Telefonische Erreichbarkeit im Unterricht

  • Sag ja, das Problem gibt es nur an Grundschulen oder vielleicht an kleinen Dorfschulen.


    Aber ihr müsst doch eine Vertretungsbereitschaft haben. Wer vertritt denn, wenn sich ein Kollege krank meldet? Wenn nicht alle Bereitschaften bereits ausgeschöpft sind, dann ist doch jemand da.

    Bei uns sind immer 3VB pro Stunde eingeplant.


    Und wenn das der Fall ist, dann könnten z.B. die Sonderpädagogen einspringen. Oder die Sozialpädagogen. Oder auch die sich weigernde Sekretärin muss mal ran, ist ja ein Notfall.


    Hat denn niemand von euch Freistunden? Dann muss halt ein Kollege seine Freistunde opfern.


    Wie das in der Grundschule meiner Kinder gehandhabt wurde: Wenn ein Lehrer fehlte (z.B. wegen Krankheit), dann wurde die Klasse aufgeteilt. Kann man doch auch machen. Oder die Erzieher vom OGS sind eingesprungen.


    Also mal ehrlich: Selbst wenn der Unfall in Minute 1 der Unterrichtsstunde passiert, verbleiben noch 44 Minuten. Der RTW braucht 7 Minuten, bis er da ist, solange bist du im Klassenraum. Verbleiben 37 Minuten. 5 Minuten Erstversorgung. Verbleiben 32 Minuten.


    Während du auf den RTW wartest, schickst du 3 Schüler in 3 Nachbarklassen und lässt die Kollegen holen. Die schnappen sich je 8 Kinder und betreuen sie bei sich, ist ja ein Notfall, der kommt ja nicht ständig vor.


    Bei uns muss übrigens immer das Sekretariat informiert werden, wenn ein RTW gerufen wird und die organisieren dann die Vertretung, da braucht man sich gar nicht zu kümmern. Wenn klar ist, dass du mit musst / fährst, dann ist es ein Problem der Orgaleitung.

  • Aber ihr müsst doch eine Vertretungsbereitschaft haben

    Nein, haben wir nicht und gibt und gab es auch noch nie.



    Wer vertritt denn, wenn sich ein Kollege krank meldet?

    Ein Teilungslehrer, es fällt aus und der Hort betreut, die Schulleitung mal, ein Daz-Lehrer oder ähnliches. Und ja, es fallen dann eben auch mal die temporären Lerngruppen aus.


    Und wenn das der Fall ist, dann könnten z.B. die Sonderpädagogen einspringen. Oder die Sozialpädagogen

    Wie die Sonderpädagogen, die sind doch bei uns auch im normalen Unterricht und nur z.T. mal doppelt gesteckt, genau die übernehmen in der Regel den Vertretungsunterricht dann.


    Hat denn niemand von euch Freistunden? Dann muss halt ein Kollege seine Freistunde opfern.

    Ja, kommt auch schon mal vor, aber sind eben nicht soviele. Ich z.B. habe nicht eine Freistunde.


    Während du auf den RTW wartest, schickst du 3 Schüler in 3 Nachbarklassen und lässt die Kollegen holen. Die schnappen sich je 8 Kinder und betreuen sie bei sich, ist ja ein Notfall, der kommt ja nicht ständig vor.

    Ja, das können sie mal für eine Stunde machen oder der Hort muss eben auch mal mehr Kinder als regulär betreuen, aber nicht für die restlichen 5 Unterrichtsstunden des Tages (denn das man noch mal zu Unterrichtszeiten zurück kommt ist unwahrscheinlich).

  • Irgendwie wird eine ursprünglich interessante Diskussion jetzt nur noch zum Schlagabtausch, in dem jeder mit seinen eigenen individuellen Bedingungen akzeptiert: "Ich hab aber Grundschüler"; "Ich hab aber noch 120 Kollegen"; "Bei uns geht das aber, weil die Sekretärin daneben sitzt."


    Irgendwie frage ich mich, was dabei herauskommen soll. Aber wenn es der Wahrheitsfindung dient...

  • ..., dass dann eben die VB eingesetzt wird, oder ein anderer Kollege, der gerade Freistunde hat oder zu allergrößten Not fällt eben Oberstufenunterricht aus oder der Schulleiter beaufsichtigt die restlichen 25 Minuten der Stunde. Oder die Klasse bleibt allein und der Nachbarkollege hat ein Auge mit drauf. Also für alles gibt es eine Lösung.

    Wir drehen uns im Kreis, denn genau das erwarte ich, wenn ich angerufen werde, um mein Kind abzuholen:P

  • Ja, das können sie mal für eine Stunde machen oder der Hort muss eben auch mal mehr Kinder als regulär betreuen, aber nicht für die restlichen 5 Unterrichtsstunden des Tages (denn das man noch mal zu Unterrichtszeiten zurück kommt ist unwahrscheinlich).

    Ja aber, in der nächsten Stunde ist doch der nächste Lehrer in der Klasse, es sei denn du hast eine Doppelstunde. Nur in den Grundschulen ist das anders. An allen anderen Schulen ist das Problem mit dem Schellen gelöst.

  • Wir drehen uns im Kreis, denn genau das erwarte ich, wenn ich angerufen werde, um mein Kind abzuholen:P

    Ich erwarte das nicht, ich mache dann die Unterrichtsstunde zu Ende und gehe dann und die restlichen Stunden werden vertreten, dann hat aber die Orga wenigstens ein bisschen Zeit zum Organisieren.

    Das was ich meine bezieht sich auf den RTW, wo ich als Lehrer mit muss.

  • Irgendwie wird eine ursprünglich interessante Diskussion jetzt nur noch zum Schlagabtausch, in dem jeder mit seinen eigenen individuellen Bedingungen akzeptiert: "Ich hab aber Grundschüler"; "Ich hab aber noch 120 Kollegen"; "Bei uns geht das aber, weil die Sekretärin daneben sitzt."


    Irgendwie frage ich mich, was dabei herauskommen soll. Aber wenn es der Wahrheitsfindung dient...

    Will, du hast Recht. Was ich eigentlich sagen möchte: Es macht keinen Unterschied, ob ich reine Fahrzeit (45 Minuten) brauche, oder eben 45 Minuten + 20 Minuten, die die Stunde noch dauert, die ich eben zu Ende mache. Bei meinen Kindern war das noch nie ein Problem.

    Ich finde es übertrieben wegen der üblichen Krankheiten wegen 20 Minuten so einen Aufriss zu machen. Die Stunde kann man nun wirklich noch zu Ende machen.

  • An allen anderen Schulen ist das Problem mit dem Schellen gelöst.

    Ähm, du hast also jeden Tag nur eine Stunde? Dann fehlst du doch genauso in der nächsten Klasse, da ist es doch egal, ob es die selbe oder eine andere Klasse ist, Tatsache ist, du fehlst!


    Das was ich meine bezieht sich auf den RTW, wo ich als Lehrer mit muss.

    Genau, da bin ich nicht nach einer Stunde wieder da.

  • Irgendwie wird eine ursprünglich interessante Diskussion jetzt nur noch zum Schlagabtausch, in dem jeder mit seinen eigenen individuellen Bedingungen akzeptiert: "Ich hab aber Grundschüler"; "Ich hab aber noch 120 Kollegen"; "Bei uns geht das aber, weil die Sekretärin daneben sitzt."


    Irgendwie frage ich mich, was dabei herauskommen soll. Aber wenn es der Wahrheitsfindung dient...

    So wie in jedem anderen Gespräch auch: Annäherung. Was hast du genau gemeint, was ich, wie sind die Bedingungen dort oder hier.

  • Ähm, du hast also jeden Tag nur eine Stunde? Dann fehlst du doch genauso in der nächsten Klasse, da ist es doch egal, ob es die selbe oder eine andere Klasse ist, Tatsache ist, du fehlst!


    Genau, da bin ich nicht nach einer Stunde wieder da.

    Nee, natürlich nicht. Aber mein Oberstufenunterricht entfällt ja ersatzlos, da muss nichts vertreten werden, es braucht bloß eine Info im System (die Schüler sehen einen elektronischen Vertretungsplan).


    Es gibt nur 3 Tage, wo ich nach meiner ersten Sek I Stunde noch eine weitere Sek I Stunde habe (jeweils eine). Es betrifft also maximal 3 Stunden pro Woche bei mir.

    Ich rufe dann im Sekretariat an, dass ich jetzt gehe und unser Stellvertreter (Orgaleiter) hat dann folgende Möglichkeiten:

    1. er schickt eine der 3 VBs in die Klasse

    2. er schickt einen Kollegen mit Freistunde in die Klasse

    3. er geht selbst (unterrichtet nur einen 3-stündigen Deutschkurs Oberstufe pro Woche, den Rest der Woche sitzt er im Büro oder in den
    Schulleiter DBs)


    Bei mir ist das vielleicht speziell, weil ich Teilzeit arbeite und viel in der Oberstufe eingesetzt bin. Aber auch sonst: Du hast Englisch in der 5b, es passiert ein Unfall, du fährst mit dem RTW. Vorher ruft der Kollege im Sekretariat an (muss er sowieso) und der Orgaleiter macht dann eben das oben beschriebene Prozedere, nur halt für 3 oder 4 Stunden statt einer.


    Ist doch das Gleiche, ob ich mit dem RTW mitfahre oder ob ich selber krank werde, mich übergebe, Durchfall bekomme, mir ein Zahn abbricht etc...… Dann muss ich genauso vertreten werden und eine gute Schule muss dafür eben einen Notfallplan haben. Der tritt dann in Kraft.


    Was passiert denn bei euch, wenn ein Lehrer mitten in der Stunde Durchfall bekommt, aufs Klo rennt und für den Tag nicht mehr zurück zum Unterricht kommt? Kann doch auch pasieren

  • Dann muss ich genauso vertreten werden und eine gute Schule muss dafür eben einen Notfallplan haben.

    Ja, ein Notfall, aber ein Elternteil ist nicht zu erreichen ist ein künstlich von den Eltern herbeigeführter Fall, der eigentlich kein Notfall ist und den nicht die Kollegen mit Mehrarbeit usw. ableisten müssen, sondern die Eltern verdammt noch mal auch mal für ihre Kinder verantwortlich sein müssen (tun sie zumindest bei uns ja sonst schon selten genug!).


    Was passiert denn bei euch, wenn ein Lehrer mitten in der Stunde Durchfall bekommt, aufs Klo rennt und für den Tag nicht mehr zurück zum Unterricht kommt? Kann doch auch pasieren

    Klar ist das ein Notfall, der passieren kann, aber die sind schwer genug zu händeln, da brauchen wir nicht noch welche, die Eltern, die nicht erreichbar sind verursachen.

  • Muss bei uns ein Kind ins Krankenhaus, fährt kein Lehrer mit. Die Notfallsanitäter nehmen das Kind im Krankenwagen mit ins Krankenhaus und wir informieren die Eltern, in welchem Krankenhaus sie ihr Kind abholen können.

  • Muss bei uns ein Kind ins Krankenhaus, fährt kein Lehrer mit. Die Notfallsanitäter nehmen das Kind im Krankenwagen mit ins Krankenhaus und wir informieren die Eltern, in welchem Krankenhaus sie ihr Kind abholen können.

    DAs war hier früher auch so, wird aber nicht mehr gemacht. Es gibt klare Anweisungen, sowohl von den Rettungskräften als auch vom Schulrat, dass jemand mitmuss, weil die Aufsichtspflicht bei der Schule liegt bis die Eltern kommen.

  • Ich habe meine Zweifel, dass das legal ist.

    Kommen die zu ihr leistet sie natürlich erste Hilfe. Aber wenn ich z.b. Aufsicht habe darf ich kein Kind mehr zu ihr schicken. Die Ansage der SL. Dann muss ich mit dem Kind reingehen und im Zweifel es solange dort beaufsichtigen bis es abgeholt wird. Meine Aufsicht passiert dann natürlich nicht. Total bescheuert.

  • Ich finde es ja hochspannend, dass einige hier ihren eigenen Job für wichtiger und unverzichtbarer halten als den einer Erzieherin/eines Erziehers im Kindergarten. Wenn unsere Kita eine Abholung wünscht, ist es so, dass das Kind solche Beschwerden hat, dass es von einer Erzieherin dauerhaft beaufsichtigt und bekuschelt werden muss. Du setzt keine dreijährige mit Fieber alleine in den Nachbarraum der Kita und hoffst dann, dass nix passiert. Es fällt eine Arbeitskraft in dieser Zeit aus, nur damit ich(!) meine Arbeitskraft in der Schule bis zum Ende der Stunde einsetzen kann.


    Ich befürchte, hier nehmen einige ihren Job für etwas zu wichtig. Es mag hart klingen, aber wenn ihr mal eine Stunde nicht (zuende) haltet, ist das dem Universum ziemlich egal.


    Ganz allgemein, ohne das Zitat zu suchen: Eine Aussager der Marke "Früher ging es auch so - da wurden die Kinder nach Hause geschickt" ist in der Argumentation so schwach, dass sie eines studierten Menschen nicht würdig ist. Vermutlich zur gleichen Zeit durften Frauen z.B. nur arbeiten, wenn der Mann zugestimmt hat. Tradition ohne Hinterfragung der Gründe ist in keiner Diskussion irgendetwas wert.

  • Bei den einen, die hier schreiben, müssen die Eltern schnell geholt werden können, damit sie in ihrer Lern- oder Kitagruppe nicht abgezogen werden oder damit keine zusätzliche, belastende Tätigkeit anfällt oder weil es keine Vertretung gibt.

    Die anderen müssen, nach einigen hier geäußerten Auffassungen, ihre Kita-/Lerngruppe alleine lassen/vertreten/fremdbeaufsichtigen lassen, damit sie ihr Kind schnell holen können, damit die o.g. es mit ihrer Kita/Lerngruppe nicht müssen.

    Wobei es natürlich klar ist, dass kranke oder verletzte Kinder am besten durch sehr vertraute Personen betreut werden sollten

    Ich glaube, Samu schrieb schon, dass das ein Zirkel ist.
    Man versuche das Beste und tue das Mögliche - mehr geht eh nicht.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Muss bei uns ein Kind ins Krankenhaus, fährt kein Lehrer mit. Die Notfallsanitäter nehmen das Kind im Krankenwagen mit ins Krankenhaus und wir informieren die Eltern, in welchem Krankenhaus sie ihr Kind abholen können.

    Warum sollte auch ein Lehrer mitfahren? Was sollte ein Lehrer tun? In der Hand der Notfallsanitäter und des Krankenhauses ist das Wohl des Kindes voll und ganz sichergestellt.

  • Warum sollte auch ein Lehrer mitfahren? Was sollte ein Lehrer tun? In der Hand der Notfallsanitäter und des Krankenhauses ist das Wohl des Kindes voll und ganz sichergestellt.

    Der Lehrer muss die Aufsichtspflicht der Schule erfüllen, die kann man nicht ohne Einverständnis der Eltern (und auch dann eigentlich nicht) an die Sanitäter übertragen ;)

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