Schüler in den USA, der Eltern das Essensgeld nicht zahlen, werden "beschämt"

  • Meine Erfahrung mit nunmehr drei Schulen, an denen ich gearbeitet habe, und zwei Schulen, auf die meinen Kinder gehen (und zwei Kitas), ist, dass es keine Einrichtung gibt, die nicht mit der Essensqualität des Anbieters hadert.
    Die meisten Anbieter (Caterer oder Mensa-Betreiber) fangen engagiert an, lassen dann aber zügig nach. Dann muss ein neuer Anbieter gefunden werden usw.


    Unser aktueller Mensa-Betreiber weigert sich standhaft, Chips und Süßigkeiten aus dem Programm zu nehmen - mit dem Verweis darauf, dass er vertraglich dazu berechtigt ist und sonst nicht auf seine Kosten käme. (Toll - welcher Held hat das denn weiland ausgehandelt?) Die angebotenen Gerichte sind oft nur schwer genießbar, obwohl vor Ort gekocht wird.
    Und diese Zustände scheinen doch überwiegend zu herrschen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Ich habt hier echt alle ein Anspruchsdenken. Man sollte berücksichtigen, dass


    • viele Kinder auch Zuhause kein "frisch gekochtes" Mittagsessen bekommen, sondern höchstens einen Euro für eine Tüte Billigchips aus dem Supermarkt
    • die Arbeitskraft der Bediensteten in der Schulmensa auch bezahlt werden muss, und zwar anständig- Genauso wie Gerätschaften, Strom, Wasser usw.
    • Schulen keine staatlichen Subventionen für das Essen bekommen (im Ggs. zu Unternehmen, die ihre Zuschüsse für das Essen ihrer Mitarbeiter selbstverständlich von der Steuer absetzen oder auch im Ggs. zur Kantine im örtlichen Rathaus)

    Versucht einmal irgendwo in der "freien" Wirtschaft "ein frisch gekochtes" Essen für 3,50 Euro OHNE SUBVENTIONIERUNG (Arbeitgeber und / oder Staat) zu bekommen. Es wird euch nicht gelingen. Dafür gibt's höchstens eine fettige Currywurst mit Pommes, die in Fett, das schon mind. 10-mal erwärmt wurde, frittiert wurden...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Das ist auch eine Zeitfrage. Ich hab mal einen "Wettkampf" gesehen: Kantinenkoch vs. Restaurantkoch. Ausgangsfrage war, ob man billig und frisch für viele Leute kochen kann. Hauptproblem: das Essen des Restaurantkochs war statt 11 erst um 13.30 Uhr oder so fertig. Wenn man nur Tüten aufreißt, muss man halt weniger Leute beschäftigen.


    @Mikael, was heißt Anspruchsdenken? Es ist jedem klar, denke ich, dass man für 2-3 EUR keine Wunder mit Soße zubereiten kann. Das Chipstütentotschlagargument überzeugt mich aber auch nicht. Erstens leben die allermeisten Kinder nicht von Chips und zweitens müssen selbst Kinder, die dies tun, nicht automatisch zufrieden und dankbar sein mit Fischstäbchen und Kartoffelbrei. Sind sie natürlich meistens, aber die denkenden Erwachsenen müssen es nicht unbedingt sein.


    @Coni, wir sollten mischen: bei uns ist gar kein Salz drin ;)

  • Nur weil Sachen nicht frisch gekocht sind, bedeutet das nicht, dass sie automatisch ungesund sind.

    Nein, aber oft ohne Nährwert. Kartoffelbrei, Erbsen aus der Dose, Bratwurst, Pfirsiche aus der Dose zum Nachtisch. So sieht unser Essen oft aus- allerdings wollte unsere Belegschaft den billigsten Anbieter :wacko:

  • es geht ja auch nicht darum, zu sagen, den Fraß kriegt man nicht runter. Ich kriege auch Royal TS runter mit ner leckeren Cola light... Es geht aber darum, dass das Kindergeld zugunsten kostenfreier Schulernährung gestrichen werden sollte (so ein Vorschlg) und ich das eben für nicht verantwortbar halte.
    Schulessen ist Kantinenessen und jeder Lahmacun enthält mehr Vitamine. Man kann das essen, klar. Aber man darf eben nicht denke, das Schulessen sei Teil einer vollwertigen, gesunden Kinderernährung.
    Es ist undbleibt Fast Food, mit mehr oder weniger Junk..

  • Ich kriege auch Royal TS runter mit ner leckeren Cola light...

    Aber nicht für drei Euro. Wobei mir einfällt: Es gibt gerade Mc-Donalds-Gutscheine. Yippiee!

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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