Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Aber nein, ich denke nicht, dass man den Stoff kürzen muss, denn zumindest bei uns hat sich deutlich gezeigt, dass man eigentlich genauso viel schafft, weil man in den Kleingruppen viel schneller ist mit dem Arbeiten.

    Denke ich eigentlich auch nicht.

    Ich hatte im vergangenen Halbjahr auch den Eindruck, dass man mehr schafft.

    Durch die Kleingruppen ist es leiser, die Kinder können sich besser konzentrieren, ich kann besser auf einzelne eingehen und ggf. nochmal wiederholen und vertiefen. Mit 30 Schülern kriege ich leider nicht immer so genau mit, ob jetzt auch wirklich jeder alles verstanden hat.

    Aber selbst, wenn man kürzen müsste - das ist mMn das geringere Übel.

  • Ist Singen nicht verboten und SuS ans Klettergerüst hängen nicht sowieso?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Aber dann wäre ja immer eine halbe Klasse zuhause, oder sehe ich das falsch? Mir geht es um zuverlässigen Präsenzunterricht für alle!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wie geht ihr eigentlich damit um, wenn sich Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder nicht an die aktuellen Regeln und Kontaktbeschränkungen halten und ihr das mitbekommt?

    Am Anfang an die Regeln erinnern, irgendwann sich einfach denken: "Leben und leben lassen!". Kenne selbst einen minderschweren Fall in der Familie und Erwachsene können da ziemlich stur sein.

  • Ist Singen nicht verboten und SuS ans Klettergerüst hängen nicht sowieso?

    Wir hängen sie ja nicht am Hals auf und singen Tom Dooley 😉😂

    (haben auch gar keins).


    Wir dürfen momentan keine Geräte benutzen. Also nichts, das mehrere anfassen, ohne zwischendurch zu desinfizieren. Ein Ball ist ein Gerät. Singen dürfen wir nur draußen.

  • Aber dann wäre ja immer eine halbe Klasse zuhause, oder sehe ich das falsch? Mir geht es um zuverlässigen Präsenzunterricht für alle!

    Womit bewiesen wäre, dass es (bei vielen) in 1. Linie nicht um Bildung geht, sondern um Aufbewahrung der Kinder.


    (Ich habe den abwechselnden Unterricht vor den Sommerferien auch positiv erlebt, ich habe wirklich trotz der halben Zeit alles geschafft. Es wurde konzentriert gearbeitet. Und da jede Gruppe regelmäßig in die Schule kommt, spielt fehlende Ausstattung und vermehrtes abtauchen auch keine Rolle. )


    Ergänzung


    Ich verstehe Eltern und Wirtschaft/ Politik. Aber dann soll man nicht mit Bildung argumentieren. So kann ich es nicht ernst nehmen und fühle mich verschaukelt.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Womit bewiesen wäre, dass es (bei vielen) in 1. Linie nicht um Bildung geht, sondern um Aufbewahrung der Kinder.

    Hm ja, also nicht wirklich, mir nicht. Ich sehe an meinen Schülern (Förderzentrum) was "hängen" bleibt, wenn sie zuhause arbeiten - also, die meisten machen nichts, für die meisten meiner Schüler bin ich der zuverlässigste Mensch ihres Lebens, allein das Hinsetzen in der Schule bringt ihnen mehr als 2 Tage Mathe üben mit anyone at home... verstehst du, was ich meine? Mein Schüler sind "lost", zuhause.

    Und es dauert, bis sie nach 1 Woche zuhause wieder arbeitsfähig sind: sitzen bleiben, melden, alles dabei haben (haben sie eh nie ;) )

    Generell gebe ich dir aber auch wieder recht, dass ich Schule nicht als Aufbewahrungsort sehen möchte und durchaus sehe, dass Eltern ihre Kindern gerne abgeben (gerade auch bei uns an der Schule) und alle Erziehung abgeben.

    Bei meiner Tochter: Sie liebt die Schule und bedauert jeden Tag, den sie nicht hingehen darf. Und obwohl ich ihr den Lernstoff wirklich gut beibringen kann, ist die Lehrerin und der Klassenverband trotzdem besser (soziale Skills, Autoritäten etc).

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Aber dann wäre ja immer eine halbe Klasse zuhause, oder sehe ich das falsch? Mir geht es um zuverlässigen Präsenzunterricht für alle!

    Ja, aber es geht eben nur um einen Tag.

    Ich kann am Montag einen komplexen Stoff durchnehmen, für den es mich unbedingt braucht, z.B. irgendein Grammatikthema in Englisch. Als Hausaufgabe für Dienstag gebe ich entsprechende Übungen zu genau dem Stoff auf. Am Mittwoch sehe ich die Schüler wieder und kann gezielt auf Fragen zur Hausaufgabe eingehen (und notfalls nochmal wiederholen). Dasselbe gilt für die Einführung von neuen Vokabeln oder Sprechanlässen - wo ich als Sprachvorbild nötig bin (bzw. die native speaker von der Lehrwerks-CD), diese Stunden lege ich so, dass die Klasse Unterricht hat. Einen Tag später machen sie dann halt schriftliche Übungen dazu, z.B. Vokabeln ins Vokabelheft übertragen, Wortschatz-Übungen im Buch bzw. Workbook etc.

    Für Deutsch sehe ich sogar noch weniger Probleme.


    Okay, ich rede hier von der Sek I.

    Wie das mit Grundschulkindern ist, kann ich nicht beurteilen.

    Also ich meine, ob man die einen Tag lang alleine zu Hause lassen kann.

    This! :thumbup:

  • Ja, aber es geht eben nur um einen Tag.

    Ich kann am Montag einen komplexen Stoff durchnehmen, für den es mich unbedingt braucht, z.B. irgendein Grammatikthema in Englisch. Als Hausaufgabe für Dienstag gebe ich entsprechende Übungen zu genau dem Stoff auf. Am Mittwoch sehe ich die Schüler wieder und kann gezielt auf Fragen zur Hausaufgabe eingehen (und notfalls nochmal wiederholen). D

    Da würden meine Schüler rein gar nichts machen, ebenso wenig wie die immer wieder aufgegeben HAs. Oder sie machen irgendwas, Vertiefung ist das nicht, weit gefehlt.

    Mein Kind würde das sicher anders handhaben. Aber es liebt seine Schule so sehr!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ihr könnt euch das überlegen, so viel ihr wollt - dass Schulen großflächig und langfristig über den Winter in das Halbklassenmodell wechseln wird nicht passieren. Dafür müsste sich die Situation deutlich verschlechtern und danach sieht es nicht aus.

    Die gesellschaftlichen Kosten sind nach Auffassung der Politik und auch von einem Großteil der arbeitenden Bevölkerung zu hoch. Egal ob man tageweise oder wochenweise wechselt, 50% der Betreuungsarbeit wird von der Schule ins häusliche verlagert, dass ist mit einer beruflichen Tätigkeit idR der Mütter nur vereinbar, so lange man noch Resturlaub hat um das zu stemmen. Und das kann man nach 6-8 Wochen im Frühjahr eben nicht mehr voraussetzen.

    Das kann man ganz schrecklich finden und seitenweise drüber schimpfen, das ändert aber nichts an der Situation.

  • Da würden meine Schüler rein gar nichts machen, ebenso wenig wie die immer wieder aufgegeben HAs. Oder sie machen irgendwas, Vertiefung ist das nicht, weit gefehlt.

    Mein Kind würde das sicher anders handhaben. Aber es liebt seine Schule so sehr!

    und andere lieben Restaurants, Konzerte oder Party


    (Ich glaube nicht, dass die Zahlen in absehbarer Zeit mit diesen wenigen Maßnahmen stark genug sinken. Entweder bleiben diese Maßnahmen sehr lange bestehen oder sie werden verschärft oder die Intensivstationen werden überfüllt.)


    Ich wünsche auch anderes, aber diese Frage stellt sich z. Z. nicht.

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  • und andere lieben Restaurants, Konzerte oder Party


    (Ich glaube nicht, dass die Zahlen in absehbarer Zeit mit diesen wenigen Maßnahmen stark genug sinken. Entweder bleiben diese Maßnahmen sehr lange bestehen oder sie werden verschärft oder die Intensivstationen werden überfüllt.)


    Ich wünsche auch anderes, aber diese Frage stellt sich z. Z. nicht.

    Ja, mein Kind würde das packen, ungern, aber das geht schon und um mein Kind geht es auch gar nicht.

    Es geht mir um meine Schüler, die halt zuhause wirklich versauern, Rückschritte machen. Um die mache ich mir Sorgen und für die wünsche ich mir wirklich keine Teilung, es bringt keinerlei Lerneffekt.


    PS Jetzt muss ich Monopoly spielen mit dem Kind. Es passt, weil es gerade den Zahlenraum bis 1000 lernt ;)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • ... Dafür müsste sich die Situation deutlich verschlechtern und danach sieht es nicht aus...


    ...

    (Ich glaube nicht, dass die Zahlen in absehbarer Zeit mit diesen wenigen Maßnahmen stark genug sinken...

    Das finde ich am Schönsten an diesem Thread.

    Und nie vergessen: die Naturwissenschaftler*innen sehen die Lage einfach anders als andere Menschen. Nicht besser natürlich, einfach nur anders.

    Schönen Abend euch allen, hier gibt's jetzt n Schwarzbier :prost:

  • Das finde ich am Schönsten an diesem Thread.

    Und nie vergessen: die Naturwissenschaftler*innen sehen die Lage einfach anders als andere Menschen. Nicht besser natürlich, einfach nur anders.

    Schönen Abend euch allen, hier gibt's jetzt n Schwarzbier :prost:

    Moebius und ich widersprechen uns doch nicht. ;)


    Aber wie lange sollen Restaurants etc. geschlossen bleiben? Und viele meinen, dass sie nicht entscheidend zu den Zahlen beitragen, also werden die Zahlen nur langsam sinken. Also was senkt die Zahlen (möglichst schnell)?


    Momentan verfolgen viele Gesundheitsämter die Kontakte nicht mehr und diese können egal welchen Alters andere infizieren, daher stiegen die Zahlen so plötzlich (daher kam die Zahlen 50 auf 100 000, die Gesundheitsämter sind zwar besser geworden, aber es gibt pro Person aktuell mehr Kontakte als im Frühjahr).


    Ich habe oben 3 Möglichkeiten genannt. Es gibt vielleicht als 4. Möglichkeit bald auch Schnelltests in ausreichender Menge (entsprechende Regelung für Schulen in Baden-Württemberg wurde zwischen Eisenmann und Lucha getroffen), aber noch in diesem Jahr?


    Persönlich denke ich, dass man Ende des Monats merkt, dass es nicht reicht, dass die Weihnachtsferien 2 Wochen früher beginnen (vielleicht wird es als freiwillig Quaratänemöglichkeit verkauft, damit man an Weihnachten gefahrlos die Großeltern besuchen kann und weil es einfach zu kalt zum lüften wird). Und Januar liegt wirklich zu weit in der Zukunft. Vielleicht gibt es dann wirklich genug Schnelltests?


    Die Politik hat deutlich geäußert, dass die Schulen offen bleiben. Also werden sie. (Und deshalb habe ich im Sommer nicht verstanden, dass nicht 1 Milliarde für Luftfilteranlagen ausgegeben wurde. Ich kann es nur so erklären, dass die Politiker nicht an eine 2. Welle geglaubt haben. Kretschmann sagte vor ein paar Tagen, dass er die explodierenden Zahlen erst viel später erwartet hat, Ramelow äußerte sich ähnlich.)

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  • Die beiden Aussagen widersprechen sich ja nicht. Der eine ist halt Optimist, der andere eher Pessimist ;)

    Realist. :aufgepasst: (ich sage ja nicht, dass die Zahlen steigen, ihr habt mir doch erklärt, dass Restaurants und Fitnessstudios nicht stark zum Infektionsgeschehen beitragen, warum sollten sie jetzt die Zahlen sehr schnell senken? Die Politik will angeblich wieder auf 50 auf 100 000, damit die Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter wieder klappt.)

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  • meine Kommentare haben sich mit denen von Wollsocken bzw. Moebius überschnitten, da ich nebenbei telefoniert habe bzw. abgelenkt war (und mich gerade zum lachen gebracht).


    Aber da wir keine Politiker sind, werden wir alle mehr oder weniger geduldig abwarten (müssen). (Geduld ist nicht meine Stärke.)

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