mich hat es auch erwischt... durchgefallen/ EDIT: Zweiten Anlauf bestanden

  • Hallo zusammen,


    tja, leider hat es mich am Freitag nun erwischt. Vornoten waren ja nicht so berauschend (wobei ich das in dem einen Fach nicht ganz nachvollziehen kann, in dem anderen aber schon).
    Naja, vier Wochen lang nur um die Prüfung rotiert, der Lösung meines Grundproblems in Deutsch immer noch keinem Schritt näher gekommen (inzwischen hab ich die Vermutung, dass ich das Problem wohl auch noch nicht richtig identifiziert habe)...
    Und dann diesen echt grausamen Examenstag gemacht.
    UPP im ersten Fach wurde mit 2,0 benotet (und heute bin ich auch in der Lage, mich darüber zu freuen, das ging am Freitag natürlich noch nicht - aber so habe ich den "Beweis", dass meine Fachleiterin bei mir Unrecht hatte), Kolloquium mit 3,0 durchgestammelt... und das zweite Fach: 5,0


    Mit dem Kommentar des Fachleiters: "Mit dieser UPP hätten wir Ihnen die Befähigung gegeben, in der Oberstufe zu unterrichten..."


    Und nun sitze ich hier und versuche, erste Fragen zu klären...


    Ich weiß, dass das Prüfungsamt festlegt, wie lange die Verlängerung dauert und dass diese Verlängerung ab dem Tag läuft, an dem mein Referendariat offiziell beendet gewesen wäre.
    Meine Staatsarbeit zählt zum Glück auch, da ich mit 1,0 über der Mindestanforderung von 4,0 liege (was bin ich froh, dass diese Note beim zweiten Versuch noch zählen wird!!).
    Teilweise schade um die anderen Noten, die eigentlich nicht schlecht waren - mit Ausnahme eben der zwei Vornoten der Fachleiter (Hauptseminar ist auch deutlich besser).


    Aber worum muss ich mich jetzt alles kümmern?
    Prüfungsamt anrufen, mein Seminar anrufen...
    Personalrat? Denn in NRW unterschreibt man ja netterweise, dass man sich bereit erklärt, auf einen Teil seines Gehalts zu verzichten, wenn man durchfällt... das Geld reicht so schon kaum!!


    Kann man die Schule wechseln? Ich fühle mich da zwar wohl, wir sind aber in einem Fach inzwischen 5 Referendare und unsere Oberstufe ist nicht sehr groß. Die beiden 11er Kurse in dem Fach werden beide von Referendaren gehalten und die 13er Lehrer machen ihre Kurse wegen des Abiturs bald zu, da sie da jetzt gezielt vorbereiten müssen.
    Bleiben drei Kurse in der 12.
    Das gibt ein Hauen und Stechen - obwohl unter uns Referendaren eine gute Atnosphäre herrscht.
    Sollte ich überhaupt die Schule wechseln?


    In was für Seminare kommt man wohl? Wie viele Lehrproben muss ich erneut machen?


    Ich weiß, dass ihr mir die Fragen nicht beantworten könnt, aber vielleicht wisst ihr, worum ich mich noch kümmern muss?



    Und wisst ihr vielleicht, ob es so etwas wie Supervision oder so etwas gibt? Irgendetwas wie eine psychologische Beratung? Denn in dem einen Fach habe ich inzwischen eine richtige Blockade, wenn es um Planungen für Lehrproben geht - und ich habe verdammt viel meines Selbstvertrauens verloren (nicht erst durch die Prüfung, das ist schon vorher passiert...)


    Ich werde mich mit einer guten Freundin zusammen setzen, die an einem anderen Seminar gelernt hat und die dort anscheinend einige Dinge ganz anders angegangen sind - und dann wollen wir gucken, ob das, was sie gelernt haben mir vielleicht mehr hilft als das schwammige "Ihre Zielperspektive stimmt nicht", das mir hier gesagt wurde.
    Daran habe ich seit einem Jahr versucht zu arbeiten und es nicht gelöst gekriegt...
    Ich muss andere Wege gehen und weiß noch nicht ganz, welche(n).


    Ich werde auch meinen Hauptseminarleiter, dem ich vertraue, um ein Gespräch bitten, der hat diesbezüglich vielleicht auch Tipps.


    Aber ihr hier vielleicht eben auch...
    Also: woran muss ich denken, und an wen kann ich mich wegen dieser Geld-Sache wenden?



    Und was sage ich den Schülern???
    Also in der einen Stunde ist es ja ein kleineres Problem, die Stunde war ja auch 2,0.
    Aber das andere... und es lag eindeutig nicht an den Schülern, sondern an meiner Konzeption der Stunde (da sind furchtbar viele Dinge in der Planung schief gegangen... wie immer bei mir bei Deutschstunden... die Stunde war nicht gut... aber 5?? wobei ich denke, dass mein Fachleiter mir die schon mit Absicht gegeben hat, weil ich eben das Problem, das er immer in meinen Stunden gesehen hat, nicht gelöst habe - wobei ich mit ihm noch mal in Ruhe sprechen muss, da hatte ich aber bis jetzt noch nicht die Kraft zu.)


    Es ist noch ziemliches Chaos in meinem Kopf, wenn auch die absolut tiefe Verzweiflung und Scham etwas gewichen ist - ich schwanke zwischen noch nicht wirklich realisiert haben und die Dinge in die Hand nehmen.
    Denn eines ist ganz klar: Ich will diesen Beruf machen!!! Das steht völlig außer Frage! (und wenigstens mein Hauptseminarleiter und das Kollegium sieht das auch so, dass ich dafür geeignet bin, weil der Draht und Umgang mit den Schülern stimmt und ich fachlich ja eigentlich auch nicht blöd bin. Es ist mitunter wohl nicht zielführend genug, nicht strukturiert genug - soweit ich zumindest mit der Analyse jetzt bin...- und natürlich merkt man mir inzwischen die tiefgehende Verunsicherung an...)


    Danke für's "Zu-lesen"!
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    2 Mal editiert, zuletzt von katta ()

  • Ach Mensch, so ein Mist...


    Bei mir am Seminar war es fast die Regel, dass Leute, die durchgefallen sind, nicht nur die Schule, sondern auch das Seminar gewechselt haben.
    Allerdings nicht gegen deren Willen. Ich glaube, das tat den meisten auch ganz gut. Schließlich ist es ja manchmal so, dass Probleme entweder bei Fachleitern liegen oder da gesucht werden. Oder eben in der Schule. In diesen Fällen ist es sicher sinnvoll, einen Tapetenwechsel zu überlegen.
    Ich glaube aber, dass das eher so eine Regelung zwischen den beteilgten Seminaren und keine offizielle war.
    Wenn du möchtest, erzähle ich dir mal per pn, welches Seminar das war.

  • Oh nein, was ein Mist! Wenn es dann auch noch so richtig knapp ist, dann ist es natürlich doppelt bitter.


    Was deine Verlängerung angeht: Entscheidet darüber nicht deine Prüfungskommission? Ich würde an deiner Stelle morgen dein Seminar anrufen und alle deine Fragen klären. Bei uns war es so, dass man im Seminar bleiben durfte (oder musste, je nachdem wie man das sieht), aber die Schule wechseln konnte. Das ist ja auch nicht schlecht, weil man an einer neuen Schule nicht so gebrandmarkt ist.


    Ich wünsche dir jedenfalls für die Verlängerung alles Gute und viel Kraft!


    Grüße, Effi

    • Offizieller Beitrag

    oh menno, sch.... aber auch !!!!!!!


    sprich mit deinem Seminarleiter, der erlebt das nicht zum ersten Mal und kann dir weiterhelfen.


    Die bei mir durchgefallen waren, wechselten lediglich die Lernklassen und, falls die Examensarbeit noch mal geschrieben werden musste, das Fach für die Examensreihe.


    Aber ein weiterer Wechsel nicht auch möglich gewesen wäre, kann ich nicht sagen.


    ich drücke dir ganzganzganz feste die Daumen !!!!!!

  • Danke schön!


    Klar, rufe ich da morgen an, mit dem Fachleiter meines Vertrauens (ja, sowas gibt es ;) ) habe ich bereits einen Termin gemacht.


    Meines Wissens nach stellt die Kommission nur dann eine Empfehlung aus, wenn ich an dem Tag nicht bestanden hätte. Mit 2 und 5 habe ich den Tag selber ja bestanden - aber mit der Vornote halt nicht. Und das weiß die Kommission offiziell ja nicht. Deswegen bin ich mal gespannt, ob das Prüfungsamt mir da morgen überhaupt schon was zu sagen kann...


    Lernklassen wechselt man bei uns sowieso ständig und eigenständig, da werden hier keine zugeteilt (außer eben im selbständigen Ausbildungsunterricht, aber den habe ich schon hinter mir - wobei das auch eine interessante Frage wäre, ob ich dann auch wieder sAU machen muss/darf).


    Die Examensarbeit muss zum Glück nicht noch einmal geschrieben werden.


    Über das "Gebrandmarkt" mache ich mir an meiner Schule eigentlich keine großen Sorgen - da ist zwar klar, dass ich in Deutsch nicht der Lehrer vorm Herrn bin, aber so schlecht finden die mich nicht.
    Da wäre es vielleicht tatsächlich an einer neuen Schule vielleicht ein größeres Problem, denn da weiß das Kollegium ja nur, dass ich durchgefallen bin, aber nicht, warum und müssen quasi erst mal vom Gegenteil überzeugt werden, dass ich gar nicht sooo schlecht bin.
    Problem ist halt einfach, dass wir viel zu viele Deutschreferendare für zu wenig Kurse sind.


    Naja... das sind alles Dinge, die ich den nächsten Tagen rausfinden muss/werde. Ich wüsste es halt nur gerne schneller... :rolleyes:


    Vielen Dank für die Antworten!


    edit: Tippfehler

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    Einmal editiert, zuletzt von katta ()

  • Ohje!
    Helfen kann ich dir überhaupt nicht, aber fühl dich mal ganz fest gedrückt!

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Ich habe in 2 Wochen Prüfung und eine meine Vornoten ist auch so schlecht, dass ich mit ihr eine 5 in der Prüfung nicht ausgleichen kann.
    Ich dachte, man bekommt sofort Bescheid, wenn man aufgrund der Stunden durchgefallen ist. Das heißt also, dass man, wenn die Prüfer die Vornote nicht kennen, zum Kolloquium zugelassen wird, obwohl man eigentlich schon durchgefallen ist? (wenn ich in dem schlechten Fach ne 5 mache)
    Oh mein Gott, was für eine unnütze Quälerei. Gibt die Kommission die UPP-Noten denn erst nach dem Kolloquium bekannt? Sonst könnte man ja vorher schon errechnen, dass man es geschafft hat oder nicht.

  • Zitat

    Original von Espera
    Statistiken zum Durchfallen kenn ich jetzt nicht direkt, aber in meinem Jahrgang waren es laut Seminarleiter 15%. Schon eine ganze Menge...


    Kleine Ermutigung:
    Von diesen über 15% schaffen es 70% in der Verlängerung - zumindest im Seminar GHS in unserer Nähe.


    Noch'n Tröster: Frühester Einstellungstermin ist - jedenfalls in Ba-Wü - der Februar. Durch deine Verlängerung bekommst du noch ein paar Monate länger Gehalt. Think positive! :D


    An deiner Stelle würde ich an der Schule und am Seminar bleiben. Da kennst du dich aus und - wie du schreibst - wirst du ja nicht gemobbt oder angefeindet. Bei einem Wechsel musst du dich auf so viele neue Sachen einstellen - und du wirst dort eher als "Durchfaller" angesehen als in deinem jetzigen Kollegium, das dich kennt und wohl auch unterstützt. Unterschätze nicht die Solidarität der Kollegen - und deren Erinnerungsvermögen an die eigene Prüfungssituation ;)


    Wenn du den Schülern nicht erzählst, dass du "durchgefallen" bist (was'n doofes Wort) hat das keine Bewandnis. Die interessieren sich für deine Situation als Lehrer weniger als du denkst. Und wenn dich einer dumm von der Seite anquatscht, frag ihn einfach, ob er noch nie einen schlechten Tag gehabt hat....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    2 Mal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    Mensch, Katta, das tut mir leid! :(


    Deine übrigen Noten sind ja nicht nur nicht schlecht, sondern richtig gut! Da stehen doch die Chancen gut, es beim zweiten Mal zu schaffen!


    Unsere Referendarin ist auch beim ersten Mal durchgefallen und wir Kollegen sind wirklich alle bemüht, sie zu unterstützen. Man zittert richtig mit.
    Ich würde auch an der Schule bleiben. Stimme da meinen Vorschreibern zu.


    Lass dich nicht unterkriegen! Du schaffst das!


    Alles Libe,
    Melo

  • Hallo katta,


    das tut mir echt leid, besonders weil ´s so knapp war.
    Ich zittere jetzt auch mit meinen Mitreffis an der Schule, die bald dran sind und wenn ich an meine eigene Prüfung denke, bekomme ich jetzt schon Bauchschmerzen.


    Wie ist das denn mit dem Ausgleichen der Noten? Wie werden UPPs und die Vornoten miteinander verrechnet?

  • Danke schön.


    Ich habe von anderer Seite jetzt auch noch mal sehr positives feedback für meine Englischstunde bekommen - und das eben der "Schock" über meine Deutschstunde wohl um so größer war. Anscheinend hab ich da fast wie zwei verschiedene Lehrer gewirkt, weil ich auf einmal so unsicher wirkte.
    Ich denke, d.h. ich muss mal dringend was in Richtung Supervision oder so etwas machen, um diese grundlegende Unsicherheit loszuwerden.


    Ich denke auch, das meiste spricht für die eigene Schule.
    Das Hauptproblem ist halt, dass de facto drei Oberstufenkurse für fünf Referendare "zur Verfügung" stehen. Das ist für uns blöd (der erste wird im März Examen machen, die nächste so im Mai und so wie es bis jetzt aussieht, ich dann danach... aber die anderen müssen ja auch Oberstufen Lehrproben machen). Das ist aber auch für die Kurse und die Fachlehrer blöd - wenn da wirklich ständig (!!) ein Lehrerwechsel stattfindet (ein Referendar raus, der nächste rein...) Das ist, glaube ich, auch für niemanden gut.


    Aber klar, in meiner Schule habe ich das Kollegium auf meiner Seite, im Prinzip auch die Schulleitung (Schulleitergutachten müsste an einer neuen Schule ja auch neu erstellt werden - auf welcher Grundlage denn dann?).


    Naja, morgen habe ich erst mal einen Termin am Seminar. Mal schauen, was es dann an Neuigkeiten gibt. (Ich hoffe, ich kann bei meinem Hauptseminarleiter bleiben...)


    Vielen Dank!!
    Katta


    Kätzchen:
    Ja, da die Prüfungskommission deine Vornoten nicht kennt, wirst du, sofern deine Noten aus den UPPs insgesamt 4,0 ergeben, zum Kolloquium zugelassen - auch wenn du theoretisch schon durchgefallen bist. Aber das wissen sie ja eben nicht.
    Die Noten werden zwar direkt nach den Stunden festgelegt, aber erst nach dem Kolloquium mitgeteilt, vorher dürfen sie nicht.
    Also hast du auch keine Chance zu sagen: Danke nein, ist gar nicht nötig.
    Und ich denke, wenn mein Fachleiter mir vorher was gesagt hätte, dann hätte ich diese Prüfung anfechten können wegen Formfehlers - das hätte er vermutlich nicht unbedingt gewollt. ;)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hallo katta,
    auch von mir kommt ein Tröster! Und die große Hoffnung, dass du an der Schule bleiben kannst! Wir hatten bei uns auch schon durchgefallene Referendarinnen.
    Ich habe am nächsten Tag allen Kindern, die fragten, gesagt: sie hat einen Teil bestanden, und einen Teil muss sie nochmal machen.


    Das wäre ja auch in deinem Falle die Wahrheit, da du ja die Arbeit nicht nochmal schreiben musst.


    Zum Thema mündliche Prüfung: In Hessen wissen die Prüfer die Vornoten, sie haben die Akte vorliegen. Und man kommt nicht ins Mündliche, wenn man durchgefallen ist. Aber es kann eine längere Zeit dauern, in der der arme Kandidat / die Kandidatin darauf wartet, in die mündliche Prüfung gerufen zu werden - vor allem, wenn die Notenfindung eine ein enge Entscheidung war. Dann wartet man und hofft, und dann geht sie ins Prüfungszimmer und ist drei Minuten später wieder da.


    Alles Gute. katta!
    venti :)

  • Bin heute auch durchgefallen. Beide Stunden wurden mit 5,0 bewertet. Nun überlege ich zu verlängern, wie lange ich muss, weiß ich noch nicht. Die Mentoren fanden die Stunden nicht so schlecht....
    Yogi

  • Mich würde auch interessieren, warum man durch eine Prüfung fällt.
    Ich hatte schon UBs, die mit 5 bewertet wurden, da ist mir aber im Nachhineien klar, warum es so war.
    Habe nächste Woche meine Prüfung und auch Angst, dass ich durchfalle. Obwohl die Stunden stehen und meine Mentorin total begeistert von der Planung ist.

  • Oh nein. :(
    Verlängern würde ich auf jeden Fall und dann noch mal ran. Wenn du weißt, woran es lag, weißt du ja auch woraf du dann nächstes Mal besonders achten musst. Kriegst du bestimmt hin. :)

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