Mehr Eigenständigkeit im Referendariat

  • Ist doch beides gut - kann doch jeder so machen, wie er in der Unterrichtspraxis am besten zurechtkommt ;) .

  • Ist doch beides gut - kann doch jeder so machen, wie er in der Unterrichtspraxis am besten zurechtkommt ;) .

    Das stimmt schon, aber das Ziel im Sinne der Work-Life-Balance (siehe der andere Thread zur Teilzeit) sollte sein, Material zu erstellen, welches möglichst oft wiederverwendet werden kann. Kleine Änderungen sind bei handschriftlichem Material nicht mehr mal eben vorzunehmen, schwer zu finden in dicken Ordnern abgeheftet ist es auch.

  • Guten Morgen liebes Forum,


    ich las hier eben etwas über das Team-Teaching und ich erlebe seit 8 Wochen Schule, dass es sehr wohl geht und realistisch zu sein scheint und eine wunderbare Sache ist, vorausgesetzt, dass das Bundesland endlich mal Geld für Bildung in die Hand nimmt...


    Ich habe die letzten Wochen die wichtigsten Dinge über das Unterrichten von meinen zwei Team-Teaching-Kolleginnen im Fach Werken gelernt. Es zwingt die Lehrer, Aufgaben sinnvoll (er) zu verteilen, Material und Inhalte zu teilen und sich besser abzusprechen, was wirklich gut klappt auch ohne noch groß nach der Schule Rücksprachen zu halten.
    Und es entstresst wirklich ungemein, wenn einer der zwei Kollegen mal für ne Woche krank wird. Dann hat der Team-Teacher schon einen Plan und wird auch den Unterricht allein in den Klassen bewältigen. So ist zumindest meine Erfahrung.

  • Selbst bei meinem Abi 2007 haben wir uns noch über den Latein&Geschichts-Lehrer aufgeregt / lustig gemacht, der seine handschriftlichen Arbeiten verteilt hat, die wahrscheinlich aber auch uralt waren. Selbst da war das schon völlig fern.


    Ich erziehe meine Schüler dahingehend Protokolle und Ausarbeitungen am PC zu erstellen und da ist es doch umso besser, wenn man vorlebt was alles geht. Gerade auch im Bereich Mathematik, Chemie etc.


    Dass manche ernsthaft noch handschriftliche Blätter anlegen ist faszinierend oder auch erschreckend, ich weiß es nicht.


    Ich bin froh um meine digitalen AB, die ich mal eben angepasst immer wieder nutzen kann, auch in anderen Bildungsgängen.

  • Team-Teaching ist was ganz wunderbares!


    Im Ref wurde es bei uns, als Teil der Ausbildung in den Bereichen Inklusion und Sonderpädagogik, verpflichtend von allen LiVs eingefordert. Man konnte das in verschiedenen Settings ausprobieren: one teach - one drift, one teach - one observe, Klassen teilen, abwechselnd unterrichten und echtes Team-Teaching mit zwei Lehrern in einem Klassenraum, die beide vorne unterrichten. Bei uns war es sogar relativ normal, dass Modulbesuche als Team-Teaching aufgezogen wurden, weil das eben die einzige Möglichkeit war, das auch mal auszuprobieren und von den Studienleitern Feedback dazu zu bekommen.
    Im echten Lehrerleben findet das an Gymnasien nur in der Intensivierung (Mathe, Deutsch, FS) statt, die es in g9 nicht geben wird. Meine Kollegen haben das aus Gründen, die ich selten begreife, nicht gerne genutzt.
    An Gemeinschaftsschulen ist Doppelsteckung meist für I-Schüler stundenweise gegeben (Schulbegleiter außen vor, die sind ja nur für ein Kind zuständig.), aber so wie Exodus sagt, an Grundschulen kannte ich das auch, da hatte ich oft doppelt gesteckte Kollegen, Sonderpädagogen oder ich war die Zweitbesetzung, sodass wir wirklich intensiv mit den Kindern arbeiten konnten. Ich liebe es und bedauere zutiefst, dass das an meiner neuen Schule nicht so läuft.


    Ad ABs per Hand erstellen: Geht, finde ich, gar nicht. :staun: ich finde persönlich, es macht einen superunprofessionellen Eindruck, vor allem vor dem Hintergrund, dass wir unsere SuS dazu anhalten, den PC zu verwenden (was ihnen auch nicht immer gelingt :pfeifen: )


    Außerdem würde es mir persönlich viel zu lang dauern... Unter anderem weil meine Handschrift nicht immer die schönste ist :victory:

  • Zum von mir fett markierten:
    Das Problem lässt sich relativ schnell lösen, wenn man sich mit den verschiedenen Bearbeitungsprogrammen auseinandersetzt. Dann passiert es relativ selten, dass sich alles komisch verschiebt.
    Und langfristig spart man auf jeden Fall Zeit, wenn man das Arbeitsblatt wieder verwenden kann.


    Aber das ist eigentlich schon total Off-Topic.


    Zur Frage:
    Im Gegensatz zu dem, was einige von euch schreiben, fand ich mein Ref in Bayern fast entspannt (aber wirklich nur im Vergleich zu euch - eigentlich war es auch super anstrengend :P ) obwohl es bei uns an Mittel- und Grundschulen auch nochmal anders ist.


    Die ersten 2-3 Wochen waren fast nur Hospitationen und Seminarsitzungen. Dann hat man mit einer Stunde die Woche pro Fach angefangen. Ab den Allerheiligenferien hatte man dann eine Klasse pro Fach. Die Seminarlehrer und einige Mitrefs saßen anfangs immer hinten drin. Da verliert man nach ner Weile die Angst vor Beobachtung :)
    Am Halbjahr wurden die Klassen teilweise getauscht oder schrittweise noch mehr übernommen (wenn möglich).
    Allerdings mussten wir auch ziemlich lang noch Unterrichtsentwürfe im Voraus abgeben - teilweise länger als andere Referendare an der gleichen Schule aber mit anderen Fächern. Das raubt einem dann schon irgendwann den letzten Nerv, wenn man nicht nur die Stunde planen muss, sondern auch noch drei Seiten Verlaufsplan schreiben muss.


    Im zweiten Jahr war man dann auf sich gestellt und in der Einsatzschule mit meist 17 Stunden eigenverantwortlichem Unterricht dran.
    Da saß dann nur noch hin- und wieder der betreuende Lehrer mit drin.
    Ich weiß noch wie erleichtert ich war, dass ich dort eher kurzfristiger planen konnte und für mich Sachen testen konnte.


    Der Austausch bei uns im Seminar war super, jeder hat seine Sachen digital über Dropbox zur Verfügung gestellt. Das war gerade im Einsatzjahr super, weil man ja teilweise viele Kilometer weit weg war und dennoch gab es eine Art "Zusammenarbeit".

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Bei uns, Grundschule Bayern, ist man mit 8 Stunden eigenverantwortlichem Unterricht die Woche eingestiegen. Das war schon ein Sprung ins kalte Wasser.


    Mit der Hand geschriebene Arbeitsblätter hatten uns die Ausbilder niemals durchgehen lassen. Und mir würde im Traum nicht einfallen, jetzt eins rauszugeben. Wir leben ja nicht mehr im Jahr 1990...
    Meine Rektorin wäre damit sicher auch nicht einverstanden.

  • Bei uns, Grundschule Bayern, ist man mit 8 Stunden eigenverantwortlichem Unterricht die Woche eingestiegen. Das war schon ein Sprung ins kalte Wasser.


    Mit der Hand geschriebene Arbeitsblätter hatten uns die Ausbilder niemals durchgehen lassen. Und mir würde im Traum nicht einfallen, jetzt eins rauszugeben. Wir leben ja nicht mehr im Jahr 1990...
    Meine Rektorin wäre damit sicher auch nicht einverstanden.


    Hallo Kathie,


    ich muss jetzt mal - auch wenn am Thema vorbei - was richtig stellen. Ich schrieb nirgends, dass ich alles komplett mit Hand mache. Meine Vorführstunden habe ich natürlich alle fein hübsch (mit Blümchen, Sternchen und Schleifchen etc.) digital ausgearbeitet. Aber meine SuS interessiert es echt überhaupt nicht, ob ich nun die Aufgabenstellung ordentlich per Hand oder in Times New Roman Schriftgröße 12-14 unter den Elmo lege.


    Ich habe bis auf die Textbausteine alles vorgefertigt, die Symbole, die Antwortraster etc. und das sieht jetzt nicht wirklich schlecht aus. Das ist schon vorzeigbar. Und natürlich schreiben bei uns die SuS nicht mit dem PC, sondern mit dem Stift in ihr Schulheft/Arbeitsheft. Mag sein, dass wir hier im Vergleich mit anderen Schulen/Bundesländern rückständig sind? Wenn sie eine ordentliche und lesbare Lehrerhandschrift vorgesetzt bekommen, kann das auch als Vorbild wirken. Nur mal so am Rande.


    Zur allgemeinen Beruhigung: Die überwiegende Mehrzahl meiner Materialien liegt digital vor. Dummerweise haben wir aber noch keine voll digitalisierten Klassenzimmer, so dass ich immer ausdrucken und kopieren muss. Wenn unsere SuS irgendwann mit eigenem PC statt Schulheft arbeiten sollten, wäre ich sofort bereit, wieder komplett auf digital umzustellen. Derzeit fühle ich mich so flexibler und vor allem schneller. Ich greife auf eine meiner passenden Vorlagen zurück, trage die Aufgabe+Hilfe+Lösung in die entsprechenden Raster ein, kreuze Sozialform u. Zeitvorgabe an und fertig. Die Vorlagen kann ich schnell kopieren.


    Tatsächlich habe ich für jede Klasse einen Materialordner. Außerdem digitale Ordner. Beides eben - ich bin da flexibel aufgestellt, denke ich.


    Der Inhalt muss stimmen, darauf kommt es mir an. Rechtschreibfehler oder sonstige Fehler wird man bei mir lange suchen. ;)


    der Buntflieger

  • Die Lösung für dein Formatierungsproblem heißt LaTeX. Ich gebe zu, der Anfang damit ist nicht einfach, aber nach der Einarbeitung wirst du dir nie mehr Gedanken um Formatierung machen müssen (es sei denn du willst es).

  • Die Lösung für dein Formatierungsproblem heißt LaTeX. Ich gebe zu, der Anfang damit ist nicht einfach, aber nach der Einarbeitung wirst du dir nie mehr Gedanken um Formatierung machen müssen (es sei denn du willst es).


    Hallo s3g4,


    danke für den Tipp, ich werde das umgehend ausprobieren! :top:


    der Buntflieger

  • Hallo s3g4,


    danke für den Tipp, ich werde das umgehend ausprobieren! :top:


    der Buntflieger

    https://www.youtube.com/playli…z-oOS7zcMFaROwrg83KBR1Sui


    Dazu ist vielleicht erstmal ein Tutorial hilfreich. Die Funktionsweise der Erstellung von Dokumenten mit LaTeX ist fundamental anders als mit Word und Co.

  • Der Link ist kaputt. In der Regel ist es besser, den Link zu nehmen, den Youtube unter "teilen" bereitstellt und nicht die URL aus der Browserzeile.


    Zitat

    Dazu ist vielleicht erstmal ein Tutorial hilfreich. Die Funktionsweise der Erstellung von Dokumenten mit LaTeX ist fundamental anders als mit Word und Co.

    Die extrem hohe Präzision und Mächtigkeit von Latex ist unbestritten, mir persönlich wäre das zu viel Getippe und Abstraktion. Ich habe lieber die Arbeit investiert, mein Office-Paket richtig gut zu erlernen und kann deshalb unliebsame Überraschungen vermeiden.

  • Die extrem hohe Präzision und Mächtigkeit von Latex ist unbestritten, mir persönlich wäre das zu viel Getippe und Abstraktion. Ich habe lieber die Arbeit investiert, mein Office-Paket richtig gut zu erlernen und kann deshalb unliebsame Überraschungen vermeiden.


    Hallo Meerschwein Nele,


    ich schau mir gerade LYX an, das ist - wenn ich das richtig verstanden habe - eine grafische Benutzeroberfläche, welche fast alle Vorteile von LaTeX beinhaltet, aber wie ein gewöhnliches Textverarbeitungsprogramm bedienbar ist.


    https://www.lyx.org/WebDe.Home


    der Buntflieger

  • Es gibt Leute, die schwören auf Lyx, andere hassen es. Ich hab immer mit Texnic Center gearbeitet. Hat zwar keine graphische Oberfläche, aber doch gewisse Hilfen.


    Hallo state_of_Trance,


    mehr am Thema vorbei geht kaum, trotzdem der lieben Neugier wegen: Weshalb "hassen es" manche Leute? :ohh:


    der Buntflieger

  • Worüber redet ihr?!? :hammer:


    Hallo Susi Sonnenschein,


    im Kern geht es darum, ein Textverarbeitungsprogramm zu verwenden, bei dem man nicht mehr alles mühsam selbst formatieren muss, sondern wo das der Computer für einen übernimmt. Du setzt also keine Tabulatoren mehr, Leerzeichen und verschiebst Textblöcke nach Augenmaß etc.


    Kurzum: Du kannst dich voll auf den Inhalt konzentrieren und musst nicht (mehr oder weniger erfolgreich) Textdesigner spielen, wie das bei vielen herkömmlichen Textverarbeitungen der Fall ist. ;)


    der Buntflieger

  • LyX ist auf LaTeX aufgesetzt und kann auf jeden Fall bei der Einarbeitung helfen. Ich habe es selbst noch nicht probiert, mir gefällt TeX Studio am besten (das ist aber wirklich Geschmackssache).


    Hier noch mal das Tutorial https://youtu.be/hRwUjJYeHjw , selbst wenn du LyX benutzen möchtest hilft es dir sicherlich beim Verständnis wie LaTeX funktioniert.

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