich niemals von irgendetwas abgehalten."

  • Zitat

    Original von bwref
    Ach so, ich sollte euch vielleicht aufklären:
    Ich bin übrigens kein Referendar mehr. Aber da ich mich hier angemeldet habe, als ich noch im Ref war, ist er einfach so geblieben.
    Ich bin an einer Realschule. Die Klasse ist eigentlich sonst umgänglich und arbeitet gut mit. Auch Hausaufgaben werden weitestgehend gemacht. Daher kann ich mir das Verhalten auch nicht erklären.


    Ich brauche also auch keine allgemeinen Disziplintipps sondern nur dieses Problem betreffend. Es wäre nett, wenn sich auch mal ein paar Kollegen melden, die schon länger im Dienst sind und ihre Erfahrunge schildern. Danke!


    Das finde ich allerdings sehr befremdlich. Wenn ein normales Maß an Disziplin herrscht, ist ein solcher Grad an Verweigerung überaus seltsam. Entweder hatten Sie dann einen schlechten Tag, an dem Sie sich nicht durchsetzen konnten oder es gibt eine - vielleicht nicht erkannte - (disziplinarische) Vorgeschichte.


    Zu denken gibt mir, dass Schüler ohne Sanktion auf den Tisch hauen dürfen und rumgrölen. Schon da liegt m.E. der Knackpunkt, an dem Sie die Zügel abgegeben haben.
    Solche Situationen lassen sich aber nicht immer vermeiden. Dann hat sich bei mir bewährt, neben dem Verdeutlichen, warum der Stoff wichtig ist, auch anzukündigen, dass der Lernerfolg in der nächsten Stunde durch eine Wiederholungsarbeit überprüft wird/werden kann.

    Und der Mann spürte das Wissen bis an die Haarspitzen, als ihm das Konversationslexikon auf den Kopf fiel. (Uli Keuler)

  • Zitat

    Original von sinfini
    "dann sollen sie sehen wo sie bleiben" --- was bitte ist das denn für eine einstellung?!


    auch wenn es manchmal schwer fällt. wir haben eine verantwortung den schülern gegenüber. und ich kann von schülern der 6ten klasse nicht erwarten, dass sie "sehen sollen wo sie bleiben". (und ich weiß wovon ich rede, ich habe selbst eine 6te klasse an der hs)
    ...


    Ich habe das auch nicht so dahergesagt; aber drei Jahre an einer Hauptschule haben mir klar gemacht, dass mindestens 50% dieser Schüler überhaupt nicht lernen wollen, von ihrer Umgebung auch noch in dieser Haltung gestützt werden - und dann sehe ich es nicht mehr ein, dass ich mir ein Bein ausreiße, damit diese Schüler vielleicht "bitte, bitte" auch erkennen, dass sie ja nicht für die Schule, sondern für sich lernen sollten...
    Auch die Verantwortung für solche Schüler hat ihre Grenzen... (spätestens da, wo man selbst vor die Hunde geht).

    Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorausgeht.
    B. Brecht, Me-Ti

  • (ich weiß, das ist OT):


    oktoberfeld: die umgebung dieser schüler unterstützt diese haltung nicht, sondern sie ruft sie hervor. da die schule aber auch zur umgebung der schüler gehört, ist es meines erachtens ihre aufgabe, soweit wie möglich dagegen zu steuern.


    niemand hat hier von der eigenen selbstaufgabe gesprochen. und ich weiß auch, dass es schwierig bis unmöglich sein kann, diese schüler zu motivieren. allerdings ist mit 11-12 jahre alten schülern noch besser zu sprechen und man kommt besser an sie heran, als bei pupertierenden schülern ab klasse 8 aufwärts.


    darum meine ich auch, dass übertriebene sanktionen hier überhaupt nichts bringen, sondern die abneigung gegen die schule eher noch verhärten. soweit ich das sehen kann, sollte die frage hier lauten: WARUM sind so "brave" schüler an dem tag derart auf die barrikaden gegangen? und die frage kann man nur lösen, indem man die schüler fragt und darüber konstruktive gespräche mit ihnen führt.


    aber vermutlich durfte ich das jetzt auch nicht anbringen, da bwref lieber von den "alten hasen" beraten werden möchte. *schiel*


    gruß
    sinfini

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    3 Mal editiert, zuletzt von sinfini ()

    • Offizieller Beitrag

    Ganz ehrlich, ich hätte ebenso in dieser Situation erstmal ganz verblüfft gefragt, warum die Schüler denn so ein Theater machen?
    Und wenn ihnen das Gebiet wirklich so zu langweilig ist, und?
    Man kann sich nun mal nicht alles raussuchen, das fängt eben schon beim Unterrichtsstoff an. Wenn ich mit den Schülern mal was durchnehmen muss, was per se langweilig ist und ich selbst nicht mag, dann gebe ich das auch zu (die Schüler merken eh, wenn ich versuche, das zu verkünsteln): " Ja, dies oder das ist langweilig, ich finde es auch nicht berauschend, aber wir schaffen das zusammen und dann können wir x, y, oder z machen, was ja viel spannender ist!"
    Aber ich vermittele ihnen auch, dass ich ein Mindestmaß an Leistungsbereitschaft erwarte (und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei 6. Klässlern es das geeignete Mittel ist, ihnen das Leben mit Hartz IV vorzurechnen- ruft nicht gerade das - in Form der Umgebung- die Demotivation hervor? Ebenso wie das "Guckt doch, wo ihr bleibt!"? )
    Ich mag zwar nur eine naive Gymnasiallehrerin sein, aber ich habe durch private Erfahrungen gemerkt, dass gerade solche Kinder sich viel Aufmerksamkeit, aber auch Konsequenz wünschen. Und falsches Benehmen (auf die Tische klopfen, Leistungsverweigerung) sollte nunmal Konsequenzen nach sich ziehen und auch das sollte Teil eines konstruktiven Gesprächs sein.
    Liebe Grüße
    Hermine
    Edit: Natürlich erhebe ich keinen Anspruch darauf, dass mein Vorschlag perfekt oder der einzig richtige ist.
    Edit- und OT: Auch wenn ich weiß, dass ich selbst sehr zu meinem Leidwesen des öfteren Sach- und Beziehungsebene vermische- ich habe diese spitzen Seitenhiebe so satt! Müssen gegenteilige Meinungen denn immer gleich als Kriegserklärung gewertet werden?

  • Hermine: ich finde du hast sehr recht mit deinen ansichten, und ja, das mit dem hartz IV ist vielleicht überspitzt, aber auch mit schülern in der 6. kann man durchaus darüber reden, was für (lanfristige) folgen arbeitsverweigerung nach sich zieht.


    das mit der sach- und beziehungsebene sehe ich auch als problem. ich weiß selbst, dass ich oben etwas quer geschossen habe. allerdings empfinde ich es manchmal als schwierig persönliche meinungen rüberzubringen und dabei rein sachlich zu bleiben. besonders, da im schriftlichen der ton fehlt, der ja bekanntlich die musik macht.


    gruß
    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Hallo!
    Heute habe ich mal wieder hier hereingeschaut und dieses Thema fiel mir auf.


    bwref schrieb:

    Zitat

    ...Texterschließung an einem Sachtext einüben wollen ... Als sie das Stundenthema erfahren haben, haben sie angefangen zu protestieren. Da wurde danna auf den Tisch gehämmert und gegrölt. Das Thema wäre viel zu langweilig und sie würden es einfach nicht machen. Anschließend haben einige die Arbeit verweigert...


    "Langweilige Themen" kann man auch anders beginnen und Reizworte, wie "Texterschließung", "Textaufgabe", "Bruchrechnung" usw. vermeiden, indem man diese Worte durch spannendere Worte ersetzt.


    "Textaufgaben" sind zB. "Rätsel", weil Rätsel gern gelöst werden.


    "Bruchrechnung" ersetze ich durch ---> "Dividieren kann schwierig und unübersichtlich sein. Lasst uns die Divisionsaufgaben übersichtlicher und damit leichter schreiben, indem wir den Doppelpunkt ab sofort weglassen und durch einen Strich ersetzen! Die Profis machen das alle so. Seht mal: '3:7=...' Und schon haben wir sogar ein fertiges Ergebnis. Oder bei '4:8'=... können wir noch vereinfachen." (Das Wort "Kürzen" fällt vorerst weg.)


    usw.


    "Texte erschließen" kann man ähnlich umschreiben. Ich "durfte" 'mal einen Kollegen in Deutsch vertreten und als die Frage durch die Schüler kam, wozu man Deutsch denn braucht, las ich fiktive Zeugnisse bzw. Passagen daraus vor.
    Den "Zeugnis-Code" kannten die Schüler nicht und wunderten sich dann über die Entschlüsselung des Codes.
    Genauso gut hätte ich aus dem BGB zitieren können und bei diesem korrekten Sprachgebrauch wäre es für die Schüler auch ziemlich schwer geworden.
    Jedenfalls war der Einstieg geschafft und bei dem Entschlüsseln selbst kommt immer wieder Spaß auf, wenn man dann einfachere Texte anbietet, um die Methode an sich zu erlernen.


    Am Ende der Stunde kann man noch hinzufügen, dass sich die Schüler nun nicht mehr so leicht ein "X" für ein "U" vormachen lassen.


    Habt eine schöne Adventszeit bei allem Jahresabschluss-Stress!

  • bwref:
    Ich komme aus dem berufsschulischen Bereich und kenne die spezifische Didaktik und Methodik an Realschulen und für Deutsch als Fach nicht, aber können die SuS sich so etwas nicht selbst in Gruppen erarbeiten?
    Also etwa so: die Schüler analysieren ihr(en) Lieblingstext/-buch etc. (entweder vollständig selbst gewählt oder du stellst ein paar zur Auswahl) mit Hilfe einer bestimmten Methode (z.B. jeweils eine andere pro Gruppe, die du vorgibst) und am Ende stellen die SuS ihren Text bzw. ihr Buch vor, das Ergebnis der Analyse und mit welcher Methode sie vorgegangen sind und ob diese Methode gut geeignet war bzw. wo sie Probleme hatten und wie sie diese gelöst haben.
    Das ist natürlich 'ne längerfristig angelegte Sache und geht nicht in einer Stunde.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    • Offizieller Beitrag

    Im Zusammenhang mit diesem Thread hier, aber auch generell frage ich mich immer öfter: Warum muss Schule denn immer zwingend interessant, spannend und teilweise lächerliches Kasperletheater sein, nur damit den Schülern der Lernstoff zur Nase steht ?
    Ich dachte, wir sollten die Schüler aufs Leben vorbereiten?
    Natürlich lernen die Schüler lieber, wenn der Stoff spannend ist, aber den Unterricht zum reinen Zirkus verkommen zu lassen- noch dazu, wenn die Schüler das derartig unverschämt einfordern- nein.
    Sechstklässler die Einführung der Textanalyse in Gruppenarbeit selbstständig erarbeiten zu lassen, halte ich für sehr gewagt und fürchte, dass da nur oberflächliches Zeug dabei rumkommt.

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