Vollverschleierte Mutter darf eine Essener Grundschule nicht mehr betreten.

  • Meines Wissens nehmen Muslimas ihre Gesichtsverschleierung auch ab, wenn sie alleine mit Frauen in einem Raum sind. Da dürfte es also keine Probleme geben.


    Das "Schulverbot" für die muslimische Mütter halte ich für übertrieben und nicht zweckdienlich. Dann wartet die Mutter eben direkt vor dem Schulgebäude auf ihr Kind. Wem ist dann damit geholfen?


    Wenn manche Schüler wirklich "Angst" vor der verschleierten Mutter gehabt haben sollten, wird es aber mal höchste Zeit das Thema Islam im Schulunterricht zu behandeln. Sonst ist doch auch permanent die Rede von Erziehung zur Toleranz.

    Doch, die gibt es. Ich habe nämlich einen männlichen Co. Alle Gespräche am Elternsprechtag und auch die meisten außerhalb führen wir immer zu zweit. Das würde dann also nicht gehen.

  • Doch, die gibt es. Ich habe nämlich einen männlichen Co. Alle Gespräche am Elternsprechtag und auch die meisten außerhalb führen wir immer zu zweit. Das würde dann also nicht gehen.


    Ein wenig Flexibilität dürfte aber doch kein Problem sein. Du könntest mit der Mutter in einen Nebenraum gehen, wo sie dann unverschleiert mit Dir das Gespräch führen könnte. Oder ihr führt das Gespräch eben zusammen, dann mit Gesichtsschleier. Ein unüberwindbares Problem sehe ich darin nicht. Es könnte höchstens am Unwillen scheitern.

  • Claudius: Aber was ist, wenn die Tochter große Probleme in Latein hat und der Latein-Lehrer männlich ist? Dann gibt es kein Gespräch mit dem Fachlehrer????


    Das mit dem Nebenraum ist auch schlecht, beim Elternsprechtag sind alle Nebenräume besetzt.

  • Ich hätte kein Problem damit ein Gespräch mit einer Mutter zu führen, die Mund und Nase verhüllt hat. Wo genau soll da das Problem liegen?


    In dem Gespräch geht es ausschliesslich um die schulischen Belange ihres Kindes.


    Ich bin mal böse: Feststellung der Identität, damit es sich tatsächlich um die Mutter oder eine Erziehungsberechtigte handelt. Oder darf man als Lehrer mit wildfremden Personen über die schulischen Belange eines Kindes sprechen (Datenschutz)?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Claudius: Aber was ist, wenn die Tochter große Probleme in Latein hat und der Latein-Lehrer männlich ist? Dann gibt es kein Gespräch mit dem Fachlehrer????


    Dann findet das Gespräch eben mit Gesichtsschleier statt. Oder der Vater geht zu diesem Fachlehrer.


    Das mit dem Nebenraum ist auch schlecht, beim Elternsprechtag sind alle Nebenräume besetzt.


    Dann macht dein Kollege eben mal für 15 Minuten eine kleine Pause und geht frische Luft schnappen oder holt sich einen Kaffee, während Du das Gespräch mit der dann unverschleierten Mutter führst. Ein unüberwindbares Problem sehe ich da wirklich nicht. Man findet in den meisten dieser Fälle immer Lösungen, wenn man es denn möchte.

  • Ein unüberwindbares Problem sehe ich da wirklich nicht. Man findet in den meisten dieser Fälle immer Lösungen, wenn man es denn möchte.



    sorry.. irgendwo hört für mich meine toleranz auch auf.
    man muss nicht jeden sch..unterstützen. ich lehne burkas ab und hoffe auch, dass es ein verbot für diese geben wird.
    sorry, wer überhaupt keinen bock auf diese kultur hat der sollte vielleicht besser woanders leben.

  • Ich hätte kein Problem damit ein Gespräch mit einer Mutter zu führen, die Mund und Nase verhüllt hat. Wo genau soll da das Problem liegen? Ich muss die Frau nicht sympathisch finden, ihr Kleidungsstil muss mir auch nicht gefallen und ihre religiösen Überzeugungen gehen mich nichts an. In dem Gespräch geht es ausschliesslich um die schulischen Belange ihres Kindes. Solange ich mit der Mutter vernünftig und sachlich sprechen kann, ist es mir vollkommen egal, ob sie mir ihr Gesicht vollständig zeigen möchte oder nicht. Ich muss auch nicht zwingend ihre Mimik beobachten können, um ein vernünftiges Gespräch zu führen.


    Der Vorteil eines persönlichen Gesprächs liegt für mich darin, die bis zu 90prozentige nonverbale Kommunikation betreiben zu können. Andernfalls telefoniere ich.
    Wer große Teile seiner Mimik verbirgt, kann sich gern gleich telefonisch mit mir austauschen.

  • Ich bin mal böse: Feststellung der Identität, damit es sich tatsächlich um die Mutter oder eine Erziehungsberechtigte handelt. Oder darf man als Lehrer mit wildfremden Personen über die schulischen Belange eines Kindes sprechen (Datenschutz)?

    Genau das meinte ich ja. Am Telefon hatten wir auch schon mal so einen Fall, wo wir dem Bruder die Noten mitgeteilt haben. Wieso sollte so etwas nicht auch unter einem Schleier passieren?

  • Ja wozu auch Integration, total unnötig. Dahinter steht ja auch kein Rollenbild, was wir als tolerantes Deutschland nicht dulden sollten. Man manchmal wunder ich mich echt nicht mehr.


    Wie schon jemand schrieb, wer mit unserer Kultur nicht leben kann, kann doch woanders leben. Es gibt genügend Staaten, die möglich sind. *augenroll*

  • Ich glaube, wir haben hier einfach keine Vorstellung davon, was sich unter der Burka wirklich verbirgt. Es sagt sich natürlich leicht, dass wir mit vermummten Leuten keine vernünftigen Gespräche führen können. Aber wie fern uns die Person unter dem Schleier wirklich ist, lässt sich nur erahnen. Vielleicht fürchtet sie wirklich eine Strafe, eine ganz reale, so wie das nun mal in manchen Ländern üblich ist, Frauen zu prügeln, die zu viel von sich zeigen, oder gar Höllenqualen nach Ende ihres irdischen Lebens.


    Manchmal sind Verbote eben nicht die unfreundlichen Begrenzungen unseres Lebens. Manchmal sind sie eine Befreiung. Wenn Verschleierung verboten ist, dann muss die Frau sich zeigen. Vielleicht merkt sie, dass dann gar nichts weiter passiert und vielleicht setzt das einen Bewusstseinsprozess in Gang. Vielleicht aber lässt sie sich gar nicht mehr sehen und verschwindet wieder dahin, wo sie in einigen Ländern nur sein soll. Ins Haus. Da wird sie natürlich nicht weiter integriert.


    Es kann nicht unser Job sein, die Frauen unter der Burka rauszuholen. Aber vielleicht ist für so eine Frau der Weg zur Schule ein erster Schritt aus der Enge ihres Daseins (wie auch immer sie es empfinden mag). Da kann vielleicht ein Wort, ein Satz, den wir so sagen, eine weitreichende Wirkung haben, auch wenn wir das nicht direkt bemerken.


    Ganz ehrlich, ich würde mich auch fürchten, wenn da so eine vollverschleierte Person vor mir stünde. Und ich kann die Kinder auch gut verstehen, die sich fürchten. Aber vermutlich würde ich doch versuchen, irgendwie ein Gespräch zu führen und ich würde hoffen, dass die Frau mit dem Gedanken geht, dass es doch schön wäre, sich so frei bewegen zu können - und dass sie das sogar könnte, ohne der Himmel Feuer speit.


    Vielleicht will ich damit sagen, dass es falsch ist, auf die vermummte Person sauer zu sein und ihr sagen zu wollen, dass sie doch woanders leben soll. Sie kann vermutlich nicht da leben, wo sie herkommt, weil ihr Leben dort bedroht oder unerträglich ist.


    Bestimmte Dinge nicht zu tolerieren heißt ja nicht, völlig unsensibel zu sein.

  • Was diese Frauen wünschen, ist doch gar nicht von Belang. Selbst wenn es so wäre, sie könnten sich gar nicht anders entscheiden.


    Ich habe in einem Brennpunktgebiet gearbeitet mit hohem muslimischen Anteil (in meiner Klasse 50%, der Rest russisch, 2 deutsche Kinder). Da hat der Mann das sagen. Die Mehrheit darf nicht alleine raus, mit anderen sprechen usw.. Und das waren "nur" Frauen, die das Kopftuch tragen mussten.

  • Ganz ehrlich, ich würde mich auch fürchten, wenn da so eine vollverschleierte Person vor mir stünde. Und ich kann die Kinder auch gut verstehen, die sich fürchten. Aber vermutlich würde ich doch versuchen, irgendwie ein Gespräch zu führen und ich würde hoffen, dass die Frau mit dem Gedanken geht, dass es doch schön wäre, sich so frei bewegen zu können - und dass sie das sogar könnte, ohne der Himmel Feuer speit.


    Woher willst Du denn wissen, ob die Frau dazu gezwungen wird oder ob sie das freiwillig macht? Ich würde mir da kein Urteil anmaßen, ob die Frau das freiwillig macht oder unfreiwillig. Und davon abgesehen geht es mich als Lehrer doch auch nichts an. Und ich denke wir sollten auch Eltern nicht den Zutritt zum Schulgebäude oder zu Gesprächen verweigern, nur weil uns persönlich deren Kleidung nicht gefällt.


    Ich habe relativ häufig mit Eltern zu tun, die derartig große Sprachprobleme haben, dass eine vernünftige Konversation kaum möglich ist. Ich verstehe die Eltern nicht und sie verstehen wohl auch nur die Hälfte von dem, was ich zu sagen habe. Das halte ich für ein Problem. Ein Gesichtsschleier wäre für mich überhaupt kein Problem, sofern die Mutter sich in deutscher Sprache richtig artikulieren kann.

  • Ich weiß das zum Beispiel, weil ich selbst Kinder habe und zufällig aufgeklärte türkische Mütter zu meinem Bekanntenkreis gehören, die mir dann berichten dass Frau XY nicht mit dem Bus fahren, telefonieren, mit Fremden sprechen darf etc. Dass Mutter yz regelmäßig geschlagen wird, wenn sie Widerworte gibt und deutsch lernen möchte etc. Da unsere Kinder im selben Alter sind und ich nicht weit weg wohne, begegnet man sich zwangsläufig.


    Ich bin sehr interessiert ob meine türkischen Mädchen später zB. einen Beruf lernen dürfen, oder (Zitat eines Vaters: "die muss nicht rechnen können, die muss Kinder kriegen") nicht. Die Veschleierung und erst recht die Burka symbolisieren ein Rollen- und Frauenbild und wer das nicht wahrhaben will, lebt hinterm Mond. Verschleierung ist nicht nur Kleidung.


    Freiwillig ist auch so ein Schlagwort. Die kleinen Mädchen werden da reinerzogen, die haben keine Wahl.


    Kurze Geschichte:In meiner damals 3. Klasse wurde ein Junge beschnitten. Er wurde nicht vorgewarnt und wurde OHNE örtliche Betäubung von einem Iman und seinem Personal beschnitten. Er hatte massive Schmerzen und erzählte mit mir oft darüber wie furchtbar das war. Ganz oft (bei Ausflügen z.B.) begann er darüber zu sprechen. Irgendwann erwähnte ich mal, dass er das ja mit seinen Söhnen mal nicht so machen muss, zumindest nicht auf diese Art. Seine Antwort: Ach Frau ... das geht nicht, das steht so im Koran, das muss man so machen. Noch Fragen?

    • Offizieller Beitrag

    Wie oben geschrieben steht: das Problem ist die rechtliche Seite - du darfst Auskunft zu schulischen Themen nur den Erziehungsberechtigten geben. Unter der Burka kann jeder stecken. Und du würdest dann z.B. einer Frau in der Burka sagen, dass die Schülerin sehr schlecht in der Schule ist und evtl. die Leistung für die Versetzung nicht hat und dich darauf verlassen, dass du mit der Mutter gesprochen hast. Dabei war es eine Freundin / Nachbarin / Bekannte der Schülerin, die diese gebeten hat, in die Rolle der Mutter zu schlüpfen, weil die Eltern von den Schulproblemen nichts wissen sollen. (Nur so als Gedankenexperiment.)


    kl. gr. frosch

    • Offizieller Beitrag


    Ich berate seit 12 Jahren in einem Stadtteil mit 60% Familien mit Migrationshintergrund. Und ja, die so genannte Feriwilligkeit ist sehr begrenzt auf ein paar wenige, die wirklich rational und überlegt an ihre Religion herangehen, das nötige Vokabukar und die nötige Bildung überhaupt haben um von einer Metaebene aus über ihre Religion zu denken. Bei allen anderen ist es schlicht Imitation oder Zwang. Beides hat nicht wirklich was mit freiwillig zu tun.
    Wie VIELE muslimische Mädchen ich schon vor mir sitzen hatte, bei denen die Angst da war, dass ihre Karriere in der Q-phase (12,13) abgebrochen wird, weil die Eltern merken, dass die Tochter ihnen intellektuell über den Kopf wächst. Oder eigene Pläne entwickelt. Oder Dinge hinterfragt. Und jedes Jahr wieder und wieder verschwinden welche aus unserer Oberstufe, werden nicht mehr gesehen. Man trifft sie dann vielleicht nach ein paar Monaten mal auf der Straße, tief verschleiert - und sie wenden sich dann beschämt ab. Traurig.
    Ich bin mit so dermaßen vielen meiner muslimischen Jugendlichen gut im Gespräch, dass ich durchaus eine "empirische Datenlage" dazu habe, wie freiwillig das Kopftuch oder der Schleier ist und wie freiwillig die Unterordnung unter andere religiöse Zwänge ist. Ganz klar ist: je höher die Bildung, desto weniger freiwillig ist das. Desto höher der Wunsch der jungen Frauen, ihr Leben individuell und eigenstständig zu gestalten - und desto schwerer die Grätsche zwischen Familie und deren Vorstellung von Religion und der eigenen. Fast immer geht das zu Ungunsten der Mädchen aus.


    Mit weniger Bildung und kognitiver Kapazität fehlt schlicht die Möglichkeit das zu verbalisieren oder auch nur zu erkennen. Dann wird halt die Freiwilligkeit nachgeplappert oder sich selbst vorgegaukelt, weil man ja eh keine andere Wahl hat. Auch das höre ich oft von unseren Schülerinnen über ihre Freundinnen, Schwestern usw. Ich höre es auch von den Beratungsstellen, mit denen ich zusammenarbeite.


    Im Moment haben wir so eine selbsternannte Scharia-Polizei im Haus, derer schwer habhaft zu werden ist, weil es versteckt passiert: Jungs, die Mädchen drängeln und gängeln, ein Kopftuch anzuziehen und sich im Untericht nicht kritisch zu äußern - und die anonym bei Eltern unserer Schülerinnen zu Hause anrufen: "Wissen Sie, dass Ihre Tochter in der Schule das Kopftuch abnimmt?" "Wissen Sie, dass Ihre Tochter in der Cafeteria mit Jungs an einem Tisch sitzt und lacht und sich benimmt wie eine Schlampe?" Die Mädchen haben mich, den Verbindungslehrer und andere aufgesucht und gefragt, ob wir das unterbinden können, der Druck wüchse und wüchse, es sei unerträglich. Nur: wie?


    Mich macht das jedes Jahr etwas wütender. In Deuschland, vor dem Grundgesetz, unter unseren Augen. :(

  • Wie kann das Verschleiern freiwillig sein?


    Wenn die Frau es nicht tut, wird sie von ihrer Familie verstoßen, sie kann dort nicht mehr als normales Familienmitglied leben. Sie hat aber in der Regel GAR keine Möglichkeit, sich selbst ihren Lebensunterhalt zu verdienen, weil sie keine Berufsausbildung hat und meist noch nicht einmal einen einfachen Hauptschulabschluss bzw. dessen Äquivalent. Viele können noch nicht einmal richtig lesen und schreiben. Dazu kommt, dass sie in einem Land wohnt, dessen Sprache sie nur unzureichend beherrscht.


    Was soll sie denn also anderes tun, als sich zu verschleiern, wenn sie in solch einer Abhängigkeit lebt???


    Das ist die eine Seite, die materielle Abhängigkeit. Dazu kommt noch die psychische. Es ist ähnlich wie bei den Kindern, die ihre Eltern ja lieben, und fast alles dafür tun würden und ertragen würden, damit sie ebenfalls geliebt werden. Auch die Frau möchte Liebe und Anerkennung ihrer Familie (oft die einzigen Kontaktpersonen, die sie hat) haben. Die bekommt sie aber nur, wenn sie sich an die Regeln hält, sprich sich verschleiert.


    Wie kann man da noch von Freiwilligkeit sprechen???

    • Offizieller Beitrag

    Nein, ist es sicherlich nicht.
    Interessant ist aber, das unser Grundgesetz mit all den gewährten Freiheiten und Rechten derartigen Entwicklungen Vorschub leistet.


    Wir haben aber in der jüngsten Vergangenheit immer wieder gesehen, dass eine liberale Gesellschaftsstruktur sich nicht gegen den Willen derer, die beglückt werden sollen, erzwingen lässt.


    Bildung scheint die einzige Waffe gegen Unterdrückung zu sein - doch diese von konservativen Eltern teilweise gezielt behindert.


    Womit wir dann wieder bei der mittlerweile ja eher rhetorischen Frage wären, warum diese Menschen dennoch bei uns leben wollen.

  • ...ob wir das unterbinden können, der Druck wüchse und wüchse, es sei unerträglich. Nur: wie?


    Vielleicht kann man die Intoleranz dieser Leute gegen sie selbst nutzen indem man den Eltern/Verwandten dieser "Jungs" steckt, dass sie sich in den schwulen Kneipen und Cruising-Areas der nächst größeren Stadt herumtreiben und gesehen wurden, dass sie mit Kerlen rumgeknutscht haben.
    Dann sollte sich das Problem relativ schnell lösen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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