eure Vertretungslösungen

  • Hallo,



    wir haben ein Personalproblem. Wenn KollegInnen krank sind, gibt es nicht genug Vertretungen. Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, jedenfalls ist unsere Lösung auf Dauer für Schüler und Kollegen nicht günstig und ich frag mich, wie andere Schulen das machen. Wie ist das bei euch, wenn mehrere Kollegen fehlen und wirklich niemand die 6. Klasse in der 3.+4. Stunde betreuen kann?


    ...sollte eigentlich in den "allgemeinen" Teil, betrifft natürlich alle Altersstufen, die noch nicht selbständig das Haus verlassen dürfen...

  • Wenn wirklich "gar nichts anderes" geht: Kollegen werden aus anderen Klassen (bei uns: Oberstufe) abgezogen, um jüngere Jahrgänge, die nicht frühe Entlassen werden können, zu beaufsichtigen.


    Zu dem von Aktenklammer geschilderten Verfahren beachte man Punkt 7 aus diesem Schreiben der GEW zur Mehrarbeit an Schulen.


    Gruß
    Nitram

  • Bei uns ist es dann oft so, dass die Schüler Aufgaben bekommen und die Tür auf bleibt und letztlich der Kollege "von gegenüber" einen Blick auf die Klasse wirft...


    Ist in der Förderschule (siehe Steckbrief der Threaderstellerin) meist nicht 'so gut' möglich ;)


    Na, SuS auf andere Klassen verteilen oder die Schulleitung muss ran....(was sonst, in größeren Systemen stellt sich die Frage ja nicht - Aufsicht durch Nichtlernpersonen könnte man an Förderschulen vll. auch mal machen, bei glz. offizieller Zuständigkeit einer Lehrperson, die zeitleich ne räumlich benachbarte Lerngruppe unterrichtet)

  • Bei uns werden in der FÖS die Doppelbesetzungen aufgelöst. Wenn das nicht mehr greift, werden die Klassen aufgeteilt und wenn stofflich nichts da ist, gibt es für jede Klasse einen Vertretungsordner, worin Grundaufgaben der Jahrgangsstufe(n) sind, die nur noch kopiert werden müssen. Unbetreut dürfen wir keine Kinder lassen, deshalb geht es nicht, dass die Klassenzimmertüre offen bleibt.
    Ist der Vertretungsfall vorherzusehen, kann es auch zur Kürzung der Stundentafel kommen, wenn eine Betreuung unmöglich ist. Zuvor werden aber die Freistunden der Kollegen für die Vertretung genutzt.

  • Bei uns haben die Vollzeitkräfte zwei Bereitschaftsstunden im Stundenplan. Die werden entweder langfristig oder mittelfristig verplant (1 Tag vorher bekannt) oder spontan belegt, so dass man sich bei Nichtverplanung 15 Minuten zur Verfügung halten muss.
    Unsere Orga verplant mich immer so, dass ich nie über 3 Vertretungsstunden/Monat komme. Ich frage mich inzwischen, ob es da von Seiten des Ministeriums eine inoffizielle Dienstanweisung an die Schulleitungen gibt, das so zu handhaben, damit möglichst keine zusätzlichen Kosten anfallen. (So komme ich effektiv regelmäßig über meine 25,5 Std. und frage mich, ob das eigentlich zulässig ist.)

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Bei uns haben die Vollzeitkräfte zwei Bereitschaftsstunden im Stundenplan.

    Unsere Orga verplant mich immer so, dass ich nie über 3 Vertretungsstunden/Monat komme. Ich frage mich inzwischen, ob es da von Seiten des Ministeriums eine inoffizielle Dienstanweisung an die Schulleitungen gibt, das so zu handhaben, damit möglichst keine zusätzlichen Kosten anfallen. (So komme ich effektiv regelmäßig über meine 25,5 Std. und frage mich, ob das eigentlich zulässig ist.)

    Zwei feste Bereitschaftsstunden pro Woche? Aber das sind dann doch bereits zwei Zusatzstunden pro Woche, also pro Monat 8, denn Du bist doch gezwungen für diese zwei Stunden pro Woche Deine Arbeitskraft anzubieten. Ob Du jetzt in diesen Stunden tatsächlich vertrittst oder nicht spielt doch so weit ich weiß keine Rolle.
    Da sollte sich hier noch mal jemand äußern, der da schulrechtlich mehr Ahnung hat. Für mich klingt das nach einem Fall für Remonstration.

    • Offizieller Beitrag

    ich glaube, das ist der ewige Dilemmakreis von "rechtlich solala" und "Organisation".
    Meine Schule hat auch Vertretungsbereitschaften (2 pro Woche, manchmal halt 3 pro VZ-Kraft). Wenn man in der 1. oder 2. Stunde VB hat (wir haben nur Doppelstunden), dann hat man nur eine pro Woche (sie zählt "doppelt"), weil dafür muss man tatsächlich früher kommen.
    Natürlich kann ich in der Zeit meiner VBs keine Termine planen, weil es mich jederzeit treffen kann, aber ehrlich: lieber so als wie es vorher war: es konnte jederzeit jeden treffen. Da hat der Stundenplaner einfach geguckt, wer ihm einfällt und wer jetzt vertreten könnte. Keine Logik und keine Transparenz dahinter.


    und ja: es gibt Anweisungen, dass es günstig gehalten werden soll. Sprich: in der Zeit nach der Examensphase bitte die Referendare, in der Zeit nach dem Abi, die Leute, die durch Wegfall der Q2 und keine Korrekturen haben, heranziehen, diejenigen, deren Klassen wegsind, also sprich "Statt-Stunden".
    ich bin noch nie über 3 Vertretungsstunden im Monat gekommen, außer, wenn meine Klassen im Praktikum waren und ich also viel Ausfall gehabt hatte.


    chili

  • Das ist ja auch nachvollziehbar. Ich habe diese 3 Überstunden aber JEDEN MONAT. Damit habe ich regelmäßig effektiv mehr als 26 Std. Und vermutlich geht es jedem anderen Kollegen auch so.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Klingt für mich schon ein wenig nach : du bist geplant auch eine vz, wirst aber nicht so bezahlt ... Wehr dich ... Personalrat anrufen kann ja nicht schaden

  • Wenn du praktisch jeden Monat drei Stunden mehr unterrichtest, als du müsstest (unter Berücksichtigung von "Minus-Stunden", d.h. Klasse nicht da usw.), dann sieht das doch sehr nach systematischer Mehrarbeit aus, und dafür sind diese drei unbezahlten Zusatzstunden pro Monat gerade NICHT vorgesehen. Die gelten nur vor unvorhersehbaren, kurzfristigen Vertretungsbedarf. Wenn deine Schule diese drei Stunden quasi systematisch mit einplant, hilft wohl nur ein Hinweis bei der SL auf die Rechtslage und ggf. die Einschaltung des (Bezirks-)Personalrates.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen


  • Na, SuS auf andere Klassen verteilen

    Darum gehts. Ich habe häufig und ohne Planung 3-4 fremde Kinder drinsitzen, für dich ich dann noch fix was kopieren muss. ("Hallo, wir bleiben jetzt von der 3.-6. Stunde hier"). Umgekehrt sind Klassen, die 5 Stunden verteilt waren in der 6. Stunde für den Physik- oder Musiklehrer nicht mehr handelbar.


    In Grundschulen kann man doch auch nicht 26 Kinder verteilen?


    Und Doppelbesetzung gibts bei uns nicht. Dann wäre die Alternative tatsächlich nur, alle müssen 3 Stunden mehr ran im Monat?

  • gibt es für jede Klasse einen Vertretungsordner, worin Grundaufgaben der Jahrgangsstufe(n) sind, die nur noch kopiert werden müssen.

    ja, der sollte bei uns auch mal wieder aufgefrischt werden :aufgepasst:

  • Bei uns sind die 3 Stunden im Monat normal. Anfangs hieß es sogar in der Woche!!


    Dann habe ich aber nachgeschlagen. In Bayern ist es so, dass 3 Stunden im Monat das Maximum sind, danach muss der Mehrunterricht vergütet werden. Und theoretisch (praktisch nicht) sollen diese Unterrichtsstunden, wenn möglich, zeitlich ausgeglichen werden.


    Wenn eine Umverteilung der Kinder bei euch so häufig ist, könnt ihr vielleicht auch darüber nachdenken, dass die Kinder Arbeitshefte erwerben, individuell für ihren Förderbedarf . Für die Unterstufe sind die Stars-Hefte gar nicht so schlecht (Mathe-Stars beispielsweise, da gibt es reguläre Aufgaben und auch Knobelaufgaben. Für Deutsch weiß ich, dass es Rechtschreib-Stars gibt. Vermutlich noch mehr... Und sie kosten unter 6 Euro). Wenn die Kinder diese Hefte in der Büchertasche haben, ist schon mal mindestens eine Stunde überbrückt.

  • Dann habe ich aber nachgeschlagen. In Bayern ist es so, dass 3 Stunden im Monat das Maximum sind, danach muss der Mehrunterricht vergütet werden. Und theoretisch (praktisch nicht) sollen diese Unterrichtsstunden, wenn möglich, zeitlich ausgeglichen werden.

    Das ist doch genau diese Frechheit. Das ist eine schleichende Arbeitserhöhung zu Kosten der Lehrer. Dann soll man doch lieber 4 Stunden im Monat vertreten müssen, damit man eben auch alle 4 bezahlt bekommt. Dass sich die Stundenplaner (vermutlich auf Anweisung der Schulleitung) bemühen diese 3 Stunden auszuschöpfen und ja keine 4. Stunde zu verordnen empfinde ich als dreist. Wenn man das mit mir so machen würde, würde ich eine 4. Vertretungsstunde verlangen und, wenn man mir diese verweigert, einen Tag frei nehmen. Doc holiday. Ich lasse mich doch nicht verarschen. Ich bin gerne bereit Einsatz zu zeigen, aber wenn man ganz gezielt und bewusst versucht mir unbezahlte Mehrarbeit unterzuschieben, dann nutze ich alle mir gegebenen Möglichkeiten entsprechend bezahlte Freizeit als "Ausgleich" zu nehmen. Zum Glück werde solche Machenschaften von unserer Schulleitung noch nicht probiert.

  • Ok. Sobald ich meine Verbeamtung auf Lebenszeit in Händen halte, werde ich mich beschweren.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Bei uns gibt es einen Verteilungsschlüssel nach dem die Schülerinnen und Schüler auf andere Klassen verteilt werden. Alle haben individuelle Fördermappen in denen sie dann arbeiten können. Das läuft eigentlich ganz gut.

  • Firelilly: Wenn das bei Euch nicht stattfindet ... wie werden dann ausfallende Stunden vertreten? Nur durch Externe?

    Auch bei uns werden die Stunden natürlich durch uns vertreten. Allerdings gibt es keine Bereitschaft und es wird nicht gezielt versucht die drei Stunden regelmässig auszuschöpfen und bloß nicht darüber zu kommen. Ich kann zumindest nicht über zu viele Einsätze klagen.
    So wie ich das mitbekommen habe, haben in Krankheitshochzeiten vor allem Angestellte Lehrer vertreten, die dann auch die Stunden bezahlt bekommen haben.
    Vielleicht drückt man mir die Vetretungen auch nicht so extrem aufs Auge, weil ich als engagiert aber wehrhaft gelte ;)
    Mit den paar Vertretungen, die ab und an anfallen kann ich leben. Das sehe ich als Einsatzbereitschaft für den Beruf. Sollte es aber zu so einer regelmäßigen Ausbeute mit gezielter Mehrarbeit von den exakt 3 Stunden kommen, würde ich giftig werden.

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