Englisch-Abi: katastrophale Zweitkorrektur

  • Das ist sehr unangenehm, aber du musst natürlich nach deinem professionellen Maßstab korrigieren. Ich habe es so gehalten: Bei Dingen, wo dieses Jahr Zeit zum gezielten gemeinsamen Üben vor dem Abi fehlte (Englisch: Aufgabenanalyse, wie geht man mit Zitaten um, stringent strukturieren, Nacherzählen versus Analysieren...) war ich eher entspannter, aber bei der Sprache z.B. habe ich wie immer bewertet.

    Ihr macht unabhängig eure Noten, dann wird rein zahlenmäßig geschaut, wie groß die Abweichung überhaupt ist. Ihr habt doch da nicht von Grund auf die Aufgabe, zu verhandeln, sondern nur in Einzelfällen.

    Du kannst dir ja bei der SL schon mal Rat holen, wie man ein solches Gespräch führen könnte. Die Fachvorsitzende anzusprechen war auf jeden Fall schon mal gut und gibt ein breites Kreuz.

    Unabhängige Drittkorrektur ist eben in dem Verfahren nicht vorgesehen - die SL könnte das eventuell, sofern sie sich außerstande sieht, aber doch nicht vorab, auf Grund von Vermutungen.

    In post #14 ist von Lösungsvorschlag die Rede. Mit Abierfahrung weißt du ja, dass die Formulierungen vor und nach den inhaltlichen Punkten entscheidend sind, und nicht diese Liste.

  • Aber Thema verfehlt? Bei der Aufgabe? Irre. Und Teil 2 gar nicht???? Ist mir einmal in zig Abis untergekommen. Krass.

  • Aber Thema verfehlt? Bei der Aufgabe? Irre. Und Teil 2 gar nicht???? Ist mir einmal in zig Abis untergekommen. Krass.

    Ja... Kennst du die diesjährigen Prüfungsaufgaben?


    Im Teil 1 haben ca. 50% der Prüflinge paraphrasiert anstatt zu zitieren, ergo 0VP. Wirklich wie vorgesehen, haben es nur ca. 20% der Prüflinge gemacht. Bei den verbleibenden 30% war es ein Mischmasch aus Zitat und Paraphrasieren. Da habe ich gewertet, was irgendwie vertretbar war...


    Dass einzelne Schüler einen Prüfungsteil nicht bearbeiten, kam bei mir bisher auch nicht vor. Zumal es ja kein Zwang ist, in Englisch ins Abitur zu gehen... Und das Thema zu verfehlen kommt bei der text-basierten Erörterung wohl mal vor, hatte ich auch schon, aber nicht in dieser Häufigkeit.


    (Der Text handelte von den negativen Folgen und den versteckten "Kosten" von Massentierhaltung. Nachdem das Zitat in den Sachzusammenhang eingeordnet wurde, sollte erläutert werden, welche Möglichkeiten es gibt, den weltweit steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken. Die Schüler, die inhaltlich wirklich 0VP bekommen haben, haben sich in der Einleitung null auf das Zitat bezogen sondern eine Einleitung à la freie Erörterung geschrieben und im Hauptteil den vorliegenden Text "nacherzählt"... Wofür soll man da Punkte geben?!)


    Teil 3 (freie Erörterung) scheint nun etwas besser zu sein... Aber wirklich was rausreißen tut es wohl nicht mehr... Bei den Klausuren die fertig sind, sind 4 von 7 Unterkurse... :-/

  • Ah, ich ging von allgemeinbildendem Gymnasium aus, das klingt aber thematisch anders. Falls Teil 1 auch Leseverstehen nach unserem Muster: O M G - paraphrasieren statt zitieren?! Der Rest klingt auch echt übel! Beileid.

    Ich hatte heute ein „Einigungsgespräch“ mit Erstkorrektor:in. Es ging aber nur um 1 Klausur 😅 und wir haben uns ganz schnell auf Mitteln geeinigt.

  • Ah, ich ging von allgemeinbildendem Gymnasium aus, das klingt aber thematisch anders. Falls Teil 1 auch Leseverstehen nach unserem Muster: O M G - paraphrasieren statt zitieren?! Der Rest klingt auch echt übel! Beileid.

    Ich hatte heute ein „Einigungsgespräch“ mit Erstkorrektor:in. Es ging aber nur um 1 Klausur 😅 und wir haben uns ganz schnell auf Mitteln geeinigt.

    Man kann es nicht einmal damit entschuldigen, dass er ihnen das Format von 2018 beigebracht hätte. Das war nämlich dann nochmal anders...


    Ich habe mittlerweile mit der Abteilungsleitung gesprochen. Das Problem ist "bekannt" und es wird ein Gespräch mit dem Kollegen geführt werden. Wie nun allerdings die Endnoten festgelegt werden, lass ich mich überraschen. Ich denke nicht, dass es an meiner Korrektur was auszusetzen gibt.

  • Wir wissen hier in Sachsen-Anhalt schon seit Herbst wer unser Zweitkorrektor aus der Schule ist. Wenn sich Erst- und Zweitkorrektor nicht einigen können, müssen beide ein Gutachten erstellen und schreiben!!!!!!!!! Dann entscheidet der Prüfungskommisionsvorsitzende!!

  • Bei uns gibt es dann noch einen Drittprüfer, wenn die ersten zwei sich nicht einigen können...

    Hier auch. Der wird aber bei einem Notenabstand von mehr als 3 Notenpunkten eh eingebunden.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Man kann es nicht einmal damit entschuldigen, dass er ihnen das Format von 2018 beigebracht hätte. Das war nämlich dann nochmal anders...


    Ich habe mittlerweile mit der Abteilungsleitung gesprochen. Das Problem ist "bekannt" und es wird ein Gespräch mit dem Kollegen geführt werden. Wie nun allerdings die Endnoten festgelegt werden, lass ich mich überraschen. Ich denke nicht, dass es an meiner Korrektur was auszusetzen gibt.

    Halte uns mal bitte auf dem Laufenden, wie es weitergeht,

  • Hier auch. Der wird aber bei einem Notenabstand von mehr als 3 Notenpunkten eh eingebunden.

    Das wäre in BW normalerweise auch so, allerdings anonym. Das ist jetzt Corona bedingt vereinfacht.

  • Halte uns mal bitte auf dem Laufenden, wie es weitergeht,

    Mache ich. Abgabe der Zweitkorrekturen ist offiziell erst am kommenden Montag.


    Das wäre in BW normalerweise auch so, allerdings anonym. Das ist jetzt Corona bedingt vereinfacht.

    Ja, genau. Normalerweise ist das bei uns dreistufig. Wir machen die Erstkorrektur. Dann geht das außer Haus zur Zweitkorrektur. Und dann noch an eine dritte Schule / einen dritten Kollegen, der die Endnoten festlegen darf. Und dann kommt es wieder zu uns zurück.


    Alles anonym mit irgendwelchen abgefahrenen Chiffre-Nummern und so. Die volle Einsicht hat dann erst der Drittkorrektor.


    Aber da habe ich auch schon abenteuerliche Sachen erlebt... Auch in Mathe. Vorletztes Jahr musste ich bei der Drittkorrektur Mathe ein Drittel des Kurses nachkorrigieren, weil der Erstkorrektor nen Bockmist gemacht hat...


    Aber in Englisch kam mir sowas jetzt das erste Mal unter...

  • In NRW ist die Regelung sehr vernünftig. Erst- und Zweitgutachter machen eine Beurteilung, die arithmetisch verrexchnet wird. Ist die Differenz zu groß, wird ein Drittgutachter bestellt. Es gibt keine Notwendigkeit, sich irgendwie "zu einigen" (warum auch?) oder überhaupt miteinander zu reden. Was sollte ohnehin dabei rauskommen?

  • In NRW ist die Regelung sehr vernünftig. Erst- und Zweitgutachter machen eine Beurteilung, die arithmetisch verrexchnet wird. Ist die Differenz zu groß, wird ein Drittgutachter bestellt. Es gibt keine Notwendigkeit, sich irgendwie "zu einigen" (warum auch?) oder überhaupt miteinander zu reden. Was sollte ohnehin dabei rauskommen?

    In BW genauso.


    Aber offensichtlich ist der Unterschied hier zu groß? Der Drittkorrektor schreitet nur ein bei mehr als 3 Punkten Unterschied. Dieses Jahr gibt es aber keinen Drittkorrektor.


    Bei uns war schon Abgabe und da ich nichts gehört habe, war der Zweitkorrektor wohl meiner Meinung.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • In NRW ist die Regelung sehr vernünftig. Erst- und Zweitgutachter machen eine Beurteilung, die arithmetisch verrexchnet wird. Ist die Differenz zu groß, wird ein Drittgutachter bestellt. Es gibt keine Notwendigkeit, sich irgendwie "zu einigen" (warum auch?) oder überhaupt miteinander zu reden. Was sollte ohnehin dabei rauskommen?

    Wie gesagt, sonst geht es außer Haus. Vermutlich soll das Gespräch der Ersatz für die wegfallende Endkorrektur sein, von der man im Normalfall Rückmeldung bei sachlichen und formalen Fehlern bekäme - also ein Versuch improvisierter Qualitätssicherung.

    In meinem einen Fall der Durchschnitt 🤣 Damit konnten wir beide gut leben. Hätte der Kollege aber Fehler gemacht, wäre ich da nicht mitgegangen.

  • Wie gesagt, sonst geht es außer Haus. Vermutlich soll das Gespräch der Ersatz für die wegfallende Endkorrektur sein, von der man im Normalfall Rückmeldung bei sachlichen und formalen Fehlern bekäme - also ein Versuch improvisierter Qualitätssicherung.

    In meinem einen Fall der Durchschnitt 🤣 Damit konnten wir beide gut leben. Hätte der Kollege aber Fehler gemacht, wäre ich da nicht mitgegangen.

    Eben... Ich werde mit einer Durchschnittbildung nicht mitgehen können. Weil der Herr Kollege Murks gemacht hat. Und er wiederum wird sich (und muss sich) von MIR auch nicht sagen lassen, dass er Murks gemacht hat. (Dafür ist die SL oder der Fachschaftsvorsitz zuständig.)

Werbung