Umfrage zur Impfbereitschaft gegen Corona

  • Die Nationalismus-Diskussion führt in meinen Augen genau so am Thema vorbei, wie die Forderungen der Linken und von Herrn Lindner, die Impfstofflizenzen frei zu geben damit mehr produziert werden könne (es existieren überhaupt keine weiteren Firmen, die mRNA-Produkte in nennenswertem Umfang produzieren).


    Mir ging es nur um einen Aspekt: man hätte frühzeitig und mehr der vielversprechenden Kandidaten verbindlich bestellen sollen, anstatt darauf zu hoffen, dass Astrazeneca und Sanofi schon mit als erste fertig werden (faktisch hat die EU im wesentlichen auf diese beiden Anbieter gesetzt). Aus welchem Land der Anbieter kommt spielt für mich dabei überhaupt keine Rolle. Und da die EU hier - durchaus verständlicher weise - Rücksicht auf die finanziell nicht so gut situierten Osteuropäer nehmen musste, wäre es eine gute Gelegenheit gewesen, bei der Deutschland sinnvoll hätte mehr Geld investieren können (gerne von Anfang an mit der Absicht, andere EU-Länder dabei mit zu unterstützen).

  • Aus welchem Land der Anbieter kommt spielt für mich dabei überhaupt keine Rolle. Und da die EU hier - durchaus verständlicher weise - Rücksicht auf die finanziell nicht so gut situierten Osteuropäer nehmen musste, wäre es eine gute Gelegenheit gewesen, bei der Deutschland sinnvoll hätte mehr Geld investieren können (gerne von Anfang an mit der Absicht, andere EU-Länder dabei mit zu unterstützen).

    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Osteuropäer sich in den letzten Jahren besonders für Deutschland engagierten. Auf welcher Basis hätte Deutschland durch Investitionen diese unterstützen sollen? Geben und nehmen heißt ja nicht, dass manche nur geben und manche nur nehmen.

  • Auf der Basis der Tatsache, dass die Diskussion an dieser Stelle einfach eine völlig unnütze Zeitverschwendung ist, während das Ziel sein sollte, einfach möglichst schnell möglichst viele Menschen zu impfen.

  • Auf der Basis der Tatsache, dass die Diskussion an dieser Stelle einfach eine völlig unnütze Zeitverschwendung ist, während das Ziel sein sollte, einfach möglichst schnell möglichst viele Menschen zu impfen.

    Die Bundesregierung veröffentlichte bereits einen Werbespot zum Impfen. Die Impfzentren stehen bereit und können jederzeit öffnen. Warum es nicht weitergeht? Weil gerade gröbste Fehler in Sachen Logistik seitens der Regierung gemacht werden. Die Bürger warten und es passiert nichts...

  • Ich würde diesen Beitrag gerade sehr gerne wenigstens fünfmal liken, weil mir da so vieles ganz tief aus dem Herzen spricht. Danke dafür O. Meier .:rose:


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    Es ist einfach immer wieder erhellend zu lesen, dass gerade jemand, der besonders lautstark Einschränkungen aus ethischen Gründen einfordern, diese Ethik nicht länger zur Anwendung bringen möchte, wenn es darum geht anzuerkennen, dass Leben auch dann nicht abwägbar sind, wenn es um das Leben von Menschen im Inland geht versus potentieller Toter anderer Nationalitäten. Der Wert des Lebens ist aber nichts, was sich an Nationalität, Wohnort (Hautfarbe, Behinderung, sexueller Orientierung, Geschlecht- was auch immer sonst Andere an dieser Stelle auch als Kriterien heranziehen mögen) orientieren bzw. bewerten lassen würde. Am Ende zeigt Corona auch einfach ganz überdeutlich, welchem ethischen Kompass wir alle in letzter Instanz folgen, denn wenig legt unsere Wertvorstellungen so unmissverständlich offen in diesem Forum (wie auch in der Gesellschaft), wie es die Corona-Debatten zuletzt vermocht haben und weiter vermögen.


    (Danke für die Inspiration zu einer schönen Klassenarbeitsaufgabe zum Grundgesetz bei meinen Hasen Nymphicus und @Lindbergh . Einmal Impfstoffverteilung nach Nationalitäten/Herkunft/Wohnort- mal schauen, was der ethische Kompass meiner SuS dazu sagt. )

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mindestens 35% der Bevölkerung wollen sich nicht impfen lassen - eher sogar mehr. Eigentlich verwunderlich.

    Von Pfizer bekannt gemachte mögliche Nebenwirkungen:


    Schwindelgefühle
    Hitzewallungen
    Sehstörungen (verschwommenes Sehen, verändertes Farbensehen)
    Flush (anfallartige Rötung)
    verstopfte Nase
    Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl, Sodbrennen)
    Schnupfen (Rhinitis)
    Schläfrigkeit (Somnolenz)
    Nasenbluten (Epistaxis)
    Verstopfung der Nasennebenhöhlen (Sinus-Sekretstauung)
    Tinnitus
    trockener Mund
    Taubheitsgefühle (Hypästhesie)
    Schwindel (Vertigo)
    Müdigkeit
    Wärmegefühl
    Schmerzen in den Gliedmaßen
    Muskelschmerzen (Myalgie)
    erhöhte Herzfrequenz
    Brustschmerzen
    Herzrhythmusstörungen
    Überempfindlichkeit
    Herzrasen (Tachykardie)
    Herzklopfen (Palpitationen)
    Bluthochdruck (Hypertonie)
    zu niedriger Blutdruck (Hypotonie)
    Bindehautentzündung
    Augenschmerzen
    Tränenfluss-Störung
    Visuelles Leuchten
    Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
    Wahrnehmung von Lichterscheinungen, zum Beispiel Blitze, Funken, Flimmer (Photopsie)
    Ausschlag
    Refluxerkrankung
    Erbrechen
    Schmerzen im Oberbauch
    Blut im Urin (Hämaturie)
    Schlaganfall
    vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns (Transitorische ischämische Attacke)
    Krampfanfall (auch immer wiederkehrend)
    Ohnmacht (Synkope)
    plötzlicher Verlust der Sehkraft (nicht arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie - NAION)
    Gefäßverschluss am Auge (Retinaler Gefäßverschluss)
    Netzhautblutung
    Arteriosklerotische Retinopathie (Netzhautschaden bedingt durch Gefäßschäden)
    Erkrankung der Netzhaut (Retina)
    Grüner Star (Glaukom)
    Gesichtsfelddefekt
    Doppeltsehen
    verminderte Sehschärfe
    Kurzsichtigkeit (Myopie)
    Sehbeeinträchtigung mit unspezifischen Beschwerden (Asthenopie)
    Glaskörpertrübung (Mouches volantes)
    Iris-Erkrankung
    Weitstellung der Pupille (Mydriasis)
    Farbsäume
    Augenödem
    Schwellung des Auges
    Augenerkrankung
    rote Bindehaut (Bindehauthyperämie)
    Augenreizung
    anomale Sinnesempfindung des Auges
    Augenlidödem
    Verfärbung der Lederhaut (Sklera-Verfärbung)
    Taubheit
    plötzlicher Herztod
    Herzinfarkt
    Rhythmusstörungen der Herzkammern (ventrikuläre Arrhythmie)
    Vorhofflimmern
    belastungsabhängige Herzbeschwerden (instabile Angina pectoris)
    Engegefühl des Halses
    Nasenödeme
    trockene Nasenschleimhaut
    Herabgesetzte Druck- und Berührungsempfindung im Mund (orale Hypästhesie)
    Syndrom Stevens-Johnson (seltene Intoleranz, die zu einer Ablösung der Haut führt)
    toxische epidermale Nekrolyse (seltene Erkrankung, die zu einer Ablösung der Haut führt)
    Penisblutung
    Schmerzhafte Dauererektion (Priapismus), prolongierte (verlängerte) Erektion
    blutiges Sperma (Hämatospermie)
    Reizbarkeit


    OK - diese Nebenwirkungen wurden für Pfizers "Viagra" veröffentlicht - nicht für den Impfstoff.
    Das hat dem Absatz von Viagra jedoch nicht geschadet - das wurde gekauft, als ob es kein Morgen gäbe ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Die EU hat einen "Hilfsfonds" für über ein Billion aufgelegt, das sind im Gegenwert weit mehr als 10 Biontech Impfdosen für jeden Menschen der Erde. Und jetzt soll es angemessen sein, wenig zu bestellen ein-zwei Milliarden zu sparen, während der Lockdown monatlich das 10 oder 20fache kostet? Den Biontechimpfstoff hätten die ärmeren Länder ohnehin nicht bestellt, da in der Produktion zu teuer. Hätte Sie die Produktion in die Hand genommen und mehr geordert wäre die Produktionskapazität sicherlich tendenziell nicht gesunken. Übrige Dosen hätte man zum Selbstkostenpreis oder sogar umsonst weitergeben können. Wirtschaft ist kein Nullsummenspiel, der Profit eines Menschen ist nicht automatisch die Ausbeutung eines anderen. Dachte solche grob vereinfachten Lehren wären seit 1990 passé. Die Entwicklungsländer werden auch von den Impfstoffen profitieren, die aus den Investitionen in den Industrieländern erwachsen sind.


    Zitat

    Ja, da haben die Entwicklunglämder noch mal schwer Glück gehabt, dass bei ihnen die Lebenserwartung nicht so hoch ist. Merke: wer früher stirbt, ist länger tot (und wird dann weniher krank). Beeindrucken Logik und so herzlich und mitfühlend mit dem Menschen auf dieser Welt. Da wird mir doch richtig war ums Herz.


    O.Meier, dass die Entwicklungsländer aufgrund der Lebenserwartung weniger anfällig für Covid19 seien ist einfach unsinn. Wenn Du einfach mal nachrechnest, wirst du feststellen, dass das am Bevölkerungswachstum legt, die jüngeren Generationen waren einfach zum Zeitpunkt der Geburt ein vielfaches so groß wie die älteren, das ergibt sich aus der Bevölkerungspyramide. Du suggerierst halt, dass jede Wahrnehmung von Eigeninteressen andere schädige und demnach unethisch wäre, das ist aber nicht so. Genauso liegt es auch daran, dass viele dieser Länder einfach keinen derart intensiven Winter kennen und deswegen nie unsere R-Werte und niedrigen Vitamin D Spiegel erreichen werden (bei der Gelegenheit kann ich übrigen jedem nur empfehlen auf seinen Vitamin D Spiegel zu achten, ein wesentlicher Prädiktor für schwere Covid-Verläufe).


    Zitat


    Insgeamt weiß ich nicht, ob Deutschlabd in einem solchen Schema arg weit nach oben rutschte

    Tut es.


    Zitat

    Wie wird das gerechnet? Wieviel zählen die Toten im eigenen Land mehr, als die da woanders? Welchen Faktor setzt man da üblicherweise an?

    Das möchte ich ja gerade von euch wissen, die ihr euch so eilfertig in Verzichtsaufforderungen übt. Ich empöre mich ja auch nicht über Israel oder die USA, die halt ihre Bürger, denen Sie verpflichtet sind, schützen wollen. Man sollte sehr vorsichtig solche Dinge zu fordern, den dahinter stehen Schicksale, die einen auch mal selber betreffen können.

    Wenn einer die Schuld hat, dann wir selber als Europäer, weil wir uns nicht auch so nachdrücklich gekümmert haben. Ich bin übrigens nicht dagegen, dass europäisch-solidarisch anzugehen. Aber dann bitte vernünftig, ich fände es sehr schade, wenn die EU-Skepsis irgendwann triumphiert, weil der europäische Gedanke dadurch desavouiert wurde, dass der Begriff Solidarität nur noch als Feigenblatt für politisches Versagen wahrgenommen wird.


    Warum macht man es Eu-Seitig nicht finanziell attraktiv sämtliche Impfprogramme, die absehbar jetzt zu spät kommen (Sanofi, evtl Curevac), einzustampfen und lieber in Lizenz alles auf die Produktion des aussichtsreichsten Kandidaten zu setzen? Warum hat man das nicht schon vor 1-2 Monaten gemacht?

  • alias

    Danke!

    Ich war sehr überrascht, dass die sehr wenigen Fälle von anaphylaktischem Schock so hochgejazzt worden sind. Diese Nebenwirkung steht doch in fast jedem Beipackzettel von Schmerzmitteln oder Antibiotika. Das hält niemanden ab, Ibuprofen oder Paracetamol in der Apotheke selbst zu kaufen und ohne ärztliche Aufsicht zu nehmen.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • wenn der Sitz in Belgien wäre, wäre es normal, dass Belgien zuerst drankommt.

    Warum denn nur? Darf dann der deutsche Epileptiker auch nur sein Medikament haben, wenn in Indien noch was übrig bleibt? Was ist denn deine Argumentation für die Produktverteilung nach Nationalitäten?

  • in der Regel haben Industrienationen auch eine besonders alte und damit anfällige Bevölkerung.

    Und weil man in Entwicklungsländern eh früher stirbt, hat der Doitsche ein Recht auf noch länger leben? Es wird ja immer besser :uebel:

  • Tatsächlich rückt für mich die Verfügbarkeit des Impfstoffes gerade etwas in den Hintergrund, weil wir offensichtlich nicht mal bei den sehr begrenzten Mengen in der Lage sind, sie zügig unter das Volk zu bringen. Aktuell sind gerade mal 200 000 von 1 300 000 im Dezember gelieferten Dosen verimpft. Es werden jetzt gut 600 000 pro Woche geliefert, aktuell schaffen wir 30 000 pro Tag.


    Für jedes Bundesland gibt es tägliche Zahlen zu den Impfungen, in Niedersachsen waren es vorgestern 50 .... ja, 50, da fehlen keine Nullen.

    Wenn mir jemand kurz zeigt, wie es geht, traue ich mir problemlos zu, selber 50 Personen täglich zu impfen, und zwar vor dem Mittagessen.


    Der Impfstoff von Pfizer/Biontech ist bei -70°C 30 Tage haltbar, dann fertig präpariert noch mal 5 Tage bei Kühlschranktemperatur. Ich gehe jede Wette ein: Ende Januar werden wir die ersten Berichte über Impfdosen lesen, die weggeworfen werden mussten, weil die Haltbarkeit abgelaufen ist.

    Es wäre fast lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

  • in Baden-Württemberg wird grundsätzlich gleich der 2. Impfstoff reserviert, es werden also aktuell nur halb so viele geimpft wie möglich (andere Bundesländer handhaben es anders), man will halt sicher gehen, dass in 3 Wochen genug für die 2. Impfung vorhanden ist.

    Und weil momentan noch so wenig da ist, sind nur mobile Teams Richtung Pflegeheim unterwegs (bei uns wird sogar gesagt, welche Pflegeheime aktuell dran sind) und die 9 großen Zentren. Die ca. 40 Zentren in allen Landkreisen sollen wie geplant frühestens am 15. Januar aufmachen. Ich habe ja so ein kleines vor der Haustür, es könnte pro Tag 800 - 1000 impfen.


    Ergänzung


    In Niedersachsen wurde lt. Zeit prozentual tatsächlich viel weniger geimpft (knapp 5000 bzw. 0,06 %), in Mecklenburg-Vorpommern immerhin schon 0,71 %.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • in Baden-Württemberg wird grundsätzlich gleich der 2. Impfstoff reserviert, es werden also aktuell nur halb so viele geimpft wie möglich (andere Bundesländer handhaben es anders), man will halt sicher gehen, dass in 3 Wochen genug für die 2. Impfung vorhanden ist.

    Das ist meines Wissens nach in D. überall so und in meinen Augen völliger Schwachsinn. Zum einen sind die Lieferpläne bekannt und es ist nicht davon auszugehen, dass die Lieferungen plötzlich ausfallen, zum anderen ist das Einlagern fertiger Impfstoffe für drei Wochen bei den oben genannten Haltbarkeiten geradezu eine Garantie dafür, dass man Probleme mit dem MHD bekommen wird, wenn es auch nur die kleinste zeitliche Verzögerung gibt.

  • Tatsächlich rückt für mich die Verfügbarkeit des Impfstoffes gerade etwas in den Hintergrund, weil wir offensichtlich nicht mal bei den sehr begrenzten Mengen in der Lage sind, sie zügig unter das Volk zu bringen.

    Ja, hate ich auch schon erwähnt. Zunächst müssen wir die Impf-Organisation in den Griff kriegen. Parallel muss man sich um die Erhöhung der Produktion kümmern. Das geht nämlich nicht so schnell.


    Es sind also zwei Baustellen.

  • Mir ging es nur um einen Aspekt: man hätte frühzeitig und mehr der vielversprechenden Kandidaten verbindlich bestellen sollen, anstatt darauf zu hoffen, dass Astrazeneca und Sanofi schon mit als erste fertig werden (faktisch hat die EU im wesentlichen auf diese beiden Anbieter gesetzt).

    Die Diskussion führt vollkommen am Problem vorbei. Es ist doch nur Populismus die Schuld auf zu wenigen Bestellungen Seitens der EU zu schieben. Deutschland erhält rund 56 Mio Impfdosen Seitens der EU. Reicht das nicht?

    Dazu noch 30 Mio aus den bilateralen Verträgen, die es ja anscheinend doch gibt. Plus noch mal 20 Mio von Moderna.

    Alleine das würde momentan reichen, um alle Leute die wollen auch zu impfen. Würde für 53 Mio Menschen reichen.


    Das Problem ist aber nicht die Bestellmenge, sondern die Verfügbarkeit. Ob wir nun 50 Mio, 100 Mio oder 1 Mrd bestellt haben, macht momentan keinen Unterschied. Das Problem sind die Produktionsmengen und nicht die Bestellungen.


    Was du also forderst, ist relativ einfach. Es geht um ein Deutschland first. Also wir kriegen erstmal alle Impfstoffe und die anderen Länder warten. Erst dann bekommen die anderen Länder. Kann man gut finden. Findet Herr Trump und die Kollegen von der AfD sicherlich auch ganz toll. Muss man aber nicht gut finden.


    Mal davon abgesehen haben solche nationale Strategien natürlich die Grenze, wenn die Produktionsanlagen wie in diesem Fall nicht (komplett) in Deutschland stehen. Dann sind wir nämlich ganz schnell bei Belgien first.

  • Moebius, sehe ich genauso. Mut macht mir, dass es mit den Pflegeheimen hier anscheinend gut klappt.


    Ich versuche gerade ständig, einen Impftermin für meinen Stiefvater zu kriegen (ich hätte letztes Wochenende einen haben können, aber meine Mutter wollte erst mit meiner Schwester sprechen, weil sie begleiten muss und seitdem ist alles hier ausgebucht). Meine Mutter ist erst 78 (muss also noch warten).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Das möchte ich ja gerade von euch wissen, die ihr euch so eilfertig in Verzichtsaufforderungen übt. Ich empöre mich ja auch nicht über Israel oder die USA, die halt ihre Bürger, denen Sie verpflichtet sind, schützen wollen. Man sollte sehr vorsichtig solche Dinge zu fordern, den dahinter stehen Schicksale, die einen auch mal selber betreffen können.

    Gerade, wenn es einen selbst betrifft, kann man die Entscheidung leicht treffen. Es ist aber nunmal so, dass die Dosis, die ich erhalte, eine anderer nicht bekommt (zumindest vorerst bis wir mehr Impfstoff haben).


    Also geht es generell darum, abzuwägen, wer wnn dran ist. Da gibt es eine ganze Menge Aspekte und irgendwann muss man schnapp machen und eine Reihenfolge festlegen. Es wird dann immer jemandem geben, der damit nicht einverstanden ist. Es geht darum, eine Reihenfolge zu finden, die man sachlich vertreten kann.


    Die Nationalität des Impfstoffes ist jedenfalls kein Aspekt, der die anderen schlägt. Solche sollten die Notwendigkeit der Impfung betrachten. Also das Risiko sich anzustecken und das Risisko eines schweres Verlaufs.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Tom, stimmt so nicht ganz.


    Der Vertrag mit BioNTech wurde erst Mitte November unterzeichnet und eigentlich dürften wir noch gar nichts kriegen (wir werden also schon bevorzugt behandelt).


    Andere Länder, die früher bestellt haben, erhalten mehr (Netanjahu will wiedergewählt werden und hat gute Chancen, wenn er seinem Land ein oder gar mehrere Lockdowns erspart).


    Die EU hat über Preise mit den Impfstoffherstellern verhandelt und zahlt auch viel weniger als z. B. Israel, aber nicht bedacht, dass ein Lockdown (neben dem Leid) viel teurer kommt. Und das kritisiere ich, dass kritisieren andere.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Die Diskussion führt vollkommen am Problem vorbei. Es ist doch nur Populismus die Schuld auf zu wenigen Bestellungen Seitens der EU zu schieben. Deutschland erhält rund 56 Mio Impfdosen Seitens der EU. Reicht das nicht?

    ...

    Das Problem ist aber nicht die Bestellmenge, sondern die Verfügbarkeit. Ob wir nun 50 Mio, 100 Mio oder 1 Mrd bestellt haben, macht momentan keinen Unterschied. Das Problem sind die Produktionsmengen und nicht die Bestellungen.

    Du hast das Problem immer noch nicht verstanden oder möchtest es nicht verstehen.

    Die 300 Millionen der EU hätten im Prinzip gereicht, es geht nicht um insgesamt mehr Bestellungen. Es geht um frühzeitig und verbindlich, weil das das Kriterium ist, an dem der Hersteller - verständlicher weise - seine Produktions- und Lieferpläne ausrichtet.

    Wir hätten eine andere Situation, wenn die EU die 300 Mio Dosen (also die gleiche Menge und zum gleichen Preis) bereits im September und ohne unnötige Taschenspielertricks mit Optionen geordert hätte, weil der Hersteller dann frühzeitiger hätte damit planen können.

    Man kann sich nicht darüber beschweren, dass der Hersteller im Dezember keine Produktionskapazitäten hat, wenn man erst im November verbindlich bestellt.


    Die USA haben frühzeitiger und mehr bestellt und dort sind die Kapazitäten jetzt höher. Das ist nicht vom Himmel gefallen, das liegt daran, dass der Hersteller sich - mit einer verbindlichen Bestellung in der Tasche - dort entsprechend darauf vorbereitet hat.

  • Warum macht man es Eu-Seitig nicht finanziell attraktiv sämtliche Impfprogramme, die absehbar jetzt zu spät kommen (Sanofi, evtl Curevac), einzustampfen und lieber in Lizenz alles auf die Produktion des aussichtsreichsten Kandidaten zu setzen? Warum hat man das nicht schon vor 1-2 Monaten gemacht?

    Ich wäre durchaus dafür, die gemischte Strategie weiter zu verfolgen. Andere Impfstoffe, die womöglich später hinzukommen, sind vielelicht leichter herzustellen, zu lagern oder zu transportieren. Vielleicht sind sie auch für die eine oder andere Teilgruppe besser verträglich. Oder sie erweisen sich als besser geeignet für z. B. Kinder (die ja bisher leer ausgehen). Ein bunter Korb von Impfstoffen bietet da mehr Möglichkeiten, um den Preis, dass man auch in etwas investiert, dass nie die Marktreife erlangt.


    Wir müssen und auch auf die nächsten Mutationen vorbereiten. Mehr Ausgangsmöglichkeiten liefern auch einen höhere Wahrscheinlichkeit, einen angepassten Impfstoff für nächstes Jahr zu haben.


    Ich möchte die Möglichkeiten, die sich aus einer Streuung ergeben, nicht leichtfertig aufgeben. Gleichwohl sollten wir schauen, dass wir mittelfristig die Poroduktionkapazitäten für die jetzt schon funktionierenden Impfstoffe erhöhen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

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