Inklusion : Ich kann es nicht !

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    Man muss aber wirklich differenzieren:


    in Berg Fidel kommt kein Lehrer hin, der das nicht wollte. Es kann also nicht mit einem plötzlich auftauchenden GU verglichen werden.
    Wie auch immer es funktioniert (und es würde ziemlich sicher nicht überall funktionieren! das sagt auch der Schulleiter, auch wenn es sicher viel öfters funktionieren könnte, als nur in Modellschulen), es funktioniert.
    Die räumlichen Bedingungen sind aber auch besondere (Danke Schulträger).


    Chili

  • in Berg Fidel kommt kein Lehrer hin, der das nicht wollte. Es kann also nicht mit einem plötzlich auftauchenden GU verglichen werden.


    Das ist ja das, was generell viele sagen von den Schulleitern, woe es funktioneirt. Es funktioniert nur durch die Freiwilligkeit bzw. eben das wollen der Kollegen, wenn jemand dazu "gezwungen" wird, dann gehts schief!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Da gehe ich davon aus, dass es auch nicht so ist, aber es ist klar, dass sie nur für eine Klasse da sind, also nicht in mehreren Klassen oder gar woanders!


    Ne, ist nicht so. Laut Berg Fidel-Homepage sind die 5 Sonderpädagogen (wie ich oben geschrieben habe) für 10 Klassen zuständig. UND zusätzlich machen sie noch Kleingruppenbetreuung.


    kl. gr. frosch


    Nachtrag: Susannea, das ist ja das, was wir hier ständig sagen. Wir wollen es, aber nicht zu den angepeilten Rahmenbedingungen. Dazu muss man uns schon zwingen (worauf es ja im Endeffekt hinauslaufen wird. :( ) (btw: nach näherem Durchlesen der Homepage finde ich die Unterstützung dort an der Schule schon gut, aber leider immer noch nicht ausreichend.)

  • Susannea, das ist ja das, was wir hier ständig sagen. Wir wollen es, aber nicht zu den angepeilten Rahmenbedingungen.


    Nein, ich will es nicht. An Realschulen und Gymnasien gibt es m.E. keinen sachlichen Grund, geistig behinderte Schüler mit aufzunehmen. Die Vorteile eines begabungs- und leistungsdifferenzierten Schulwesens überwiegen m.E. ganz klar dessen Nachteile. Körperbehinderte Schüler, die den Leistungsanforderungen der weiterführenden Schulen gewachsen sind, haben dort selbstverständlich ihren Platz.

    • Offizieller Beitrag

    Scooby, okay, das hatte ich bei den "Rahmenbedingungen" mit einbezogen, dass die Kinder nicht aus Langeweile oder reinen Inklusionsgründen auf der entsprechenden Schule sind, sondern auch mit dem Ziel, einen entsprechenden Abschluss erreichen zu können.


    sprich:
    [edit: hier wollte ich einmal die meines / unserer Meinung nach notwendigen Rahmenbedingungen aufzählen. Aber bevor es hier im Thread untergeht, mache ich mal eben schnell einen neuen Threadauf. ;) Dort vielleicht keine Pro-Kontra-Diskussionen zur Inklusion, sondern "nur" die Forderungen der Experten, was wir in der Schule bräuchten, um Inklusion betreiben zu können. (Oder um es mit Susanneas Worten zu sagen: "Was brauchen wir für Rahmenbedingungen, damit wir die Inklusion wollen.")


    kl. gr. frosch

  • Was ich interessant finde: ab der 6. Klasse ist das Verhältnis der Schüler mit Gymnasialempfehlung, Realschulempfehlung, Hauptschulempfehlung, Förderbedarf 3:3:2:2. Es wird also offensichtlich nicht mehr jedes Kind genommen, offensichtlich, sonst kriegt man das Verhältnis ja nicht hin.....

  • Ne, ist nicht so. Laut Berg Fidel-Homepage sind die 5 Sonderpädagogen (wie ich oben geschrieben habe) für 10 Klassen zuständig. UND zusätzlich machen sie noch Kleingruppenbetreuung.


    Hast du eine andere Seite als ich? Dort sind 9 Klassen aufgelistet, 9 Sonder- oder Sozialpädagogische Mitarbeiter o.ä. ;)
    Edit: Allerdigns Stand Oktober 2010 aufgelistet sind dort aber auch nur die Klassen 1-4, da muss sich ja scheinbar sowieso einiges getan haben.


    Ich kann mich ja aber auch nur auf Aussagen des Schulleiters in seinem Buch von 2011 beziehen, wie oben angegeben, dort schreibt er auch nur von Ganztagsschule, also ist der Rest inzwischen evtl. so wieder dazu gekommen! Und dort steht, ein Sonderpädagoge pro Klasse.
    Aber es ist auch nur von den Klassen 1-4 die Rede.

  • Genau das funktioniert eben beim Prinzip der Inklusion nicht bzw. hat sich herausgestellt, dass diees Lösung von dem Anspruchsdenken weg hilft. Es werden alle Kidner genauso behandelt udn so funktioenrit es in den Schulen auch, die Kinder wissen ja teilweise gar nicht, wer einen Förderbedarf hat.



    Da gehe ich davon aus, dass es auch nicht so ist, aber es ist klar, dass sie nur für eine Klasse da sind, also nicht in mehreren Klassen oder gar woanders!


    Ich denke, dass kommt auf die Art der Ausbildung an, hier wird zwar vertieft in einer Richtung (wenn ich das richtig in Erinnerung habe), aber genauso wie Grundschulpädagogen die kompletten Grundschulfächer als Studium haben, hat der Sonderpädagoge dies auch in allen Richtungen.

    Nein, im Studium haben wir nicht alle Behinderungsrichtungen.
    An vielen Universitäten werden gar nicht alle Behinderungsrichtungen angeboten, man studiert eine Richtung vertieft und in einer zweite Richtung bekommt man einen Überblick. Ich habe zusätzlich nebenher eine dritte studiert, um damals, als Integrationslehrerin etwas mehr Hintergrund zu haben. Dies hat aber nicht gereicht. Man liest sich viel an, versucht sich fortzubilden, was aber nicht leicht ist.
    Hier an der Förderschule habe ich das Glück, das meine Kollegen als Zweitrichtung oft etwas anderes haben, und so auch einen Blick (z. B: Pause, AG) auf die Schüler haben können oder ich sie zu mir mal in den Unterricht einladen kann; um Anregungen zu bekommen. Es finden auch, so man möchte, monatliche Fallkonferenzen statt, in denen ein Schüler vorgestellt werden kann, man gemeinsam überlegt, welches Hilfmittel für den Schüler jetzt das richtige ist, gemeinsam ein Praktikum planen kann usw.
    Auch gibt es meist nicht "die" Behinderung, sondern viele vermischen sich. So kann ich z. B. einen Schüler mit einer emotionalen Beeinträchtigung mit einer Hörstörung haben, einen körperbehinderten Schüler mit Sprachbeeinträchtigung, oder einen mehrfachschwerbehinderten Schüler. Hier an der Schule bin ich froh, dass wir keine Einzelkämpfer sind, sondern dass wir sehr interdiszipliniert arbeiten, sowohl Sonderpädagogen, Erzieher mit sonderpädagogischer Ausbildung, Ergotherapeuten, Logotherapeuten und Physiotherapeuten.

  • Nein, im Studium haben wir nicht alle Behinderungsrichtungen.


    Da ich nicht weiß, wo du her kommst, kann ich dazu nichts sagen, ich sprach ja von hier (also Berlin ;) ) So haben uns das die Leute dort nämlich erklärt.


    Auch Grundschulpäadagogik macht das ja so wie ich erklärt habe in Berlin, in Brandenburg z.B. hast du nicht alle Fächer.

    • Offizieller Beitrag


    Da ich nicht weiß, wo du her kommst, kann ich dazu nichts sagen, ich sprach ja von hier (also Berlin ;) ) So haben uns das die Leute dort nämlich erklärt.



    Wobei das auch nicht komplett stimmt, da die LehrerInnen für Gehörlosenschulen zum Beispiel nur eine Förderrichtung studieren (Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik)


    Chili

  • Wobei das auch nicht komplett stimmt, da die LehrerInnen für Gehörlosenschulen zum Beispiel nur eine Förderrichtung studieren (Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik)


    Was stimmt daran nciht? Oder meinst du die Erklärung von kleiner roter Stern?
    Wie gesagt, ich spreche nur von Berlin und da wird diese Verknüpfung wohl nicht zwangsläufig so hergestellt ;)

    • Offizieller Beitrag


    Was stimmt daran nciht? Oder meinst du die Erklärung von kleiner roter Stern?
    Wie gesagt, ich spreche nur von Berlin und da wird diese Verknüpfung wohl nicht zwangsläufig so hergestellt ;)


    Oh, ich sprach auch von Berlin und soweit ich weiß ist es sogar der einzige Studienort, wo man Gehörlosenpädagogik NICHT mit einer anderen Studienrichtung verbindet.


    Chili

  • @scoopy: aber unter vernünftigen Bedingungen könnte der E- Schüler an dr Realschule einen vernünftigen Abschluss Kriegen ( dann müsste es aber ganz andere Bedingungen geben)


    @ silicium: ich denke aber, dass gerade in der Physik noch hochqualifizierte Menschen gesucht werden. Ich kennen einen bekannten physikprof persönlich, die lecken sich sich die Finger nach fähigen Menschen.

    • Offizieller Beitrag

    Susannea, du findest es hier


    Da steht, dass sich die sonderpädagogen auf die 10 Klassen verteilen.
    Laut Homepage sind es 5 sonderpädagogen, eine Integrationskraft, 2 Sozialarbeiter (die aber keine sonderpädagogen sind) und ein Heilerziehungspfleger. Und eine unbestimmte kräftig. Gehen wir also im Idealfall mal von 6 Sonderpädagogen aus.

  • Susannea, du findest es hier


    Kannst du das genau definieren, ich finds nciht, da die Unterseiten alle den gleichen Link haben.


    Ich bin genau wie hier oben angemerkt über Seite mit Über die Schule und Mitarbeiter gegagne, da sind 9 Klassen aufgeführt und wie gesagt, er schriebt, dass Integrationskraft usw. gleichberechtigt sind bei ihnen, damit stehe jeder KLasse also einer zur Verfügung.

  • Oh, ich sprach auch von Berlin und soweit ich weiß ist es sogar der einzige Studienort, wo man Gehörlosenpädagogik NICHT mit einer anderen Studienrichtung verbindet.


    Ok, habs gefunden, was du meintest, dass scheint ja die Ausnahme zu sein (womit du dann aber natürlich Recht hast), aber das ist ja wie schon gesagt, nur die Vertiefung. Sie behandeln wohl in der allgemeinen Sonderpädagogik alles.

  • ich denke aber, dass gerade in der Physik noch hochqualifizierte Menschen gesucht werden. Ich kennen einen bekannten physikprof persönlich, die lecken sich sich die Finger nach fähigen Menschen.

    Man könnte über eine Dissertation vielleicht den Unterschied zu den Masterstudenten kaschieren und bei entsprechender Leistung auch Arbeitgeber in der Industrie überzeugen.
    Müsste dann schon ein physikalisch oder chemisch sehr angewandtes Thema sein. Mit Quantenchemie (mein favorisiertes Promotionsgebiet) landet man wieder in der Grundlagenforschung an der Uni fürchte ich und wird ausgebeutet.
    Bislang hat man mir von Professorenseite unbedingt geraten in den Master (mit Zeitverlust) zu wechseln. Selbiges hörte ich von unseren Personalern, da Lehramt in der Industrie äußerst ungern gesehen sei anscheinend. Ob jetzt wegen der Qualifikation ungern gesehen oder wegen des Geschmäckles, das die meisten Personalern Vertretern der Berufssparte Lehrer andichten, weiß ich nicht. Lehrer gelten in der Wirtschaft als Besserwisser, die fachwissenschaftlich nicht viel können, sondern nur pädagogisch daherreden und nicht wirtschaftlich denken. Dass ich kein typischer Lehrer bin in vielerlei Hinsicht kann man in einer kurzen Bewerbung kaum rausstellen.


    Dissertationsangebote habe ich schon ein paar. Ob Ref absagen und doch eine Diss machen kann ich mir noch überlegen, wenn das Staatsexamen rum ist.
    Je mehr man sich bewusst macht, wie schlecht die Bedingungen im Ref sind und wie gut es einem, wenn auch nur bei TVÖD E13 gehen könnte, dafür aber relativ freiem Arbeiten ohne nervige Fachleiter, könnte man ernsthaft darüber nachdenken. Auf jeden Fall müsste ein zusätzliches Stipendium her, da TVÖD E 13 für 3-5 Jahre schon ganz schön happig wäre und man nach dem Ref ja dann ziemlich bald verbeamtet wird. Der Titel wäre natürlich auch schon ganz fein. Eine Abteilung an der Uni wollte mich sogar für E 13 3/4 Stelle haben. Selten so herzhaft gelacht.
    Muss man sich nach dem Staatsexamen noch mal überlegen. DAS Angebot schlechthin ist noch nicht da gewesen, wo ich nicht nein sagen konnte.
    Abwarten.


    Persönliche Fragen an mich beantwortet damit? Dann können wir uns ja wieder den tollen Arbeitsbedingungen der Inklusion widmen ;)

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