Erfahrungen mit OBAS NRW

  • Hallo,
    Ich bin aktuell im ersten halben Jahr im OBAS in NRW und würde gerne wissen wie das bei euch so gelaufen ist. Habt ihr am Ende bestanden oder seid ihr ausgeschieden? Kennt ihr Leute die ausgeschieden sind? Wenn ja warum? Ich bekomme aktuell gutes Feedback aber da ich schon immer etwas an Prüfungsangst gelitten habe wollte ich einfach mal nachfragen.

  • habt ihr am Ende bestanden oder seid ihr ausgeschieden? Kennt ihr Leute die ausgeschieden sind? Wenn ja warum?

    Hab selber grundständiges Ref gemacht, aber im Seminar waren einige OBAS und nun betreue ich die auch an der Schule mit.


    Seminar: 2 von 7 glaube ich haben es nicht gepackt, war in meinen Augen aber vorher schon absehbar. Sehr beratungsresistent, selbst am Ende noch keine Phasierung. Und schlechtes Zeitmanagement und mangelnde Reflexion.


    Kenne keinen, der vorher gut benotet war und dann durchgefallen ist ;)


    Gute Vorbereitung! Und mit Leuten über das Vorhaben sprechen! Tipps und Unterstützung annehmen, dann wird das!

  • Danke für das Beruhigen! Ich gebe mein Bestes

  • Eigentlich ist alles möglich: Einige verlassen die Schule, weil es einfach anders ist, als sie sich vorgestellt haben, oder sie ein besseres Angebot z. B. von einer Uni haben. Einige überstehen die Probezeit nicht. Manchen gebricht es gar an Fachkompetenz.


    Das wahre Drama ist es erst, wenn man die Prüfung auch im wiederholten Versuch nicht besteht und dann "draußen" ist. Aber hier fiel schon der Begriff "Beratungsresistenz". Einige sind einfach nicht gemacht für diesen Job, merken das aber selbst nicht. Denken, sie wüssten alles besser. Wenn man schon die Prüfung antritt mit einer Hose, die auf halb 8 hängt: Da bin ich schon einigermaßen sprachlos.


    Die meisten kommen aber ganz gut durch, mehr oder weniger gestresst. Wichtig ist halt tatsächlich, mit anderen in Kontakt zu bleiben und lernwillig und -fähig zu bleiben. Ich habe zum Teil auch einfach gemacht, was gewünscht war, auch wenn ich stellenweise nicht überzeugt war und das heute auch nicht mehr so mache.


    Das Lernen hört auch nicht auf und macht den Beruf ja reizvoll. Ich freue mich über jede neue Einsicht :)


    Behalte das mit der Prüfungsangst im Auge, damit dir das nicht zum Verhängnis wird. Aber du hast ja genügend Gelegenheit, zu üben, bevor es ernst wird. Viel Erfolg!

  • Hallo CluelessLabDog,


    rückblickend muss ich sagen, dass ich die OBAS-Ausbildung sehr weitgehend gelungen fand. Das lag natürlich vor allem am Personal, ich war im allerersten OBAS-Durchgang 2010. Die (für mich) entscheidenden Leute im Seminar Solingen haben das sehr pragmatisch und vernünftig gehandhabt; vor allem angesichts der Tatsache, dass die entsprechende Verordnung damals ca. 6 Wochen alt war, wenn ich mich recht erinnere... Dieses Prinzip ändert sich offenbar nie!


    Volle Zustimmung zu den bereits gegebenen Antworten: Beratungsresistenz hat auch in meinem Umfeld zu den wenigen(!) Rückzügen aus der Ausbildung / dem Beruf geführt. Ausnahme: Ein sehr lieber Kollege ist nach einigen erfolgreichen Jahren als Lehrer wieder in den IT-Bereich gegangen; er war keinesfalls beratungsresistent und hat sich einfach umorientiert.

    Der Prüfungstag ist nicht zu unterschätzen, das war schon heftig... mein Fachleiter konnte sich in der Kommission nicht durchsetzen und war selbst ziemlich geplättet und frustriert. (Die Einzelnoten gingen von 2 bis 5) Das war aber letztlich völlig egal, bei der OBAS reicht ja nun mal das Bestehen! Übrigens war ein Grund für den vergleichsweise schlechten Prüfungstag das vermeintliche Entgegenkommen des Fachleiters während der Ausbildung: Er wollte, um uns zu schonen, nie sonderlich ausführliche Entwürfe haben; das hat sich dann später "gerächt".

    Wie auch immer: Wenn Du gutes Feedback bekommst, solltest Du Dir keine unnötigen Sorgen machen! In Sachen Prüfungsangst gibt es ja durchaus Möglichkeiten zur Vorsorge, da kannst Du Dich gerne auch per privater Nachricht melden.


    Herzliche Grüße und weiterhin gutes Gelingen!

  • Hallo,


    ich habe OBAS gemacht. Ist machbar und ich denke, es zeichnet sich rechtzeitig ab, für wen es knapp werden könnte. Durch die vielen UE und UBs, die vielen Hospitationen und Kurs, Mentoren,... gewöhnt man sich daran und wird ganz gut darauf vorbereitet finde ich. Wenn du Fragen hast, kannst du dich gern melden. Allerdings glaube ich, dass in der momentanen Situation einiges bei euch anders läuft. Klar, ich hatte auch einen Distanz-UB und spontan eine der UPP-Stunde als Geisterstunde, aber aktuell ist das ja noch extremer.

    Viel Glück dir und viel Freude!

  • Ich habe die OBAS gemacht und auch recht gut bestanden. Schwierig war für mich, dass ich mit Mitte/Ende 30 nochmal der "Azubi" war. Darauf solltest du dich einlassen. Auch über grenzdebile Aktionen des Seminars ("Basteln Sie Ihr pädagogisches Selbstbild als Collage", ...) muss man lernen hinwegsehen zu können.

    Vom Arbeitspensum her ist alles machbar, da war ich aus der Wirtschaft eine andere Schlagzahl gewohnt. Wobei ich in diesem Kontext unserer Ausbildungskoordinatorin schon klarmachen musste, dass ich in der Spitze bis zu 20Std. eigenverantworlichen Unterricht und 2 Klassenleitungen hatte. Daher war es mir nicht möglich jede Stunde minutiös durchzuplanen. Das habe ich gegenüber grundständigen Referendaren aber nie als Nachteil empfunden. Im Gegenteil, dadurch hat man einfach schon deutlich mehr Praxiserfahrung, wenn es auf die UPP zugeht. Außerdem darf man da den finanziellen Vorteil auch nicht außer Acht lassen.


    Ich habe mittlerweile meine Lebenszeitbeamtung durch und habe nie bereut ins Schulsystem gewechselt zu sein. Lass dich von zwischenzeitlichen Rückschlägen (UB läuft mal nicht so 100%ig, etc.) nicht aus der Ruhe bringen. Am Ende wird voraussichtlich alles gut!

  • Vielen Dank für eure Hilfe! Ich möchte die Chance noch nutzen um eine vllt etwas Topic fremde Frage loszuwerden, welche aber etwas auf mein Selbstbewusstsein schlägt. Und zwar geht es darum wie sehr ihr alle Unterrichtsstunden plant. Ich schaue halt aktuell dass die Stunden nach einem einigermaßen Sinnvollen Schema aufgebaut sind, aber ich plane die jetzt nicht minutiös durch wie meine UBs. Wie ist das bei euch gewesen?

  • Habs auch überlebt. Bisher kenne ich einen, der es nicht geschafft hat (durchgefallen beim 2. Versuch). Im Nachhinein muss ich sagen: Gottseidank! Fachlich völlig unkompetent, faul wie die Nacht, Frauen gegenüber ein Arsch und absolut von sich selbst überzeugt. Dazu noch den S. gegenüber völlig ohne Empathie.


    Ansonsten hab ich es immer so gehalten, dass ich viel ausprobiert habe und Feedback angenommen habe. Ich hatte Glück: Ich bekam nahezu durchgehend konstruktive Kritik. Einiges davon habe ich behalten und mache es heute noch so. Vieles nicht mehr.


    Gehe offen an die Sache ran. Nimm die Tipps ernst. Nimm das für Dich mit, was zu Dir passt. Dann wird das schon!


    Ich war schon ziemlich "alt", 38, hab einige Jahre Berufserfahrung hinter mir und hab es trotzdem geschafft. Geht also :)

  • UB: Top geplant

    Unterricht, wo jemand zugeguckt: Halbwegs geplant

    Unterricht ganz alleine: So, dass es alle überleben

    So ähnlich hab Ichs auch gehalten.

    Allerdings habe ich auch meinen Unterricht nach dem Schema der UBs geplant. Natürlich nur auf dem Papier ohne den ganze Killlefitt. Das hat mir sehr für die spätere Berufstätigkeit geholfen, als ich 25,5 Stunden "überleben" musste.

  • Hallo Brastalavista,

    Danke für deinen Post. Ich bin ins Seminar Solingen gekommen und arbeite seit 2 Jahren an einer Gesamtschule in W-tal. Danke für deine Worte! Ich hoffe das Beste, denn mir geht es ähnlich wie dem/der Threadersteller/in


    Lg BC

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