Wie werden bei euch Vertretungslehrer mit 1. Stex bezahlt?

  • Aufgrund immer absonderlicherer Entwicklungen frage ich mich, ob ich langsam den Bezug zur Realität verliere, oder unser Kultusministerium.


    Anstatt neue Lehrer einzustellen werden immer mehr Kollegen frisch von der Uni Vertretungsweise eingestellt, die voll verdienen. Also mehr als mancher Lehrer mit 30 Jahren Berufserfahrung (je nach genauer Lehramstausbildung/ -bezeichnung müssen meine Kollegen mehr Wochenstunden arbeiten und sind schlechter eingruppiert). Gleichzeitig müssen/ sollen/ dürfen die erfahrenen Kollegen die Neulinge natürlich einweisen, Material zur Verfügung stellen, sich absprechen, Stoffplanung organisieren etc., nur ohne Mentorenabminderung o.ä.



    Da frag ich mich: wofür noch Ref machen, wenn doch eh jeder den Job erledigen kann? Was läuft hier schief? bitte mal um Rückmeldungen aus anderen Bundesländern.


  • Da frag ich mich: wofür noch Ref machen, wenn doch eh jeder den Job erledigen kann? Was läuft hier schief? bitte mal um Rückmeldungen aus anderen Bundesländern.

    Was sind denn andere Bundesländer?
    Du hast leider keines angegeben.


    Berlin gruppiert meines Wissens nach die alle in E10 ein und ob mit BA oder MA war dann egal.

  • Brandenburg macht das so wie Berlin

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    • Offizieller Beitrag

    Ich wurde in NRW nach dem 1. StEx als Gym-Kandidatin (aber ohne Einsatz in der Oberstufe) nach Tv-L 13 eingruppiert, auch mit dem selben Deputat. In der festen Überzeugung später nicht verbeamtet zu werden und ohne grosses Sicherheitsbedürfnis war mir auch nicht klar, warum ich das Ref machen sollte.
    Chili

  • Also bei uns (Niedersachsen, Gymnasium) gibt es solche Zustände noch nicht (kann aber noch werden, mal sehen was sich Rot-grün noch so ausdenkt..)


    Anstatt neue Lehrer einzustellen werden immer mehr Kollegen frisch von der Uni Vertretungsweise eingestellt, die voll verdienen. Also mehr als mancher Lehrer mit 30 Jahren Berufserfahrung (je nach genauer Lehramstausbildung/ -bezeichnung müssen meine Kollegen mehr Wochenstunden arbeiten und sind schlechter eingruppiert). Gleichzeitig müssen/ sollen/ dürfen die erfahrenen Kollegen die Neulinge natürlich einweisen, Material zur Verfügung stellen, sich absprechen, Stoffplanung organisieren etc., nur ohne Mentorenabminderung o.ä.

    Warum das (bei euch) so ist? Seien wir doch einmal ehrlich: Die meisten Lehrer lassen sich doch (gerne ?) für "höhrere Ideale" (hier: die Ausbildung der neuen Kollegen) ausnutzen, wahrscheinlich mentalitätsbedingt. Das wäre analog auf die Industrie übertragen, dass der "Meister" (= Lehrer mit 2. Staatsexamen) weniger verdient und mehr Arbeit hat als der "Leiharbeiter" (= Vertretungslehrer mit 1. Staatsexamen). Völlig undenkbar! Da würde die Gewerkschaften aufschreien und den Betrieb erst einmal für Wochen lahmlegen. Aber bei Lehrern geht das offensichtlich. Ist ja für die "gute Sache" und die "lieben Kleinen" dürfen ja unter gar keinen Umständen unter diesen Zuständen leiden... Also schreit man eine pädagogisches "Hurra!" und stürzt sich auf dei Extra-Arbeit.


    Gruß !

  • Also bei uns (Niedersachsen, Gymnasium) gibt es solche Zustände noch nicht

    Lieber Mikael,
    willkommen in der niedersächsischen Realität: Vertretungsweise (und darum geht es Pausenbrot ja) geht das auch in NDS. Schau mal bei nächster Gelegenheit auf die Listen für "Feuerwehrlehrkräfte"...


    (Wie die Bezahlung aussieht, kann ich leider nicht sagen :( )

  • Also bei uns haben wir nur reguläre Beamte und Angestellte an der Schule. Nix mit "Feuerwehr" und so. Wir sind halt eine "ordentliche" Schule!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Wir haben ständig, wenn Stammpersonal krankheitsbedingt ausfällt, junge Leute als Vertretungskräfte da, welche maximal das 1. Stex. haben.
    In der Regel arbeiten sie Vollzeit (bei uns in NRW in der Grundschule mit 28 Std.)
    Sie verdienen doch nicht allen Ernstes genausoviel wie jene, die sie vertreten?


    Ich war mit Schlag 2000 fertig, war also in den 90ern Studentin und LAA. Meine Herrn, was hatte ich damals für Jobs, um meine Miete etc. bezahlen zu können: Ich war Kellnerin für 7 DM die Stunde, stand sonntags bis 21.00 Uhr in einer Bäckerei am Hauptbahnhof unserer Großstadt und hatte Pizzazungen verkauft. Ich gab Nachhilfe für 20 DM (!) die Stunde, welche meinen "Nachhilfeeltern" schon zu viel waren... Ich war Babysitten, hockte an den "heiligen" Wochenenden in irgendwelchen Buden und wachte über schlafende Kinder...
    Hammerhart.... wenn ich doch damals schon die Gelegenheit gehabt hätte, in meinen zukünftigen Beruf hineinzuschnuppern... und dann noch bei voller (?) Bezahlung!?
    Leute, sorry, ich dreh ab...


    Bitte um fundierte Erklärungen.

    Carpe noctem!

    Einmal editiert, zuletzt von Lea ()

  • In Niedersachsen wird man als Vertretungslehrer mit 2. Staatsexamen in TV-L 11 eingruppiert. Egal ob H/R- oder Gymnasiallehrer und egal ob Oberstufeneinsatz oder nicht. Das ist schon etwas frustrierend, wenn man dann trotzdem einen LK hat und Klassenleitung etc.


    Wie Vertretunsglehrer ohne 2. Staatsexamen eingruppiert werden, weiß ich allerdings nicht.

  • In Niedersachsen wird man als Vertretungslehrer mit 2. Staatsexamen in TV-L 11 eingruppiert. Egal ob H/R- oder Gymnasiallehrer und egal ob Oberstufeneinsatz oder nicht. Das ist schon etwas frustrierend, wenn man dann trotzdem einen LK hat und Klassenleitung etc.

    Bei uns bekommen Vertretungslehrkräfte mit 2. StEx dann natürlich das selbe, wie die, die sie vertreten. Einziger Unterschied ist eben die Befristung. Also Stundenzahl usw. ist auch gleich

    Wir haben ständig, wenn Stammpersonal krankheitsbedingt ausfällt, junge Leute als Vertretungskräfte da, welche maximal das 1. Stex. haben.
    In der Regel arbeiten sie Vollzeit (bei uns in NRW in der Grundschule mit 28 Std.)
    Sie verdienen doch nicht allen Ernstes genausoviel wie jene, die sie vertreten?

    Nein, das ist hier eindeutig nicht so, sondern es liegt mindestens eine Stufe dazwischen (E10 für 1 StEx mindestens E11 fürs 2, StEx) Stundenzahl ist bei beiden die selbe Grundlage, fest wird immer Vollzeit eingestellt und man reduziert, Vertretungsstelle wird mit so vielen Stunden, wie benötigt werden eingestellt. Maximal voll (Grundschule 28, Sonderschule 26,...)

  • in nrw gibts für prim/sek 1 lehrerh nach der uni E11 ohne ref....


    also genau das gleiche wie jemand mit ref der nicht verbamtet wird... :autsch:

  • Nds. BBS (Fachtheorie): TVÖD 12 bis 13; genauer Verdienst wird bei uns in Abhängigkeit von einer vorherigen Tätigkeit im Öffentlichen Dienst sowie einer Zuordbarkeit zu Fachrichtung und Unterrichtsfach errechnet. Mehr verdienen die mit Sicherheit nicht.

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • In Niedersachsen wird man als Vertretungslehrer mit 2. Staatsexamen in TV-L 11 eingruppiert. Egal ob H/R- oder Gymnasiallehrer und egal ob Oberstufeneinsatz oder nicht. Das ist schon etwas frustrierend, wenn man dann trotzdem einen LK hat und Klassenleitung etc.

    :rotwerd: Ich hab Mist erzählt, kann aber meinen Eintrag nicht mehr editieren. Gymnasiallehrkräfte mit 2. Staatsexamen, werden sehr wohl in TV-L 13 eingruppiert.
    Sorry! Meine Falschaussage stammt von einem Schulleiter, der mir mit dem "es werden eh alle in TV-L 11 eingruppiert" die Realschul-Vertretungsstelle schmackhaft machen wolle, für die er sonst scheinbar keinen finden konnte. Hab aber gerade nochmal meine anderen Vertretungsverträge angeschaut. Dort war ich immer in TV-L13 eingruppiert.

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