Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Aus epidemiologischen Gründen wäre eher die Oberstufe sinnvoll gewesen

    Es gibt auch epidemiologische Gründe gegen die Oberstufe. Das Einzugsgebiet eines Gymnasiums oder einer Berufsschule ist deutlich grösser als das einer Grundschule. Unsere SuS aus dem Fricktal haben Anfahrtswege zum Teil von über 1 h, die hocken morgens dicht gedrängt in der S-Bahn.


    Schlussendlich bleibt es einfach dumm die Massnahmen so drastisch zu lockern bevor ein Containment wieder möglich ist. Wenn man sich anschaut wie stark in den verschiedenen Ländern die Zahl an Neuinfektionen zurück gegangen ist, wird ohnehin schon evident, dass da Deutschland nicht gerade ganz vorne mit dabei ist. Und erzähl nicht wieder was von "1 Woche Rückstand", der relative Rückgang folgt ziemlich genau dem Trend in Italien. Bei einem Land mit deutlich weniger Infektionen pro Kopf müsste es aber eindeutig schneller gehen. Das ist der Preis dafür, dass die Massnahmen in Deutschland einfach weniger regide sind. Kontaktbeschränkung auf max 2 Personen aber gleichzeitig sind Baumärkte offen und Fahrräder kann man z. B. auch noch einkaufen. Ein bisschen ambivalent ist das ja schon.

    • Offizieller Beitrag

    Okay, firelilly findet es schade, dass ich sie korrigiere. Keckks regt sich auf.


    Hier für euch einmal als Beispiel ein Passus aus der 5. Schulmail in NWR vom 15.03.:

    Zitat

    Bei der Einteilung der Lehrkräfte hat die Schulleitung zu beachten, dass Lehrkräfte, die 60 Jahre und älter sind oder aber in Bezug auf das Corona-Virus ein erhöhtes Risiko (z.B. relevante Vorerkrankungen) haben, nicht für die Notbetreuung eingesetzt werden. Schwangere und Lehrerinnen, die sich nach der Entbindung noch im Mutterschutz befinden, dürfen gleichfalls nicht zur Betreuung herangezogen werden.

    Das Ministerium hat die Gesundheit der Lehrkräfte sehr wohl im Blick.


    Setzt euch gerne für die Beachtung der Gesundheit der Lehrkräfte ein, aber hört auf, hier so einen Unsinn zu verbreiten.


    kl. gr. frosch





    Das habe ich als Privatuser geschrieben, ich schreibe es aber als Moderator auch noch einmal:


    <Mod-Modus>


    Setzt euch gerne für die Beachtung der Gesundheit der Lehrkräfte ein, aber hört auf, hier so einen Unsinn zu verbreiten.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • Das Ministerium hat die Gesundheit der Lehrkräfte sehr wohl im Blick.

    Nein, hat es nicht. Es hat in der Situation minimalen Schutz gewährleistet, ja.

    Du kannst doch über jemanden, der beim Einkaufen mal einem Obdachlosen 50 cent in die Hand drückt, attestieren, dass er sich sehr um die Probleme von Obdachlosen kümmert.

    Lass es mich dann anders formulieren, ja, das Ministerium kümmert sich nicht gar nicht um die Gesundheit der Lehrkräfte, sondern es kümmert sich viel zu wenig um die Gesundheit der Lehrkräfte.

  • ich habe hier viele eltern, die das wollen bzw. ihre kinder nicht schicken werden, lieber bußgeld zahlen. zudem ist es bei demokratischer interessenvertretung völlig egal, wer einem vielleicht zustimmen wird oder nicht. man muss druck machen und laut sein, sonst bekommt gar keiner mit, dass er einem vielleicht zustimmen wollen könnte. ich weiß schon, dass beamte meist sehr unpolitisch und zurückhaltend in diesen dingen sind, aber das ist in diesen zeiten keine gute strategie.


    in ny sterben übrigens in der ersten welle gerade die kassenkräfte aus dem supermarkt und die fahrer öffentlicher verkehrsmittel vermehrt. die medziner sind eh gut dabei. wenn du wirklich auch auf diese liste willst - mach. ich möchte da nicht drauf. und ich finde es mehr als berechtigt, dafür auch zu kämpfen. gründe siehe oben in meinem ersten post, stichwort v.a. prä- und asymptomatische kinder und jugendliche und deren infektiöses potential. dir ist klar, dass genau diese übertragungen uns mittelfristig unter umständen das kreuz brechen, d.h. die zahlen wieder nach oben schnellen lassen werden? das ist der knackpunkt, über den die forscher seit wochen diskutieren. das ist das besondere an diesem beknackten virus (neben der fehlenden immunität der meisten). diese kontakte kann man durch noch so stark besetzte gesundheitsämter nicht nachverfolgen. das geht nicht, weil du ansteckst, bevor du weißt, dass du positiv bist. daher auch die tracing-apps als ganz, ganz zentraler baustein neben mehr tests in diversen formen.


    zumal andere länder das schuljahr bereits komplett ins digitale verlagert haben. was zwar zumindest für mich bisher gemessen an den drei wochen erfahrung eine deutliche (!) mehrbelastung ist, aber das ist in dieser notsituation okay. profit (eltern wieder arbeiten, da kinder betreut) vor gesundheit zu stellen, ist dagegen genau nicht okay.

    • Offizieller Beitrag

    So ist es schon besser. Wobei ich auch "wenig" abstreiten würde. Aber du hast oben (nicht zum ersten Mal) geschrieben, dass die Gesundheit der Lehrkräfte niemanden interessiert. Und solchen Unsinn solltest du halt nicht verbreiten. Das stimmt halt nicht.


    kl. gr. frosch

  • Warten wir ab, was das Ministerium am Mittwoch / Donnerstag oder wann auch immer zum Infektionsschutz sagt. Ich kann mir gut vorstellen, dass - wenn der Unterricht in welcher Form auch immer wieder läuft - Lehrkräfte und Schüler, die Ü60 / vorerkrankt / schwanger sind, nicht in die Schule müssen.

    Ich bin auch nicht für "Öffnet die Schulen sofort", sondern für "Öffnet die Schulen unter Einhaltung des Infektionsschutzes".

    Wie Viertklässler den ganzen Tag Abstand halten sollen und einen Mundschutz tragen sollen, weiß ich nicht. Das aber ist bei Abiturienten auch nicht sichergestellt (auch wenn diese reifer sind). Schwierig ist der Infektionsschutz in Schulen ... aber auch im ÖPNV allemale!


    Außerdem bin ich mir nicht so sicher, dass es bei dieser Telefonschalte am Mittwoch zu "Wir haben uns alle lieb" kommen wird, eher im Gegenteil.

    Ich denke da nur an die beträchtlichen Differenzen zwischen Söder (Bayern) und Laschet (NRW). Dazu gibt es auch zu viele verschiedene Versionen und Ansätze zwecks Schulöffnung aufem Tisch.

  • Warten wir ab, was das Ministerium am Mittwoch / Donnerstag oder wann auch immer zum Infektionsschutz sagt. Ich kann mir gut vorstellen, dass - wenn der Unterricht in welcher Form auch immer wieder läuft - Lehrkräfte und Schüler, die Ü60 / vorerkrankt / schwanger sind, nicht in die Schule müssen.

    Finde ich sinnvoll, ohne Frage. Ich hoffe nur, dass es dann nicht heißt, dass wegen dieser Maßnahme das Ministerium ja die Gesundheit der Lehrer im Blick hat.

    Denn allein durch diese Maßnahme könnte durch aus der Rest der Lehrerschaft in Gefahr sein (wenn es eben nicht zusätzliche! Maßnahmen gibt).

  • gott, frosch, bitte. schön, wenn du als schulleiter ein so positives bild von deinem dienstherren hast. andere haben ein anderes bild bzw. halt die erfahrungen, dass sinnvolle vorgaben ("risikopatienten nicht einsetzen") ganz schnell für die tonne sind, wenn es sein muss.


    das war in der vergangenheit bei "dienstlichen erfordernissen" so, das wird auch in zukunft so sein. da ändert halt die rechtsabteilung des ministeriums die eigene rechtsauslegung, schreibt ein kms, fertig. plötzlich gehen dann dinge, die bisher nie gingen, weil halt nicht möglich. das wird hier nicht anders sein.

    dir fallen bestimmt vergangene beispiele für diese plötzlichen neuen welten des ministeriums ein.


    und was in der vergangenheit auch beliebt war: einfach als km nur vorgeben, dass zum beispiel "der schulbetrieb wieder aufzunehmen ist unter beachtung eines angemessenen infektionsschutzes", und dann darf die individuelle, mies ausgestattete schule gucken, was sie macht. meist dann nichts, außer in diesem beispiel öffnen, weil halt einfach kein schutz da. vielleicht macht man noch einen aufruf an den förderverein, masken für alle zu nähen. abgabe gegen spende für den förderverein.

  • ...dir ist klar, dass genau diese übertragungen uns mittelfristig unter umständen das kreuz brechen, d.h. die zahlen wieder nach oben schnellen lassen werden? das ist der knackpunkt, über den die forscher seit wochen diskutieren.

    Ja, das ist mir klar. Und deswegen wird, unter Berücksichtigung aller gesellschaftlich und medizinisch relevanten Faktoren überlegt, wie das richtige Vorgehen für alle ist. Z.B. indem versucht wird, Wellen der Infektion zuzulassen.


    Wie ist denn nun dein Vorschlag "laut zu sein und Druck zu machen?" Und zwar bitte mal ohne die Begründung, dass sich hier einzelne Sorgen um ihre Gesundheit machen, die mache ich mir auch, aber das bringt uns nicht weiter.

  • Der Laschet will halt um jeden Preis Aufmerksamkeit.

    Er wurde in der Krise kaum beachtet, da andere Politiker das Zepter in die Hand genommen haben.

    Gerade NRW sollte sich mit Lockerungen zurückhalten. Das ist zumindest meine Meinung.

  • Schlussendlich bleibt es einfach dumm die Massnahmen so drastisch zu lockern bevor ein Containment wieder möglich ist. Wenn man sich anschaut wie stark in den verschiedenen Ländern die Zahl an Neuinfektionen zurück gegangen ist, wird ohnehin schon evident, dass da Deutschland nicht gerade ganz vorne mit dabei ist. Und erzähl nicht wieder was von "1 Woche Rückstand", der relative Rückgang folgt ziemlich genau dem Trend in Italien. Bei einem Land mit deutlich weniger Infektionen pro Kopf müsste es aber eindeutig schneller gehen. Das ist der Preis dafür, dass die Massnahmen in Deutschland einfach weniger regide sind.

    In meinen Augen ist das die Konsequenz davon, dass in Deutschland die Testung viel umfangreicher und damit das Dunkelfeld viel besser aufgeklärt ist, als in anderen Ländern. Das wird auch dadurch bestätigt, dass der reale Anstieg der Letharlität viel niedriger ausfällt als erwartet. Sowohl die Auslastung der Intensivbetten als auch die Sterbezahlen stagnieren jetzt bereits, obwohl sie eigentlich mit deutlich größerer Verzögerung auf den Trendwechsel bei den Neuinfektionen reagieren sollten.

    Und ein Containment wäre bereits jetzt wieder möglich, zumindest in den Gebieten ohne massive Ausbrüche. Ende März waren wir mit den Tests an der Kapazitätsgrenze. Die Testkapazitäten sind hier inzwischen so stark erhöht worden, dass sie in der letzten Woche nur noch zu ca. 60% ausgeschöpft worden sind. Hätte man durchgehend maximal testen können, so wäre der Anstieg bis Anfang April und seitdem der Rückgang auch stärker gewesen.

    • Offizieller Beitrag

    keckks, die Aussage war "Es hat niemand die Gesundheit im Blick". Diese Aussage stimmt nicht - unabhängig mal von meinem Bild des Dienstherren. (Und ja, das ist gut. Keine Frage.) Es ist ein Fakt, dass die Gesundheit der Lehrkräfte in den letzten 5 Wochen beachtet wurde. Das war auch nur ein Beispiel.


    Deswegen schrieb ich ja: setzt euch gerne dafür ein , (dass es so bleibt,) aber setzt keine Fakenews in die Welt. Danke.


    kl. gr. frosch

  • Das ist doch jetzt Wortklauberei, ganz ehrlich. Ob "nichts", "ein wenig" oder "ein bisschen", im Grunde geht es doch Firelilly und co. nur darum, dass bei den anstehenden Maßnahmen noch stärker die Lehrergesundheit als bislang Berücksichtigung findet.

  • Es ist ja schön, dass du eine andere Meinung Frosch hast, aber meinst du nicht, dass jeder das Recht hat seine eigene Meinung zu vertreten? Mit Nutzungsbedingungen zu argumentieren ist schon sehr weit her geholt. Finde ich sehr bedenklich.


    Ich finde auch, dass die Interessenvertreter der Lehrkräfte da deutlicher Druck machen müsste. Wir wissen doch alle wie solche Sachen in der Vergangenheit gehandhabt wurden. Liebe Schulen macht wieder Unterricht für Jahrgang xy und haltet den Infektionsschutz ein. Wie es dann vor Ort aussieht. Das Räume zu kleine sind. Das Lehrer vorerkrankt sind. Das keine Masken, kein Desinfektionsmittel zur Verfügung steht. Wir haben nicht mal genug Waschbecken, damit die Kinder sich die Hände regelmäßig waschen können. Aber solche Probleme werden doch in den Kultusministerien nicht gelöst werden. Dann heißt es vielleicht wenden sie sich an den Schulträger.

    • Offizieller Beitrag

    Lehramtsstudent: Wenn jemand "Niemand" schreibt, aber diese Aussage nicht stimmt, ist es keine Wortklauberei. Sorry.


    Tom: es geht da nicht um "Meinung". Die Aussage von Firelilly war faktisch falsch. (Nicht zum ersten Mal.) Also kann muss ich als Moderator auch auf die Nutzungsbedingungen verweisen, die das Verbreiten von unwahren Behauptungen verbieten.

    Das ist weder bedenklich noch sehr weit hergeholt.

    Beim 2. Absatz stimme ich dir zu - aber das habe ich ja oben schon geschrieben. (Wobei ich auch schon darauf hingewiesen habe, dass hinter den Kulissen mehr läuft, als du merkst. Möglicherweise nicht genug, aber mehr als du merkst.)

  • Das was ich vor Wochen schon schrieb und wo ich noch von euch im Forum abgebügelt wurde:

    Schreibt massenweise Beschwerdeemails ans Ministerium, Gewerkschaften und so weiter.

    Übrigens, wenn ich deiner Erinnerung auf die Sprünge helfen darf: vor Wochen beschwertest du dich wieder und wieder, dass dein Schulleiter das große Schulfest noch abhalten will und ich riet dir, dich an die Elternvertreter zu wenden, da ich ein Gesamtinteresse darin sehen konnte, dieses Schulfest als Großveranstaltung und Infektionsherd abzublasen.

  • Ich bleibe dabei. Der Negativmodus, der dieses Forum prägt, bestätigt teils die schlimmsten Vorurteile über LehrerInnen.

    Angst, Panik, Wut auf den „Dienstherren“, Wut auf andere.... schlechte Stimmung in einem Internetforum.

    Wo bleiben kreative Ideen, wie man bis Sommer weitermachen könnte? Wo bleiben leichte Schritte aus der eigenen Komfortzone heraus? Wo die Bereitschaft, sich mal auf was Neues einzulassen, Schulentwicklung zu betreiben?


    Zudem stört mich ein der Egoismus - und das Ganze bei voller Besoldung.


    Es gibt kreative Wege. Warum versucht man nicht, wenn man im nächsten Jahr aus persönlichem Gründen kein Risiko eingehen möchte und niemandem begegnen möchte, unbezahlten Uelaub einzureichen?


    Klar kann es nicht so laufen wie vorher, aber anstatt zu jammern und zu pöbeln, könnte man ja auch mal überlegen, was man beitragen kann und Ideen für eine neue Schule sammeln. Und nicht immer nur schreiben, was man alles nicht macht.


    Diese Einstellung gibt es in meinem Freundes- und Familienkreis einfach nicht (bin die einzige Lehrerin).

    Wenn Ärzte und andere so drauf wären, dann gute Nacht. Und netto kommt durch die Tätigkeit auf Station auch nicht viel mehr raus.


    Mich nervt Laschet auch. Aber deshalb, weil inhaltlich nichts kommt. Jetzt wäre doch die Stunde der Schulentwickler gekommen. Wie kann es überhaupt weitergehen?

  • Das Problem ist, dass sich manche Kollegen vorstellen, sie hätten ein grundsätzlich verbrieftes Anrecht auf Infektionsschutz vor ansteckenden Krankheiten oder sowas derartiges, das existiert aber nicht.

    Doch das gibt es. Nennt sich Fürsorgepflicht des Dienstherrn. Die Frage ist nicht, ob sondern welche Maßnahmen angemessen sind. Du wirst nicht erwarten können, dass der Dienstherr alle Risiken abwehren kann. Aber du kannst erwarten, dass er angemessene Maßnahmen ergreift, um dich zu schützen.

  • Übrigens, wenn ich deiner Erinnerung auf die Sprünge helfen darf: vor Wochen beschwertest du dich wieder und wieder, dass dein Schulleiter das große Schulfest noch abhalten will und ich riet dir, dich an die Elternvertreter zu wenden, da ich ein Gesamtinteresse darin sehen konnte, dieses Schulfest als Großveranstaltung und Infektionsherd abzublasen.

    Richtig! Was ich gemacht habe ist es, die Schulleitung beim Gesundheitsamt gemeldet zu haben. Ich habe genau dargelegt wieviele Leute da beim Fest da sein werden, was es für Aktivitäten geben wird und wie da die Kontakte sein werden.

    Ob das ausschlaggebend war oder das Gesundheitsamt eh reagiert hätte, keine Ahnung. Auf jeden Fall hat die SL das Fest zähneknirschend "nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt" abgesagt. Einige Zeit später wurden ja die Schulen dann auch eh geschlossen.

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