Gehören Lehrer/innen zu den reichsten 10% in Deutschland?

  • Bolzbold, was du beschreibst, ist natürlich kein "Kaff".


    3000 Einwohner ist auch kein richtiges Kaff, da gibt es vermutlich immerhin ein Geschäft. Wo ich herkomme reden wir von unter 1000 Einwohnern und außer (redeeming factor) sehr guter Autobahnanbindung nichts. Keine Bank, keine Post, ein Bauernladen, kein sonstiges Geschäft, kein Bahnhof. Das ist Dorf. Und es gibt in Rheinland-Pfalz noch viele Orte, die es deutlich schlechter erwischt hat, Richtung Eifel und Hunsrück.

    Das klingt echt traurig und trostlos.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das klingt echt traurig und trostlos.

    Es ist weder traurig noch trostlos. Es ist eine Typfrage, es gibt Vereine in denen sich viele engagieren, auch für Kinder etc., es gibt gute Arbeitsplätze 10 min Autobahn entfernt und generell alles was man braucht in der näheren Umgebung. Aber wenig im Ort selbst. Für mich ist es nix, aber wie gesagt weder trostlos noch traurig. Das ist keine abgehängte Gegend.

  • Sowieso, hier gibt's auf dem Dorf gar noch Häuser ohne Zentralheizung und mit Sickergrube. Da zahlt man auch nur 30.000-70.000 und darf die Einrichtung von der verstorbenen Vormieterin übernehmen. Aber so leben Menschen in Deutschland tatsächlich heute noch.

    Ich weiß. Meine Großeltern haben bis zu ihrem Tod ihr Haus mit Kohleöfen geheizt und damit auch gekocht. Auch Heißwasser zum Waschen gab es nur, wenn vorher ein Feuer angemacht wurde unter dem Wasserpeicher im Bad oder in der Kücke der kleine Heizboiler eingeschaltet wurde, der eine kleine Menge Wasser aufkochen konnte zur Zugabe zum ansonsten kalten Spülwasser. Soooo fern ist das nicht in Deutschland.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Und was machst Du, wenn ein Eigentümer nicht in die Hausgemeinschaft passt? Das ist das vorrangige Problem, nicht irgendwelche Mieter, die bei grobem Fehlverhalten zu kündigen der Eigentümer sogar gezwungen werden kann.

    Außerdem z. B. Streit über Notwendigkeit von Sanierungen und deren Qualität, Streit um Instandhaltungsrücklagen und anderes... freu Dich, wenn es Euch anders ergangen ist.

    Ja, tue ich 8)! Derlei Probleme sind zum Glück bisher weder bei uns noch bei den in ETW wohnenden Bekannten und Verwandten aufgetreten. Da sind meine Erfahrungswerte aber eh nicht "repräsentativ", weil 75-80% meiner Freunde, Bekannten, Verwandten und Kollegen nicht in Wohnungen sondern in Einfamilienhäusern oder Reihenhäusern (größtenteils Eigentum, wenige zur Miete) wohnen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das klingt echt traurig und trostlos.

    Die Leute leben ja nicht wegen der tollen Infrastruktur dort, sondern häufig, weil sie emotional mit dem Ort verwurzelt sind. Wenn die Immobilie zudem noch günstig ist oder man sie sogar von der Oma erbte, ist das ein weiterer Pluspunkt.


    By the way: Ich fand mal im internet eine Plattenbauwohnung in einem ostdeutschen Dorf (Ich dachte früher, dass es Plattenbau nur in größeren Städten gab, aber anscheinend wurden auch in kleineren Orten wenigstens 1-2 in Ortsrandlage gebaut.) mit 3 oder 4 Zimmern für unter 300€ Miete. Schöner Wohnen ist was Anderes, aber überlegt mal, wie viel Geld da noch überbleibt, wenn man Vollzeit arbeitet und nicht gerade nur Mindestlohn verdient!

  • Die Leute leben ja nicht wegen der tollen Infrastruktur dort, sondern häufig, weil sie emotional mit dem Ort verwurzelt sind. Wenn die Immobilie zudem noch günstig ist oder man sie sogar von der Oma erbte, ist das ein weiterer Pluspunkt.


    By the way: Ich fand mal im internet eine Plattenbauwohnung in einem ostdeutschen Dorf (Ich dachte früher, dass es Plattenbau nur in größeren Städten gab, aber anscheinend wurden auch in kleineren Orten wenigstens 1-2 in Ortsrandlage gebaut.) mit 3 oder 4 Zimmern für unter 300€ Miete. Schöner Wohnen ist was Anderes, aber überlegt mal, wie viel Geld da noch überbleibt, wenn man Vollzeit arbeitet und nicht gerade nur Mindestlohn verdient!

    Plattenbau ist auch nicht gleich Plattenbau. Viele meiner Bekannten leben im Plattenbau und da wohnen keine Asozialen. Ist halt günstiger, aber nicht schlimm dort zu leben.

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  • Wenn die Immobilie zudem noch günstig ist oder man sie sogar von der Oma erbte, ist das ein weiterer Pluspunkt.

    Das kommt wohl nicht zuletzt auch ganz stark auf das Verhältnis an, das man zur Oma hatte. Meine eine Oma hat gar nix dabei gefunden uns als Kinder am Ohr zu ziehen als Strafe oder mit dem Kochlöffel zu verhauen (haben meine Eltern ihr irgendwann erfolgreich verbieten können, nett war sie aber keinesfalls, sondern auch verbal ziemlich rabiat unterwegs). Deren Haus wollte nun wirklich niemand von uns freiwillig behalten, sondern alle nur schnellstmöglich verkaufen. (Das der anderen Oma ist umgekehrt zum Glück noch in der Familie.) Omas oder auch Opas sind nicht qua Titel bzw. Rolle nette, liebenswürdige, anständige Menschen, die man schmerzlich vermissen würde oder an die man konstant erinnert werden wollte durch das Wohnumfeld. (Auch in dem Dorf, in dem diese rabiate Oma gelebt hat würde ich freiwillig nie wohnen wollen. Dazu war es zu schmerzhaft- sprichwörtlich und im übertragenen Sinn- wenn ich als Kind dort war.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Derlei Probleme sind zum Glück bisher weder bei uns noch bei den in ETW wohnenden Bekannten und Verwandten aufgetreten. ...

    Da schließe ich mich an. Wir wohnen seit mittlerweile 25 Jahren in einer ETW mitten in der Stadt, haben hier relativ erfolgreich zwei Kinder großgezogen und außer ein paar schnell erledigter Reibereien keinen Stress mit den Mitbewohnern gehabt. Eine Familie ist hier eigezogen, weil die Einfamilienhaus-Siedlung, in der sie ein hübschens Häuschen besaßen, ihnen zu laut, zu eng und zu ungemütlich wurde. Denn man höre und staune, auch ein eigenes Haus schützt nicht vor Streit mit den Nachbarn. Der kann ebenso nervenaufreibend sein, wie überall, wie ich von Freunden weiß. Das ist unabhängig von der Wohnform, sondern nur abhängig von den Menschen, behaupte ich jetzt ganz pauschal.

  • Möchte, is klar.

    Für Leute mit einem VZ-Lehrergehalt ist es eine "möchte"-Entscheidung, für Kassierer und Co. eher nicht. Die haben kaum eine Wahl.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

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  • Klar, wenn man knapp bei Kasse ist, kommt man gar nicht erst auf die Idee, in eine hochpreisige Gegend zu ziehen. Die Frage war eher unter der Prämisse gemeint, dass man sich beides grundsätzlich leisten könnte. Etwas sich leisten können, heißt ja nicht, dass man es sich leisten möchte.

  • Klar, wenn man knapp bei Kasse ist, kommt man gar nicht erst auf die Idee, in eine hochpreisige Gegend zu ziehen. Die Frage war eher unter der Prämisse gemeint, dass man sich beides grundsätzlich leisten könnte. Etwas sich leisten können, heißt ja nicht, dass man es sich leisten möchte.

    Das stimmt. Präferenzen sind da unterschiedlich. Hängt ja auch davon ab, wie groß der Mehrwert einer teureren Wohnung oder eines teureren Hauses ist.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Wir verdienen nicht schlecht und haben trotzdem eine Mietwohnung in einer teurer Gegend. Na und?

    Darin liegen durchaus Vorteile!


    (Einen Garten haben wir trotzdem vor der Tür, aber zum Glück müssen wir uns um nichts kümmern, wir haben nämlich keine grünen Daumen...).

  • Wir verdienen nicht schlecht und haben trotzdem eine Mietwohnung in einer teurer Gegend. Na und?

    Darin liegen durchaus Vorteile!


    (Einen Garten haben wir trotzdem vor der Tür, aber zum Glück müssen wir uns um nichts kümmern, wir haben nämlich keine grünen Daumen...).

    Gerade mit einem/zwei sicheren Gehalt/Gehältern und gesicherter Altersversorgung spricht überhaupt nichts dagegen, zur Miete zu wohnen.

    Wenn man etwas Schönes gefunden hat, in dem man sich wohl fühlt, warum nicht einfach dort wohnen bleiben.

  • Käme es für euch auch infrage, Eigentum etwas weiter außerhalb erwerben?

    Aktuell nicht. Hier ist Eigentum nicht mal mehr verfügbar. Wir müssten schon weit außerhalb suchen und dann müssten wir pendeln (beide Arbeitsplätze in der Stadt), was wir auf keinen Fall wollen.

    Außerdem haben wir einen guten Mietvertrag. Überschaubare Mieterhöhung in 12 Jahren. Drei Italiener, zwei Supermärkte, Arzt, Zahnarzt, Grundschule und Spielplatz in der Straße.

  • Aktuell nicht. Hier ist Eigentum nicht mal mehr verfügbar. Wir müssten schon weit außerhalb suchen und dann müssten wir pendeln (beide Arbeitsplätze in der Stadt), was wir auf keinen Fall wollen.

    Außerdem haben wir einen guten Mietvertrag. Überschaubare Mieterhöhung in 12 Jahren. Drei Italiener, zwei Supermärkte, Arzt, Zahnarzt, Grundschule und Spielplatz in der Straße.

    Hab ich auch, aber die Straße ist lang. 😂

  • Gerade mit einem/zwei sicheren Gehalt/Gehältern und gesicherter Altersversorgung spricht überhaupt nichts dagegen, zur Miete zu wohnen.

    Wenn man etwas Schönes gefunden hat, in dem man sich wohl fühlt, warum nicht einfach dort wohnen bleiben.

    Meine Tante lebt seit Beginn der 90er in Frankfurt und muss nun mit 75 Jahren wegen Eigenbedarf aus Ihrer Mietwohnung raus.

    Habe mir vor zwei Jahren eine 4-Zimmer ETW mit Balkon und Terrasse in einem Zweifamilienhaus in einer Kleinstadt gekauft. Bereue die Entscheidung nicht. Vielleicht vermiete ich diese in ein paar Jahren oder sie wird irgendwann wieder verkauft. Man bleibt trotz Kauf relativ flexibel wenn der Kaufpreis nicht völlig abgehoben war.

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