37 Prozent weniger Gehalt!

  • 37 Porzent weniger Gehalt! Da frage ich mal: A/E 13 für alle? Wer bitteschön ist eigentlich "alle"?



    Ich meine, gleicher Lohn für gleiche Arbeit sieht anders aus!

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Man muss das differenzierter sehen. Es kommt auch auf die Beweggründe an, an einer nichtstaatlichen Schule zu arbeiten. Wenn ich zum Beispiel an eine Waldorfschule gehe, verdiene ich weniger. Aber das weiß ich vorher und ich mache ja auch dafür eine Zusatzausbildung. Wenn man freiwillig an so eine Schule geht, setzt man andere Prioritäten. Die Leute machen das aus Überzeugung, also zumindest die, die dafür eine Zusatzausbildung machen wie z.B. auch das Montessoridiplom und dann freiwillig das staatliche Schulsystem verlassen.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich zum Beispiel an eine Waldorfschule gehe, verdiene ich weniger. Aber das weiß ich vorher und ich mache ja auch dafür eine Zusatzausbildung. Wenn man freiwillig an so eine Schule geht, setzt man andere Prioritäten. Die Leute machen das aus Überzeugung, also zumindest die, die dafür eine Zusatzausbildung machen wie z.B. auch das Montessoridiplom und dann freiwillig das staatliche Schulsystem verlassen.

    Stimmt, aber die müssen dann eben auch mit den Konsequenzen ihrer Entscheidung leben

  • Es gibt aber auch Angestellte an kommunalen oder staatlichen Schulen. Sie haben die gleiche Ausbildung und üben die gleiche Tätigkeit wie ihre verbeamteten Kollegen aus, erhalten aber viel weniger Netto.
    Das finde ich unfair. Da müsste man das Gehalt der Angestellten erhöhen.

  • Lehrergehälter sind nun wirklich kein Geheimnis. Warum gehen Leute an Privatschulen, in einer Zeit, wo praktisch jede Fächerkombination im staatlichen Dienst eingestellt wird, obwohl ihnen bekannt ist, dass sie damit auf Gehalt verzichten? Aus dem gleichen Grund, aus dem die Eltern 100€, 200€ oder 500€ Schulgeld zahlen, obwohl das öffentliche Schulwesen ihnen kostenlose Auswahl aus einem halben Dutzend Schulformen bietet.
    Weil Privatschulen ein Schonraum sind und zwar für alle Beteiligten.
    Bei den Schülern bleiben Leon, Luise und Frederike schön unter sich, Kevin und Mohammed steigen zweit Haltestellen weiter am allgemeinen Schulzentrum aus. Als Lehrer hat man es dann auch mit einem wesentlich pflegeleichteren Klientel zu tun. Höchstens die Eltern sind manchmal etwas schwierig. Aber die kann man meistens zufrieden stellen, indem man für die gleichen Leistungen die Notenstufe einfach um eins nach oben rückt, dann sind alle zufrieden, die Vöglein singen und es ist dem Herrgott ein Wohlgefallen.
    Wer das als Lehrer will, verzichtet dafür dann auch schon mal ganz gerne auf ein paar Euro auf der Gehaltsabrechnung.

  • Ja, ich kann Moebius nur zustimmen. Ich sehe gerade in meiner Stadt die Freie Evangelische Privatschule vor mir. Die Klassen haben ca 15 SuS und oft unterrichten da 2 LuL gleichzeitig. Die LuL sind auch oft besonders christlich, zumindest in der eigenen Wahrnehmung, und befürworten das ganze christliche Getue. Die wollen gar nicht woanders hin. Also, die Entscheidung, da zu arbeiten fällen die doch selbst und es wird auch nicht jede/r genommen. Es findet eine Auslese statt.

  • Diese Schulen geben auch weniger Geld für Reinigungskräfte und Hausmeister aus. Da übernehmen Eltern viele dieser Arbeiten. Auch Renovierungsarbeiten von Klassenzimmern (Wände streichen...) werden oft von Eltern übernommen.

  • Stimmt, aber die müssen dann eben auch mit den Konsequenzen ihrer Entscheidung leben

    Tayfun meckert ja, nicht die Waldorflehrer - die leben mit den Konsequenzen, zumindest beschwert sich hier keiner.

  • Es gibt aber auch Angestellte an kommunalen oder staatlichen Schulen. Sie haben die gleiche Ausbildung und üben die gleiche Tätigkeit wie ihre verbeamteten Kollegen aus, erhalten aber viel weniger Netto.
    Das finde ich unfair. Da müsste man das Gehalt der Angestellten erhöhen.

    Stimmt, aber das ist wieder ein anderes Thema.

  • Manche bewerben sich auch ganz einfach an einer Privatschule aus der Not heraus, weil sie vorerst an einer staatlichen Schulen keine Anstellung gefunden haben.
    Privatschulen haben ein anderes Finanzierungsmodell und einen der Arbeitgeber ist ein anderer. Woher soll denn das Geld für die Lehrkräfte kommen?
    Der Staat hat Interesse an seinen eigenen Schulen und "duldet" sozusagen die Privatschulen. Ein gesteigertes Interesse hat er an den Ideen der Privatschulen nicht.
    Allerdings gibt es auch Privatschulen mit hervorragendem Ruf, bei uns gerade im gymnasialen Bereich, da hängt noch die Kirche, also ein Orden, mit drin. Ich weiß allerdings nicht, was dort die Lehrkräfte verdienen. Wenn Priester schon staatlich bezahlt werden, dann vermute ich, dass das auch über den Staat läuft.

  • Tayfun meckert ja, nicht die Waldorflehrer - die leben mit den Konsequenzen, zumindest beschwert sich hier keiner.


    Tayfun meckert indirekt. :) Tayfun prüft die Argumente in der A-13-Debatte kritisch. Da heißt es immer, gleicher Lohn für gleich(wertig)e Arbeit. Da heißt es auch, dass wegen der gleichen Ausbildung jetzt alle gleich verdienen sollten.


    Nun, für die Privatschullehrer/innen gilt das aber anscheinend nicht. Da heißt es nun, (zugespitzt) selber schuld, hätten sich ja im ÖD bewerben können. (siehe Trantor oben) Könnte man dann ja an anderer Stelle auch sagen: Hättest ja Gymnasiallehrer werden können, wenn du mehr verdienen möchtest!


    Manche bewerben sich auch ganz einfach an einer Privatschule aus der Not heraus, weil sie vorerst an einer staatlichen Schulen keine Anstellung gefunden haben.
    Privatschulen haben ein anderes Finanzierungsmodell und einen der Arbeitgeber ist ein anderer. Woher soll denn das Geld für die Lehrkräfte kommen?
    Der Staat hat Interesse an seinen eigenen Schulen und "duldet" sozusagen die Privatschulen. Ein gesteigertes Interesse hat er an den Ideen der Privatschulen nicht.
    Allerdings gibt es auch Privatschulen mit hervorragendem Ruf, bei uns gerade im gymnasialen Bereich, da hängt noch die Kirche, also ein Orden, mit drin. Ich weiß allerdings nicht, was dort die Lehrkräfte verdienen. Wenn Priester schon staatlich bezahlt werden, dann vermute ich, dass das auch über den Staat läuft.


    Soweit ich es weiß, zahlt doch der Staat den Privatschulen das Geld für die Lehrer und in dem Artikel steht die Verpflichtung, dass sie mindestens zu 80% wie im ÖD verdienen sollen. Der Staat finanziert doch die Privatschulen je nach Bundesland zum allergrößten Teil. Ich sehe es eher so, dass die Privatschulen das Geld dann aber nicht wie gefordert an ihre Lehrer weiterreichen. Sie behalten einen Teil davon ein und finanzieren damit anderes Wünschenswerte an ihren Schulen, d.h., genaugenommen zahlen das ja ihre Lehrer durch aufgezwungenen Gehaltsverzicht.
    Zitat: "Derzeit kommt der Staat, je nach Bundesland und Schulart, lediglich für zwei Drittel oder drei Viertel der Gesamtkosten einer Privatschule auf." https://www.sueddeutsche.de/ka…-fuer-die-elite-1.1057312


    In Zeiten des Lehrerüberhangs hat man mitunter keine andere Wahl. Ja, jetzt hätte man sie. Sicherlich gibt es aber auch "Überzeugungstäter" aufgrund der jeweiligen pädagogischen Konzepte und weltanschaulichen Ausrichtungen. Die Privatschullandschaft ist ja sehr vielfältig.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • In Privatschulen schicken aber auch zunehmend Eltern ihre Kinder, die in staatlichen Schulen nicht zurechtkommen und da Probleme haben - wenn der Geldbeutel voll genug ist, versteht sich.

  • Tayfun prüft die Argumente in der A-13-Debatte kritisch.

    Tayfun meckert immer und immer wieder und schreibt gegen "A13 für alle",
    allen anderen Argumenten zum Trotz,
    und findet in jeder Meldung, die ein anderes Gehalt von Lehrenden in irgendeiner Situation darlegt,
    einen Anhaltspunkt, warum niemand gleichviel zu einem anderen verdient oder viedenen soll
    und Grund- und SekI-LuL schon gar nicht A13.

  • 37 Porzent weniger Gehalt! Da frage ich mal: A/E 13 für alle? Wer bitteschön ist eigentlich "alle"?


    Ich meine, gleicher Lohn für gleiche Arbeit sieht anders aus!

    Es hat seinen Grund, dass an Privatschulen ganz regelmäßig die Lehrkräfte landen, denen woanders keinen Einstieg gelingt...


    Bitte vergleichen mit dem gängigen Mythos der Privatschulen als den Eliteschulen mit dem ultrakompetenten Personal...

  • Es gibt aber auch Angestellte an kommunalen oder staatlichen Schulen. Sie haben die gleiche Ausbildung und üben die gleiche Tätigkeit wie ihre verbeamteten Kollegen aus, erhalten aber viel weniger Netto.
    Das finde ich unfair. Da müsste man das Gehalt der Angestellten erhöhen.

    Das ist in der Tat ein Problem, aber eine andere Frage als vom OP angeschnitten wurde.

  • In Privatschulen schicken aber auch zunehmend Eltern ihre Kinder, die in staatlichen Schulen nicht zurechtkommen und da Probleme haben - wenn der Geldbeutel voll genug ist, versteht sich.

    Das ist übrigens das, was in den Schulromanen des 19. und beginnenden 20. Jh. als "Presse" bezeichnet wurde. Die Schulen, in denen den Kindern. die es einfach intellektuell nicht bringen, von ihren solventen Eltern ein höherer Abschluss erkauft wird. Diesen Markt bedienen Privatschulen auch heute noch.

  • Es gibt aber auch Angestellte an kommunalen oder staatlichen Schulen. Sie haben die gleiche Ausbildung und üben die gleiche Tätigkeit wie ihre verbeamteten Kollegen aus, erhalten aber viel weniger Netto.
    Das finde ich unfair. Da müsste man das Gehalt der Angestellten erhöhen.

    Und selbst die Angestellten bekommen nicht alle E13 und werden es nach Mitteilung des Berliner Senats auch nie bekommen.
    Wir haben von E10 bis E13 inzwischen alles und das auch bei ausgebildeten Lehrern.

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