1. Staatsexamen: Wiederholen zur Notenverbesserung?

  • Nun überlege ich schon die ganze Zeit, ob ich nächstes Jahr noch einmal zur Notenverbesserung antreten soll.Einerseits bin ich froh, endlich fertig zu sein, andererseits frage ich mich schon, ob es normal ist, sich durch die Examensprüfungen zu verschlechtern...


    Meine Frage an euch: War jemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation?


    Seit wann kann man bestandene Prüfungen beliebig wiederholen? Klingt reichlich nach Wunschkonzert in meinen Ohren. Oder willst du die Prüfungen anfechten. :ohh:


    Zur Frage: Ja, es ist ziemlich normal. Liegt wohl daran, dass die Vornoten im 1. Stex durch gewählte Dozenten/Seminare/Noten zustande kommen und die Prüfungen häufig "friss oder stirb"-Szenarien sind. Oft auch mündliche Prüfungen, die ja bekanntlich sehr stark subjektiv sind. Ähnlich läuft es im 2. Stex.

  • Bei der mittleren Reife kann man in NRW wiederholen, wenn man die Quali nicht hat.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Seit wann kann man bestandene Prüfungen beliebig wiederholen? Klingt reichlich nach Wunschkonzert in meinen Ohren. Oder willst du die Prüfungen anfechten. :ohh:


    Zur Frage: Ja, es ist ziemlich normal. Liegt wohl daran, dass die Vornoten im 1. Stex durch gewählte Dozenten/Seminare/Noten zustande kommen und die Prüfungen häufig "friss oder stirb"-Szenarien sind. Oft auch mündliche Prüfungen, die ja bekanntlich sehr stark subjektiv sind. Ähnlich läuft es im 2. Stex.

    In Bayern kann man das Staatsexamen einmal zur Notenverbesserung wiederholen.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • je nach aktuellem schnitt und fächern. wenn es realistisch ist, dass du deutlich besser schreiben kannst als im erstversuch (sei ehrlich zu dir...) und du fächer mit notendruck hast (alles außer mathe und physik, sonst auch die aktuellen staatsnoten durchsehen) und du dich bei einer realistischen verbesserung in richtung staatsnote bewegen würdest (z.b. hast du jetzt. 2.0 geschrieben in ndl und hältst es für realistisch, im zweitversuch 1.5 oder besser zu schaffen) dann solltest du es imo probieren. wenn nicht, ab ins ref und versuchen, dort deutlich besser abzuschneiden.


    vorerst bekommst du am gym vermutlich eh keine stelle, außer mit mathekombi oder reli-evangelisch oder extrem guten noten (1.1 oder besser, so um den dreh). du bekommst aber sicher bei räumlicher flexibilität nach bestandenem ref (schaffen ja auch nicht alle, aber die meisten) erstmal ne vertretungsstelle auf befristung für monate bis zu einem jahr. danach musste halt mal schauen, ab 25 kann es wieder klappen mit reinrutschen am gym, sonst halt bundeslandwechsel oder umschulung förderzentrum oder gs oder ms. vorsicht, beides wird schlechter bezahlt, bs und förderzentrum dagegen nicht. und es ist jeweils ganz was anderes, als am gym. weniger druck, dafür ganz andere aufgaben. deine energie fließt dann quasi weniger in vorbereitung und konzeption/korrektur von leistungsnachweisen, eher ins pädagogische, beziehungsarbeit, beratung... bs ist auch eine option, sowohl die 'normale' berufsschule als auch fos/bos. da kann man auch leichter reinrutschen, gerade auch bei den städten (nürnberg, münchen, augsburg, v.a. muc).


    die umschulungsmaßnahemn werden jedes jahr neu ausgeschrieben, ein ende des mangels ist auch nicht absehbar. das sollte also vermutlich auch nach deinem ref noch gegeben sein.


    ich würde nicht drauf hoffen, nach der umschulung zurück ans gym zu kommen. das wird gern versprochen, ich kann's mir angesichts der eher guten unterrichtsabdeckung am gym (realiter auch mangel dort, aber der ist halt statistisch nicht so sichtbar) aber nicht vorstellen. zumal ms/gs usw. ganz extremen lehrermangel haben. wer an gs/ms usw. wechseln will, sollte das ernst meinen und es nicht als notnagel betrachten.

  • - was ich nicht anraten würde: zweitversuch während des laufenden refs. falls doch, dann ausschließlich während der ersten phase, auf keinen fall im einsatz oder in der letzten phase, da ist genug stress auch ohne weitere klausuren.

  • In Bayern kann man das Staatsexamen einmal zur Notenverbesserung wiederholen.


    Ist ja recht kurios. Also wie eine Art "Freischuss" in Jura?
    Kann man dann bei einem missglückten Zweitversuch die bessere Note wählen oder könnte man auch - wenn es dumm läuft - den Erstversuch bestehen und durch den missglückten Zweitversuch dann nachträglich ohne weitere Wiederholungschance durchfallen?


    Fände ich ehrlich gesagt recht stressig, mir nach bestandenem Examen noch einen Kopf über dergleichen machen zu müssen. Aber wird schon seinen tieferen Sinn haben?

  • Die bessere Note zählt.


    Sinn? Die Frage stellt sich nicht. Meine Güte, da sind die Bayern EIN MAL liberaler als der Rest, und schon kommt wieder einer daher, der nach dem Sinn fragt :) . Vielleicht ist er hier zu finden, June:
    Wenn Du die Möglichkeit hast, Dich realistisch zu verbessern, mach es. In Bayern zählen StEx 1 und 2 gleich viel, und wenn Du irgendwann - und sei es zehn Jahre vor der Pensionierung - eine Funktionsstelle anstrebst, wird Deine Examensnote wieder hervorgekramt. Die Note verfolgt Dich quasi bis zur Bahre.


    Im übrigen bin ich bei keckks. Wenn Du es machen willst, dann nicht während des Referendariats. Auch nicht im ersten Abschnitt. Such Dir lieber einen anderen Job für die Zeit. Aus zwei Gründen: zum einen der Stress. Zum anderen würde ich es tunlichst vermeiden, dass es im Seminar bekannt wird, dass Du gerade in der Examenswiederholung steckst. Den Seminarlehrer möchte ich sehen, der diese Steilvorlage nicht verwandelt und Dir eine Extralektion im Fach Belastbarkeit erteilt. Lieber mit abgelegten Examen ins Ref und dann volle Konzentration darauf.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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  • Ist ja recht kurios. Also wie eine Art "Freischuss" in Jura?
    Kann man dann bei einem missglückten Zweitversuch die bessere Note wählen oder könnte man auch - wenn es dumm läuft - den Erstversuch bestehen und durch den missglückten Zweitversuch dann nachträglich ohne weitere Wiederholungschance durchfallen?


    Fände ich ehrlich gesagt recht stressig, mir nach bestandenem Examen noch einen Kopf über dergleichen machen zu müssen. Aber wird schon seinen tieferen Sinn haben?

    Wie oben geschrieben, man kann dann wählen, welches Examen gelten soll.
    D.h. wenn du beim zweiten Mal durchfallen würdest, gilt der erste Versuch.


    Sinn? Vielleicht einfach weil es bei Jura auch geht und Staatsexamen gleich behandelt werden.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Die bessere Note zählt.


    Sinn? Die Frage stellt sich nicht. Meine Güte, da sind die Bayern EIN MAL liberaler als der Rest, und schon kommt wieder einer daher, der nach dem Sinn fragt :) . Vielleicht ist er hier zu finden, June:
    Wenn Du die Möglichkeit hast, Dich realistisch zu verbessern, mach es. In Bayern zählen StEx 1 und 2 gleich viel, und wenn Du irgendwann - und sei es zehn Jahre vor der Pensionierung - eine Funktionsstelle anstrebst, wird Deine Examensnote wieder hervorgekramt. Die Note verfolgt Dich quasi bis zur Bahre.


    Es wundert mich halt nur, weil ich das so nicht kenne.
    Wenn diese Regelung in Bayern gilt, dann führt das wohl zwangsläufig zu besseren Examensnoten und daher relativiert sich das von dir genannte Argument wieder entsprechend.


    Dann würde ich auf jeden Fall einen entspannten Zweitversuch (so völlig ohne Prüfungsdruck, man kann ja nur gewinnen) machen. Wäre es nicht geradezu fahrlässig, das nicht zu probieren? Und wer korrigiert und konzipiert die ganzen Zweit- u. ggf. Drittversuche in Bayern? Fragen über Fragen. ^^

  • Konzeption ist nicht erforderlich. Man nimmt ja schlicht am nächsten regulären Termin teil. Korrigieren müssen es die gleichen armen Paarhufer wie beim ersten Versuch...

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Konzeption ist nicht erforderlich. Man nimmt ja schlicht am nächsten regulären Termin teil. Korrigieren müssen es die gleichen armen Paarhufer wie beim ersten Versuch...


    Danke für die Info. Noch eine allerletzte Frage: Gilt das nur für die schriftlichen Prüfungen oder auch für die mündlichen (sofern es diese in Bayern überhaupt gibt)?


    Im letzteren Fall wäre das enorm hilfreich, da gerade die mündlichen Prüfungen oft z.T. recht weit von den Vorleistungen u. schriftlichen Leistungen abweichen können. Nasenfaktor halt.

  • Es wundert mich halt nur, weil ich das so nicht kenne.
    Wenn diese Regelung in Bayern gilt, dann führt das wohl zwangsläufig zu besseren Examensnoten und daher relativiert sich das von dir genannte Argument wieder entsprechend.


    Dann würde ich auf jeden Fall einen entspannten Zweitversuch (so völlig ohne Prüfungsdruck, man kann ja nur gewinnen) machen. Wäre es nicht geradezu fahrlässig, das nicht zu probieren? Und wer korrigiert und konzipiert die ganzen Zweit- u. ggf. Drittversuche in Bayern? Fragen über Fragen. ^^

    In der Realität macht das fast keiner, man muss ja alles noch mal schreiben und darauf hat kaum jemand Lust. Die Chance, dass sich das Ergebnis insgesamt kaum ändert ist relativ groß. Die meisten sind froh, wenn es rum ist.
    Man kann auch nur direkt im Anschluss noch mal schreiben und nicht viel später, wenn man dann merkt, dass ein 10tel besser nötig für eine Funktionsstelle wäre.


    Exra Aufgaben werden nicht erstellt, man schreibt einfach beim nächsten Durchgang mit

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Danke für die Info. Noch eine allerletzte Frage: Gilt das nur für die schriftlichen Prüfungen oder auch für die mündlichen (sofern es diese in Bayern überhaupt gibt)?


    Im letzteren Fall wäre das enorm hilfreich, da gerade die mündlichen Prüfungen oft z.T. recht weit von den Vorleistungen u. schriftlichen Leistungen abweichen können. Nasenfaktor halt.

    Du machst alles noch mal. Nach alter LPO waren das auch mündliche Prüfungen, inzwischen glaub nur noch schriftliche, zentral gestellte Prüfungen.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Du machst alles noch mal. Nach alter LPO waren das auch mündliche Prüfungen, inzwischen glaub nur noch schriftliche, zentral gestellte Prüfungen.


    Man kann die Prüfungen also nur als Block tauschen und nicht die schlechteren Einzelleistungen bei Bedarf durch die besseren ersetzen?


    Dann ist das mit dem Zweitversuch scheinbar wohl doch eher für die besonders Ehrgeizigen oder für Leute mit Prüfungsangst bzw. Vorbereitungsproblemen attraktiv.

  • Man kann die Prüfungen also nur als Block tauschen und nicht die schlechteren Einzelleistungen bei Bedarf durch die besseren ersetzen?


    Dann ist das mit dem Zweitversuch scheinbar wohl doch eher für die besonders Ehrgeizigen oder für Leute mit Prüfungsangst bzw. Vorbereitungsproblemen attraktiv.

    Ja genau.
    Diejenigen, die ich kenne, haben sich kaum verbessert.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Zu meiner Studienzeit gabs zusätzlich noch einen "Freischuss", wenn man schon nach dem 6. Semester die Prüfungen ablegte. Man konnte also theoretisch dreimal das 1. Examen machen.

  • Ich würde jetzt nicht sehr auf Fachbetreuerstellen schielen - mich wundert, dass Studierende schon wissen, dass es das gibt. Einstellungschancen, darauf achten, ja.


    Für Fachbetreuung und die meisten anderen Jobs zählt nur das 1. Staatsexamen, und das sollte, damit man alle Möglichkeiten hat, 2,50 oder besser sein - jeweils die Note im wissenschaftlichen Fach, ohne Didaktik (außer für Seminarlehrer Pädagogik oder so etwas). Aber auch mit 3,50 kann man Fachbetreuung übernehmen, evtl erst kommissarisch bzw. nach mehr Jahren Dienstzeit - an sich kein Problem, solange nicht einer mit 3,00 einem die Stelle wegschnappt.


    Die Schnitte in Mathe sind schlechter als in Sprachen, heißt es; eine 3,00 in Mathe ist also wohl respektabler als in Deutsch.


    Mich würde auch sehr interessieren, ob die Noten im Examen (zählt etwa 60%?) oft von den Noten während des Studiums (40% Gewichtung? wobei Didaktik etc. weniger zählt als fachwissenschaftliche Leistung) abweichen, aber das haben wir nicht herausgekriegt. Zu meiner Zeit zählte nur das Examen; war sehr froh darum, aber das geht den meisten anders.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Ja, sie kommt aus Bayern. Jedenfalls hat die Prüfung in Bayern gemacht und will dort auch Referendariat machen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn das der Fall im Abitur wäre, also dass man zum Beispiel statt 11 Punkten nur 8 bekommt, würden viele sicherlich zur Nachprüfung antreten, was ja irgendwie zeigt, dass eine solche Abweichung eher nicht normal ist.

    ist nicht ungewöhnlich


    Es gibt keine normale oder unnormale Abweichung. Dafür spielen viel zu viele Faktoren hinein

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