Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Viel interessanter als Herr Djokovic ist doch, was Herr Drosten da so sagt. Wir sollten uns langsam trauen auf den Zug aufzuspringen, anstatt uns hinterm Bahndamm vor dem lauten Ungetüm zu fürchten. Gut, der letzte Teil war von mir.

    Dein letzter Teil passt aber nicht zu dem was Drosten sagt:


    Die gute Nachricht sei: Im Moment fahre der Zug angenehm langsam, denn Omikron habe eine verringerte Krankheitsschwere. Auf die Frage, ob er Omikron als Chance sehe, in den endemischen Zustand zu kommen, sagte der Virologe: "Es wäre eine Chance jetzt, breite Immunität vorausgesetzt." Zumal niemand ausschließen könne, dass der Zug auch wieder schneller werde.


    So weit so gut aber:


    Drosten sagte, die Bevölkerungsimmunität bei Erwachsenen entwickele sich in eine klare Richtung: "Die Bevölkerung baut Immunität auf und behält die auch." Deutschland sei jetzt "in dem Prozess", bald die Pandemie für beendet erklären und die endemische Phase ausrufen zu können. "Aber wegen des hohen Anteils Älterer in der Bevölkerung müssen wir das in Deutschland über Impfungen machen. Über natürliche Infektionen würden viel zu viele Menschen sterben", sagte Drosten der Zeitung. Deutschland habe schon "ein ganzes Stück dieses Weges geschafft über Impfungen", müsse ihn jetzt aber "zu Ende gehen, damit wir im Laufe des Jahres 2022 in die endemische Phase kommen und den pandemischen Zustand für beendet erklären können".

  • Das Geheimnis liegt im Unterschied zwischen den Wörtern " infiziert" und "erkrankt".

    Das kann natürlich sein!

    Allerdings wird es trotzdem sehr schwer sein zu trainieren, wenn er sich allein in seinem Haus / Wohnung isolieren muss...

  • Das kann natürlich sein!

    Allerdings wird es trotzdem sehr schwer sein zu trainieren, wenn er sich allein in seinem Haus / Wohnung isolieren muss...

    Wir werden nie erfahren, wie gut Djokovic vorbereitet war, wie gut er hätte spielen können.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Sorry, bin ja selbst ein Impfdurchbruch und seit 2 Monaten krank. Hätte ich nach 2 Impfungen auch nicht gedacht.

    Ok, Omikron ist milder, aber aus meiner Erfahrung kann ich Aufspringen nicht empfehlen.

    Du bist aufgesprungen - gewollt oder ungewollt. So einem Virus ist das Wurst.

    Aber Du hast ja die Bedingungen erfüllt, die Drosten nennt. Und wer weiß, wie es sonst ausgegangen wäre.

    Gute Besserung

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • In letzterem Falle läge dieses Fehlverhalten jedoch nicht bei der Gerichtsbarkeit Australiens, denn dort hat er sich an die Regeln gehalten.


    Sei es wie es ist, ist nur ein Tennisspieler. Viel zu viel Aufmerksamkeit.

    Er hat das australische Einreiseformular falsch ausgefüllt (keine Auslandsreise in den vergangenen 2 Wochen, er war mindestens in Spanien, Monaco und Serbien, normalerweise folgt eine mehrjährige Einreisesperre (macht dann auch bei Einreise in die USA Probleme), und vor allem die Ausnahme genesen statt geimpft gilt nur für australische Staatsbürger). Alleine das falsch ausfüllen reicht normalerweise für die direkte Heimreise.


    Seltsam ist ja noch der falsche Zeitstempel des positiven Tests. Auf deutsch, er ist sicher nicht am 16. positiv getestet worden. (Schön, dass man Computer nicht so einfach belügen kann.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich habe mich mit der Causa Djokovic die letzten Wochen nicht befasst und möchte das auch weiterhin nicht. Ich nahm nur Bezug auf den vorangegangen Post. Wie gesagt, das ist ein Typ, der für viel Geld nem Filzball hinterher rennt. Nicht mehr, nicht weniger. Ob der das nun in Australien auch darf oder nicht, mir vollkommen egal.

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  • In letzterem Falle läge dieses Fehlverhalten jedoch nicht bei der Gerichtsbarkeit Australiens, denn dort hat er sich an die Regeln gehalten.


    Sei es wie es ist, ist nur ein Tennisspieler. Viel zu viel Aufmerksamkeit.

    Dann hätte er immer noch unwahre Angaben bei der Einreise gemacht einerseits, da er anders, als angegeben in den 14 Tagen vor Einreise in andere Staaten gereist war und hätte andererseits gezeigt, dass er die in Australien gültigen Regeln wenn er meint, nicht erwischt zu werden auch nicht unbedingt einhalten wird, was angesichts der strikten Einreiseregeln bereits einen Visumsentzug rechtfertigen würde.


    Gut, dass Reichtum oder Bekanntheitsgrad keine Ausnahme von den für alle Bürger:innen gültigen Regeln rechtfertigen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • Was meintest Du denn mit "wir sollten auf den Zug aufspringen"? Heißt das nicht letztlich Durchseuchung statt Impfung?

    Genau dieser Teil des Zitats geht auf Herrn Drosten zurück und stammt nicht von mir.


    Sei es drum. Impfung und Durchseuchung stehen sich nicht dichotom gegenüber, sondern gehen Hand in Hand.


    Mittlerweile weiß man (frag German), dass die Impfung die Durchseuchung nicht verhindern kann (über 80 Prozent der Infizierten sind geimpft). Man weiß aber auch, dass die Impfung dennoch einen positiven Effekt auf den Schweregrad der Erkrankung hat.


    Die Kombination aus der Impfung und der derzeit "günstigen" Omicron-Variante ist der langsam fahrende Zug, auf den Drosten verweist.

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  • Genau dieser Teil des Zitats geht auf Herrn Drosten zurück und stammt nicht von mir.

    Ja, aber Drosten schränkt die Aussage ja mit "breiter Immunität vorausgesetzt" ein. Entsprechend kommt für ihn dieser Weg in Deutschland so nicht in Frage. Das war mir bei deinem Zitat nicht deutlich. Da hört es sich so an, dass man nun Maßnahmen reduzieren soll um eine Durchseuchung zu erreichen. Und das würde der Aussage Drostens widersprechen. Letztlich wird es natürlich darauf hinauslaufen, dass sich einige impfen und andere anstecken.

  • Meine Arbeitskollegin hat sich (über ihre Kinder) auch nach Zweifachimpfung im November angesteckt, kurz vorm Boostern. Sie konnte erst jetzt im Januar wieder arbeiten und sagt, sie spürt es immer noch beim Treppensteigen und ähnlichem. Sie musste Cortison nehmen wegen "Entzündungen in der Lunge/Bronchien" (weiß ich leider nicht mehr so genau). Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht, German !

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ja, aber Drosten schränkt die Aussage ja mit "breiter Immunität vorausgesetzt" ein. Entsprechend kommt für ihn dieser Weg in Deutschland so nicht in Frage. Das war mir bei deinem Zitat nicht deutlich. Da hört es sich so an, dass man nun Maßnahmen reduzieren soll um eine Durchseuchung zu erreichen. Und das würde der Aussage Drostens widersprechen. Letztlich wird es natürlich darauf hinauslaufen, dass sich einige impfen und andere anstecken.

    Drosten hat gleich mehrere Probleme. Da ist zum einen ein Gesundheitsminister, der momentan völlig frei dreht und uns alle sterben sieht. Klar, auf das Pferd, das ihn bis nach Berlin gespült hat, setzt der weiter.


    Dann bedeutet Drostens Ansatz eine Zäsur in der bisherigen Corona-Politik, bei der im Prinzip nur duck and cover galt. In die Zukunft schauen ist ja was ganz neues. Noch dazu, wenn es um eine zuversichtliche Betrachtung geht.


    Dann müsste Drosten erklären, dass sein Hinweis auf das "auf den Zug aufspringen" Risiken birgt. Eine schnelle und flächendeckende Durchseuchung bringt Opfer mit sich - und zwar auf einmal. Auch wenn die Impfungen diese Zahl deutlich herabsenken.

    Was man sich dafür einkauft ist schwieriger zu vermitteln als die Höllenbilder a la Lauterbach. Nämlich die Verdrängung anderer, potentiell gefährlicherer Varianten, durch die bekanntermaßen weniger gefährliche Omicron-Variante, deren Gefährlichkeit dann auch noch einmal durch Impfungen gemindert ist.


    Dabei würde ein doppelter Effekt genutzt. Die unmittelbare Verdrängung anderer Varianten und dann ein mittelbarer, nämlich durch die hohe Geschwindigkeit die Herabsetzung der Mutationsmöglichkeiten hin zu gefährlicheren Varianten.


    Die Zukunft sieht Drosten dann in einer weitestgehend "natürlichen" Immunisierung, bei der wiederkehrende flächendeckende Impfungen nicht mehr notwendig sind.

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  • Wir sollten uns langsam trauen auf den Zug aufzuspringen, anstatt uns hinterm Bahndamm vor dem lauten Ungetüm zu fürchten. Gut, der letzte Teil war von mir.


    Auch beim SPON

    Das ist aber nicht genau das, was Prof. Drosten sagt, vor allem meint er nicht (wie du es hier implizierst), dass wir jetzt alle geschlossen auf den Infektionszug aufspringen sollten^^


    Ein neurotropes Virus, fähig zur Persistenz und auch bei gutem Immunstatus zumindest bis jetzt fast endloser Reinfektion (sieht man jetzt immer deutlicher auch an Berichten aus Südafrika) - nein, danke, das großzügige Infektionsangebot möchte ich dann doch ausschlagen.

    Sich nicht infizieren zu wollen (und das auch nicht für eigene oder fremde Kinder zu wünschen), hat übrigens nichts mit Furcht zu tun, sondern vielmehr mit gesundem Menschenverstand.

    Verstehe sowieso nicht, woher diese romantische Betrachtungsweise von der "natürlichen" (und damit irgendwie besseren) Infektion vs. der "bösen" (da neuartigen) Impfung kommt. Vermutlich am medialen Framing und daran, dass ein Durchschnittsjournalist und/oder -bürger noch nie einen natürlichen Ebola- und/oder Pockenausbruch mitbekommen hat (bzw. dazu dank Impfung auch niemals die Chance gehabt hätte).

  • Was man sich dafür einkauft ist schwieriger zu vermitteln als die Höllenbilder a la Lauterbach. Nämlich die Verdrängung anderer, potentiell gefährlicherer Varianten, durch die bekanntermaßen weniger gefährliche Omicron-Variante, deren Gefährlichkeit dann auch noch einmal durch Impfungen gemindert ist.


    Dabei würde ein doppelter Effekt genutzt. Die unmittelbare Verdrängung anderer Varianten und dann ein mittelbarer, nämlich durch die hohe Geschwindigkeit die Herabsetzung der Mutationsmöglichkeiten hin zu gefährlicheren Varianten.

    ?

    Verstehe ich nicht.

    Was genau verstehst du unter "Verdrängung"? Wie es weitergeht, ist völlig unklar. Omikron ist ja kein Stoff, den man einsetzt, um andere Virusvarianten auszurotten (denn genau das meint der Begriff "Verdrängung" - Ausbreitung, bis nichts mehr anderes mehr da ist). Omikron setzt sich momentan (!) so gut durch, weil es eine Lücke bei den Geimpften gefunden hat - so lange es diese nutzen kann, wird es sich, im Vergleich zu anderen Varianten, schneller und besser durchsetzen können. Das hat aber im eigentlichen Sinn des Wortes nichts mit Verdrängen zu tun, denn, das wird nur so lange funktionieren, bis bei der Masse der Replikationen sich eine Virusvariante gebildet hat, die noch fitter ist. Ob das der Fall sein wird - Zufall! (also, russisches Roulette)

    Außerdem begrenzt eine hohe Durchseuchungsgeschwindigkeit nicht die Wslkeit, dass sich neue Mutationen bilden - diese ist allein dadurch bedingt, wie viele Möglichkeiten man dem Virus lässt (und, wenn man alle auf einmal durchseucht, sind das verdammt viele).

  • shells


    Noch einmal: Das Szenario ist nicht "geimpft vs ungeimpft". Auch nicht "Maßnahmen" vs " keinerlei Maßnahmen" oder "Durchseuchung per Impfung" vs "natürliche Durchseuchung".


    Woher das Festhalten an einer Welt, die nur Schwarz oder Weiß kennt?


    Die Situation ist aufgrund der Omikron-Variante günstig, mittels Impfung + milde Maßnahmen + natürliche (aber durch Punkt 1 und 2 halbwegs gesteuerte und weniger riskante) Durchseuchung aus der Pandemie in eine Endemie zu kommen.


    Zu deiner zweiten Einlassung. Da hast Du recht. Eine massenhafte Durchseuchung birgt dieses Risiko. Es sollte in meiner Aufzählung zu den Problemen, die Drosten abwägen und vermitteln muss, aufgenommen werden.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Es gibt aber auch Experten, die der Ansicht sind, dass Omikron durchrauscht und es danach mit Delta oder einer anderen Mutation, die bei den vielen jetzt Infizierten sich wahrscheinlich bilden wird, weiter geht. In Südafrika gibt es einige Omikron-Genesene, die jetzt an Delta erkranken. Es scheint kaum Immunität zwischen den beiden geben, sie sind anscheinend zu verschieden.


    Kurz, aktuell weiß niemand, wie es weiter geht. Zudem weiß niemand, ob sich das Virus im Körper verstecken kann und andauernd kleine Entzündungen produziert, ob sich die Schäden bei mehreren (harmlosen) Infektionen addieren. Erst in den letzten Tagen wurde bekannt, dass das Epstein-Barr-Virus evtl. Multiple Sklerose verursacht. Gleichzeitig werden Fortschritte bei einem Impfstoff gegen Epstein-Barr-Viren veröffentlicht. Ich warte lieber ab und vermeide Infektionen soweit wie möglich. Irgendwann gibt es Medikamente und (noch bessere) Impfstoffe und man weiß mehr über die Folgen.

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  • ...

    Dabei würde ein doppelter Effekt genutzt. Die unmittelbare Verdrängung anderer Varianten und dann ein mittelbarer, nämlich durch die hohe Geschwindigkeit die Herabsetzung der Mutationsmöglichkeiten hin zu gefährlicheren Varianten.

    Wie meinst du das? Schnelle Vermehrung sorgt doch gerade für Mutationen.

  • Wie meinst du das? Schnelle Vermehrung sorgt doch gerade für Mutationen.

    Das ist halb richtig. Dabei ist es nicht die Geschwindigkeit der Durchseuchung, die das Mutationsrisiko steigert, sondern die Zahl der Infizierten (der individuelle Schweregrad der Erkrankung sei als weiterer Faktor auch genannt, da dieser Faktor durch die Impfungen und die Eigenheit der Omikron-Variante momebtan günstig gelagert ist). Die Zahl der Infizierten steigt natürlich bei einer schnellen Durchseuchung sprunghaft an.


    Nun geht es ja immer um die Abwägung von Alternativen. Die einzige Alternative zur schnellen Durchseuchung ist die langsame Durchseuchung. (Keine Durchseuchung ist keine Option.)


    Am Ende erreichen wir bei beiden Szenarien die selbe Anzahl an Infektionen - 82 Millionen Deutsche. Damit ergibt sich - schaut man nur auf die Quantität - ein gleich hohes Mutationsrisiko.


    Und jetzt kommt aber der Faktor Zeit hinzu, denn der ist in der Gleichung eben nicht vernachlässigenswert. Wer daran zweifelt, dass Zeit einen erheblichen Faktor bei der Wahrscheinlichkeit von Mutationen darstellt, der stellt mal eben die Evolutionsgeschichte in Frage. In zweiterem Szenario (der langsamen Durchseuchung) ergäben sich zwangsläufig, durch den deutlichen Versatz der Infektionen, erneute Infektionen bei bereits Genesenen, deren Immunität durch die vergangene Zeit "aufgefressen" wurde. Und schon steigert sich auch die Zahl der Infizierten.


    So seltsam es klingen mag, aber in Deutschland kommt es - lässt man nur genügend Zeit vergehen - auf diesem Wege zu viel mehr Infektionen, als Menschen hier leben. Weil es eben mehrfach geschieht. Und voila - mehr Infektionen bedeuten eine höhere Wahrscheinlichkeit für Mutationen.


    Schaffte man also eine mehr oder weniger gleichzeitige Durchseuchung in Szenario 1, so käme es zu diesem Effekt nicht oder zumindest deutlich seltener.


    Zugegeben, ein weiterer Faktor bleibt beim Szenario der schnellen Durchseuchung im Dunkeln. Welchen Effekt hat eine flächendeckende schnelle Durchseuchung in Kombination mit Impfungen auf dann dennoch ggf. auftretende neue Varianten?

    Auch dem Umstand, dass Deutschland keine Insel ist, wird in dem Szenario nicht Rechnung getragen.


    Allerdings stellen sich diese Fragen auch beim Szenario der langsamen Durchseuchung.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    2 Mal editiert, zuletzt von elCaputo ()

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