Warum A15 für mich KEIN Karriereziel mehr ist

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es nicht darum geht, etwas zu klären, sondern nur darum, andere zu diffamieren oder zu gucken, ob das irgendwer liked, würde ich mir ein Einschreiten der Moderation wünschen.

    <Mod-Modus>


    Ein pauschal in den Raum gestelltes "Ansonsten möchte ich die Moderation bitten, persönliche Angriffe zu unterbinden, ich habe hier keinem was getan." hilft da nicht wirklich.

    Für sowas gibt es einen "Meldebutton" am Beitrag. Dann weiß die Moderation, welchen Beitrag du beanstandest.
    Aber ich denke mal, das ist dir bekannt.

    kl. gr. frosch, Moderator

  • Ich kenne den konkreten Fall deiner Schule nicht. Aber für Schulen in Ballungsräumen, die mit Schulen gleicher Form in der Nachbarschaft konkurrieren, ist nun einmal nicht nur die Frage nach der Menge des Vertretungsunterrichts (Spoiler: immer zu viel), sondern auch der Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit bedeutsam, damit sich Eltern für die Schule entscheiden. D. h. dieses "Brimborium" sichert - zumindest in NRW - den Stellenanteil und schützt damit auch die Lehrkräfte, die Schul- und Unterrichtsentwicklung für störendes Beiwerk des eigenen, überaus wichtigen Fachunterrichts halten (soll es an Gymnasien geben), vor Abordnungen, wenn die SchülerInnenzahlen sinken.

    Meine Wahrnehmung:

    90% der Aktivitäten in Richtung (Verbesserung der) Schulqualität sind Aufblasen von Allgemeinplätzen und Augenwischerei.


    Bei uns beispielsweise gibt es neuerdings Zwangs-Teams mit dem vordergründigen Ziel, die Qualität unserer Schule zu verbessern und so ein paar Sprechblasen mehr auf der Schulhomepage abdrucken zu können.

    Ja, das mag die Schulleitung stolz machen und zwei, drei Eltern motivieren, ihre Kinder an unserer Schule anzumelden.


    Mich, die ich die Stimmung an der Basis mitbekomme, überzeugt das nicht.


    Ich finde, dass hinter den Kulissen viel *** poliert und parfümiert wird, damit sie nach außen schön glänzt und duftet. Deswegen meine Bezeichnung Brimborium.

    Auch wenn ich dein Argument grundsätzlich objektiv nachvollziehen kann.

  • Im obigen Fall ging es aber darum, dass der TE A15 generell ablehnt, damit er Zeit für seine Familie hat und dann ein paar Jahre im Amt gearbeitet hat, um die A15 mit in den Schuldienst zu nehmen. Diesen Weg würde ich nicht als den üblichen sehen und habe darüber mit dem TE diskutiert.

    Das ist nicht wirklich ein unüblicher Weg. Sehr viele A15er und A16, die ich kenne waren für ein paar Jahr im Schulamt oder Ministerium.

  • Es schadet auch nicht unbedingt, mal aus der Perspektive der Schulbehörde auf Schule zu schauen bzw. deren Arbeitsweise zu kennen. Als A15/A16er hat man ohnehin häufiger in der Zusammenarbeit mit den entsprechenden Personen zu tun.

  • Es schadet auch nicht unbedingt, mal aus der Perspektive der Schulbehörde auf Schule zu schauen bzw. deren Arbeitsweise zu kennen. Als A15/A16er hat man ohnehin häufiger in der Zusammenarbeit mit den entsprechenden Personen zu tun.

    Ja, einige Jahre Uni-Projekt mit dem Schulministerium zusammen. Fazit: Ich möchte nie in einer Position arbeiten, wo ich eng mit denen zusammenarbeiten muss. Menschlich waren die alle ok, nur die Rahmenbedingungen würden mich auf Dauer Wahnsinnig machen.

    Dann mache ich lieber wie jetzt Koordination und didaktisch/methodische Weiterentwicklung eines bestimmten Fachbereichs an der Schule. Weil ich es gerne mache. Eine Funktionsstelle ist so etwas bei uns eh nicht, dafür sind wir zu klein. Abgesehen davon bin ich eh noch in der Probezeit. Ich möchte weiterhin das machen, was mir Spaß macht. Wenn dabei irgendwann eine Beförderung rausspringt schön. Planen tue ich das aktuell nicht. Aber wäre wohl auch eh zu früh für sowas ;).

  • Ja, einige Jahre Uni-Projekt mit dem Schulministerium zusammen. Fazit: Ich möchte nie in einer Position arbeiten, wo ich eng mit denen zusammenarbeiten muss. Menschlich waren die alle ok, nur die Rahmenbedingungen würden mich auf Dauer Wahnsinnig machen.

    Dann mache ich lieber wie jetzt Koordination und didaktisch/methodische Weiterentwicklung eines bestimmten Fachbereichs an der Schule. Weil ich es gerne mache. Eine Funktionsstelle ist so etwas bei uns eh nicht, dafür sind wir zu klein. Abgesehen davon bin ich eh noch in der Probezeit. Ich möchte weiterhin das machen, was mir Spaß macht. Wenn dabei irgendwann eine Beförderung rausspringt schön. Planen tue ich das aktuell nicht. Aber wäre wohl auch eh zu früh für sowas ;).

    Wenn es nicht spaß macht, dann taugt die Beförderung eh nicht. Denn die paar Kröten mehr sind keine ausreichende Entschädigung für die Mehrarbeit. Schulleitung ist im Prinzip ein bezuschusstes Ehrenamt. Da will nie hin. Wenn ich mehr Geld haben will, dann geht das außerhalb von Schule viel einfacher.

  • Wenn es nicht spaß macht, dann taugt die Beförderung eh nicht. Denn die paar Kröten mehr sind keine ausreichende Entschädigung für die Mehrarbeit.

    Genau. Auch meine These. Wenn die Aufgabe Spaß macht, dann passt das Gesamtpaket.


    Noch eine Sache, die ich vorher beim Fazit vergessen hatte: Mit einer Funktionsstelle poppen Verpflichtungen hoch, die deutlich außerhalb der normalen Lehrer*innen-Präsenzzeiten liegen. Zum Teil kommt das auch kurzfristig, wenn nicht aufschiebbare Aufgaben vertreten werden müssen (bspw. Prüfungsvertretungen, Vertretung in Seminarveranstaltungen). Besonders letzteres zerstört die Orga des Familienlebens teils recht heftig und macht dann hektisches Umplanen notwendig. Aber auch das weiß man vorher und ist (für mich) kein Argument dagegen.

    • Offizieller Beitrag

    Genau. Auch meine These. Wenn die Aufgabe Spaß macht, dann passt das Gesamtpaket.


    Noch eine Sache, die ich vorher beim Fazit vergessen hatte: Mit einer Funktionsstelle poppen Verpflichtungen hoch, die deutlich außerhalb der normalen Lehrer*innen-Präsenzzeiten liegen. Zum Teil kommt das auch kurzfristig, wenn nicht aufschiebbare Aufgaben vertreten werden müssen (bspw. Prüfungsvertretungen, Vertretung in Seminarveranstaltungen). Besonders letzteres zerstört die Orga des Familienlebens teils recht heftig und macht dann hektisches Umplanen notwendig. Aber auch das weiß man vorher und ist (für mich) kein Argument dagegen.

    Das ist bei uns "nur" zum Teil so. Die Schulleitung und die Mitglieder der erweiterten Schulleitung müssen sich über die Präsenzdienste in den Sommerferien abstimmen, ansonsten halten sich die zusätzlichen Verpflichtungen in Grenzen. Klar, für den Tag der offenen Tür oder Projekte zur Repräsentation unseres Profils, das ich koordiniere, muss ich natürlich "liefern". Das ist Arbeit, das kostet Zeit, aber ich bekomme aufs Jahr gerechnet auch rund 5.000 Euro netto mehr dafür im Vergleich zu A14. Insofern bin ich fern davon, mich zu beschweren. Die Präsenzdienste in den Sommerferien und die Präsenz in der letzten Woche vor Schulbeginn würde ich neben der bloßen Anwesenheit und dem Telefondienst natürlich dann dafür nutzen, alles für das anstehende Schuljahr soweit vorzuorganisieren, so dass ich direkt loslegen kann.

  • In der Rückschau ist es faszinierend zu sehen, dass ich mir vor sechs Jahren und insbesondere in der Zeit davor eigentlich gar keine großen Gedanken über Karriere oder ähnliches hätte machen müssen. Es hat sich alles irgendwie gefügt. Ohne Druck. Einfach so. Und meine Biographie ist voll davon, dass sich Dinge einfach irgendwie zum Guten fügen. Leider sieht man das nicht immer, wenn man sich im "Transformationsprozess" befindet.

    Das kann ich genau so unterstreichen. Auch bei mir (Schulleiter) kamen die interessanten Stellen und Optionen immer dann, als ich dachte „Hier ist es schön, hier kann ich ein paar Jahre bleiben.“


    Meines Erachtens ist es wichtig, dass man seine Aufgaben gerne erledigt, sich in seinen Bereichen konsequent auf dem neuesten fachlichen Stand hält und sichtbar ist, sei es über eine Abordnung in die Bildungsverwaltung, regionale Öffentlichkeitsarbeit oder fachliche Netzwerke.


    Wer eine Beförderung anstrebt, sollte sich immer an der Sache orientieren und nicht nan der Besoldung, denn letzteres macht auf die Dauer nur unglücklich.


    Viele Grüße


    Hiz

  • Meines Erachtens ist es wichtig, dass man seine Aufgaben gerne erledigt, sich in seinen Bereichen konsequent auf dem neuesten fachlichen Stand hält und sichtbar ist, sei es über eine Abordnung in die Bildungsverwaltung, regionale Öffentlichkeitsarbeit oder fachliche Netzwerke.

    Also man ist zu 90% Politiker und 10% fachkompetent.

  • Also man ist zu 90% Politiker und 10% fachkompetent.

    Wie kommst du denn zu dieser Aufteilung?


    Fakt ist: wenn du eine Funktionsstelle anstrebst solltest du fachlich immer auf der Höhe sein.

    Wenn man Schulleiter oder Schulleiterin werden möchtest, ist ein solides Level in allen Bereichen von großem Vorteil. Obwohl es als Schulleiter / in nicht deine Aufgabe ist, in allen Bereichen der Schule der / die Fachkompetenteste zu sein.


    VG


    Hiz

    • Offizieller Beitrag

    Obwohl es als Schulleiter / in nicht deine Aufgabe ist, in allen Bereichen der Schule der / die Fachkompetenteste zu sein.


    VG


    Hiz

    Und wenn man es dann schafft, hierfür diejenigen, die diese Kompetenz besitzen, souverän zu führen - und das heißt hier, dass man ihre Kompetenz anerkennt und die Leute erst einmal machen lässt - dann nennt sich das gute Schulleitung.

  • Und wenn man es dann schafft, hierfür diejenigen, die diese Kompetenz besitzen, souverän zu führen - und das heißt hier, dass man ihre Kompetenz anerkennt und die Leute erst einmal machen lässt - dann nennt sich das gute Schulleitung.

    So sieht es aus. Wenn man jemand Ressourcen, Wertschätzung und Freiraum zur Verfügung stellt, entsteht meiner Erfahrung nach in 99% der Fälle etwas sehr gutes für die Schülerinnen und Schüler.


    VG


    Hiz

  • Wer eine Beförderung anstrebt, sollte sich immer an der Sache orientieren und nicht nan der Besoldung, denn letzteres macht auf die Dauer nur unglücklich.

    Das mag ja grundsätzlich stimmen, aber für mich habe ich schon gesagt: Ich mache so viele Dinge, die die Schule voranbringen, irgendwann möchte ich das auch mal auf meinem Konto sehen. Ich werde ansonsten meine Bemühungen einstellen, wenn sie an dieser Stelle nicht gewürdigt werden. Klar, es interessiert mich zuallererst die Sache, aber davon kann ich mir nix kaufen.

  • Das mag ja grundsätzlich stimmen, aber für mich habe ich schon gesagt: Ich mache so viele Dinge, die die Schule voranbringen, irgendwann möchte ich das auch mal auf meinem Konto sehen. Ich werde ansonsten meine Bemühungen einstellen, wenn sie an dieser Stelle nicht gewürdigt werden. Klar, es interessiert mich zuallererst die Sache, aber davon kann ich mir nix kaufen.

    Meines Erachtens ein großes Problem, denn abseits der Gym- und Berufsschulberförderungsstellen haben hier alle anderen Lehrämter außerhalb von Schulleitung in der Schule keine Optionen.


    VG


    Hiz

  • Was passieren kann bzw. hätte passieren können, wenn man als Externer oder "Versorgungsfall" an eine Schule gekommen wäre, wo man dem Platzhirsch die Stelle weggenommen hätte, habe ich selbst erfahren dürfen. Ich habe dann rechtzeitig die Reißleine gezogen, wusste aber von da an, dass das mit meiner Unterbringung gar nicht so leicht werden würde.

    Ich freue mich für dich, dass es am Ende gut ausging. Ich beschäftige mich mit dem Thema auch sehr stark, da ich nun bei einer A14-Bewerbung leer ausging, das geringere Dienstalter entschied. Da überlege ich mir natürlich, mich auch mal an anderen Schulen auf A14-Stellen zu bewerben, doch weiß ich noch nicht, ob mein Fell dick genug ist dafür, einen Platzhirsch gibt es ja fast immer. Andererseits habe ich an meiner Schule viel geleistet und einfach nicht das Glück, dass gerade an meiner Schule eine entsprechende Stelle aufploppen wird in nächster Zeit, dies bestätigte meine Schulleiterin mir. Ich würde mich der Schulleitung der Fremdschule bei einer möglichen Bewerbung definitiv vorstellen. Da wird man mich dann aller Wahrscheinlichkeit nach freundlich von dem Vorhaben abbringen wollen, trotz meiner Mangelfächer. Tja, bin mal gespannt ob ich den Mut aufbringen werden, zur Zeit grüble ich da noch viel.

  • Da wird man mich dann aller Wahrscheinlichkeit nach freundlich von dem Vorhaben abbringen wollen, trotz meiner Mangelfächer. Tja, bin mal gespannt ob ich den Mut aufbringen werden, zur Zeit grüble ich da noch viel.

    Nicht unbedingt, gerade Mangelfächer können auch eine Motivation für eine Schule sein, die Stellenbeschreibung entsprechend passend zu formulieren. Es kann sich insofern sogar lohnen, bereits unabhängig von einer konkreten ausgeschriebenen Stelle, an in Frage kommenden Schulen mal vorzufühlen.

    • Offizieller Beitrag

    Nicht unbedingt, gerade Mangelfächer können auch eine Motivation für eine Schule sein, die Stellenbeschreibung entsprechend passend zu formulieren. Es kann sich insofern sogar lohnen, bereits unabhängig von einer konkreten ausgeschriebenen Stelle, an in Frage kommenden Schulen mal vorzufühlen.

    Das ist die eine Sache. Die andere ist, dass Beförderungsstellen nicht in jedem Fall einer Person auf den Leib geschrieben sind. Falls ich mich auf eine Stelle an einer anderen Schule bewerben möchte, muss ich mir über die Vorteile und die Probleme, die das mit sich bringen kann, im Klaren sein.

    Gleichzeitig - und das habe ich "damals" selbst auch nicht rechtzeitig erkannt - muss man eben auch wissen, dass Beförderungsstellen von ihrer Systematik her keine "Belohnung" für gute Arbeit sind, gleichwohl wird dies offenbar von vielen AspirantInnen als solches erachtet. Und man darf nicht darauf warten oder hoffen, dass man von der Schulleitung endlich "entdeckt" wird bzw. gesehen wird und dann mit einer A14-Stelle belohnt wird.


    Schulleitungen wissen natürlich, dass sie über die A14-Stellen eben diesen Belohnungseffekt hervorrufen können. Für ein Kollegium ist das natürlich gerade bei einer großen Anzahl an ProbezeitlerInnen und A14-AspirantInnen ein echtes Problem.

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