Chemnitz

  • ...
    Irgendwie scheint so ein "Gegenpol" im Osten zu fehlen, und/oder die Bevölkerung ist dort zu gleichgültig, oder findet den rechten Terror sogar gut...?

    AfD-Ergebnisse waren erschreckend genug. In den Studentenstädten sicher nicht aber auf dem Land eben. Der SPD-Heini meinte ja gestern in den Nachrichten, der Rest der Bevölkerung solle mal was machen. Nur frage ich mich, was das sein soll. Friedensgebete? Lichterketten? "Nazis was auf den Deckel geben" macht der schwarze Block schon, das kann ja nun nicht die Lösung sein.


    @Yummi, Schuldige kann man immer suchen aber Chemnitz hat weder mit übermässiger Arbeitslosigkeit noch mit extremer Strukturschwäche oder überdimensionierten Zugewandertenvierteln zu kämpfen. Abgesehen davon ist das alles niemals eine Begründung für Gewalt und Demokratieabbau.


    Wie kann man das Verhalten solcher Leute bloß verteidigen? Erklärungsversuche scheitern schon aber Rechtfertigung??

  • ... anstatt auf Deeskalation auf Stärke zeigen setzen und jede Straftat, sowohl von rechts, als auch von links sofort unterbinden, die entsprechenden Personen in Gewahrsam nehmen und den Scheiß beenden. ...

    So sieht's aus. Wenn ich was gelernt habe in den Jahren an der Schule: Verhaltensauffällige, die keine Sicherheit von Aussen spüren nehmen selbst das Heft bzw. Chaos in die Hand.

  • Vielleicht isses ja noch simpler: viele (intelligente) Frauen sind aus Sachsen weggezogen. Es gibt zu viele alleinstehende Männer zwischen 20 und 40. Jetzt kommen viele alleinstehende (gutaussehende) Männer im selben Alter dazu... da kriegt der eine oder andere hohle Glatzkopf Torschlusspanik :flieh:

  • was @Krabappel da sagt ist noch ein interessanter Punkt...
    ...da, wo solche "Dinge" passieren - vornehmlich im Osten - sind doch verhältnismäßig wenig Flüchtlinge/Asylanten/Ausländer/Migranten/...
    ...hier, im Westen, in unserer Stadt leben (wenn die letzte Statistik stimmt) 52% "Menschen mit Migrationshintergrund".
    Gibts da Probleme? Sicher, ab und zu schon. Aber nicht mit solchem braunen Bodensatz.
    Und - es dem "schwarzen Block" zu überlassen, die zu entsorgen, kanns natürlich nicht sein, aber dann muss der Staat eben viel früher und drastischer eingreifen. Und dann meckern wieder die... "stillen Zuseher", und die kann ich nun absolut nicht verstehen.


    @Meike. - schöner Link.


    Ich habe hier mal eine Art des "subtilen" Widerstandes erlebt... an einer Gaststätte gab es ein Schild "Wir dürfen nicht hinein" - darunter ein stilisierter "Adolf" - also Smiley mit Scheitel und Schnauzbärtchen... ist ja auch mal ein Anfang.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Vielleicht isses ja noch simpler: viele (intelligente) Frauen sind aus Sachsen weggezogen. Es gibt zu viele alleinstehende Männer zwischen 20 und 40. Jetzt kommen viele alleinstehende (gutaussehende) Männer im selben Alter dazu... da kriegt der eine oder andere hohle Glatzkopf Torschlusspanik :flieh:

    na aber das ist doch zweckmäßig - wäre doch super, wenn sich das Gesocks nicht auch noch weiter vermehrt...
    Dann wird Sachsen zwar irgendwann entvölkert, aber wenns leer ist, kann es a neu besiedelt werden... :teufel:

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • Und was soll man seiner Meinung nach als Normalbürger machen? Unter meinen Freunden/ Kollegen/ Facebookkontakten befinden sich keine Rechtsextremen. Unter Unseresgleichen wird für Seenotrettung gemahnwacht und mit Syrern geabendbrotet. Das reicht aber offensichtlich nicht.


    Geht's hier um Gegendemos?

  • Wer tut sich freiwillig Gegendemos an, um dann in der Straßenschlacht zwischen Links- und Rechtsextremen zu stehen?

  • Und was soll man seiner Meinung nach als Normalbürger machen? Unter meinen Freunden/ Kollegen/ Facebookkontakten befinden sich keine Rechtsextremen. Unter Unseresgleichen wird für Seenotrettung gemahnwacht und mit Syrern geabendbrotet. Das reicht aber offensichtlich nicht.
    Geht's hier um Gegendemos?

    Woher soll ich wissen, was er meint, was man genau machen soll?
    Ich habe meine Form des Engagements für mich gefunden - ehrenamtlicher Deutschunterricht für FlüchtlingsFRAUEN und einiges an schulischem Genetzwerke auf dem Gebiet - andere gehen andere Wege.
    Der Staat hat seinen Teil beizutragen, murkelt aber bisher nur lauwarm rum.
    Die Summe macht‘s. Vermutlich. Hoffentlich.


    Oder wir sind halt am Arsch. Werden wir dann sehen.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • @Krabappel Du lebst ja in Sachsen. Warst Du übers Wochenende denn selber in Chemnitz oder kennst Du die Bilder auch nur aus dem Fernsehen? Ich frage deshalb, weil ich mich letztens länger mit einer Hamburgerin unterhalten habe die meinte, die Sache mit dem G20-Gipfel sei in den Medien doch arg verzerrt und übertrieben dargestellt worden. Ich war da nun auch nicht selbst dabei, wundere mich aber eben schon wenn eine Person, die es selbst gesehen hat, was anderes sagt, als das was die Medien suggerieren. Ich will jetzt natürlich um Himmels willen überhaupt nichts kleinreden. Ich denke nur so nach.


    Ansonsten kann ich mich mit meiner Meinung zum Thema nur @Yummi anschliessen. Ergänzen kann man noch: jahrelange Sparmassnahmen beim Polizeipersonal rächen sich halt auch irgendwann. Alles in allem ... selber schuld @Deutschland.

  • "rechtskonservativ" ist ja so ziemlich aller Vernunft und sinnvollen Entwicklungen diametral entgegengesetzt.

    Nö. Ich kann ja nur immer wieder wiederholen: Wir haben hier eine mehrheitlich rechtspopulistische Regierung. Rechtspopulistisch oder rechtskonservativ ist halt nicht zwingend gleich Nazi und gewaltbereit. Ich glaube dort in Chemnitz entlädt sich vor allem der Frust der Menschen und wenn man halt ein bisschen einfach gestrickt ist, dann entlädt man den immer am besten an Leuten, denen es noch beschissener geht als einem selbst. Da sind "die Anderen" doch seit jeher ein dankbares Opfer. Rassismus gibt es immer und überall, aber so lange es den Leuten gut geht, schläft er friedlich unterm Teppich.



    Hier im Westen (Ruhrpott) bekommt braunes Gesocks rechtzeitig was aufs Dach (allerdings möchte ich wirklich nicht wissen welche Leichen wo in Dortmund liegen).

    Medienberichten zufolge ist das durchaus nicht so. Da kannst Du einmal Youtube rauf und runter gucken, es gibt zuhauf Material dazu. Aber da sind wir wieder am Punkt ... Was ist real und was ist von den Medien überdreht? Ich kenne live weder das eine noch das andere und muss mich im Zweifelsfall darauf verlassen, was die Medien eben berichten. Uns Bayern wird ja auch so allerhand angedichtet von dem ich selber gar nichts weiss.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Und was soll man seiner Meinung nach als Normalbürger machen? Unter meinen Freunden/ Kollegen/ Facebookkontakten befinden sich keine Rechtsextremen.

    Aber sicher mögliche AfD-Wähler - sehen sich nicht als rechtsextrem, sind es vielleicht auch nicht, aber spielen mit dem Gedanken, nur mal aus Protest diese Alternative zu wählen. Das ist grober Unsinn. Ich kann jedenfalls nicht für alle, die ich kenne oder mit denen ich zusammenarbeite, die Hand ins Feuer legen. Mit denen muss man reden, dass die keine Dummheit begehen.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Woher soll ich wissen, was er meint, was man genau machen soll?...

    naja, du hattest ihn verlinkt. Ich weiß es doch auch nicht. Vielleicht muss man wirklich Friedensdemos organisieren, die gab's schließlich auch mal im Osten :)

  • Aber sicher mögliche AfD-Wähler - sehen sich nicht als rechtsextrem, sind es vielleicht auch nicht, aber spielen mit dem Gedanken, nur mal aus Protest diese Alternative zu wählen. Das ist grober Unsinn. Ich kann jedenfalls nicht für alle, die ich kenne oder mit denen ich zusammenarbeite, die Hand ins Feuer legen. Mit denen muss man reden, dass die keine Dummheit begehen.


    Immer wieder empfehle ich eine Dokumentation, die ich auch in meinem Geschichtsunterricht einsetze, nämlich den zweiteiligen Film "Warum sie Hitler wählten" von Wolfgang Vernohr und Michael Vogt, 1983. Der Film zeigt nach Sachaspekten geordnet Aussagen von ehemaligen Wählern der NSDAP in zum Teil verblüffender Offenheit. Für mich bestürzend ist die Ähnlichkeit zwischen ihren Beweggründen und denen der "besorgten Bürger" und AfD-Wähler von heute. Die Dokumentation besteht übrigens, bis auf wenige einrahmende Erläuterungen, ausschließlich aus nicht kommentierten O-Tönen der damaligen Hitler-Wähler.


    Man verschone mich mit "das hat mit Nationalsozialismus alles nichts zu tun". Die Wähler mögen sich individuell nicht als Nazis begreifen und zum größeren Teil wohl auch keine sein. Aber sie bilden die Basis, auf der sich eine neue Rechtsdiktatur aufbauen könnte!



    "Warum sie Hitler wählten - Teil 1"
    "Warum sie Hitler wählten - Teil 2"

  • Alles extreme ist erschreckend. Egal ob die Idioten aus der linken oder rechten Ecke kommen.


    Und wenn ich mir die Videos auf Facebook und co anschaue, waren in Sachsen größtenteils normale Menschen auf der Straße, um ihren Unmut friedlich (!!!) auszudrücken. Gab es denn irgendeinen Verletzten Flüchtling oder sonstwas? Die handvoll Idioten mit Hitlergruß haben sicherlich einen Sockenschuss, aber das waren 0,1 % der Demonstranten, 99,9% sind friedlich gewesen. Die Medien verzerren dieses Bild eben gerne, indem sie diese 0,1% stellvertretend für alle Demonstranten zeigen.


    Ich kann den Unmut der Menschen generell schon verstehen. Der Mord an dem Deutschrussen, der durch seine Zivilcourage sterben musste, war der Tagesschau und co keine Meldung Wert. Erst durch die Demo kam alles in die Medien. Hätte der Deutschrusse die Flüchtlinge niedergestochen wären Lichterketten durch die Städte gezogen, Claudia Roth wäre empört, Angela Merkel hätte der Familie der Opfer persönlich ihr Mitgefühl ausgesprochen und dem Überlebenden Freund wäre ein Preis für seine Courage verliehen worden. Diese Ungleichbehandlung ist politisch gewollt, um keinen Hass entstehen zu lassen. Ist ja eigentlich auch nett gemeint. Nur streut so etwas nur noch mehr Salz auf die Mühlen der AFD und rechter Randgruppen.

  • ...


    Ich kann den Unmut der Menschen generell schon verstehen. Der Mord an dem Deutschrussen, der durch seine Zivilcourage sterben musste, war der Tagesschau und co keine Meldung Wert. ...

    Seit wann wird jeder Mordfall in den Medien breitgetreten? Besonders, bevor er überhaupt aufgeklärt wurde? Es geht doch eben nicht um die Nationalität der einzelnen Beteiligten. Die ist überhaupt nicht von Interesse. Es geht darum, dass wir in einem System leben, in dem sich alle an bestimmte Regeln halten, damit sind wir bemerkenswert friedlich durch die letzten Jahrzehnte gekommen. Und dass es immer mehr Leute gibt, die das System in Frage stellen und gefährden.


    Diese Demo war nicht friedlich, selbst wenn nicht alle „Ausländer raus brüllen“, schließen sich andere dieser Gruppe an. Und suggerieren damit, dass es richtig wäre, noch vor Aufklärung des Mordfalls Generalverdacht auf alle Menschen mit Migrationshintergrund zu projizieren. Wären nur die von dir behaupteten 0,1% der dort Anwesenden schwachsinnbrüllend dort gewesen, hätte sich doch niemand der Gruppe zugewendet. Es wäre gar keine Gruppe gewesen, sondern lediglich ein paar Typen, die keiner ernst nimmt.

  • Alles extreme ist erschreckend - da gebe ich dir recht.


    Erschreckend an der Situation in Chemnitz ist aber u.a. auch, dass die "Nicht-Extremen" gemeinsam mit Extremen marschiert sind und gemeinsame Sache mit ihnen gemacht haben. (Ich möchte deine Prozentwerte übrigens, wenn ich mir die Bilder ansehe, bezweifeln. Das Argument "Die Medien verzerren das Bild" würde ich aber nicht als Argument gelten lassen, solange man es nicht untermauern kann. Als Untermauerung dient übrigens nicht der angebliche Artikel über die Rüge des European Press Watch. Alleine aufgrund solcher Fakes frage ich mich, wer die Realität mehr verzerrt.)


    Zur Aussage "Der Mord an dem Deutschrussen war der Tagesschau keine Meldung Wert" - genauso wie ein Großteil der 405 Morde in Deutschland im Jahr 2017. Ein einzelner Mord ist keine Nachricht für die Tagesschau. Und bevor du jetzt sagst "Aber es war ein Mord, der von Flüchtlingen durchgeführt wurde" - solange die Rasse von Täter und Opfer (wie bei einem rassistisch motivierten Mord) nicht inhärent wichtig für die Tat ist, spielt sie aus journalistischer Sicht keine Rolle. (Okay, für die Bildzeitung schon. Aber ich sagte ja auch "Aus journalistischer Sicht".) Es wundert mich also nicht, dass der Mord nicht direkt in der Tagesschau erwähnt wurde. Wenn hingegen (wie du anbringst) ein Flüchtling erstochen wird, ist es kein "normaler" Mord (Nein, Morde sind für mich nie "normal". Das schreibe ich nur zur Unterscheidung), sondern ein rassistisch motivierter Mord und damit spielt die Herkunft der Beteiligten eine Rolle und es wäre aufgrund des rassistischen Hintergrunds mit Sicherheit (und hier auch zurecht) in den Medien gelandet und hätte eine entsprechende Welle gegeben.


    Eine politisch gewollte Ungleichbehandlung (wie du es unterstellst) ist das aber nicht. Sondern reine journalistische Praxis. Es ist aber natürlich leichter, es mit "politisch gewollt" zu erklären, dies nicht zu hinterfragen, sich darüber zu empören und es für sich als Begründung für seine Handlung heranzuziehen. Auch wenn es nicht stimmt.


    kl. gr. frosch

  • Die handvoll Idioten mit Hitlergruß haben sicherlich einen Sockenschuss, aber das waren 0,1 % der Demonstranten, 99,9% sind friedlich gewesen. Die Medien verzerren dieses Bild eben gerne, indem sie diese 0,1% stellvertretend für alle Demonstranten zeigen.

    Es war der Mob, der "Frei! Sozial! National!" skandierte, eine nun wirklich nicht wegzudiskutierende Hommage an den Nationalsozialismus. Das waren mehr als 0,1%.


    Zitat

    Ich kann den Unmut der Menschen generell schon verstehen.

    Wie gesagt. Die Doku, die ich oben verlinkt habe, ist wahrscheinlich auch für dich sehr sehenswert.


    Zitat

    Der Mord an dem Deutschrussen, der durch seine Zivilcourage sterben musste, war der Tagesschau und co keine Meldung Wert.

    Das ist faktisch falsch. Das rechtsextreme Konstrukt der "Lügen"- bzw. "Systempresse" hat mit den Ereignissen in Chemnitz nichts zu tun. Wohl aber die offenbar nur schwach etablierte demokratische Grundhaltung in Sachsen.


    Nele

  • ...Wohl aber die offenbar nur schwach etablierte demokratische Grundhaltung in Sachsen.

    ...meine Schüler fanden es kürzlich voll stark, wie ein Freund von ihnen einem anderen den Kiefer brach. "...weil der doch seine Mutter beleidigt hat". Was hab ich die letzten Jahre falsch gemacht? Ist es überhaupt wurscht, was wir als Lehrer machen?


    Wer hat euch in eurer Wesenshaltung geprägt?

  • naja, du hattest ihn verlinkt. Ich weiß es doch auch nicht. Vielleicht muss man wirklich Friedensdemos organisieren, die gab's schließlich auch mal im Osten :)

    Ja, mir hat das Video wegen der Grundhaltung gefallen: nämlich die der Verantwortung/des sich-Verantwortlich fühlens.
    Das WIE - also wie man sich gesellschaftlich gegen Rechts/Rassismus/Faschismus/Hass/...einbringt, ist, glaube ich, sehr individuell: ich bin zum Beispiel nicht so der Demotyp: das mache ich, wenn's "sein muss", aber ohne persönlichen Wohlfühlfaktor, irgendwie immer leicht peinlich berührt, weiß auch nicht warum. Bin mehr der "formal / juristisch durchfechten" oder aber "persönliche Kontakte knüpfen/dem einzelnen Menschen begegnen" - Typ. Andere halten stattdessen gerne Reden an Mikrofonen (das würde ich hassen), ich ducke mich auch bei der Pressearbeit gerne weg, das lieben aber andere besonders, wieder andere werden online kreativ (bin leider nicht kreativ :( ), es gibt begeisterte Demo&Trillerpfeifentypen, es gibt Gremien- Resolutions- offene Briefe- Typen, und solche solche die sich in der Politik wohlfühlen oder über Kunst&Musik was bewegen können (bin künstlerisch talentfrei :( ). Man kann diese Sachen auch kombinieren :) ... alles trägt in Summe zu einer gesellschaftlichen Haltung bei. Und es braucht auch die Summe, meine ich. Keine der Aktivitäten ist einzeln wirksam.


    Wichtig finde ich nicht ein Rezept - denn für jedes Rezept gibt es den passenden Meckerer - "Demos bringen doch nix" "Ach solche Songs bei youtbe, das bringt doch nix" "Wer geht denn schon in Ausstellungen?" "Ach, den Politkern/Gewerkschaften... hört doch eh keiner zu", "der einzelne kann doch nichts machen" - , sondern, dass es viele Orte/Formen/Weisen und vor allem viele LEUTE gibt, die sich gleichzeitig auf diverse Arten engagieren und gegen Hass und Menschenverachtung stellen.


    Und das ist auch nur ein Teil der Rechnung: natürlich muss der Staat mindstens genau so viel beitragen - getragen von eben dieser Haltung - durchgreifen via Polizei, Stellung beziehen via Minister/in, Strafe via Gerichtsbarkeit, usw.


    Welche "Maßnahmen" der Herr im Video vorschlägt bzw. intendiert ist dabei gar nicht so wichtig. Eine halt. Oder zwei. Nur nicht: keine. Da gebe ich ihm Recht. Es brauchen nur ein paar aktiv zu hassen, wenn die anderen dazu schweigen, läuft's bei denen. Wie in Chemnitz. Wo ihnen die Straße gehört hat.
    Nixtun ist für mich keine Option mehr.

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