Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Ach... Hab ich noch gar nicht geschrieben: Wir wissen unterdessen was mit grosser Wahrscheinlichkeit unseren Super-GAU ausgelöst hat... Nix mit Clubs mit jungen Menschen und zu viel Alkohol. Nein nein. Es war ein Jodelfest Ende September im Kanton Schwyz mit über 600 Besuchern. Kein Witz. Die Positivrate im Kanton Schwyz liegt seither bei 30 - 40 %, die ganze Zentralschweiz ist quasi verseucht. Kommt auch ziemlich genau hin mit dem massiven Anstieg der Zahlen etwa 1 Woche später. Man weiss nicht so recht, ob man lachen oder den Kopf auf den Tisch schlagen soll. :lach2:

  • Singen ist verboten

    Äh... Nein? Hier wird gesungen was das Zeug hält. Unser Chor an der Schule singt halt mit Abstand, Lüften und vor allem nicht vor 600 Besuchern.


    Ist krass, ne? Es klingt so bekloppt, dass man es nicht glauben will. In der Schweiz wird gejodelt und schwupp haben alle Corona. :autsch:

  • Die genauen allgemeinen Regeln variieren von Bezirk zu Bezirk. Wir haben zwar eine Ampel, aber politisch gerade ein ziemliches Chaos. Der eine verkündet ein Lockdown, der nächste hebt ihn auf usw. Jetzt waren Wahlen in Wien (sowas wie Landtagswahlen in Deutschland), wahrscheinlich wird es danach etwas planvoller. 5 Bezirke sind auf rot, mit Maßnahmen,die einem Lockdown sehr nahe kommen. Es wird halt das Wort vermieden. Demos gegen irgendwelche Maßnahmen finden ständig statt, die sind aber normal und unspektakulär (sollte in einer Demokratie auch so sein). Auf Demos gegen Maßnahmen, die Kinder im Spital betreffen, war ich selbst, da wir betroffen sind. Es kann nicht sein, dass Eltern ihre Kinder auf der Pallivstation, Krebsstation usw nicht besuchen dürfen. Jetzt darf zumindest ein Elternteil. Trotzdem noch traurig, dass diesen Kindern in ihren letzten Momenten Familie genommen wird. In Deutschland war da was Demos betrifft, glaube ich, etwas mehr los. Die Medien berichten darüber nicht sehr viel.


    In der Schule sind wir auf gelb, was im Groben bedeutet Abstand halten, möglichst oft die Hände waschen, Masken, wenn die Kinder den Platz verlassen (wir Lehrer unterrichten ohne, es sei denn, wir gehen länger zu einem Schüler hin), der Unterricht in Österreich selbst ist eh eher traditioneller frontal, von daher für viele wenig Umstellung, was die Methoden betrifft, für mich eher, ...

    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht! :aufgepasst:


    Klingt genauso chaotisch wie bei uns. :autsch:


    Wonach entscheidet sich denn, welche Farbe die Ampel gerade hat? Und gibt es dann für die Schulen einen „Automatismus“, also treten dann auf jeden Fall die entsprechenden Maßnahmen in Kraft?


    Ich frage, weil wird hier in Bayern theoretisch auch Richtwerte haben, aber an die hält sich keiner, weil immer drauf verwiesen wird, dass das jeweils das GA entscheidet und es eben kein Automatismus ist.

    Beispiel München: Anhand der Zahlen (über 50 Neuinfektionen pro 100T EW in 7 Tagen) hätte laut Stufenplan schon 2x in den Wechsel aus Präsenz und Distanz gewechselt werden müssen (Stufe Rot). In der Realität bleibt München aber bei vollem Präsenzunterricht und entschied sich nur für eine Maskenpflicht ab Klasse 5 (jetzt auch für die GS).

    Anders im LK Regen, da sind viele Schulen zu Kleingruppen im Wechsel übergegangen.


    Mir fehlt das halt der Überblick und die Verbindlichkeit. Was bringen denn Regelungen, wenn sich eh keiner dran hält und es nur „Richtwerte“ sind?

  • Was bringen denn Regelungen, wenn sich eh keiner dran hält und es nur „Richtwerte“ sind?

    Na nüscht. Drum haben wir keine Regelung und jodeln lieber.


    Im Ernst... Das ist die ganze Zeit hier schon die Antwort auf immer wiederkehrende Fragen der Journalisten an der wöchentlichen PK des Bundesrates: Warum haben wir keine Grenzwerte wie das benachbarte Ausland? Weil starre Grenzwerte nicht sinnvoll sind um auf einen dynamischen Prozess zu reagieren. Man muss doch wissen wer sich wo angesteckt hat, wie viele Tests gemacht wurden, etc. um zu entscheiden wie man intervenieren muss. Basel hat z. B. gerade einen Ausbruch im Asylzentrum, way natürlich tragisch ist aber mit der Stadtbevölkerung überhaupt nichts zu tun hat. Das ist wie die Tönnies-Geschichte was völlig Isoliertes.


    Grenzwerte und grossspurige Ankündigungen was man dann zu tun gedenkt sollen nur den Eindruck vermitteln man hätte es coronamässig voll drauf. Das ist wie "wir testen für ganz Deutschland" und vergessen dann leider den positive Getesteten ihr Resultat mitzuteilen. Ich empfehle da mal sich Alain Berset* im Interview oder an einer PK anzuhören und die Rhetorik mit der eines Herrn Söder zu vergleichen. Ich muss nicht lange überlegen wer mir da sympathischer ist.


    *Seine beste PK-Antwort ever übrigens: "Isch verstehe die Frage nischt. Vielleicht mein Deutsch ist su schlescht." (Auf etwas, worauf er ganz offensichtlich keinen Bock hatte.)

  • Tolle Idee, gehen wir wenigstens wenn alle in Quarantäne. Achso und das gemeinsame Buffet ist das I-Tüpfelchen.

    Wir hatten heute nen Sonderweiterbildungstag mit dem ganzen Kollegium. Gemeinsames Mittagessen in der Mensa für alle die wollen. Meint meine Chefin: "Jo... Wenn heute einer infiziert ist, lüpft es uns eh alle. En Guete."


    So ist es halt jetzt. Ich weiss ja, wo ich die letzten Tage war, ich gebe schon ein bisschen acht und gehe z. B. nicht mehr ins Restaurant. Zum Yoga und ins Gym gehe ich, ich denke wer sich krank fühlt geht nicht zum Sport. Ein Symptomloser kann einem überall begegnen. Schule ist für mich vom Gefühl her relativ safe, das kann ich gut kontrollieren. Ich lüfte mein Zimmer und trage in Gegenwart der Jugendlichen immer eine Maske. In der Mensa setze ich mich an den Tisch neben der offenen Tür. Mehr kann ich jetzt nicht tun ohne "bekloppt" zu werden.

  • Naja, am ersten Schultag nach 14 Tagen Ferien weißt du eben nicht, wo alle waren und auch nicht, wo die Schüler, die die letzte Woche schon wieder im Hort waren evtl. waren.


    Und gemeinsam Essen in der Mensa ist auch noch mal was anderes als jeder bringt etwas für das Buffet mit und alle Essen dann davon.

  • Nein, ich entscheide ja für mich selbst. Und wenn ich keine Lust habe mit den Kollegen in der Mensa zu essen, dann mache ich das nicht. Das ist aber immer schon so. Hören wir doch mal auf so viel nachzudenken, was andere so gemacht haben könnten und kümmern uns mehr um unseren eigenen Kram.

  • Ja, wir haben versucht für uns selber zu entscheiden und zu sagen, das möchten wir nicht, denn die Zahlen bei uns im Bezirk gehen gerade durch die Decke (ich meine wir sind bei über 100), da braucht man sowas gerade nicht, aber das interessiert niemanden.

  • Ähm, du hast schon verstanden, dass es eine Pflichtveranstaltung ist?!?

    Niemand kann Dich zu einem gemeinsamen Essen zwingen. Niemand. Auch nicht in Deutschland. Geh einfach nicht hin.


    Aber ich weiss ja, dass jetzt noch 5 x kommt, dass ich pihaupts nicht Bescheid weiss und das in Berlin natürlich ganz anders ist.

  • @Wollsocken80: Mit der schweizer Gastronomie im Hinterkopf, gehe trotzdem mit Freunden oder deiner Liebsten auswärts essen! Wenn du sicher gehen willst, nimm halt die olle Maske mit, aber lasse die Inhaber deines Lieblingslokals nicht unter der aktuellen Situation wirtschaftlich leiden ;) !

  • Niemand kann Dich zu einem gemeinsamen Essen zwingen. Niemand. Auch nicht in Deutschland. Geh einfach nicht hin.


    Aber ich weiss ja, dass jetzt noch 5 x kommt, dass ich pihaupts nicht Bescheid weiss und das in Berlin natürlich ganz anders ist.

    Wenn das der Ablaufplan des Studientages ist, dann kann dich nur niemand zwingen, etwas zu essen, zur Anwesenheit kann man dich natürlich zwingen und das wird auch in der Schweiz so sein.

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