Umfrage zur Impfbereitschaft gegen Corona

  • In Deutschland sind die Zahlen doch auch ganz unten.

    Natürlich. Aber unter völlig anderen Umständen. Das war mein Punkt. Das ist übrigens auch keine Wertung, ich versuche nur das Phänomen zu verstehen. Ich bin Naturwissenschaftlerin, Du weisst ja. 😉

  • Dass wir erschreckend weit hinten sind bei den "Alten" ist mir auch aufgefallen. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Sorry, vielleicht fallen mir noch mehr nichtssagende Redewendungen ein? Abwarten und Teetrinken, Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden :victory:


    Im Ernst, ob die Prios aufzuheben schlau war, kann ich nicht beurteilen. Aber man darf auch nicht vergessen, wie viele EW Deutschland hat. Von der Anzahl der verabreichten Dosen ist nur GB weiter vorn, wenn ich das richtig sehe. D hat 10x so viele EW wie die CH. Der Aufwand ist enorm und wahrscheinlich ist es auch schwierig, den Leuten zu verklickern, dass bis zu den Sommerferien nur >70-Jährige geimpft werden.

  • Ja, Deutschland bekommt auch 10 x so viel Impfstoff wie die Schweiz und hat 10 x so viele Menschen, die diesen Impfstoff verabreichen können. Zumal liegt die Organisation ja bei den Landkreisen wie in der Schweiz eben bei den Kantonen. USA ist ein noch viel grösseres Land und ist x mal weiter mit der Impfkampagne. Das hat ja nicht mit der Grösse des Landes zu tun.


    Bezüglich der Priorisierung gab es eben unterschiedliche Strategien und schlussendlich hatten wir in der Schweiz auch einfach Glück, dass es in der Kombination mit der weitestgehenden Aufhebung der Einschränkungen aufgegangen ist. Ehrlich... Nach dem Desaster im Herbst 2020 ist mir latent übel geworden als es Mitte April hiess, so (fast) alles wieder auf jetzt. Ich habe nicht gedacht, dass es gut geht. Ich hatte auch ernsthafte Sorge um meinen OP-Termin.


    Aber nun sind wir wieder an einem Punkt wo es schlau wäre zu eruieren, warum es nun gut gegangen ist. Das nervt mich unfassbar an dieser Pandemie, dass man so wenig systematisch vorgeht.

  • Bezüglich Altersverteilung bei der Impfquote: Der grösste Unterschied D - CH ist offensichtlich, dass die Quote der vollständig Geimpften bei den Alten in der Schweiz viel höher ist, obschon die Impfquote insgesamt ja etwas tiefer ist. Ich bin unterdessen ziemlich überzeugt davon, dass das eine ausgesprochen schlaue Entscheidung war denn anders ist es für mich nicht erklärbar, dass die Infektionszahlen in der Schweiz trotz weitestgehender Normalität so schnell gesunkenen sind und immer noch sinken. Es ist ja längstens bekannt, dass nur 20 % der Infizierten für 80 % der Übertragungen verantwortlich sind und es ist ebenso bekannt, das das Alter eine Rolle bei Superspreading-Ereignissen spielt. Das Drostensche Fazit der berühmt-berüchtigten Viruslast-Studie widersprach dem aus meiner Sicht immer schon. Es tragen eben nicht alle Altersgruppen gleich zum Infektionsgeschehen bei.

    Wie viele ü60 sind in der Schweiz geimpft?


    Bei unseren Zahlen muss beachtet werden, dass ü60 großteils mit AstraZeneca geimpft wird und der Abstand zwischen den beiden Impfungen 12 Wochen betragen sollte (bei Moderna ist es viel weniger). Aber ca. 80 % einmal geimpft und 50% zweimal geimpft, finde ich so schlecht nicht (meine Mutter erzählt mir immer wieder von Bekannten, die sich nicht impfen lassen wollen, es ist ja immer noch freiwillig. Viel mehr als 80 % wird es vermutlich nicht.)


    Bei ü80 sind es einige Prozent mehr, aber ich finde trotz Suche keine aktuellen Daten.

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  • Dass wir erschreckend weit hinten sind bei den "Alten" ist mir auch aufgefallen.

    Meine "Alte" ist auch noch gar nicht geimpft. :teufel: Und sie hat zur Zeit keine Chance dranzukommen, da ohne Risiko und U60. Wir ärgern uns ziemlich über den fehlenden Impfstoff nach Aufhebung der Priorisierung. Da ist mein Sohn (U30) über seinen Betrieb eher geschützt, er hatte heute seine Erstimpfung.

  • Meine "Alte" ist auch noch gar nicht geimpft. :teufel: Und sie hat zur Zeit keine Chance dranzukommen, da ohne Risiko und U60. Wir ärgern uns ziemlich über den fehlenden Impfstoff nach Aufhebung der Priorisierung. Da ist mein Sohn (U30) über seinen Betrieb eher geschützt, er hatte heute seine Erstimpfung.

    Momentan läuft zumindest in NRW wohl viel über die Betriebsärzte, einiges über niedergelassene Ärzte und so gut wie nichts (zumindest kann man keine neuen Termine ausmachen) über die Imfpzentren. Gut für diejenigen, die einen (Betriebs-)Arzt haben, der sie impft, schlecht für die, bei denen das nicht der Fall ist.

    Ich hoffe, dass das Gute daran ist, dass so viele Menschen mit beruflich bedingten Kontakten schneller immunisiert werden können. Auch wenn natürlich jeder, der nicht zu dieser Gruppe gehört, ebenso geimpft werden können sollte.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Bei ü80 sind es einige Prozent mehr, aber ich finde trotz Suche keine aktuellen Daten.

    Schon vor Wochen hieß es mal, dass in Großbritannien 95%+ der Ü60-jährigen (mindestens einmal?) geimpft seien, aber diesen Wert halte ich in Deutschland für nicht erreichbar - vermutlich kulturell bedingt.

  • Bei ü80 sind es einige Prozent mehr, aber ich finde trotz Suche keine aktuellen Daten

    Die habe ich doch gepostet, die sind von heute. Ü70 ist zu fast 80 % vollständig geimpft.

  • Wir ärgern uns ziemlich über den fehlenden Impfstoff nach Aufhebung der Priorisierung

    Was dachtest Du denn, wo der jetzt mit einmal herkommt? Die Liefermengen sind doch bekannt und niemand hat behauptet, dass gleich morgen jeder einen Termin hat nur weil die Priorisierung aufgehoben ist.

  • Die habe ich doch gepostet, die sind von heute. Ü70 ist zu fast 80 % vollständig geimpft.

    Ü70 bei uns vermutlich auch (2. Prioritätenliste). Die Zahlen beziehen sich auf Ü60 und da ist noch nicht lange geöffnet (und deshalb nur 1 Impfung oder noch einige keine, 3. Gruppe).


    Die Zahlen sind also nicht vergleichbar.


    (Deinen Beitrag finde ich am Smartphone immer noch nicht.)

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  • Anfang April wurden hier massenweise Leute Ü60 bei Sonderaktionen im Impfzentrum mit AZ geimpft, was sehr gut angenommen wurde. Da der Abstand 3 Monate beträgt, fehlt diesen allen noch die zweite Impfdosis. Meine Mutter (73) bekommt z.B. ihre zweite Impfung am 11. Juli. Die Zahlen sind also wie gesagt nicht vergleichbar, da die besagte Altersgruppe in den nächsten Wochen in Deutschland durch stark nachziehen wird.

  • Dito, genau das gleiche bei meiner Mama (67).

    Der Punkt ist aber halt: Erstimpfungen stagnieren eher und Zweitimpfungen nehmen deutlich zu.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ü70 bei uns vermutlich auch (2. Prioritätenliste). Die Zahlen beziehen sich auf Ü60 und da ist noch nicht lange geöffnet (und deshalb nur 1 Impfung oder noch einige keine, 3. Gruppe).


    Die Zahlen sind also nicht vergleichbar.


    (Deinen Beitrag finde ich am Smartphone immer noch nicht.)

    Ich hatte es so interpretiert, dass das RKI alle über 60 zusammenfasst und Ü70 bzw Ü80 gar nicht extra aufdröselt. Wenn also die ganze Gruppe auf paarundfünfzig Prozent kommt, kann Ü70 schlecht 80 % haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Antimon ()

  • Schon vor Wochen hieß es mal, dass in Großbritannien 95%+ der Ü60-jährigen (mindestens einmal?) geimpft seien, aber diesen Wert halte ich in Deutschland für nicht erreichbar - vermutlich kulturell bedingt.

    Wo "hieß" es das denn, sprich: Hast du eine seriöse Quelle, um diese Zahlen zu belegen? Auf welche nachvollziehbaren/belegbaren Fakten begründet sich deine Vermutung zur Impfmotivation?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Schon vor Wochen hieß es mal, dass in Großbritannien 95%+ der Ü60-jährigen (mindestens einmal?) geimpft seien, aber diesen Wert halte ich in Deutschland für nicht erreichbar - vermutlich kulturell bedingt.

    Dazu hätte ich gern mal eine nähere Erklärung! Über 60-jährige Brit*innen lassen sich deines Erachtens eher impfen als Deutsche ü60?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Dazu hätte ich gern mal eine nähere Erklärung! Über 60-jährige Brit*innen lassen sich deines Erachtens eher impfen als Deutsche ü60?

    Das ist die Kultur der Briten, wurde doch erklärt:idee:

  • Ich wollte den ursprünglichen Beitrag editieren, aber das geht nicht. @Mods: Könnte man diese Funktion bitte etablieren? In anderen Foren ist das auch möglich.

    Und zwar bezogen sich diese 95+% nicht auf Großbritannien, sondern England. Das ist gesichert, man könnte jedoch vermuten, dass es in den anderen Landesteilen ähnlich aussieht.


    Ich habe mal etwas gelesen, dass Briten generell positiver gegenüber Impfungen eingestellt sind und dass während dieser Pandemiezeit ein sehr starkes "Wir"-Gefühl dort bestand. Eine Querdenkerszene wie hier in Deutschland ist dort wenig etabliert. Außerdem denke ich, dass es da auch einen Zusammenhang mit dem EU-Austritt gibt, indem das schnelle Impftempo im Vergleich zum zunächst langsamen Tempo der EU die Impfkampagne noch einmal anfeuerte.

  • Na möglich ist das schon, die generelle Impfbereitschaft wird schon nicht in allen Ländern gleich sein. Wobei da auch immer mal wieder dummes Zeug geschrieben wird. Ich las auch schon einen Bericht in den schweizer Medien dass angeblich die Impfskepsis in der Romandie ausgeprägter sei und wenn man sich die Zahlen vom BAG anschaut ist das offensichtlich nicht so. In Genf gehen genauso viele zum Impfen wie in Basel. Man muss immer Aufpassen mit Umfragen, da nehmen häufig Personen mit extremen Personen teil und verzerren damit das eigentliche Meinungsbild in der Bevölkerung. Auffällig finde ich in unserer Statistik nur die Gruppe der 20 - 29jährigen, deren Impfquote deutlich schneller steigt als bei den Älteren. Und es gibt ein gewisses Stadt-Land-Gefälle, aber das wundert mich jetzt nicht. Gerade aber unser alte-Leute-Kanton Tessin hat eine sehr hohe Impfquote bei den älteren Leuten. Ich nehme an, dass die von der Pandemie auch am stärksten beeindruckt sind, immerhin hat das Tessin einfach die höchste Covid-Sterberate zu verzeichnen.

  • Hier findet man die Zahlen für GB: https://www.bbc.com/news/health-55274833
    Die Quote bei den "whites" Ü80 liegt bei 98%, bei Ü60 müsste man aggregieren, aber da kommt man definitiv auf die 95%. Mit den anderen Bevölkerungsgruppen zusammen, dürfte es auch nicht so massiv absinken. Was mich wirklich überrascht ist, dass es mehr von "ethnicity" als von "social status" abhängt...in den meisten Untersuchungen die ich kenne, moderiert die zweite Variable den Effekt der ersten weg, das scheint hier nicht der Fall zu sein.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Eine Querdenkerszene wie hier in Deutschland ist dort wenig etabliert.

    Nicht? Bist du sicher? Demos gegen Corona-Maßnahmen gab es aber hüben wie drüben. Guckst du hier: https://www.spiegel.de/ausland…b4-4c5b-81b5-0a6d22e040a0 oder https://www.bbc.com/news/uk-england-london-55116470 oder hier auf "Wikipedia": https://en.wikipedia.org/wiki/…sts_in_the_United_Kingdom


    In GB ist die Gruppe "Save our rights UK" in diesem Zusammenhang aktiv. Allerdings hat diese Gruppierung scheinbar tatsächlich weniger Anhänger als die Querdenkerszene in D.

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