Neue Stelle und schwanger


  • Schlimm genug, dass ein Arzt überhaupt ein Beschäftigungsverbot aussprechen darf. Es sollte immer noch jeder Schwangeren selbst überlassen sein, welchen potentiellen Risiken sie sich aussetzen will.


    Manche Risiken kann man nicht abschätzen und es gehört zur Fürsorgepflicht gegenüber Schwangeren, sie keinen unnötigen Risiken auszusetzen. Ob eine Schwangere immer abschätzen kann, was ihrem Ungeborenen zuträglich ist oder nicht, wage ich zu bezweifeln.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Manche Risiken kann man nicht abschätzen und es gehört zur Fürsorgepflicht gegenüber Schwangeren, sie keinen unnötigen Risiken auszusetzen. Ob eine Schwangere immer abschätzen kann, was ihrem Ungeborenen zuträglich ist oder nicht, wage ich zu bezweifeln.

    Ich darf mich, auch beruflich, als Mann in beliebig gefährliche Situationen begeben, deren Folgen ich nicht abschätzen kann. Niemand hat einer anderen Person diesbezüglich Vorschriften zu machen. Außer der schwangeren Frau (und bis zu einem gewissen Grad auch der Erzeuger) hat da niemand mit zu bestimmen.
    Dringend empfehlen sollte ein Arzt natürlich trotzdem.

  • Ganz ehrlich? Ich finde das gut! So brauch sich keine Schwangere den Kopf zu zerbrechen was vielleicht ok ist und ob sie übertreibt. Die Regeln sind für alle gleich und fertig.


    Ich dürfte ja beispielsweise schwanger Pausenaufsichten machen, muss aber nicht. Aber ich durfte halt nicht in einen Kindergarten. (Das ich mein eigenes Kind natürlich trotzdem in den Kindergarten bringe ist ja mein Privatvergnügen.)

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Schmidt, wenn du dich als Mann freiwillig in gefährliche Situationen begibst, ist das deine persönliche Entscheidung. Dann musst du ggf. Die Folgen tragen.
    Wenn sich eine Frau freiwillig in gefährliche Situationen begibt, ist das ihre persönliche Entscheidung. Dann muss die Frau ggf. Die Folgen tragen.


    Aber wenn eine schwangere Frau sich und das Kind aus Unwissenheit oder Risikofreude in Gefahr bringt, ist es keine "persönliche Entscheidung" des Kindes. Das kann vor der Aufsicht nicht mal eben aussteigen und sagen "Ist mir zu gefährlich, Mama. Sammelst du mich nach der Pause hier wieder ein? Danke."


    Kl.gr.Frosch

  • Hab ich auch noch nie gehört, vllt. wenn es um Beschäftigungsverbot geht, ansonsten ist doch der Frauenarzt dafür der kompetentere Ansprechpartner. Zumindest gehört doch zu der Erstuntersuchung die Feststellung des Impfschutzes...

    Aber eben ganz anderer als denen die das BAD bestimmt ;)
    Und nein, da ist das BAD der bessere Ansprechpartner, weil er die Gefahren speziell des Berufes kennt. Der FA darf aufgrund dieser Gefahren kein BV ausstellen.


    D.h., der Amtsarzt steht über dem Frauenarzt? Was, wenn der/die Frauenärztin ein Beschäftigungsverbot für angesagt hält? Darf das dann der Amtsarzt ablehnen? Sorry für meine blöde Nachhakerei, aber ich finde das etwas verwunderlich und übertrieben.
    Die Befugnis des Frauenarztes müsste m.E. doch reichen. Aber okay, ist wohl so...

    Nein, beide sind ungefähr gleich, der eine aus gesundheitlichen Gründen, der andere aus Arbeitsplatzgründen-


    Mit Amtsarzt meinte ich BAD.
    Also der Frauenarzt kann auch aus gesundheitlichen Gründen ein Beschäftigungsverbot aussprechen. Der BAD beurteilt die schulische Situation, den Impfstatus und kann dann ein Beschäftigungsverbot aussprechen.
    Als ich beim BAD war hat er mir nochmal Blutabgenommen obwohl schon beim Frauenarzt Blutabgenommen wurde, warum auch immer. Jetzt warte ich und darf nicht in die Schule.

    Weil die ganz andere Titer noch bestimmen, Ringelröteln macht der Frauenarzt z.B. eigentlich nicht. Windpocken auch nicht.

    Schlimm genug, dass ein Arzt überhaupt ein Beschäftigungsverbot aussprechen darf. Es sollte immer noch jeder Schwangeren selbst überlassen sein, welchen potentiellen Risiken sie sich aussetzen will.

    Der AG hat zum einen eine Fürsorgepflicht und zum anderen haftet er, wenn die Frau oder das Kind durch diese Gefährdungen Schäden erleidet, ist eben doch was anderes als dein Privatvergnügen.

  • Der AG hat zum einen eine Fürsorgepflicht und zum anderen haftet er, wenn die Frau oder das Kind durch diese Gefährdungen Schäden erleidet,

    Vermutlich wird aus Gründen der Haftung genau dies überdacht und bestimmt und die Gefährdungsbeurteilung erstellt,
    ansonsten haftet der AG, wenn das Kind bleibende Schäden hat oder Schlimmeres passiert.

  • Vermutlich wird aus Gründen der Haftung genau dies überdacht und bestimmt und die Gefährdungsbeurteilung erstellt,ansonsten haftet der AG, wenn das Kind bleibende Schäden hat oder Schlimmeres passiert.

    Genau, deshalb ist da inzwischen auch nicht mehr viel Spielraum für den AG.

  • Den Impfstatus stellt bei uns komplett der Frauenarzt fest, und zwar alles, das ist nicht aufgeteilt. Ein Termin, ein Pieks, geht schneller und ist sinnvoll. Muss doch sowieso alles in den Mutterpass und den legt der FA an.

  • Nochmal zurück zum Ausgangsthema.


    Man muss als Rektor/in nun mal bei einem gewissen Alter der Lehrerinnen davon ausgehen, dass die Familienplanung ein laufender Prozess ist. Melde deine Schwangerschaft nach der 12. Woche (es steht dir nun auch zu, dass du bis dahin abwartest). Wenn dein Gegenüber ein Herz hat, wird diejenige/derjenige Glückwünsche aussprechen.
    Es ist doch auch ein Grund zur Freude!

  • Nochmal zurück zum Ausgangsthema.


    Man muss als Rektor/in nun mal bei einem gewissen Alter der Lehrerinnen davon ausgehen, dass die Familienplanung ein laufender Prozess ist. Melde deine Schwangerschaft nach der 12. Woche (es steht dir nun auch zu, dass du bis dahin abwartest). Wenn dein Gegenüber ein Herz hat, wird diejenige/derjenige Glückwünsche aussprechen.
    Es ist doch auch ein Grund zur Freude!

    Hi MaJa299,


    ich hab abgewartet bis zur 12. Woche und es dann mitgeteilt.
    Klar für eine Schule ist es doof, wenn eine neue Lehrkraft direkt schwanger wird. Ich wollte aber auch nicht noch 2 oder mehr Jahre warten. Mir ist klar, dass ich auch weiter arbeiten werde und egal ob mit 1,2,3 oder mehr Kindern. Gerade als Lehrerin finde ich das möglich. Es ist halt eine Sache der Organisation. Ich wollte halt auch nicht mit 40 wieder Mutter werden.
    Jetzt muss ich auf die Blutergebnisse des BAD warten und auf dessen Entscheidung.

  • Aber wenn eine schwangere Frau sich und das Kind aus Unwissenheit oder Risikofreude in Gefahr bringt, ist es keine "persönliche Entscheidung" des Kindes. Das kann vor der Aufsicht nicht mal eben aussteigen und sagen "Ist mir zu gefährlich, Mama. Sammelst du mich nach der Pause hier wieder ein? Danke."

    Welches Kind? Wir sprechen hier über einen Fötus. Du bist also auch grundsätzlich gegen Abtreibungen? Und auch dagegen, dass Eltern Alkohol konsumieren und rauchen dürfen? Das kann dem bereits existierenden Kind auch erheblich schaden. Wie kann es eigentlich sein, dass Menschen es für so wichtig erachten, einen Fötus zu schützen und dabei Erwachsene zu bevormunden, aber sobald der Fötus ein lebendiges Kind idt, ist das auf ein mal unmögkich, Menschen in ihrer Freiheit zu beschneiden?

  • Komisch. Ich wusste, dass das kommt.

    Zitat

    Du bist also auch grundsätzlich gegen Abtreibungen?

    Es gibt aber noch einen kleine, feinen Unterschied zwischen "unnötiges Risiko für das ungeborene Kind" und "bewusste und für sich gut begründete Entscheidung, das Kind abzutreiben".
    Bzgl. Rauchen und Alkohol: Ja - wenn ich eine Schwangere Frau rauchen sehe oder sehe, dass sie Alkohol trinkt, frage ich sie, ob sie weiß, was sie da macht.


    Aber eigentlich stellt sich diese Frage gar nicht, da (wie es weiter oben schon steht) auch die rechtliche Komponente einfließt. Wenn der Arbeitgeber die Gefährdung zulässt und nicht verhindert, ist der Arbeitgeber haftbar.


    kl. gr. frosch


    P.S.:
    <Mod-Modus>
    ich habe gewusst, dass Schmidt mit dem Thema "Abtreibungen" jetzt ankommt. Aber das Thema ist nicht Thema hier im Thread. Bevor das also wieder ausartet - Diskussionen zum Thema Abtreibung verschiebe ich direkt.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • Den Impfstatus stellt bei uns komplett der Frauenarzt fest, und zwar alles, das ist nicht aufgeteilt. Ein Termin, ein Pieks, geht schneller und ist sinnvoll. Muss doch sowieso alles in den Mutterpass und den legt der FA an.

    Nochmal, nein, der FA hat die benötigten Titer nicht alle im Mutterpass und damit reicht es eben nicht und da gehören sie bei anderen Berufen auch nicht hin.


    Übrigens muss nicht der FA den Mutterpass anlegen ;)

  • "Neue Stelle und schwanger" ist eigentlich eine Standardsituation bei jungen Kolleginnen nach dem Referendariat. Vom Lebensalter und gesicherten Lebenssitation her sind sie in der optimalen Lage um mit der Familienplanung zu beginnen.


    Gute Schulleitungen und StundenplanerInnen wissen das natürlich und sind nicht überrascht, genau so wenig, wie wir alten Säcken, die schon viele Einstellungsrunden erlebt haben.


    Kinder bekommen gehört zum Leben. In wenigen Jahren haben die jungen Kollegen und Kolleginnen ihre Familien gegründet und sind dann noch als stabile Faktoren viele, viele Jahre im Schuldienst tätig.


    Kein Grund, sich aufzuregen.

  • Die Geographie kann ich nicht beurteilen, aber geschichtstheoretisch sind "harte Fakten" in der Tat nicht ganz unproblematisch. :)

    Das wiederum können wir nicht beurteilen. Ich bin jedenfalls froh um alle Laberfächer und intelligente Leute, die bereit sind, für relativ wenig Gehalt sich sowas wie Grundgesetze, Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung auszudenken. Ich nutze zwar häufiger als nötig die Geräte, die Ingenieure und Informatiker erdacht haben, aber die Lebensqualität, die ich genießen darf, baut auf anderen Grundlagen auf.

  • aber die Lebensqualität, die ich genießen darf, baut auf anderen Grundlagen auf.

    Ach Gottchen, ja. Literaturwissenschaftliche Diskussionen sind ja ganz putzig, aber eine funktionierende Heizung, eine Playstation und ein Wasserklosett sind für mein Wohlbefinden deutlich wichtiger. :D

  • Aber dass Du das Recht darauf hast, all diese Dinge in einer Wohnung unterzubringen, auch wenn Du die Miete nicht mehr zahlen kannst, ist eben doch sehr wesentlich.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Ach Gottchen, ja. Literaturwissenschaftliche Diskussionen sind ja ganz putzig, aber eine funktionierende Heizung, eine Playstation und ein Wasserklosett sind für mein Wohlbefinden deutlich wichtiger. :D

    jaja, das sagt der mit der Heimbibliothek und den Tageszeitungen in 3 Fremdsprachen ;)

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