Neue Arbeitszeitstudie zur Belastung an unterschiedlichen Schularten

  • Wie sagte jemand neulich hier so schön: Ick wundere mir nich, ick staune. (Gefiel mir!) :-)


    Ich staune, dass hier noch niemand die Ergebnisse der neuen Arbeitszeitstudie veröffentlicht hat. Da kann man lesen:


    Zitat: "Viele Lehrer arbeiten länger als erlaubt. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Arbeitszeitanalyse, die ein unabhängiges Gremium im Auftrag des niedersächsischen Kultusministeriums erstellt hat. Im Schnitt arbeiten Vollzeit-Lehrerinnen und -Lehrer an Grundschulen, Gesamtschulen und Gymnasien danach (nur für diese Schulformen lagen Daten vor) 48 Stunden und 18 Minuten wöchentlich – gegenüber der Vergleichsbasis von 46 Stunden und 38 Minuten, die sich rechnerisch ergibt, wenn man die 40-Stunden-Woche der Verwaltungsbeamten auf die Schulwochen umrechnet. Allerdings stellten die Experten große Unterschiede fest. Besonders belastet: Teilzeitlehrkräfte, ältere Lehrkräfte sowie Schulleitungen."


    Mehr dazu: https://www.news4teachers.de/2…den-mehrarbeit-pro-woche/


    Die Forderungen daraus sollen ja nun sein, Bürokratie und Verwaltungsaufwand für die Lehrer zu reduzieren und an den Grundschulen die Stundenverpflichtung um 1 Stunde zu senken. (1 Stunde? nur an den Grundschulen?)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Bei den Details zu dieser Studie kam heraus, dass die Arbeitsbelastung an unterschiedlichen Schularten unterschiedlich ausfällt.


    Das ist ja auch hier wiederholt heftigst bestritten worden.


    Zitat: "Der Verband weist nun allerdings darauf hin, dass auch bei den Schulformen unterschiedlich hohe Überlastungsgrade festgestellt wurden. So liege die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit bei den Gesamtschulen um gerade mal 4 Minuten über dem gesetzlich vorgeschriebenen Limit, bei den Grundschulen um eine Stunde und 20 Minuten und bei den Gymnasium bei 3 Stunden und fünf Minuten. „Damit bestätige sich erneut einmal mehr das Ergebnis aller anderen wissenschaftlichen Untersuchungen, dass die Gymnasiallehrer die bei weitem höchste Arbeitszeit zu verzeichnen haben“, so heißt es."


    https://www.news4teachers.de/2…lem-fuer-gymnasiallehrer/


    Nun würde mich interessieren, was jene sagen, die immer behaupteten, der Arbeitsaufwand an allen Schularten sei letztlich gleich groß. Was die einen zu wenig hätten, hätten sie dafür an anderer Stelle mehr und umgekehrt. Oder wie soll / kann nun diese Studie entkräftet werden?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    2 Mal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Und wieder gibt es keine Daten über die Kollegen vom Berufskolleg :( Das hätte mich nämlich mal im vergleich interessiert. Für mein Empfinden ist die Arbeitsbelastung in Sachen Zeit am Berufskolleg geringer, als an Regelschulen. Ist nur ein Gefühl, das sich teils aus eigenen Erfahrungen und Beobachtung der anderen Kollegen bzw. Kollegen an Regelschulen speist. Hätte gerne gewusst, was da dran ist.

  • Mich wundert es auch, dass nur bei Grundschulkräften über eine Deputatssenkung gesprochen wird, zumal die Studie ergeben hat, wie sehr die Gymnasialkräfte stärker überbelastet sind.
    Erklären kann ich es mir nur so:
    Bei den Grundschulkräften mag die Entlastung mit der Gießkanne Wirksamkeit versprechen, aber wenn ich die Studienergebnisse richtig in Erinnerung habe, dann ist die Belastung an den Gymnasien sehr ungleich verteilt und deshalb sollen die Gymnasien eher Stunden zur eigenverantwortlichen Verteilung von Entlastungsstunden bekommen.

  • Mich wundert es auch, dass nur bei Grundschulkräften über eine Deputatssenkung gesprochen wird, zumal die Studie ergeben hat, wie sehr die Gymnasialkräfte stärker überbelastet sind.

    Um das aufzugreifen:


    In diesem Beitrag von 4Teachers sind weitere Details aufgeschlüsselt. So betrage die wöchentliche Mehrarbeit laut Studie (natürlich ferienbereinigt)
    - im Schnitt: 2h, 20 Min
    - an Gesamtschulen: 0h, 4 Min
    - an Grundschulen: 1h, 20 Min
    - an Gymnasien: 3h, 5 Min


    Dass die Deputatssenkung gerade bzw. nur für die Grundschullehrkräfte gefordert wird, wird damit begründet, "Grundschullehrer fühlten sich „subjektiv‘“ stärker belastet" (Zitat aus dem oben verlinkten Bericht). Der Philologenverband findet das "unverständlich und inakzeptabel".


    Funfact als Ergänzung: Mit glatten 3 Stunden Mehrarbeit wöchentlich gerechnet ergeben sich bei 46 Arbeitswochen pro Jahr 138 Überstunden, was 3,45 40-Stunden-Wochen entspricht. Gymnasiallehrer müssten also 3,5 Wochen mehr Urlaub haben, um das auszugleichen. Lasst uns eine entsprechende Petition unter Schülern und Lehrern rumgeben, da gibt es bestimmt viele, die das für eine prima Sache hielten :klatsch:

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Dass die Deputatssenkung gerade bzw. nur für die Grundschullehrkräfte gefordert wird, wird damit begründet, "Grundschullehrer fühlten sich „subjektiv‘“ stärker belastet" (Zitat aus dem oben verlinkten Bericht). Der Philologenverband findet das "unverständlich und inakzeptabel".

    Genau das finde ich auch etwas eigenartig, es klingt nach Mimimi.
    Grundschularbeit kann sehr fordernd sein, vielleicht ist dieses subjektive Empfinden darin begründet.


    Es ist einfach verwunderlich, warum die Gymnasiallehrkräfte keine Deputatssenkung bekommen sollen, die Zeitangaben schreien doch danach. Ich kann es mir wirklich gerade nur mit der unterschiedlich verteilten Belastung am Gymnasium vorstellen.

  • ..., dann ist die Belastung an den Gymnasien sehr ungleich verteilt und deshalb sollen die Gymnasien eher Stunden zur eigenverantwortlichen Verteilung von Entlastungsstunden bekommen.

    Es gibt ja Entlastungsstuden, die sind aber an (Funktions-)Tätigkeiten gekoppelt. Wenn's mehr geben sollte, immer her damit, aber ich glaube nicht daran.


    Der Grund, warum man für die Grundschulllehrer eine Stunde weniger Unterrichtsverpflichtung vorschlägt, ist wahrscheinlich, dass die im Moment bundesweit Mangelware sind. Vielleicht kommen dann ein paar mehr nach Niedersachsen.


    Aber das Gute an dem Ergebniss der Kommissionsarbeit ist, dass die Mehrarbeit jetzt quasi "offiziell" festgestellt wurde, denn die Kommission arbeitete im Auftrag der Landesregierung. Das kann sich in zukünftigen Verhandlungen und / oder Gerichtsprozessen nur vorteilhaft für uns auswirken.


    Gruß !

  • Für mein Empfinden ist die Arbeitsbelastung in Sachen Zeit am Berufskolleg geringer, als an Regelschulen

    Ich glaube das hängt massiv vom Einsatzort innerhalb von Berufskollegs statt. Ich unterrichte ausschließlich Vollzeitbildungsgänge mit FHR oder AHR als Ziel. Da fallen Unmengen an Sek II-Klausuren jedes Jahr an, zusätzlich jedes Jahr mehrere Abschlussprüfungen, die zum größten Teil auch noch selbst erstellt werden müssen (insbesondere wenn es den Bildungsgang nicht so oft im AHR gibt, wird man quasi ständig im Zentralabitur angefragt). Ich würde behaupten, dass zumindest bei mir der Arbeitsaufwand im Vergleich zu einem Gym-Lehrer (der ja auch Sek I unterrichtet) höher ist.


    Mir fehlt allerdings der Vergleich mit Kollegen aus dem dualen System oder den Berufsvorbereitungsklassen.

  • Ich glaube das hängt massiv vom Einsatzort innerhalb von Berufskollegs statt. Ich unterrichte ausschließlich Vollzeitbildungsgänge mit FHR oder AHR als Ziel. Da fallen Unmengen an Sek II-Klausuren jedes Jahr an, zusätzlich jedes Jahr mehrere Abschlussprüfungen, die zum größten Teil auch noch selbst erstellt werden müssen (insbesondere wenn es den Bildungsgang nicht so oft im AHR gibt, wird man quasi ständig im Zentralabitur angefragt). Ich würde behaupten, dass zumindest bei mir der Arbeitsaufwand im Vergleich zu einem Gym-Lehrer (der ja auch Sek I unterrichtet) höher ist.
    Mir fehlt allerdings der Vergleich mit Kollegen aus dem dualen System oder den Berufsvorbereitungsklassen.


    Jup, ist extrem unterschiedlich. Im dualen System, je nach Ausbildung, ist es irgendwann ein Selbstlauf. Wenig Klausuren und selbstständig arbeitende Schüler.
    Wenn es dann noch Parallelklassen sind, wenig Vorbereitung. Ich hatte im letzten Jahren Elektroniker, da sind es 4 Parallelklassen, einmal vorbereiten und 4mal durchführen. Reduziert die Arbeit.
    Aber im Vollzeit-Bereich, 2 Stunden pro Woche und 4 Klassenarbeiten im Schuljahr, Arbeiten in Jedem Fach, da ist die Belastung absolut gleich, oder sogar höher zum Gymnasium. Schwer zu sagen.
    Dann kommen noch Konferenzen dazu. Jeder Bildungsgang hat eigene Konferenzen, daraus folgt, dass man mehr Konferenzen hat, je mehr verschiedene Bildungsgänge man hat. Trifft vor allem die berufsübergreifenden Fächer.

  • Mich würde sehr interessieren, woher die vergleichsweise geringe Überlastung der Gesamtschulkräfte kommt. Da hätte ich anderes erwartet wegen des hohen Differenzierungsbedarfs. Was wird an diesen Schulen anders gemacht? Zum Beispiel habe ich den Eindruck, dass die Lehrkräfte dort untereinander stärker kooperieren müssen. Das ist aber nur mein Eindruck vom Hörensagen und ich weiß erstens nicht, ob es tatsächlich so ist und zweitens nicht, ob dadurch die geringere Überlasteung begründet ist.
    Kann dazu jemand etwas sagen?


  • Allerdings stellten die Experten große Unterschiede fest. Besonders belastet: Teilzeitlehrkräfte, ältere Lehrkräfte sowie Schulleitungen."


    Hallo Kippelfritze,


    wundert mich nicht, dass Schulleitungen besonders belastet sind. Sie müssen ja quasi jede Entscheidung zumindest absegnen, die über alltägliche Banalitäten hinausgeht. Würde man hier den (Klassen)Lehrern mehr Verantwortung angedeihen lassen und zugleich die Position der Schulleitungen vom Alleinherrscher auf einen "normalen" Vorgesetzten reduzieren, wäre das wahrscheinlich für alle Beteiligten kein allzu großer Nachteil.


    der Buntflieger

  • Mich würde sehr interessieren, woher die vergleichsweise geringe Überlastung der Gesamtschulkräfte kommt.

    Zumindest in Niedersachsen sind in den Gesamtschulen deutlich mehr Lehrerstunden "im System" als es z.B. bei den Gymnasien der Fall ist. Das resultiert dann u.a. in kleineren Lerngruppen (weniger Korrekturaufwand, weniger Beratungsbedarf usw.).


    Außerdem haben Gesamtschulen i.d.R. im Vergleich zu Gymnasien deutlich kleiner Oberstufen, d.h. die Belastung durch das Abitur sinkt auch im Durchschnitt.


    Gruß !

  • Hallo Kippelfritze,


    wundert mich nicht, dass Schulleitungen besonders belastet sind. Sie müssen ja quasi jede Entscheidung zumindest absegnen, die über alltägliche Banalitäten hinausgeht. Würde man hier den (Klassen)Lehrern mehr Verantwortung angedeihen lassen und zugleich die Position der Schulleitungen vom Alleinherrscher auf einen "normalen" Vorgesetzten reduzieren, wäre das wahrscheinlich für alle Beteiligten kein allzu großer Nachteil.


    der Buntflieger


    Ich weiß nicht, wie viel Stunden Schulleiter/innen neben ihren Verwaltungsaufgaben noch arbeiten müssen, aber ich meine


    a) dass Schulleiter/innen besonders deutlich entlastet werden müssen (auch und vor allem bei der Stundenverpflichtung)

    b) stellvertretende Schulleiter/innen außerdem (zu a) auch einen Gehaltsbonus erhalten müssen.


    Ich meine aber, da tut sich was. (Google ich mal bei Gelegenheit)


    (Nein, ich habe keine der beiden Funktionen und strebe sie auch nicht an.) ;-)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Allerdings bin ich der Ansicht, dass Schulleiter mindestens eine Klasse jedes Jahr unterrichten sollen - ich stelle bei denen, die schon lange selbst keinen Unterricht mehr erteilt haben, häufig eine Tendenz zur Realitätsferne was Unterricht und Machbarkeit (und Arbeitsbelastung) betrifft fest.

  • Allerdings bin ich der Ansicht, dass Schulleiter mindestens eine Klasse jedes Jahr unterrichten sollen - ich stelle bei denen, die schon lange selbst keinen Unterricht mehr erteilt haben, häufig eine Tendenz zur Realitätsferne was Unterricht und Machbarkeit (und Arbeitsbelastung) betrifft fest.


    Ich kenne es nur so, dass sie auch unterrichten müssen. Ich finde das auch wichtig für ihre "Bodenhaftung".

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • unsere Schulleiterin unterrichtet nur wenig. Aber immer die "ungeliebten" Klassen. Immer Hauptschulzweig, meistens die B-kurse.


    Ich bin an einer Gesamtschule in NDS. Ich glaube schon, dass ich als Teilzritkraft oft über dem Limit bin. Aber ferienbereinigt sicher nicht mehrere Stunden pro Woche. Wir sparen Zeit vor allem durch gute Kooperation und Pragmatismus (Fachkonferenzen entfallen zum Teil, dafür ne lange Infomail, Absprachen dann in den Pausen nach Ansage). Ich sehe durchaus, dass meine Gym-Kollegen gerade ur Abi-Zeit (aber nicht nur da) deutlich belasteter sind. Hatte erst überlegt, die Sek II Fakultas zu machen, lass ich definitiv sein, das mehr an Geld wiegt bei Teilzeit die Mehrarbeit nicht auf.


    Das einzige, was bei uns mehr stresst, sind die unzähligen Eltern-/Sozpäd-/Jugendamtgespräche und Disziplinarkonferenzen. Ist aber sicher insgrsamt weniger Zeit als eine LK-Korrektur. Kommt halt nur oft ungeplant spontaner.

  • Wie sagte jemand neulich hier so schön: Ick wundere mir nich, ick staune. (Gefiel mir!) :-)


    Ich staune, dass hier noch niemand die Ergebnisse der neuen Arbeitszeitstudie veröffentlicht hat. Da kann man lesen:

    Äh doch, hier: Lehrerarbeitszeitstudie der GEW
    Die gerade veröffentlichten Ergebnisse basieren auf dieser Studie.


    Die Erklärung hierfür:
    In Niedersachsen mussten Gymnasiallehrer vor ein paar Jahren eine Stunde mehr arbeiten, also 24,5 statt 23,5 Stunden ("geringfügige Verschiebung von außerunterrichtlichen zu innerunterrichtlichen Tätigkeiten"). Der Philologenverband und die GEW hatten zwar 2015 erfolgreich dagegen geklagt, da diese grundlos nur für Gymnasien und nicht für die anderen Schularten erfolgt war. Es stand also immer noch eine generelle Stundenerhöhung für alle Schularten im Raum.
    Die GEW beauftragte währenddessen die Uni Göttingen mit einer großangelegten, ein Schuljahr dauernden Studie in allen Schulformen in ganz Niedersachsen. Das war 2015/16. Im August 2016 kamen dann aussagekräftige Ergebnisse der Grundschulen, der Gesamtschulen und der Gymnasien (bei den anderen hatten zu wenige teilgenommen). Das sind die Ergebnisse, die in dem Link dieses Posts zu finden sind.
    Nach der gerichtlichen Niederlage veranlasste die Kultusministerin wiederum die Bildung eines Expertengremiums (nachdem die von ihr in Auftrag gegebene Arbeitszeitstudie „Mehr Zeit für gute Schule“ aufgrund geringer Teilnahme etwas knapper ausfiel). In diesem Gremium saßen wiederum unter anderem Vertreter des MK, der Schulen, der Lehrerverbände und auch die Wissenschaftler der Uni Göttingen, die die große Arbeitszeitstudie durchgeführt und ausgewertet hatten. Sein Auftrag* war, die beiden Studien zu prüfen und daraus Empfehlungen für das MK abzuleiten.
    Dieses Expertengremium ist nun zu einem Ende gekommen und hat seine Ergebnisse dem MK mitgeteilt, welche wiederum veröffentlicht wurden, worauf der TE verlinkt hat. Daher sollte nun klar sein, weshalb jetzt wieder dieselben Zahlen zu den Arbeitszeiten wie vor zwei Jahren veröffentlicht wurden, diesmal jedoch akzeptiert durch das MK und ergänzt um die Maßnahmen, die nötig wären, um die Arbeitszeit zu reduzieren.


    Die Ergebnisse des Expertengremiums kann man hier im Original und komplett nachlesen (und nicht aus zweiter Hand bei 4teachers; nunja, Quellensuche...):
    http://www.mk.niedersachsen.de…ssbericht-vor-170499.html


    À+



    *Im Abschlussbericht steht dazu:
    "Das Gremium formuliert seine Empfehlungen auf der Grundlage ausgiebiger Beratungen, vorliegender aktueller empirischer Erhebungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse. Das Gremium stützt seine Überlegungen vor allem auf die Göttinger Arbeitszeitstudie 2015/2016 sowie die Lüneburger Studie „Mehr Zeit für gute Schule“. Die von der Göttinger Arbeitszeitstudie vorgelegte Methode zur Erhebung von Tätigkeiten und Arbeitszeit wurde vom Gremium geprüft und als normenkonform und geeignet bewertet. Das Gremium stützt seine Überlegungen daher auf die repräsentativen Ergebnisse zur Arbeitszeit für die Grundschulen, Gesamtschulen und Gymnasien. Die Datenlage erlaubt eine Bemessung der Arbeitszeit und des daraus resultierenden Entlastungsbedarfs für diese Schulformen. Da für Förder‐, Haupt‐, Real‐ und Oberschulen sowie Berufsbildende Schulen keine repräsentativen Daten vorliegen, ist es aktuell noch nicht möglich, die Arbeitszeit in diesen Schulformen exakt zu bemessen." Quelle: http://www.mk.niedersachsen.de/download/137224 (Seite 3)

  • Zu den einzelnen Schulformen noch ein Kommentar von mir:


    1. Grundschulen:
    Ja, es wäre toll, wenn die Arbeitszeit dort geringer ausfiele und sich generell die Arbeitsbedingungen dort verbesserten. Warum ich mir das als Gymnasiallehrerin wünsche? Damit die drölfzig Abordnungen in Niedersachsen von Gymnasien zu Oberschulen, von Oberschulen zu Grundschulen und im Kreis und runderherum ein Ende haben und wir alle wieder an den Schulen die Schüler unterrichten können für die wir ausgebildet wurden. (Vom Stundenausfall an den Grundschulen hätten wir an den weiterführenden Schulen nichts außer schlechter auf die höheren Schulen vorbereitete Kinder.)


    2. Gymnasien:
    Die 3-und-mehr Überstunden rühren vornehmlich von den vielen Teilzeitkollegen, die trotz Reduzierung quasi Vollzeit unterrichten, mit allen Konferenzen etc.pp., sowie den Schulleitern und den älteren Lehrern, die mehr außerunterrichtliche Aufgaben übernehmen.
    Bei den Vollzeitlern ist der Umfang der Mehrarbeit abhängig von Klassenstufe, Abitur, Klassengröße, Fächer, Probleme in den Klassen, weiteren Aufgaben, ..., und führt sogar manchmal dazu, weniger als 40 Stunden zu arbeiten (die Glücklichen!).


    3. Berufsschulen:
    Wie bei den Haupt- und Realschulen /Oberschulen war auch die Beteiligung der Berufsschulen an der Göttinger Arbeitszeitstudie zu gering, um wissenschaftlich fundierte Ergebnisse herleiten zu können. Das jetzige Gremium hat aber nur diese bestehenden Ergebnisse verwendet und keine neue Studie durchgeführt. Hier weist das Gremium auch auf den Nachholbedarf hin.


    4. Lest die Ergebnisse des Gremiums (oder gleich die Arbeitszeitstudie) im Original, oder meinetwegen fangt mit der Präsentation an! Die sind sehr verständlich geschrieben, aufschlussreich und weit ergiebiger als herausgepulte Zitate bei 4teachers.


    À+

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