Schwangere Lehrerin und Schweinegrippe - wie verhaltet ihr euch?

    • Offizieller Beitrag

    Oh Mann, das klingt ärgerlich, ich wäre auch sauer! Nur kurz: bei mir ist die Lebenszeitverbeamtung noch nicht durch, aber das hat wohl nichts bei dem Beschäftigungsverbot zu sagen. Bei uns im Norden ist die Schweinegrippe noch nicht ganz so massiv aufgetreten, und ich bin (nun in der 14. Woche) wegen eines Bandscheibenvorfalls aus dem Verkehr gezogen. Das Gehalt kommt so weiter.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Hallo,
    erstmal lieben Dank für deine Antwort!
    Das mit dem Bandscheibenvorfall tut mir leid, gerade jetzt ist das sicherlich blöd. Das heißt aber, dass du krank geschrieben bist, oder hat der Arzt ein Beschäftigungsverbot erteilt?
    In jedem Fall wünsch ich dir und dem Krümelchen alles Gute für die verbleibenden Wochen!
    Viele Grüße!

    • Offizieller Beitrag

    Nachdem ich die gesamten Herbstferien beim Orthopäden, Neurologen und der Krankengymnastik verbracht habe, hat meine Frauenärztin die Notbremse gezogen und ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen. Blödsinnige erste Reaktion meinerseits: "Aber ich bin doch nicht krank!"
    Naja. Eigentlich schon, aber solange der Kopf noch funktioniert, hat man ein schlechtes Gewissen... Wir sind schon gut konditioniert *kopfschüttel*
    Aber nix da, meine Schule hat für mich Ersatz und das Würmchen geht vor, jetzt erst recht, habe nämlich eine ähnliche Vorgeschichte :(

  • Da du Beamtin bist, bekommst du auch bei einer Krankschreibung die komplette Zeit deine vollen Bezüge. Ich würde dir trotzdem raten, dir von deinem Frauenarzt (oder einem anderen Arzt) ein Beschäftigungsverbot ausstellen zu lassen. Einerseits, da nicht davon auszugehen ist, dass die Schweinegrippewelle in den nächsten Wochen schlagartig zu Ende ist, sondern diese wohl noch den ganzen Winter durch wüten wird. So müsstest du dich immer wieder neu krank schreiben lassen. So wärest du immer in der Warteschleife und deine Schule und die Klassen auch. Wenn du ein Beschäftigungsverbot hast, bist du raus und die Schule kann eine Vertretungskraft für dich beantragen. Andererseits denke ich mal, könnte eine längere Krankschreibung, auch aus nachvollziehbaren Gründen, eventuell bei der Lebenszeitverbeamtung zu Problemen führen. Muss nicht sein, könnte aber ein Grund sein, dich noch einmal zum Amtsarzt zu schicken.


    Ich hatte ein Beschäftigungsverbot und bin im Nachhinein sehr froh darüber. Du bekommst durchgängig deine Bezüge und du tust alles, damit es deinem Kind gut geht (hatte davor auch eine Fehlgeburt). Ich hatte zu Beginn der Schwangerschaft nur eine Erkältung und das war schon schrecklich, da man ja noch nicht einmal ein Nasenspray oder Hustensaft nehmen kann. Ich hatte auch den ganzen Winter durch Angst, mir eine Grippe einzufangen. Da ich aber ja viel zu Hause war, bin ich den Rest der Schwangerschaft nicht einmal mehr krank gewesen.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!

  • Hallo,
    vielen Dank auch für deine Antwort! Jetzt bin ich in jedem Fall schon mal "finanziell" beruhigt.
    Werde mich morgen in jedem Fall krankmelden, mich dann einfach "blöd" stellen und fragen, ob es denn schon SG-Fälle gibt. Ich bin gespannt auf die Antwort des Schulleiters. Je nachdem, was da kommt, werde ich mich dann mit meiner Frauenärztin und dem BAD in Verbindung setzen. Das Kind und die Schwangerschaft gehen jetzt eindeutig vor - aber für meine Schüler und Kollegen in der Schule wünsche ich mir in jedem Fall auch eine Vertretungskraft.
    Danke für die guten Tipps!

  • Ich bin auch im siebten Monat schwanger und kann das ganze hin und her über Schweinegrippe nicht mehr hören wenn ich ehrlich bin. Natürlich macht man sich so seine Gedanken. Zur Zeit bin ich krank geschrieben wg. vorzeitiger Wehenbereitschaft... schlimm, denn da hat man Zeit über solche Sachen nachzudenken ;)
    Wenn du auf Nummer sicher gehen magst was derartige Infektionen angeht, lass dich krankmelden bzw. ein Beschäftigungsverbot aussprechen.
    Ich arbeite an einer großen Schule. Ich verlasse mich nicht mehr darauf, dass die Information über Infektionskrankheiten an mich weitergegeben wird. Ende letzten Jahres gingen zB Ringelröteln um. Trotz Kenntnis über meine Schwangerschaft wurde ich nicht informiert. Das Amtsschreiben mit der Empfehlung meinen Immunitätsgrad gegen Ringelröteln und Windpocken testen zu lassen erhielt ich Ende September.
    Bei uns testen Ärzte nicht mehr ob es sich nun um die "Neue Influenza" handelt oder nicht. Im Kindergarten meiner Tochter ist nun ein Fall bekannt geworden - jedoch nur weil die Mutter auf einen Test bestanden hatte. Meine Kleine war selber sehr krank vor ein paar Wochen. Die Symptome passten, es wurde kein Test gemacht. Wäre sie heute so krank, würde ich auf den Test bestehen!
    Ich frage mich, ob denn diese neue Form der Grippe wirklich so gefährlich ist, oder ob man nur den bestellten Impfstoff unter die Menschen bringen will. Wie oft stirbt ein Mensch an der normalen Grippe? Wie viele davon sind schwangere Frauen? Das fände ich mal interessant. Und wenn es so hochansteckend und so gefährlich ist, sollte man dann nicht gerade bei Kindern schnell testen um auf Nummer sicher zu gehen und infizierte wirklich aus den öffentlichen Einrichtungen fern zu halten? Ich kenne einige Eltern die aus Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes ihren Kindern bei Erkältungen morgens fiebersenkende Mittel geben und sie in die Krippe oder den Kindergarten schicken - oder auch in die Schule. Mit konsequenten Tests und Meldungen der Fälle könnte man doch die Ausbreitung der Infektion zumindest ein bisschen bremsen.
    Und wie ist es mit anderen Infekten - Magendarmgrippe (auf Rotaviren wird auch kaum noch getestet) geht ja auch ständig irgendwie rum und ist sicher auch nicht gut für eine Schwangere.
    Daher, wenn es möglich ist, sollte jede schwangere Lehrerin lieber einen Tag mehr daheim bleiben als zu früh zurück zu gehen und sich was einzufangen. Das Landesgesundheitsamt von MecklenburgVorpommern rät übrigens dazu, schwangeren Lehrerinnen das vorübergehende Beschäftigungsverbot auszusprechen wenn Schweinegrippeverdachtsfälle auftreten - und zwar bis zu sieben Tagen nach der letzten Meldung!
    Aber lasst euch nicht verrückt machen. Mir macht meine Arbeit Spaß und mir fällt es gar nicht so leicht zu Hause zu bleiben. Vielen von euch wird es ähnlich gehen. LG und alles gute für eure Krümels!
    micki

  • Lest euch doch mal den aktuellen Focus durch. Danach war ich überzeugt, dass Schwangere in der Schule nichts mehr zu suchen haben.
    Unter anderem steht dort, dass bei Schwangeren im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel vermehrt Aborte und Totgeburten beobachtet wurden.


    Gruß

    Viele Grüße,
    Lordhelmchen





    Be a hero, be a teacher!

  • *sfz* Jeder behauptet etwas anderes.


    Ich war vorgestern wieder zur Vorsorge und habe das Thema Schweinegrippe erneut angesprochen, diesmal vor dem Hintergrund der steigenden Anzahl von Erkrankten bzw. Verdachtsfällen.


    Mein Frauenarzt ist aber nach wie vor der Meinung, dass das Theater um die Schweinegrippe völlig übertrieben ist und so wie er es dargelegt hat, bin ich auch erstmal wieder beruhigt nach Hause gegangen.
    Es klang schon nachvollziehbar: Zum einen geht natürlich jetzt jeder Todesfall völlig hochgepusht durch die Medien. Aber gar nicht thematisiert wird, dass an der saisonalen Grippe viel viel mehr Menschen sterben und zwar nicht nur alte kranke Menschen. Kein Mensch wäre aber jemals auf die Idee gekommen, einer Schwangeren aus Angst vor der saisonalen Grippe ein Beschäftigungsverbot auszusprechen.
    Und noch viel mehr Schwangere würden bei (klassisches Argument) Autounfällen sterben und noch viel mehr sehr gefährlich verletzt - dennoch kämen nur wenige auf die Idee, während ihrer Schwangerschaft nicht mehr Auto zu fahren.
    Außerdem werde auch völlig verschwiegen, dass die Grippeimpfung aus der letzten Saison vor der Schweinegrippe schützt und die dürften relativ viele Menschen und vor allem auch Lehrer wohl sowieso haben. Ich wollte nochmal nachschauen, ich kann mich nicht 100%ig erinnern, aber ich glaube, ich habe mir letzten Winter auch die Grippeimpfung geben lassen - demzufolge wäre ich also geschützt.


    Jedenfalls schätzt mein Frauenarzt die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich innerhalb der Schule mit einer für mich oder das Ungeborene gefährlichen Krankheit anstecke, als sehr gering ein und sieht daher auch keine Notwendigkeit, ein Beschäftigungsverbot auszusprechen.
    Wie gesagt, seine Darlegungen wirkten auf mich nachvollziehbar und beruhigten mich, so dass ich nicht darauf drängte, eben doch ein Beschäftigungsverbot zu erhalten.
    Aber abends macht man den Fernseher an und lässt sich gerade wieder neu von der Panikmache anstecken.


    Ich weiß also nach wie vor nicht, was ich für richtig halten soll. Aber ehrlich gesagt habe ich schon den Eindruck, dass beim Thema Schweinegrippe gerade maßlos übertrieben wird. Dennoch möchte ich natürlich für mein Ungeborenes auch kein Risiko eingehen.


    Derzeit bin ich wegen vorzeitiger Wehen krank geschrieben, also von daher habe ich noch ein paar Tage Zeit zu überlegen bzw. abzuwarten, ob die Schule zu einer Entscheidung kommt, wie wir Schwangeren eingesetzt werden.


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Also, erst mal Danke, dass ich hier mitlesen konnte - hat meine Entscheidung für die Bitte um ein BV doch etwas bekräftigt. Ich habe jetzt ein befristetes bis Ende des Jahres (mein FA wollte ganz - ich nicht. Allerdings habe ich jetzt die Befürchtung, dass das doof war und mein Chef keinen Ersatz kriegt).
    Angesichts der steigenden Fallzahlen beruhigt mich das doch etwas. Obs was hilft, weiß man natürlich nciht - drin bleiben ist halt angesagt (außer in Feld und Wald, da tummelt sich nichts).

  • Bedeutet das Berufsverbot, dass Du anderswo (z.B. Schulamt) eingesetzt werden könntest? Stehe gerade vor einer ähnlichen Entscheidung und bin zunächst krankgeschrieben. Ich habe die Hoffnung, dass meine Schule durch das Berufsverbot eine Vertretungskraft für mich bekommen würde, weiß allerdings nicht, ob ich dann im Zweifelsfall im Schulamt antanzen müsste. Das fände ich ziemlich stressig.

  • Zitat

    Original von goldi777
    weiß allerdings nicht, ob ich dann im Zweifelsfall im Schulamt antanzen müsste.


    ja. oder in der verwaltung deiner schule, wo du keinen schülerkontakt hast.

  • Hallo Goodlucky,
    mir geht es fast genauso wie dir. Ich bin in der 11. SSW und war wegen Reizhusten eine Woche krank geschrieben. Gestern habe ich erfahren, dass es zwei Verdachtsfälle an der Schule gibt, die sich aber nicht testen lassen. Der Hammer ist, dass mein Schulleiter die Schweinegrippe total ins Lächerliche zieht. Seine Tochter liegt seit einer Woche fiebrig im Bett und er geht weiterhin fleißig in die Schule... Allerdings weiß er noch nicht, dass ich schwanger bin. Ich habe mich für heute erst noch mal krank schreiben lassen und gehe gleich zu meiner Hausärztin. Ein befreundeter Arzt sagte vorhin zu mir: Da gibt es keine Diskussion, du bleibst bis Weihnachten (!) zu Hause, das Risiko einer Fehlgeburt ist zu groß.
    Bin auch total verunsichert... In Hessen gibt es absolut keine klare Regelung... ?(X(

  • Hallo,


    in meiner Klasse waren heute fast die Hälfte der Kinder krank. Ich bin gerade in der 7 SSW und bin nach Hause gegangen. Mein Problem ist ebenfalls, dass es noch keiner wirklich weiß. Wahrscheinlich werde ich nach meinem nächsten FA Besuch diese Woche die Schulleitung informieren. Das Problem ist, dass zwar einige Kinder eine fiebrige Infektion haben, aber der Arzt testet nicht mehr, da keine Meldepflicht mehr besteht. Es gibt demnach keinen definitiven Fall an unserer Schule. War mir jetzt völlig unsicher ob ich zunächst zuhause bleiben soll. Denke natürlich dabei an meine Klasse! Dennoch hoffe ich auch, dass meine Schwangerschaft positiv verläuft.


    ?(


    Würde schon gerne Arbeiten, da ich ansonsten keine Beschwerden habe!

  • Ich bin in der 23.SSW und nach sinnlos vielen Telefonaten mit Gesundheitsamt und BAD habe ich mich heute nach den ersten offiziell geäußerten Verdachtsfällen auf Schweinegrippe bei Schülern von meiner FÄ krank schreiben lassen.
    Das Lächerliche ist, dass ich aufgrund eines fehlenden Rötelntiters bis zum Ende der 20. Woche von BAD als dienstunfähig erklärt worden war, bei der Ansteckungsgefahr der Schweinegrippe sich jedoch niemand zuständig fühlt. Allerdings schickte mir der BAD schon zu Beginn der Schwangerschaft ein Schreiben, das ausdrücklich vorsieht, bei Influenzafällen (egal ob mit Schwein oder ohne...) wieder ein BV ausgesprochen werden soll. Da mein Schulleiter aber so tut, als gebe es keinerlei Gefahr einer Ansteckung, leitet er auch nichts weiter. Auch ich möchte lieber nichts riskieren und werde zuhause bleiben, so lange es keine vernünftigen Regelungen gibt!


  • Das würde mir vollkommen reichen um zu sagen, du hast dich an die Empfehlung gehalten!


    Aber ich mußte gerade wieder lernen, dass Lehrer sowieso Sonderstatus haben, denn die bleiben ja auch bei fehlenden Titern zuhause und andere Berufsgruppen arbeiten :rolleyes:


    Denk an dich und das Kind und nimm an! Die Weihnachtszeit kann dann so schön besinnlich für euch werden!

  • Für mich stellt das größte Problem eigentlich dar, dass die Kinder an unserer Schule von unserem Arzt nicht mehr getestet werden und es keine Meldepflicht mehr gibt. Das sagte mir auch mein Chef! Demnach haben wir keinen bestätigten Fall, obwohl rundherum an allen Schulen und KiGä bestätigte Fälle sind! Ohne bestätigten Fall greift nicht die in Hessen eingeführte Regelung! Ich bin jetzt dennoch erst Mal für diese Woche zuhause. Von seiten der Schule gab es nachdem ich es mit der Schwangerschaft mitgeteilt habe keinerlei Glückwünsche sondern nur Hinweise auf Dienstpflichten etc.

  • Zitat

    Original von Liese
    Für mich stellt das größte Problem eigentlich dar, dass die Kinder an unserer Schule von unserem Arzt nicht mehr getestet werden und es keine Meldepflicht mehr gibt..


    Genau das Problem ist bei uns auch an der Schule - sehr unbefriedigende Situation. Zudem kommt noch, dass bei uns selbst im GLEICHEN SCHULAMTSBEZIRK unterschiedliche Aktionspläne vorgesehen sind.. unmöglich!

  • Und wie geht ihr damit um?


    Zitat Chef: wieso zuhause bleiben, es gibt doch keine bestätigten Fälle!


    Wie reagiert man darauf?

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