Engagement für die Linkspartei während dem Ref (in Bayern)

    • Offizieller Beitrag

    Wieso "neo"? Die Linke ist das letzte Stadium der mehrfach umbenannten SED, die sich als symbolische "Neuformierung" einen kleinen westlichen Rattenschwanz in Form der WASG angehängt hat....


    Nele


    So ist es. Und dann wurden die aufgesammelt, die schon seit vielen Jahren keine echte politische Heimat mehr hatten und ein paar, die nix kapiert hatten. Und jetzt sind da auch viele, die einfach unzufrieden sind und denen die Tatsache, dass da zumindest im Osten noch die ganzen alten DDR-Größen drinsitzen, egal ist.
    Da gab's letztens mal einen guten Artikel zum Thema rückwirkende Verschönerung der DDR http://www.zeit.de/2014/05/leh…tsche-schule-ddr-diktatur - passt hier lose.


    Ich persönlich, als Tochter eines Republikflüchtlings, dessen Famile wegen seiner Flucht drastische Konsequenzen zu erleiden hatte, die deren restliches Leben (ver)formten, finde es durchaus richtig, wenn bei Mitgliedern der ExSED, die in den Staatsdienst wollen, zumindest mal "genauer hingeschaut wird" http://www.zeit.de/politik/deu…/linke-bayern-extremismus ... Und das Argument, das sei doch nur eine reguläre Partei, greift da mE nicht. Das ist die NPD auch. Und da muss man aber sowas von genau hingucken...!

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Na ja,


    wer sich in der Linkspartei engagiert, disqualifiziert sich meiner Meinung nach selbst!
    Alles für jeden versprechen ist schon gut und recht, wenn man nicht liefern muss, bequem in der Opposition!
    Meine Schüler würden sich auch alle freuen, wenn sie nur 1er kriegen ohne Leistung. Geht halt nicht!


    Das ist meine Meinung und natürlich nicht repräsentativ!


    Und, ja, in Bayern muss man einiges ausfüllen. Aber gestört hast mich nicht!


    Dir weiterhin alles Gute ob mit oder ohne Die Linke!

  • Ganz ehrlich, jetzt schlägst aber 13!! Die Linke kann man doch nicht mit der NPD vergleichen - einer Partei, der ein menschenfeindliches Weltbild zugrunde liegt. Die Linke ist ein Zusammenschluss aus PDS (die zwar aus der SED hervorgegangen ist, sich aber schon lange von der SED distanziert) und ehemaligen SPD-Mitgliedern, die in der SPD keine sozialdemokratische Partei mehr sahen (was mich spätestens nach der Agenda 2010 nicht wundert).
    Die Linke steht für eine Politik, die man richtig oder falsch finden kann, aber ich persönlich kann in derem Parteiprogramm nichts Menschenfeindliches sehen.
    Auch wenn Mitglieder der Linken vom Verfassungsschutz beobachtet werden, stand es noch nie ernsthaft zur Debatte, ob die Linke verboten werden sollte. Das Verbotsverfahren der NPD hingegen ist aufgrund der Dusseligkeit des Verfassungsschutzes zunächst eingestellt worden.
    Naja, ich will hier keine politische Diskussion vom Zaun brechen, sondern plädiere eher dafür, dass ein Extra-Thread aufgemacht wird für die, die über angeblich linksextremistische Tendenzen jammern wollen.

  • Ganz ehrlich, jetzt schlägst aber 13!! Die Linke kann man doch nicht mit der NPD vergleichen - einer Partei, der ein menschenfeindliches Weltbild zugrunde liegt.


    Die NPD vertritt die Ideologie der ersten deutschen Diktatur, die Linke IST die Partei, die die zweite deutsche Diktatur errichtet und 40 Jahre lang aufrecht erhalten hat, bei den älteren Mitgliedern ist sogar noch das Personal identisch. Warum soll man das nicht vergleichen können?


    Nele

  • natürlich ist die pds die sed-nachfolgepartei. genauso wahr ist aber auch, dass die pds heute deutlich mehr ist, als nur die "pds-nachfolgepartei" - die einzige partei nämlich, die offen gegen den kapitalismus als system stellung bezieht (und das ist nicht verfassungsfeindlich, sondern ganz im gegenteil wenn man so will auch verfassungstreu - "eigentum verpflichtet", anyone? sozialismus ist absolut gg-kompatibel...) oder anders ausgedrückt offen nach wie vor die systemfrage stellt (die grünen sind offenbar gerade dabei, dieses fragen aufzugeben). das ist im demokratischen diskurs extrem wichtig und wertvoll und in keiner weise vergleichbar mit einer extremistischen, menschenverachtenden (!!), von hass getränkten ideologie einer rechtsextremen partei wie der npd.


    - ob man persönlich als politischer bürger bereit ist, der pds die sed-nachfolgeveranstaltung nachzusehen, wenn sie dafür weiterhin konsequent das prinzip der profitmaximierung als gesellschaftlichen grundkonsens in frage stellt, oder ob man das nicht tun möchte, ist dann in der tat eine frage der individuellen und hoffentlich reflektierten jeweiligen haltung als demokrat. ob man also (k)ein problem mit den bayerischen listen hat, ist in erster linie eine politische frage und bedarf auch einer solchen antwort. die debatte ist in meinen augen wichtig und sollte geführt werden.

  • Zitat

    - ob man persönlich als politischer bürger bereit ist, der pds die sed-nachfolgeveranstaltung nachzusehen, wenn sie dafür weiterhin konsequent das prinzip der profitmaximierung als gesellschaftlichen grundkonsens in frage stellt,


    Die Jahre kommen und gehen, der Jargon bleibt bestehen.

  • der "jargon", wie du das markierst, bleibt in der tat bestehen, persistiert hartnäckig. das ist bemerkenswert, da hast du sicherlich recht. man kann sich jetzt fragen, warum das so ist.
    vielleicht, weil einige leute sich die ddr wieder herbeisehnen und dort doch alles ganz okay war und das aktuelle system total voll doof ist.
    vielleicht aber auch, weil die tatsachen, auf die dieser "jargon" (semantik trifft es wohl eher und ist weniger verdeckt normativ) hinweist, nach wie vor bestehen... gewinne werden privatisiert, verluste sozialisiert, und das alles im namen der individuellen profitmaximierung. hell, sogar das ganze bildungssystem haben wir nach oecd (--> wirtschaftslobby)-richtlinien umgemodelt, auf dass wir brauchbare human ressources hervorbingen, statt menschen zu bilden. das kann man schlecht finden, das darf man schlecht finden, und es sollte dringend auch parteien geben, die das im demokratischen spektrum zum ausdruck bringen.


    ... lies nochmal das gg. es ist wirklich erstaunlich.


    (übrigens habe ich persönlich noch nie pds gewählt und es auch nicht vor. wegen der sed-nachfolgegeschichte und der ebenfalls leider sehr wahren tatsache, dass die ddr ein unrechtsstaat und eine diktatur war.)

    Einmal editiert, zuletzt von kecks ()

  • Unabhängig davon, was man von der Linkspartei hält, kann man aber feststellen, dass der TE offenbar ein Problem hat - weniger wegen der Mitgliedschaft in der Linkspartei alleine, die im Zweifelsfall höchstens zu einer Einzelfallprüfung geführt hätte, aber auf jeden Fall, weil er bei seiner Verbeamtung offensichtlich falsche Angaben gemacht hat, wenn er den oben genannten Bayern-Passus unterschirieben hat.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Sofie"

    Ganz ehrlich, jetzt schlägst aber 13!! Die Linke kann man doch nicht mit der NPD vergleichen - einer Partei, der ein menschenfeindliches Weltbild zugrunde liegt. Die Linke ist ein Zusammenschluss aus PDS (die zwar aus der SED hervorgegangen ist, sich aber schon lange von der SED distanziert) und ehemaligen SPD-Mitgliedern, die in der SPD keine sozialdemokratische Partei mehr sahen (was mich spätestens nach der Agenda 2010 nicht wundert).
    Die Linke steht für eine Politik, die man richtig oder falsch finden kann, aber ich persönlich kann in derem Parteiprogramm nichts Menschenfeindliches sehen.


    Ich bezweifele gar nicht, dass man bei der Linken das eine oder andere unterstützenswerte programmatische Ziel finden kann. Ich kann das. Sogar einige. Das ist aber nicht der Punkt- Ich vermute mämlich, dass ich das beim genauen Lesen des Parteiprogramms der NPD das auch könnte. Es findet sich immer was Unterstützenswertes. Ist ja auch nur Papier. Und Phrasen.


    Die tatsächliche Glaubwürdigkeit und Wählbarkeit einer Partei mache ich unter anderem eher daran fest, wie sie mit ihrer eigenen Vergangenheit und der deutschen Geschichte umgeht. Und die SED hat aktiv Menschenrechte verletzt, Pressefreiheit eingeschränkt, zensiert, inhaftiert, indoktriniert. Und an der Mauer erschießen lassen. Wenn man deren Parteimitglieder unhinterfragt in die eigenen Reihen aufnimmt und meint, dass dann ein bisschen rhetorisches Distanzieren von der SED irgendetwas bedeutet, während man diesen ersonen ungeniert eine neue politische Heimat und Funktionen gibt, ist man schief gewickelt. Und ja, wer ehemalige Menschenverachter beschäftigt, deckt und schützt, stellt sich in die Nähe der Menschenverachtung. Finde ich.

  • IcIch vermute aber mal, dass ich das beim genauen Lesen des Parteiprogramms der NPD da auch könnte. Es findet sich immer was Unterstützenswertes. Ist ja auch nur Papier.

    ich hab's gelesen. definitiv nein, zumindest nie in dem kontext, in dem es dort präsentiert wurde. zudem geht es ja auch weniger um die konkret benannten ziele in einem programm - du hast recht, papier ist da sehr geduldig, man denke an die aktuell in bayern kassierten stellen aufgrund der demographischen entwicklung, deren erhalt sogar teil des koalitionsvertrags ist, - als um die dahinter stehende haltung.


    und die ist bei der npd halt sehr deutlich "weißariersuper, alle anderen minderwertigerdreck, außerdem wirwirwir zuerst und alle anderen können uns mal, hauptsache mir geht's gut und manmussdochmalüberlegen, dass hitlerauchguteseitenblablabla" (um es jetzt mal polemisch zu sagen), während sich bei der pds irgendwas mit "inderddrwarssoschön" mit "diederzeitigekapitalistischepraxishatüblefolgenfürvielemenschenaufdemganzenplaneten, deshalbsolltenwir imsinne der internationaleüberalternativennachdenken" mischt. als bürger einer demokratie, die sich die würde des menschen (aller menschen!) in die präambel des grundgesetzes geschrieben hat, fällt es zumindest mir sehr schwer, da einfach gleichmacherisch mit dem label "extremistische spinner" drüber weg zu pinseln.

    • Offizieller Beitrag

    Ich pinsele auch nicht gleichmalerisch drüber. Die NPD finde ich in ihrem Ansatz so ekelhaft, dass ich das Parteiprogramm noch nicht mal gelesen habe. Bei der Linken hab ich mir die Mühe immerhin mal gemacht.
    Das ist aber für mich (muss ja auf dich nicht zutreffen) nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass man - selbst wenn einem das Programm gefiele, was bei mir nicht der Fall ist (gilt aber für alle anderen Parteien auch) - nicht darüber hinwegsehen kann, so ist meine Meinung, dass da Ex-Diktutaturbetreiber/unterstützer drinsitzen und zwar in nicht geringen Mengen. Daran hängt es (für mich). Säßen in der CDU/SPD/... noch deratig viele Altnazis und würden nicht rausgeschmissen, wäre dies für mich ebenso der Fall.

  • ...ich hab's ehrlich gesagt auch nur für unterrichtszwecke durchgeackert (das npd-programm). was du oben beschreibst, ist eine (deine) politische, demokratische haltung, die man sicherlich so vertreten kann.


    die frage ist aber, ob diese haltung dann gleich zu solchen "einzelfallprüfungen" wie hier bei uns führen muss. auch das ist wiederum eine politische frage, auf die es verschiedene (gute) politische antworten gibt.


    gerne wird für die "listeistokay"-antwort als begründung "extremisten gehören nicht in den schuldienst" gebracht (so ja auch hier im thread), was impliziert, dass die linke extremistisch sei, insofern also in der hinsicht im selben lager wie die npd angesiedelt, wenn auch am anderen ende des spektrums. diese argumentationslinie lässt sich von den fakten her meiner meinung nach nur sehr schwer halten, zumindest dann nicht, wenn man die hinter einem parteiprogramm stehende haltung als ebenfalls wesentlich und wichtig beschreiben möchte; nicht zuletzt, weil unser grundgesetz eben eine recht deutliche solche haltung impliziert und präskriptiv einfordert.

  • Meint Ihr, dass das ein Problem für mich werden könnte, wenn dies in den entsprechenden Schul- und Verwaltungskreisen bekannt würde?


    Back to topic....


    Wir leben in einer Demokratie und das Grundgesetz gestattet jedem Bürger die freie Glaubensausübung. Auch darin, welcher politischer Heilslehre er anhängt. Seine Glaubenslehre darf jeder in seiner Freizeit friedlich propagieren und verbreiten. Wer das untersagen will, stellt sich selbst außerhalb des Grundgesetzes.


    Die Linke ist nicht verboten und derzeit stärkste Oppositionspartei im Deutschen Bundestag. Gäbe es sie nicht, wäre der politische Diskurs um Klassen langweiliger...


    Als Beamter unterliegt du dem Neutralitäts- und Mäßigungsgebot im Unterricht. Wenn du CDU-Mitglied bist, musst du deine Meinungsäußerungen zur Politik im Unterricht genauso im Zaum halten, wie als Mitglied der Grünen oder der Linken. Als Physik- und Mathelehrer solltest du im Unterricht nicht ausrechnen, in wie viel Prozent der Sätze Lanz die Wagenknecht unterbrochen hatte oder wie viel Lloyd Blankfein, der Vorstand von Goldman-Sachs am Tag verdient. (105.000 US$) :cash:


    Man sollte nicht die Eigenschaft als Lehrer einer bestimmten Schule in der politischen Äußerung vorne anstellen und in der "Eigenschaft als Lehrer" aktiv werden - besonders, wenn man anderer Meinung als der Dienstherr ist. Aber sonst...

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Freiheit statt Sozialismus !


    Vieles, was hier gegen die Linkspartei geäußert wurde, findet meine ausdrückliche Zustimmung.


    Auf der anderen Seite muss man stark differenzieren. Die Linke, die in den östlichen Bundesländern z.T. an den Regierungen beteiligt ist, manchmal sogar zusammen mit der CDU, leistet vor Ort, aus welchen Motiven auch immer, in manchen Punkten durchaus alltagspragmatische, konstruktive und sachorientierte Arbeit. Und ich möchte es auch nicht verurteilen, wenn einige EX-DDR-Bürger, die bei der Wende nicht so richtig den Anschluss an die bundesrepublikanische Arbeits- und Wohlstandswelt gefunden haben, zur Linkspartei tendieren und sie auch wählen.


    Ich nehme zumindest die Tendenz wahr, dass die regierungsbeteiligten Linken im Osten sich pragmatischer und realpolitischer aufstellen, während die Linke im Westen oft aus unverbesserlichen Sozialismus-Sektierern besteht.


    Wie dem auch sei : Die Linken gilt es kritisch zu beobachten, und ich habe Verständnis für die o.g. bayerischen Vorbehalte. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    Einmal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • Die Linke steht für eine Politik, die man richtig oder falsch finden kann, aber ich persönlich kann in derem Parteiprogramm nichts Menschenfeindliches sehen.


    Legalisierung von Kindestötungen ("Schwangerschaftsabbrüchen") ist natürlich sehr menschenfreundlich...

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