Klassenfahrt nach GB - BREXIT

  • Hallo ihr Lieben, wir fahren eigentlich immer mit den 10. Klassen nach GB (London). Dieses Jahr haben wir massive Bedenken überhaupt nach GB zu fahren, da ja keiner weiß, was passieren wird. Die Diskussionen um BREXIT, No-Deal BREXIT usw. sind ja bekannt.
    In den letzten Jahren hatten wir immer wieder allgemein Beschwerden über: lange Fahrtdauer (18 Stunden mit Reisebus), falsche Jahreszeit (Regen in London), schlechte und billige Unterkünfte (Gastfamilien), englisches Essen (Porrigde) und hohe Preise.
    Persönlich habe ich es satt, Billig-Reiseveranstalter für Schüler zu sein. Jede Beschwerde fällt ja auf uns zurück.


    Nun weiß auch keiner, was in den nächsten Monaten in GB passieren wird (Zitat des Guardian: "What happens next is uncertain.") Offiziell versprechen die typischen Reiseveranstalter keine Einreisebeschränkungen usw, aber in der Praxis weiß ich ja heute nicht, was nächstes Jahr ist:
    - stundenlanges Warten an der Fähre oder Eurotunnel auf Einreisekontrolle (nach bereits 12 Stunden Busfahrt über Nacht!)
    - Versorgungsengpässe in den Gastfamilien (Bereits jetzt gibt es Anregungen der Regierung, sich mit Vorräten einzudecken!)
    - Kursentwicklung des Pfundes (Wo wird der Umtauschkurs liegen? Wie teuer werden dann Lebensmittel im Supermarkt?)


    Im Grunde will dieses SJ kein Englisch-Lehrer mit dem gesamten Jahrgang fahren (ca. 90 SuS). Allerdings ist weder die Schulleitung, noch die Eltern "amused", dass wir nicht wollen.


    Wie schaut es bei euch aus? Fahrt ihr dieses SJ nach GB?


    P.S. Privat würde ich fahren. Aber das Gemeckere und das Genörgel von 90 SuS und die 18-Stunden-Busfahrt "ätzen mich voll an".

  • An meiner Schule wird darüber nachgedacht statt nach London nach Irland zu fahren

    Ist sowieso schöner, allerdings ist da dann die Frage, ob man in der heutigen Zeit noch Flugreisen mit Klassen machen sollte. Meine spontane Idee wäre da aber eine Aktion, mit der die Schüler diesen
    freiwilligen CO2-Solibeitrag (https://www.umweltbundesamt.de…iwillige-co2-kompensation) verdienen und den dann einzahlen zur Aufforstung der Wälder u.ä.

  • Getestet von der Stiftung Warentest und was Transparenz, Verbtraucherfreundlichkeit und Engagemant betrifft, für sehr gut befunden: https://www.atmosfair.de/de/
    Mein Flug nach Dubline und zurück im August hat für drei Personen insgesamt 37 € gekostet.

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Maries Gruppe fährt ja mit dem Bus.

    Aber nach Irland geht das als Schulreise kaum noch.


    OT: eine Kollegin hatte letztes Schuljahr die gleichen Bedenken, da sie kurz nach dem zweiten Brexittein gefahren wäre. Es ging dann ja alles glatt - aber wer weiß jetzt schon, wie es im Oktober ist...


    Wäre es möglich den Eltern die Bedenken zu schildern, sodass es weniger nach "wir wollen nicht" klingt.
    Also z.B. auf mögliche, hohe Mehrkosten, eventuelle Visapflicht, warten an der Grenze ....

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Ganz unabhängig von einem drohenden Brexit, "Vollkaskomentalität" usw.:


    Wenn die partout keine Klassenfahrt ins Vereinigte Königreich machen wollen, würde ich's auch nicht machen.
    Die SuS können ja einen eigenen (angemessenen) Vorschlag entwickeln und falls das nicht klappt, gibt's halt keine Fahrt bzw. Unterricht.


    Es jmd. freizustellen zu gehen bzw. nicht mitzugehen gibt oft Denkanstöße bzw. zwingt die Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen Entscheidung.

  • Maries Gruppe fährt ja mit dem Bus.

    Falls der Brexit Schulreisen nach London schwer macht, gilt das dann auch für Transitfahrten nach Irland (+dass das dann ja locker 24 Stunden werden). Der einzige Weg nach Irland mit Bus/Fähre wäre dann (bis zur Unabhängigkeit von Schottland) über Cherbourg in Frankreich.

  • ...ich hätte auch Irland vorgeschlagen. Warum auch nicht?
    Alternativ auf das nächste Referendum der Schotten warten, die werden sich zur EU bekennen (und aus UK aussteigen), und dann eben nach Schottland. Auch wunderschön.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Meine Schule hat eine Partnerschule in GB (Nähe London). Mitte November erwarten wir die Gruppe von dort, im Frühsommer gibt es den Rückaustausch. Bislang läuft das bei uns ganz normal weiter, die KuK aus der Englischfachschaft machen sich aber wie ich weiß auch Gedanken, wie das mit dem Brexit weitergehen wird, wobei grundständig am Austausch festgehalten werden soll, weil dieser bereits seit vielen Jahren erfolgreich funktioniert und äußerst beliebt ist bei den SuS, die einen Platz ergattern.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Als ich als Südbadnerin verstehe dieses Heckmeck um den Brexit wirklich nicht... Die Schweiz ist auch kein EU-Mitglied und wisst ihr, wie oft ich schon in der Schweiz war? Auch mit Schulklassen oder mit Hunden... Ging immer ohne Probleme und ohne irgendwelche Visa, etc. Denke das wird schon irgendwie gehen mit dem Brexit.

  • Als ich als Südbadnerin verstehe dieses Heckmeck um den Brexit wirklich nicht... Die Schweiz ist auch kein EU-Mitglied und wisst ihr, wie oft ich schon in der Schweiz war?

    Dieser Zustand ist aber schon lange so. Der Brexit hingegen wäre ein Ereignis, eine erstmals auftretende Änderung, mit noch unabsehbaren Folgen. (Und wenn's nur sehr lange Schlangen sind.)

  • Als ich als Südbadnerin verstehe dieses Heckmeck um den Brexit wirklich nicht... Die Schweiz ist auch kein EU-Mitglied und wisst ihr, wie oft ich schon in der Schweiz war? Auch mit Schulklassen oder mit Hunden... Ging immer ohne Probleme und ohne irgendwelche Visa, etc. Denke das wird schon irgendwie gehen mit dem Brexit.

    Die Schweiz und die EU haben aber auch Abkommen geschlossen, die das möglich machen.
    Bei einem No Deal würde es aber gerade keine solchen Abkommen geben.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Bei einem No Deal würde es aber gerade keine solchen Abkommen geben.

    Ja und? Dann beantragt man halt ein Visum. Wo bitte ist das Problem?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ja und? Dann beantragt man halt ein Visum. Wo bitte ist das Problem?

    Ich persönlich habe kein Problem damit, hätte aber - genau wie die TE keine Lust das für einen kompletten Jahrgang eventuell machen zu müssen.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Ich persönlich habe kein Problem damit, hätte aber - genau wie die TE keine Lust das für einen kompletten Jahrgang eventuell machen zu müssen.

    Soviel anders ist das doch heute schon nicht. UK gehört nicht dem Schengenabkommen an und hat nie auf Grenzkontrollen verzichtet. Auch jetzt schon müssen die Mitreisenden in der Gruppe mit Personalausweisnummer etc. vorab angegeben werden. Was soll sich durch den Brexit denn groß verändern?

  • In den letzten 1-3 Tagen las ich irgendwo interessiert, dass auch bei einem No-Deal-Brexit mittlerweile feststeht, dass
    - kein Visum benötigt
    - der Personalausweis ausreichen
    wird (jeweils in beiden Richtungen).
    Wie das mit SuS ohne Personalausweis (also anderem/Nicht-EU-Pass) ist, stand da nicht.


    Was nicht mehr funtkionieren wird, ist die Krankenversicherungskarte etc. Man wird also auf jeden Fall eine Reisekrankenversicherung abschließen müssen.


    Der Artikel unkte dann aber auch, dass es längere Wartezeiten geben wird an den Grenzen. Zumindest ist wohl mittlerweile geklärt, dass es noch Flüge geben wird (ohne entsprechendes Abkommen dürften die jeweiligen EU-/ Nicht-EU-Fluggesellschaften sonst nicht einmal im anderen Land landen...)


    Und der Artikel blickte positiv auf den seit einiger Zeit verlässlich fallenden Pfund-Kurs...


    (Wie gut, dass meine nächste Schüler-Fahrt nach England erst wieder im nächsten Schuljahr ansteht, aktuell hätte ich auch Bauchschmerzen bei der Planung.)

  • @MrsPace Die Schweiz ist ein Schengen-Land, GB ist das sowieso nicht. Ich verstehe die Aufregung nicht. Passkontrolle gab es nach GB immer schon, da ja nicht Schengen. Nach dem Brexit reist man dann halt mit einem 3 Monate gültigem Touristenvisum ein wie z. B. auch nach Albanien, das auch weder EU noch Schengen ist. Ihr tut ja gerade so als könnte man sich nur noch innerhalb der EU touristisch bewegen.


    Wie @Bear schon schrieb sind grundsätzlich SuS ohne EU Pass bzw. Schengen-Visum ein Problem. Aber die sind mit und ohne Brexit ein Problem, da muss man sich sowieso im Einzelfall konkret erkundigen.

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