Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Es stellt sich mir halt auch schon seit langem die Frage, warum in einigen nds. Landkreisen wie Cloppenburg und Vechta die Corona-Fallzahlen sehr hoch sind/waren, in anderen aber sehr niedrig.

    Gerade dort gibt es so viele Ställe und fleischverarbeitende Betriebe, dass jeder jemanden kennt, der dort arbeitet, der dann wieder PartnerInnen oder FreundInnen hat, die im Altenheim arbeiten oder deren Kinder Schulen besuchen.

    Dass es in den fleischverarbeitenden Betrieben Infektionsketten gab, war ja über die Betriebe in NRW in den Medien.


    Die Landkreise sind auch recht "kinderreich" (katholische Gegend, evangelikale Pfingstler (in CLP 20% der Bevölkerung laut taz von 2016), Menschen mit Migrationshintergrund), Zahlen findet man vom BiB - CLP, VEC und EMS sind auf den ersten Plätzen der höchsten Anteile kinderreicher Frauen.

  • Ich würde meinen, dass es z. T. doch an der geringen Bevölkerungsdichte liegt. Wer weiß, vielleicht spielt tatsächlich der Küstenwind eine Rolle (wobei z. B. der Landkreis Wittmund - wenn ich das richtig erinnere - trotz teilweiser Küstenlage zwischendurch mal hohe Fallzahlen hatte, genauso wie der LK Wesermarsch, der zwischenzeitlich einer der Hotspots in NDS war). Und ansonsten gilt weiterhin: "Wir Norddeutschen hoffen ja, dass die Regel mit dem 1,5 m Abstand bald endet, damit wir wieder zu unserem Komfortabstand von 5 m zurück können."

    Die Zahlen gingen hier rauf und runter.

    Restaurantbesuche sind durch, seit im Landkreis Leer vor etwa 1 Jahr ein größerer Ausbruch nach Restaurant-Besuch war.

    Danach waren die Zahlen immer mal höher, weil es Fälle ini den fleischverarbeitenden Betrieben gab, zu denen viele ArbeitnehmerInnen pendeln

    oder weil die britische Mutante schnell um sich griff - davor waren wir mit den Zahlen recht weit unten.


    Niedersachsen hat die Grundschulen schon im Januar wieder geöffnet und die meisten Landkreise starteten schon von einem Plateau über der Inzidenz von 50 in die 3. Welle.

    Andererseits würde ich denken, dass die Notbetreuungen auf dem Land nicht so voll sind, gerade weil es noch immer keine flächendeckenden Ganztagsschulen gibt und die Familien sich anders organisieren.

  • dürfte ein Zusammenspiel mehrerer Gründe sein...

    - geringe Bevölkerungsdichte

    - Betriebe mit corona"freundlichen" Arbeitsbedingungen an den hotspots

    - höhere Querdenkerquote (AfD) in den östlichen BL

    - Sachsen (und auch Bayern): Grenze zu Tschechien

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Restaurantbesuche sind durch, seit im Landkreis Leer vor etwa 1 Jahr ein größerer Ausbruch nach Restaurant-Besuch war.

    Ich stimme dir zu den Aussagen in deinen beiden Posts zu.

    Allerdings verstehe ich den o. g. Satz nicht. Was meinst du mit "Restaurantbesuche sind durch"? Seit im letzten Frühsommer die Restaurants wieder geöffnet hatten, waren sie doch wohl auch in den küstennahen Landkreisen gut besucht (gerade durch Tourist*innen), wie ich selbst in den Landkreisen Friesland, Wittmund, Aurich, Wesermarsch und Cuxhaven zwischen letztem Juni und Oktober bei einigen Restaurantbesuchen und im Vorbeigehen bzw. -fahren an diversen Restaurants, Cafés und Landgaststätten festgestellt habe.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • wie ich selbst in den Landkreisen Friesland, Wittmund, Aurich, Wesermarsch und Cuxhaven zwischen letztem Juni und Oktober bei einigen Restaurantbesuchen und im Vorbeigehen bzw. -fahren an diversen Restaurants, Cafés und Landgaststätten festgestellt habe.

    Ich denke eher, dass sich diejenigen, die das Restaurant und die Bedingungen dort kennen, sich nicht so schnell in einen kleinen Gastraum mit winzigen Fenstern und niedriger Decke setzen werden.

    Als Tourist weiß man davon nichts und ist eher dazu geneigt, Gastronomie zu nutzen - ein Grund mehr, warum Tourismus die Zahlen im negativen Sinn beeinflussen könnte.


    Allerdings war der Ausbruch im Landkreis Leer vor einem Jahr, man wusste noch nicht so viel über das Virus und auch die Schutzmaßnahmen und Vorgaben sind inzwischen andere.

  • Ich glaube mal nicht, dass Hildburghausen, Tirschenreuth oder der Saale-Orla-Kreis klassische Tourismusgebiete sind, der Vogtlandkreis schon eher. München (Stadt) hingegen war ja durchgehend eher niedrig und das ist doch eine Stadt mit eher viel Tourismus, Berufspendlern und hoher Bevölkerungsdichte.

  • ...und - geschätzt - weit höherem Bildungsgrad und besserer Information...

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  • Ich glaube mal nicht, dass Hildburghausen, Tirschenreuth oder der Saale-Orla-Kreis klassische Tourismusgebiete sind, der Vogtlandkreis schon eher. München (Stadt) hingegen war ja durchgehend eher niedrig und das ist doch eine Stadt mit eher viel Tourismus, Berufspendlern und hoher Bevölkerungsdichte.

    Es ging doch oben zunächst nur um SH und das nördliche NDS.

    In Hildburghausen war ich übrigens vor Jahren mal; hübsches Städtchen! Und sicherlich gibt es in und um Tirschenreuth und im Saale-Orla-Kreis auch nette Ecken für Tourist*innen (gerade zum Wandern).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die grundsätzliche Frage, warum seit Beginn der Coronapandemie bestimmte Regionen/Landkreise stärker betroffen sind als andere, finde ich aber durchaus interessant, auch wenn es schwer ist, ein wirklich stringentes Muster zu erkennen.

  • Ich glaube mal nicht, dass Hildburghausen, Tirschenreuth oder der Saale-Orla-Kreis klassische Tourismusgebiete sind

    Wenn aber die Bewohner von Hildburghausen, Tischenreuth und dem Saale-Orla-Kreis sich alle im Restaurant in Bullerbü treffen und das Virus mit nach Hause bringen?

    Wie war das noch gleich mit Ischgl, Karneval in Gangelt, Jodelfest in der Schweiz?


    Unterwegs ist das Einschränken zum Teil schwieriger, gerade weil man auf Gastronomie angewiesen ist,

    zum andere Teil die soziale Kontrolle geringer

    und das erwünschte Urlaubsgefühl sicher ein Beschleuniger des Vergessens.


    Und nein, das trifft nicht auf alle zu, aber diejenigen, die vorsichtig sind, bleiben zu Hause oder gehen in ein Ferienhaus und treten so gut wie gar nicht öffentlich in Erscheinung.


    Das alles ist nicht der einzige Grund, die Bewohner von Cloppenburg und Vechta sind auch keine Dauer-Urlauber.

    Aber ebenso, wie es bei der Prävention das Käseschreiben-Modell gibt,

    ebenso gibt es einen Käseloch-Bohrer der begünstigenden Verhaltensweisen:

    Je mehr Kontakt, desto mehr Löcher in den Käsescheiben.

    Da hilft die Prävention dann irgendwann nicht mehr, wenn vom Emmentaler nur noch die Löcher übrig sind.

  • Ganz ehrlich, die Diskussion hier dreht sich immer nur um Ls Beiträge, das ist doch eigentlich nicht Sinn der Sache.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Die grundsätzliche Frage, warum seit Beginn der Coronapandemie bestimmte Regionen/Landkreise stärker betroffen sind als andere, finde ich aber durchaus interessant, auch wenn es schwer ist, ein wirklich stringentes Muster zu erkennen.

    Dazu müsste man mal ordentliche Daten sammeln. Bei Licht betrachtet ist die Datengrundlage immer noch eine Katastrophe und das RKI selbst kann nicht sagen, wo die meisten Infektionen stattfinden. Man nimmt an zu Hause, wie das Infektionsgeschehen in Restaurants, beim Einkaufen usw. aussieht, da lässt sich auch das RKI nicht wirklich locken. Offensichtlich scheint nicht immer die Bevölkerungsdichte der ausschlaggebende Faktor zu sein...oder?

  • Ich würde sagen, dass auf Bundesebene Bevölkerungsdichte kein Kriterium ist. Auf kommunaler Ebebe hingegen schon, da man aus diversen Großstädten (z.B. Hamburg, Berlin) weiß, dass in den Stadtteilen mit weniger "Trubel" auch weniger Imfektionen stattfinden als denen, die zentraler liegen und/oder dichter bevölkert sind.

  • und das RKI selbst kann nicht sagen, wo die meisten Infektionen stattfinden. Man nimmt an zu Hause, wie das Infektionsgeschehen in Restaurants, beim Einkaufen usw. aussieht, da lässt sich auch das RKI nicht wirklich locken.

    Das ist ja auch wirklich schwierig festzustellen, zumal viele Menschen selber nicht genau wissen, wo sie sich angesteckt haben. Die meisten der mir bekannten Corona-Positiven meinen, dass sie sich vermutlich entweder bei der Arbeit oder tatsächlich in der Familie angesteckt haben. Von einem Schüler weiß ich, dass er sich bei einem Kumpel angesteckt hat, der aber wiederum nicht sagen kann, wo er den Virus eingefangen hat.

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  • ich halte nach wie vor Massenunterbringungen wie auch Großraumbüros und entsprechende "knubbelige" Abeitsplätze ohne Luftfilter für die "echten" Hotspots, gegen die a nie wirklich was unternommen wurde...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
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  • <Mod-Modus>


    Muss Laleona da aber mal ganz gewaltig zustimmen.

    Wäre schön, wenn ihr euch auf die Sachebene und weniger auf die "Lasst uns Lindbergh-ärgern"-Ebene konzentriert.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • ich halte nach wie vor Massenunterbringungen wie auch Großraumbüros und entsprechende "knubbelige" Abeitsplätze ohne Luftfilter für die "echten" Hotspots, gegen die a nie wirklich was unternommen wurde...

    Größere plötzliche Anstiege hängen meist mit einem klar greifbaren Ort zusammen. Das waren bei uns ein in den letzten Monaten ein Industriebetrieb, Pflegeheime, einmal eine Kita. Vielfach waren es aber schlichtweg die privaten Kontakte mit Freunden und Familie, die die Zahlen immer wieder steigen ließen.

  • Das haben wir uns gestern im Familienkreis auch gefragt.

    Wir als nahezu konsequente Bayern können es uns nur mit dem "dort oben" vorherrschenden Wind erklären...

    Meine Mutter meinte allerdings auch, die Nordländer wären diziplinierter als die Bayern. Daran läge es.

    Moin.

    Die Leut sind wortkaarcher. Weniger Aerosole und so modernes Zeuch.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

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