Inklusion : Ich kann es nicht !

  • Der von dir verlinkten Artikel hat 39 Seiten. Geht es vielleicht etwas konkreter. WO steht, dass ein kind mit geistiger Behinderung im Gymnasium unterrichtet werden muss? Bitte zitiere mir die entsprechenden Sätze.
    So wie wir dich von unseren praktischen Erfahrungen profitieren lassen, wäre es doch nett wenn du uns ein Extrakt aus deiner Literaturrecherche liefern könntest. Mir fehlt wegen eines zeitlich sehr umfangreichen Jobs (vollzeitbeschäftigung) die zeit.


    Ich glaube eher, dass es in deiner Auslegung nirgendwo zu finden ist ... :X:


    Danke.
    Sunny

  • Susannea, und zu welchem Zweck?


    Vielelicht, weil eben manche doch diese Möglichkeiten hätten. Aber vielleicht auch einfach nur, weil alles andere eine Diskriminierung entspricht.


    Aber das ist nicht unsere Aufgabe das zu welchem Zweck zu klären, denn das ist nun mal so entschieden worden, vom Staat so unterschrieben worden und muss umgesetzt werden in den Ländern!


    Ich gehe aber immer noch davon aus, dass die meisten ihre Kidner in Schulen, die ihren wirklichen Fähigkeiten (und nicht denen, die man gerade von ihnen annimmt in der Gesellschaft) stecken werden.
    UNd nein, ich bin nicht so fern ab von der Realität, mir muss auch nciht jedes Gesetz gefallen, aber wenn ich hier leben will, dann muss ich mich daran halten! UNd wenn ich verbeamtet bin, dann erst Recht!



    Übrigens ist so ein typisches Beispiel wohl z.B. Patricia Netti, die trotz Trisomine 21 sogar Kunst studiert hat.Und diesen Zugang irgend wie erhalten hat, oder der Spanier Pablo Pineda, der auch Trisomie 21 hat und Lehrer ist usw.


    Und warum sollen nicht auch andere Beeinträchtigungen weniger allgemein mit den Möglichkeiten zusammenhängen, genau wie bei der Trisomie 21!


  • Hast du einen anderen als ich, der Artikel 24 geht über 2 DinA4 Seiten, jeweils eine schmale Spalte, mit 5 Unterpunkten, ich finde das ist genau genug. Seite 35-38 in der Broschüre. Aber eigentlich...

    ... steht es dort nicht so wie von dir hier vertreten. Es ist deine Interpretation. Daher kannst du es nicht mit ein oder zwei Sätzen zitieren ... :rolleyes:


    Ich lass jetzt wirklich gut sein. Was gesagt werden musste, wurde gesagt und vielleicht liest man sich in einigen Jahren wirklich noch einmal zum Thema und dann tönt es ganz anders.


    Vorerst noch einmal alles Gute und einen erfolgreichen Studienabschluss für dich!


    Lg
    Sunny

  • Es ist deine Interpretation.


    Stimmt, ich interpretiere, dass das Kind auch das Gymnasium besuchen könenn muss, wenn es den freien Zugang zum allgemeinen Schulsystem und vor allem später auch zur Universität haben soll, weil man dafür in der Regel einen Abschluss am Gymnasium oder ähnliches braucht!


    Aber eigentlich hättest du das auch alles selber finden können und müssen, wenn du diesen Weg ja auch gegangen bist und sicherlich von dienen Schülern verlangst.



    Denn woher du 39 Seiten beim Artikel 24 hast, kannst du doch auch nicht erklären!

  • Da steht, dass er am allgemeinen Bildungssystem (dazu gehört die Förderschule nicht) teilnehmen können muss .


    Natürlich gehören Förderschulen zum allgemeinen Bildungssystem!

  • Auch ich, geehrte Susannea, wünsche Dir viel Erfolg im Studium und auch später in der realen (!) Schulwirklichkeit ! 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Da steht, dass er am allgemeinen Bildungssystem (dazu gehört die Förderschule nicht) teilnehmen können muss .


    http://www.elternverein-nrw.de/inklusion.htm


    Zitat

    Aus diesen Gründen können die Begriffe „inclusive education system“ – ein alle einbeziehendes Schulsystem – sowie „general education system“, die im Grunde gleichbedeutend sind, nur mit „alle einbeziehendes allgemeines Bildungssystem“ erfaßt werden. Deutschland hat bereits ein solches Bildungssystem, und zwar seit langem. Wichtig ist: auch behinderte Kinder und Jugendliche sind schulpflichtig! Die deutsche Unterteilung in allgemeinbildende Schulen, Förderschulen und berufsbildende Schulen ist eine nationale Besonderheit, die von der UN-BRK nicht erfaßt und nicht angegriffen wird.


    kl. gr. frosch

  • Universität haben soll, weil man dafür in der Regel einen Abschluss am Gymnasium oder ähnliches braucht


    Es gibt mittlerweile über ein Dutzend verschiedene Möglichkeiten, eine Hochschulreife zu erlangen, der Besuch eines Gymnasiums ist dafür nicht erforderlich.


    Konkret steht in der UN-Konvention drin:


    ... Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben, Zugang zu einem integrativen, hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen haben;


    Gleichberechtigt heißt: Wenn Lieschen Müller (ohne besonderen Förderbedarf) für den Übertritt ans Gymnasium den Notenschnitt von 2,33 braucht, dann braucht Hansi Meier (mit besonderem Förderbedarf) den Notenschnitt genauso, sofern es für seine Behinderung einen angemessenen Nachteilsausgleich gab. Alles andere wäre gerade eben nicht gerecht, sondern eine Bevorzugung der Kinder mit besonderem Förderbedarf gegenüber den anderen Kindern.


    Die Forderung "Jede Schule muss für jedes Kind zu jeder Zeit zugänglich sein!" ist aus dem Text der UN-Konvention nicht herleitbar; ein hochgradig differenziertes Schulsystem mit Förderschulen, die selbstverständlich Teil des regulären Bildungssystems sind, kann den Anforderungen der Konvention genauso entsprechen, wenn es für entsprechend begabte Schüler passgenaue Abschluss- und Anschlussmöglichkeiten bietet.


    Die Forderung "Alle Kinder in eine Klasse!" ist demgemäß keineswegs zwingende Folge der Ratifizierung der Konvention, sondern (scheinbare) Sparmaßnahme für die einen und trojanisches bildungsideologisches Ross für die anderen Politiker.

  • Auch ich, geehrte Susannea, wünsche Dir viel Erfolg im Studium und auch später in der realen (!) Schulwirklichkeit ! 8)


    Meinst du nicht, dass dies ganz schön unverschämt ist, was du hier loslässt, aber ja, eigentlich war nichts anderes zu erwarten!


    Also meine Schulwirklichkeit im Moment ist sicher nicht mehr oder weniger real, als deine oder woher nimmst du die Beahuptung, dass meine Schüler, Klassen usw. nicht real sind?!?

  • Ich frage mich natürlich , was an guten Wünschen unverschämt sein sollte !
    Ist es nicht so, dass Du noch keine fertige Lehrerin sondern noch eine Studentin bist ? 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !


  • Falsch, ich bin zusätzlich zur Lehrerin Studentin, habe also genauso reale Schüler, wie die meisten hier, somit ist und bleibt deine Anspielung unverschämt!


    Wie dürfen wir das denn verstehen?
    Bist du bereits fertig ausgebildete Lehrerin mit Vorbereitungsdienst und Staatsexamen, hast derzeit Vertretungsverträge (wie du ja schon berichtet hattest) und machst nun noch ein zusätzliches pädagogisches Masterstudium?
    Oder hast du eine Art Studentenstelle, innerhalb derer du Krankenvertretungen machst, nebenbei aber zur Uni gehst und deinen Master of Education abschließt?

    Carpe noctem!

    Einmal editiert, zuletzt von Lea ()

  • Leute, könnten wir bitte sachlich bleiben?


    Ich verstehe den Punkt derjenigen, die seit mehreren Jahren/Jahrzehnte im Schuldienst arbeiten und schon 'viele Säue durchs Dorf haben laufen' sehen und teilweise frustrierende Erfahrung mit der realistischen Umsetzung hehrer pädagogischer Ziele haben.


    Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass der Sprung von Referendariat zur festen Stelle in Bezug auf Erfahrungen, Verantwortung und Einblicke in den Schulalltag doch noch mal deutlich größer war, als ich vermutet hatte.


    Dennoch finde ich es nervig, auf Susanneas Erfahrungen rumzuhacken.
    Wie viel Einblick sie hat, weiß nur sie (und ja, evtl wird sie sich in ein paar Jahren noch mal umgucken und denken, dass sie jetzt doch nicht so einen großen Einblick hatte) - aber sie sagt z.B. dass sie auch schon bis zu einem Jahr Vertretung kit bis zu 28 Stunden gemacht hat. So wie ich das lese, ist sie damit schon mindestens einem Ref gleich gestellt.
    Es also alles wegzuwischen, weil sie ja vermeintlich keine Erfahrungen hat, bringt uns in der Diskussion auch nicht weiter - wobei ich so langsam das Gefühl habe, dass das Wesentliche eh gesagt wurde und sich jetzt alle nur noch im Kreis drehen.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Nein, nicht nur den Zugang zum Gymnasium, sondern sogar zur Universität musst du sicherstellen:
    Zitat Die Vertragsstaaten stellen sicher, dass Menschen mit Behinderungen ohne Diskriminierung und gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allgemeiner Hochschulbildung, Berufsausbildung, Erwachsenenbildung und lebenslangemLernen haben. Zu diesem Zweckstellen die Vertragsstaaten sicher,dass für Menschen mit Behinderun-gen angemessene Vorkehrungengetroffen werden.


    ... Aber doch nur, wenn die betroffenen Person die Voraussetzungen erfüllt, die geforderten leistungen zu erbringen! Damit ist doch gemeint, dass man nicht einem Rollstulfahrer ein Studium verweigern kann weil er nicht die steile Treppe in den Hörsaal kommt, oder einem Menschem mit einer spastischen Lähmung, weil er keine Klausuren mit der Hand schreiben kann.


    Alles andere ist doch eine absurde Fehlinterprätation in meinen Augen.


    Die Begabungen von Menschen sind eben sehr unterschiedlich (wertfrei!) und daher haben eben nicht alle in allen Bereichen die völlig gleichen Chancen. Das ist aber eine sehr unbeliebte Wahrheit...

  • - aber sie sagt z.B. dass sie auch schon bis zu einem Jahr Vertretung kit bis zu 28 Stunden gemacht hat. So wie ich das lese, ist sie damit schon mindestens einem Ref gleich gestellt.


    Das sehe ich anders. Im Ref erhält man eine fundierte Ausbildung - und hat seine üblichen, absolut normalen Starterschwierigkeiten. Wenn ich mir vorstelle, dass meine (durchaus kompetente und engagierte) LAA mit hervorragendem Uniabschluss alleine ohne jegliche Anleitung und Absprache herumwurschteln würde... ach herrje!
    Von daher stelle ich es mir "etwas" schwierig vor, und zwar für alle Beteiligten, wenn eine Lehrperson nur über rudimentäre Kenntnisse der Lehrerausbildung verfügt, aber dennoch vollumfänglich und vollverantwortlich im Schuldienst agiert.
    Es liegt mir allerdings fern, hier ein neues Fass aufzumachen. Ich möchte nur gerne wissen, inwieweit Susannea "Lehrerin und Studentin" ist, wie sie selbst schreibt. Möglicherweise macht sie ja ein Zusatzstudium.

    Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass der Sprung von Referendariat zur festen Stelle in Bezug auf Erfahrungen, Verantwortung und Einblicke in den Schulalltag doch noch mal deutlich größer war, als ich vermutet hatte.


    Dito!

    - wobei ich so langsam das Gefühl habe, dass das Wesentliche eh gesagt wurde und sich jetzt alle nur noch im Kreis drehen.


    Auch das sehe ich genauso.

  • Ich habe im Ref viel gelernt ... von erfahreren Lehrern, die mir viel beigebracht haben. Bis heute profitiere ich davon.
    Ich will hier nichts von Leuten hören, die ein paar nette Studien gelesen haben, sondern von Praktikern profitieren. Wenn ich an der Schule ein Problem habe, gehe ich auch zum Kollegen X, der schon seit 30 Jahren im Geschäft ist und nicht zu Aushilfskraft Y, die ein paar Stunden unterrichtet und ansonsten noch studiert. Also Susanna, ich will von dir einfach nix mehr zum Thema hören!


    Ich arbeite nämlich leider nicht an einer Versuchsschule und zum Studienlesen habe ich keine Zeit. Ich verbringe die Hälfte meiner Zeit in der Oberstufe und muss die Leute aufs Abitur vorbereiten. Daneben habe ich wie wild zu korrigieren (Deutsch). Nun gehöre ich auch zu denen, die ab nächstem Jahr ohne Unterstützung bei der Inklusion dabei sind. Auf den Unterricht mit meiner Schülerin mit Handicap ab dem nächsten Schuljahr werde ich mit 30 Minuten (!) Einführung von einer Förderlehrerin vorbereitet. Kein Scherz.


    Eigentlich habe ich Arbeitsbedingungen und Schüler, von denen die meisten hier träumen können. Bayerisches Gymnasium in der Provinz, keine nennenswerten disziplinarische Schwierigkeiten, unkomplizierte Eltern. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass wir den guten und leistungsbereiten Schülern, die es bei uns zweifelsohne gibt, zu wenig gerecht werden. Wir haben so klasse Schüler, die bei dem täglichen Kleinklein, den es halt bei uns auch gibt, nie so zum Zuge kommen, wie sie es verdient hätten. Und dann werden sie von den anderen auch noch als "Streber" abgestempelt.
    Ich stimme Siliciums Ausführungen zur "Elite" deswegen so was von zu! Hätt' ich auch nicht gedacht, dass es mal soweit kommt :D

  • Ich habe im Ref viel gelernt ... von erfahreren Lehrern, die mir viel beigebracht haben. Bis heute profitiere ich davon.
    Ich will hier nichts von Leuten hören, die ein paar nette Studien gelesen haben, sondern von Praktikern profitieren. Wenn ich an der Schule ein Problem habe, gehe ich auch zum Kollegen X, der schon seit 30 Jahren im Geschäft ist und nicht zu Aushilfskraft Y, die ein paar Stunden unterrichtet und ansonsten noch studiert. Also Susanna, ich will von dir einfach nix mehr zum Thema hören!


    Entschuldige, aber das ist doch ganz schön anmaßend, denn wie gesagt, Erfahrungen habe ich genaug, weil ich nicht als Aushilfskraft zähle, sondern genauso wie jeder hier voll als Lehrer eingesetzt werde und da kein UNterschied gemacht wurde und so ist es auch zu verstehen!

  • Na denn mal Butter bei die Fische, wie lange hast du denn Erfahrung mit inklusivem Unterricht? Wie genau sieht denn deine Praxiserfahrung damit aus?
    Wie gesagt, zum Studienlesen und eigentlich auch zum sinnlosen Posten fehlt mir hier die Zeit. Ich will etwas von Leuten aus der Praxis zum Thema Inklusion lesen!

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