Eigenes Kind mit in den Unterricht nehmen

  • Jeden Tag, das würde ja gerade noch fehlen! Aber eine gewisse Selbstverständlichkeit geht doch aus der ein oder anderen Textstelle hervor. Da geht es meines Erachtens eben nicht mehr nur um die Ausnahmefälle:



    Du zitierst mich da auch und unterstellst mir grenzwertig Dinge, die ich jetz mal eben dreist finde. Daher direkt mal ein Schuss vor deinen Bug:
    Das ist in 3 Berufsjahren mit Kind genau 2mal vorgekommen, da der Kindergarten 2-4 mal im Jahr früher schließt als im Betreuungsvertrag vereinbart, später öffnet oder wegen päd. Tagen, etc. ganz geschlossen hat. Einmal davon war ne Faschingsparty. Also spreche ich da von ner gelegentlichen Ausnahme und daher bitte ich dich jetzt, sehr vorsichtig zu sein mit deinen Unterstellungen wenn sie mein Verhalten als Lehrerin und Mutter betreffen. Ist das angekommen? Wenn du etwas nicht verstehst, frag direkt nach, aber solche Scheinvermutungen über mein Verhalten lese ich hier bitte von dir nicht noch einmal.

  • Die Frau geht "hobbymäßig" arbeiten und muss selbstverständlich die Brutpflege weiterhin zu 98% übernehmen

    Na dann. Ihr Hobby muss sie natürlich nicht auf dem Rücken anderer leidtragender Kollegen/Schülergruppen/Eltern ausüben. Da kann man natürlich mit Kritik à la "unprofessionell" kommen, klar. So was egoistisches aber auch.

  • Die Frau geht "hobbymäßig" arbeiten



    Sagt die Akademikerin ...
    Wie niedrig ordnest du dich ein?
    Etliche meiner Kolleginnen sind Hauptverdiener.
    Und nach einem Hochschulabschluss von "hobbymäßig arbeiten" zu sprechen ... da kannst du dich ja gleich bei LIDL an die Kasse setzen.


    Vielleicht lebst du einfach in einer Region, in der vieles nicht auf die Allgemeinheit zu übertragen ist und hältst dich daher hier mal ein bischen mit deinen Ratschläge zurück. Und nicht jede Lehrerin hat Zuhause einen Mann, der mal eben "Gleitzeit" nehmen kann um Frau den Rücken in jeder Situation freizuhalten.

  • Etliche meiner Kolleginnen sind Hauptverdiener.
    Und nach einem Hochschulabschluss von "hobbymäßig arbeiten" zu sprechen


    Und vor dem Hintergrund, dass man sich monatelang Sorgen macht, wie man das mit der Betreuung hinkriegt und sich zerreißen muss, empfinde ich das fast als Frechheit.

  • Und vor dem Hintergrund, dass man sich monatelang Sorgen macht, wie man das mit der Betreuung hinkriegt und sich zerreißen muss, empfinde ich das fast als Frechheit.



    ICH auch. V.a. da ich mich in den letzten Jahren sicher 20 mal FÜR die Dienstpflicht und gegen die Bedürfnisse meines Kindes entschieden habe, empfinde ich das hier als Hohn und nicht zu überbieten. Ich ziehe daraus aber gerade meine Schlüsse für die Zukunft und leiste jetzt schon mal Abbitte bei meinen Kolleginnen, dass demnächst meine Krankheitstage in die Höhe schnellen. Aber DAS habe ich jetzt gerade aus der Diskussion hier gelernt.


    Daneben steht immer noch im Raum, dass ich für die Einschulung meines Kindes vermutlich noch nicht einmal dienstfrei bekommen werde...

    • Offizieller Beitrag

    bei diesem Satz geht mir auch die Hutschnur hoch,

    Zitat

    Die Frau geht "hobbymäßig" arbeiten und muss selbstverständlich die Brutpflege weiterhin zu 98% übernehmen (und auch die Organisation des restlichen Lebens), da ihr Mann auf der Arbeit absolut unabkömmlich ist. Den Chef des Mannes kümmert es übrigens einen feuchten Kericht, ob die Frau mit Magen-Darm darniederliegt, das Auto kaputt ist oder die Hütte brennt.


    aber weniger wegen dem "hobbymäßig", sondern wegen dem, was danach kommt.
    Wieso ist denn bitte der Mann in seinem Beruf unabkömmlich ? Und ihr als Lehrer seid es nicht ???
    Wieso kümmert sich der Chef des Mannes einen feuchten Kehricht um private Probleme (wenn es denn so ist, ich kenne auch der freien Wirtschaft andere Beispiele), das berufliche Umfeld der Frau aber muss sich kümmern? Und wie sieht das bei den männlichen Kollegen aus, haben die ihre Kinder wegen Betreuungsproblemen im Unterricht dabei?
    Mit scheint da ein Problem zu liegen im Selbstverständnis vieler Lehrerinnen. Nehmen sie ihre berufliche Stelle als weniger wichtig wahr als die ihrer Männer?
    Gleichberechtigung ist nicht nur eine Frage der Gesellschaft, sie fängt im Kleinen an. Im eigenen Rollenverständnis. Darin, dass man nicht automatisch die Frau zur Brutpflege einteilt.
    Mag sein, dass das dann mit finanziellen Einbußen einhergeht, aber alles geht eben nicht immer.


    Nun könnt ihr mich in der Luft zerreißen :D


    P.S: diese Sätze aus dem Eingangspost hier

    Zitat

    Nun hat sie vor ihr Kind (20 Monate) bei Bundesjugendspielen und ähnlichen Veranstaltungen ,an denen sie eigentlich unterrichtsfreie Tage hat, mitzubringen.


    lassen schon durchblicken, dass es nicht um ein aktuelles Ausnahmeproblem geht...

  • Wieso ist denn bitte der Mann in seinem Beruf unabkömmlich ? Und ihr als Lehrer seid es nicht ???
    Wieso kümmert sich der Chef des Mannes einen feuchten Kehricht um private Probleme (wenn es denn so ist, ich kenne auch der freien Wirtschaft andere Beispiele), das berufliche Umfeld der Frau aber muss sich kümmern? Und wie sieht das bei den männlichen Kollegen aus, haben die ihre Kinder wegen Betreuungsproblemen im Unterricht dabei?


    DAs sind Sätze die ich leider auch imemr wieder zu hören bekomme im Bezug zur Elternzeit und Elterngeld, dass es oft heißt, meine Mann kann keine Elternzeit nehmen, dass geht in seinem Beruf nicht usw.
    Das ist scheinbar wirklich ein Gesellschaftsproblem, denn mal ganz ehrlich, jeder ist ersetzbar und die Chefs müssen sich dran gewöhnen, dass sie eben Mütter und Väter gleichermaßen zwischendurch ersetzen müssen!
    Aber wenn wir uns das so immer gefallen lassen, wirds eben auch nicht geändert!

  • Hallo Friesin,

    Zitat

    Wieso ist denn bitte der Mann in seinem Beruf unabkömmlich ? Und ihr als Lehrer seid es nicht ???


    da hast du mir so richtig voll aus der Seele gesprochen. Ich frag mich schon seit Jahren, ob all diese Kinder denn keine Väter haben, ob man denn kategorisch davon ausgehen kann, dass der Lehrerkollege Konfliktfelder in der freien Wirtschaft kategorisch abfedern muss.
    Ciao

  • Und nach einem Hochschulabschluss von "hobbymäßig arbeiten" zu sprechen ... da kannst du dich ja gleich bei LIDL an die Kasse setzen.

    Oh Gott, in diesem Forum kennt man wohl weder Sarkasmus noch Ironie.
    "Hobbymäßig" schrieb ich in Anführungsstrichen und meinte es daher kaum in wortwörtlichem Sinne. Ausdrücken wollte ich damit, dass Frauen (genauer gesagt Frauen, mit schulpflichtigen Kinder) sowohl in meinem Kollegium, als auch in meinem sonstigen Umfeld (wahrscheinlich wirklich eine exotische Ecke Deutschlands) maximal 50% arbeiten und das trotz sehr guter Ausbildung.
    Ich habe nur meine Beobachtungen zum Besten gegeben. Anscheinend ist es wohl nicht rübergekommen, dass mich diese Zustände selber extrem nerven.

    Vielleicht lebst du einfach in einer Region, in der vieles nicht auf die Allgemeinheit zu übertragen ist und hältst dich daher hier mal ein bischen mit deinen Ratschläge zurück.

    Ratschläge habe ich keine gegeben, aber ich nehme deinen Rat trotzdem an und ziehe mich vornehm zurück! :flieh:


    Grüße
    Mara

    "Die beste Methode das Gute im Menschen zu wecken ist, ihn so zu behandeln, als wäre er schon gut." (Gustav Radbruch) :troest:

    3 Mal editiert, zuletzt von mara77 ()

  • Gleichberechtigung ist nicht nur eine Frage der Gesellschaft, sie fängt im Kleinen an. Im eigenen Rollenverständnis. Darin, dass man nicht automatisch die Frau zur Brutpflege einteilt.


    Eine wahre Erkenntnis. Als Vollzeit-Kraft wird man Gymnasium langsam zum Auslaufmodell. Was sicherlich auch mit dem steigenden Frauenanteil bei den Lehrkräften zu tun hat. Bei uns immerhin schon deutlich mehr als die Hälfte mit weiter steigender Tendenz.


    Ich will es einmal etwas drastisch ausdrücken und die weiblichen Kolleginnen nehmen mir es bitte nicht übel:
    Das Berufsbild "Lehrer" wird zum Halbtags-Job für dazuverdienende Mütter.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Das Berufsbild "Lehrer" wird zum Halbtags-Job für dazuverdienende Mütter.

    Na ja! Dazuverdienend hat irgendwie den Beigeschmack "die müsste eigentlich nicht", und das ist in meinem Erfahrungsumfeld oftmals eben falsch.


    Der Lehrerberuf ist trotzdem eben noch mit am besten mit dem Familienleben vereinbar (und das es an manchen Stellen doch nicht geht, siehe hier), denn die wenigsten Menschen, ob Mann oder Frau, haben wirklich die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten. Die meisten Mütter, die ich kenne, suchen sich nach der Elternzeit einen neuen Arbeitgeber, Rechtssituation hin oder der, das musste ich z.B. nicht, da es problemlos möglich war, mit etwas mehr als halber Stelle wieder einzusteigen. Und natürlich reduziert der seine Stunden, der es am besten verwirklichen kann, im meinem Kollegenkreis gibt es tatsächlich auch Männer, die das tun, weil da die Frau in einer schlechteren Lage ist.
    Am gerechtesten wäre es, wenn beide Elternteile gleichermaßen reduzieren würden, ja. Dennoch schließt das immer noch nicht aus, dass einer mal das Kind mit zu einer Nachmittagsveranstaltung mitnehmen müssen wird.

  • Zitat

    Gleichberechtigung ist nicht nur eine Frage der Gesellschaft, sie fängt im Kleinen an. Im eigenen Rollenverständnis. Darin, dass man nicht automatisch die Frau zur Brutpflege einteilt.


    Richtig. Bei uns im Kollegium gibt es übrigens etliche Lehrerpaare. Das ist eine der wenigen Situationen, wo wirklich beide Geschlechter gleich dastehen vor dem Arbeitgeber und den Karrierechancen. Und es ist - bei uns, und sicher mehrheitlich auch anderswo - immer die Frau, die Teilzeit macht und der Mann, der auf Vollzeit geht. Das kann man jetzt nicht mehr der Gesellschaft und dem Arbeitgeber vorwerfen - das sind die einzelnen Männer und Frauen selber.


    (Ergänzung: Wir haben ein Paar, bei dem beide Teilzeit machen.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Zitat von »Mikael«




    Das Berufsbild "Lehrer" wird zum Halbtags-Job für dazuverdienende Mütter.
    Na ja! Dazuverdienend hat irgendwie den Beigeschmack "die müsste eigentlich nicht", und das ist in meinem Erfahrungsumfeld oftmals eben falsch.



    Ja, genau so ist das bei uns und daher hat hier niemand, incl. Eltern, Verständnins dafür, dass man einfach nur arbeitet (Vollzeit), weil man die Kohle braucht... Und in derTat denke ich auch, dass daran das Berufsbild Lehrer krank. Muttis, die halt morgens mal ein paar Stunden Schule machen. In genau so einem Kollegium war ich mal vor etlichen Jahren und es war grausig.

  • Und es ist - bei uns, und sicher mehrheitlich auch anderswo - immer die Frau, die Teilzeit macht und der Mann, der auf Vollzeit geht.


    Kann ich aus eigener Erfahrung in der Regelmäßigkeit nicht bestätigen - ist das ein vielleicht ein bayrisches Phänomen?


    Nele

  • Es ist etwas weg vom Thema, aber ich frage mich auch, wieso bei Lehrerpaaren es nicht üblich ist, dass beide Teilzeit arbeiten. Ich kenne so viele, bei denen "Muddi" Teilzeit macht und "Vaddi" Vollzeit als Lehrer arbeitet. "Muddi" hetzt dann nach ihrer letzten Stunde aus der Schule um die Kleinen aus dem Kiga/Schule abzuholen, während "Vaddi" weiterhin das Lehrerzimmer unterhält oder an seiner dann oft doch vergeblichen "Karriere" im Schuldienst (haha) arbeitet.


    Mein Mann ist auch Lehrer und für uns beide ist Teilzeit perfekt, wir haben beide einen freien Tag, unser Sohn hat eine klasse Beziehung zum Papa, da der genauso viel Zeit mit ihm verbringt wie mit mir. Ich bin zufrieden, weil die ungeliebte Hausarbeit gerecht verteilt ist :) Und ehrlich gesagt, sind wir auch in der Schule entspannter, als wenn einer von uns beiden mit vollem Deputat buckeln würde.


    Ich habe bekannte Lehrerpaare schon oft angesprochen, warum sie denn nicht beide TZ arbeiten würden. Die Frauen antworten dann immer: "Für meinen Mann wäre das nix, der kann das nicht". Die Männer geben mir unter der Blume dann immer zu verstehen, dass sie das Schulleben dann doch einfacher finden als sich mit einem trotzenden Zweijährigen rumzuschlagen, außerdem könnten das die Kollegen ja komisch finden, wenn man TZ arbeitet. Nun ja.


    Ich habe übrigens mal in Frankreich ein Praktikum in einer Firma gemacht (IT-Bereich). Dort war gleich in der Nähe des Eingangs eine große Spielecke eingerichtet. Als ich verwundert fragte, wozu die da sei, wurde mir erklärt, dass die für für Kollegenkinder für Notfälle sei. Wenn die Tagesmutter krank sei oder die Krippe mal wieder bestreikt würde, nähme man das Kind einfach mit ins Büro. Tatsächlich habe ich dann auch erlebt, dass Kinder mit ins Büro genommen wurden. Die wurden dann abwechselnd von den Leuten dort in der Spielecke bespaßt. Interessanterweise waren es vor allem Väter, die ihre Kinder mitbrachten (in der Firma arbeiteten halt hauptsächlich Männer). Ich empfinde diese Lösung in Notfällen besser als die Schullösung! In Deutschland aber undenkbar. Die Französinnen arbeiten aber halt nicht nur "hobbymäßig", vielleicht liegt's daran.

  • Es ist etwas weg vom Thema, aber ich frage mich auch, wieso bei Lehrerpaaren es nicht üblich ist, dass beide Teilzeit arbeiten. Ich kenne so viele, bei denen "Muddi" Teilzeit macht und "Vaddi" Vollzeit als Lehrer arbeitet. "Muddi" hetzt dann nach ihrer letzten Stunde aus der Schule um die Kleinen aus dem Kiga/Schule abzuholen, während "Vaddi" weiterhin das Lehrerzimmer unterhält oder an seiner dann oft doch vergeblichen "Karriere" im Schuldienst (haha) arbeitet.


    Ich kenne auch andere Fälle, wo beide 75% arbeiten, der eine fängt morgens früh um 8 an, die Mutter dann erst um 10 UHr und hat das Kind dann weggbracht werde Vater arbeitet eben nur bis 12:30, die Mutter länger. Der Vater holt also ab.

  • Es ist etwas weg vom Thema, aber ich frage mich auch, wieso bei Lehrerpaaren es nicht üblich ist, dass beide Teilzeit arbeiten. Ich kenne so viele, bei denen "Muddi" Teilzeit macht und "Vaddi" Vollzeit als Lehrer arbeitet. "Muddi" hetzt dann nach ihrer letzten Stunde aus der Schule um die Kleinen aus dem Kiga/Schule abzuholen, während "Vaddi" weiterhin das Lehrerzimmer unterhält oder an seiner dann oft doch vergeblichen "Karriere" im Schuldienst (haha) arbeitet.


    also ich kann ganz klar sagen, dass das finanziell nicht immer so easy ist.. 2 halbe stellen sind ja quasi 1 gehalt.... und wenn man dann noch ein häuschen abbezahlen möchte wirds schon eng...bzw. unmöglich.
    und ich muss sagen, dass ich finde, dass man als lehrer noch recht "humane" arbeitszeiten hat und es sicherlich leichter für "uns" ist den job mit einem kind zu verbinden, als in manch anderen berufen.
    wenn ich nächstes jahr meinen kleinen dann auch unterbringen muss und wieder vollzeit arbeiten werde, werde ich ja live erleben wie gut das vereinbar ist.
    bis jetzt bin ich sehr optimistisch.
    mein mann wird dann im sommer hoffentlich auch sein ref erfolgreich beendet haben und hoffentlich auch eine feste stlle finden.. wie war das gleich.. 900 unbesetzte stellen.. da wollen wir mal hoffen.. er ist ja sek 1 lehrer... aber wer weiß wies nächstes jahr aussieht.

  • also ich kann ganz klar sagen, dass das finanziell nicht immer so easy ist.. 2 halbe stellen sind ja quasi 1 gehalt.... und wenn man dann noch ein häuschen abbezahlen möchte wirds schon eng...bzw. unmöglich.

    Das ist natürlich wahr. Besonders, wenn man nicht in der Wallachei wohnt sondern in einer teuren Stadt wie München. Dann ist es mit einem Lehrergehalt kaum zu schaffen ohne ständig knausern zu müssen.
    Das erklärt allerdings nicht, warum besonders Frauen in Lehrerpärchen diejenigen sind, die die Stunden aufgrund des Nachwuchses reduzieren. Könnten die Männer ja auch!


    Es hängt natürlich mit dem Rollenbild zusammen, ist doch traditionell der Mann derjenige, der die Familie ernähren sollte. Das fühlt sich für Männer deshalb in der Regel richtig an und meine Erfahrung ist auch, dass Frauen es sehr unmännlich finden, wenn Männer zuhause bleiben und die Frau arbeiten geht.


    Das mag bei vielen Lehrerinnen hier jetzt eventuell nicht so sein (dazu gleich mehr), aber auf den Durchschnitt der Bevölkerung trifft diese Ansicht meiner Meinung nach zu. Es ist unmännlich "Hausmann" zu sein.
    Ich bin mir aber sicher, dass männliche Lehrer statistisch eher bereit sind Familienaufgaben zu übernehmen, als jemand in einem Wirtschaftsunternehmen. Das liegt einerseits an der unbestreitbaren Familienfreundlichkeit der Schule, andererseits aber auch an den unterschiedlichen Charakteren, die die Schule im Vergleich zu einem Wirtschaftsunternehmen anzieht!


    Dazu eine Ausführung:
    Generell ist der Lehrerberuf an sich schon ein sehr unmännlicher Beruf (geworden?). Warum? Weil es ein sozialer Beruf ist, in dem kommunikative und andere soziale Fähigkeiten im stärksten Maß gefordert sind. Diese Fähigkeiten werden traditionell dem weiblichen Geschlecht zugeordnet und diese Prägung sitzt unbewusst in fast jedem Menschen, ob man es zugeben möchte oder nicht.
    Fähigkeiten wie "Ellenbogen Zeigen" oder das Konkurrenzdenken, karriereorientiert Sein, die man traditionell dem männlichen Geschlecht zuordnet, sind hingegen eher verpönt im Kollegium.


    Das merkt man allein schon daran, dass so ein Verhalten im Lehrerberuf nicht gewünscht wird, während es in nicht sozialen Berufen völlig normal ist sich in erster Linie über Geld, Aufstiegsmöglichkeiten und Dienstwägen zu unterhalten.
    Auch ganz auffällig: Es sollen im Lehrerberuf möglichst weibliche Konfliklösungsstrategien im Umgang mit Schülern und Eltern angewendet werden.


    Was liest man von männlichen (!!!) Referdaren, deren Unterricht schlecht gemacht wird und die dann weinend und voller Selbstzweifel die Referendarforen zuzuschwallen anstatt mal ein bisschen Stärke zu zeigen. Oder denen pubertierende Kinder so auf den S*** gehen, dass sie selber das Weinen anfangen?!



    Mir ist sehr stark aufgefallen, sowohl als Schüler, als auch als angehender Lehrer im Kollegium, dass der Anteil an "Alphamännchen" in dem Betrieb Schule gegen Null tendiert. Der typisch männliche Lehrer ist ein Betamännchen, sehr mitfühlend, sozial und kommunikativ.
    Dabei ist das aus meiner Sicht für die Schüler (männlich) nicht immer sinnvoll. Klar, dieser Männertypus, ich nenne ihn mal den "modernen" Mann, muss es geben, klar! Aber bitte nicht ausschließlich!


    Die Grundschulen sind überlaufen von weiblichen Lehrkräften und die männlichen Lehrer an Gymnasien strotzen vor traditionell weiblichen Fähigkeiten und verhalten sich sehr weiblich.
    Dabei könnte eine männliche Lehrkraft durchaus auch mit dominantem und männlichen Verhalten einen guten Job an der Schule machen. Wo sind sie hin? Die militärisch strengen Lehrer mit Arsch in der Hose, die eine natürliche Autorität haben? Ja, die vielleicht auch nicht immer die Eloquenz und Redseligkeit der Betamännchenlehrer haben, nicht alles bereden und bekakeln müssen, aber eine enorme Durchsetzungskraft haben? Deren Stärke von Schülern anerkannt wird, nicht nur deren weichgewaschene Gerechtigkeit und der Wille es allen Recht zu machen? Ich erinnere mich an einen Englischlehrer, das war ein Typ, streng, kompetent, manchmal ein Arsch, aber gelernt haben wir alle was. Das war ein gestandener Mann.


    Wann trifft ein Schüler denn heute mal auf einen "klassischen Mann", der ein Rollenvorbild in klassisch männlichen Tugenden ist? Bei der Bundeswehr in Form des Ausbilders?


    Ist natürlich jetzt ein anderes Thema und natürlich ein bisschen provokant geschrieben. Aber ist da nicht vielleicht etwas dran? Vielleicht mag ein fleissiger Mod das ja verschieben in ein anderes Thema?

  • Wann trifft ein Schüler denn heute mal auf einen "klassischen Mann", der ein Rollenvorbild in klassisch männlichen Tugenden ist? Bei der Bundeswehr in Form des Ausbilders?


    Wehrpflicht wurde zudem gerade abgeschafft... Gerade viele (männliche) Lehrer werden dem typischen Männerbild auf ihrem Lebensweg (Schule -> Uni -> Schule) deshalb gar nicht mehr begegnen. Woher sollen die dann wissen, was ein "Mann" ist?


    Aber Alpha-Männer haben es gerade im Bereich Schule äußerst schwer. Nicht nur, dass ihre Verhaltensmuster an der Schule geradezu verpönt sind (wie Silicium richtig feststellt), sie sind dank Frauenförderung, Frauenbeauftragte usw. auch rechtlich (wie alle Männer) an der Schule systematisch benachteiligt. Eigentlich ein Witz, wenn man bedenkt, dass Männer selbst am durchschnittlichen Gymnasium mittlerweile längst die Minderheit darstellen (bei uns wohl ca. 60% F zu 40% M).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

Werbung