Bundesnotbremse - bez. auf SCHULE

  • Wow, das ist aber ein langer Zeitraum! Ich glaube, hier ist vor 7 oder 7:30 Uhr nichts offen und dann auch die Kitas/Kigas/Krippen bis längstens 17 Uhr geöffnet.

    Naja, das ist die Zeit in der sonst eben der Hort offen ist. Es gab zwischenzeitlich sogar die Anweisung, bei Bedarf der Leute in systemrelevanten Berufen die Notbetreuung aufs Wochenende auszudehnen, ich weiß nicht genau, ob sie das zurückgezogen haben oder wie, aber gemacht wurde es glücklicher Weise nie.


    Und bei uns hat die Hortleitung gleich von sich aus angeboten, dass sie eben die komplette Notbetreuung abdecken und wir Lehrer Distanzlernen und pädagogische Angebote (und die pädagogischen Angebote machen bei uns in der Regel die Kollegen ohne eigene Kinder im Homeschooling und das auch meist freiwillig).

  • Ich glaube, hier ist vor 7 oder 7:30 Uhr nichts offen

    Die Notbetreuung geht in Nds in der Regel von 8-13 Uhr (Verfügung),

    das deckt genau die 5 Zeitstunden der Verlässlichen Grundschule ab. Wir haben es an die sonst üblichen Unterrichtszeiten angeglichen, es bleiben trotzdem 5 Zeitstunden.

    Im normalen Alltag sind es 5 Unterrichtsstunden mit Offenem Anfang und entsprechend langen Pausen. Die Verlässlichkeit wird über den Unterricht und die Arbeitszeit der aufsichtführenden Lehrkräfte erzeugt.

    Dass man für zusätzlich angebotene Notbetreuung neben dem Unterricht weitere Kräfte braucht, haben die Verwaltenden in der Landesschulbehörde nicht verstanden, auch nach 1 Jahr nicht. Man kann dafür die pädagogischen Mitarbeiterinnen einsetzen, deren Poolstunden den kurzfristigen Vertretungsunterricht absichern, hat dann aber eben keine Vertretungssicherheit mehr und auch aufs Jahr gesehen zu wenige Stunden.


    Die Ganztagsschulen können für die Notbetreuung Zeiten darüber hinaus anbieten. Viele nutzen aber die Stunden der Mitarbeitenden, um am Vormittag die zusätzlichen Aufgaben zu bewältigen.


    Pädagogische Angebote könnte man nur leisten, wenn man als Schule gut versorgt ist, ansonsten wird alles gestrichen. Die Stunden für DaZ werden immer als erstes kassiert und nicht ersetzt, da zählt nur die Pflichtstundentafel. Lehrkräfte im Homeoffice zählen voll, obwohl sie nicht in der Schule sein können und darüber keine Stunden in der Schule abgebildet werden können.

    Mit Corona hat man die Möglichkeit, die Stundentafel abzuwandeln. Sind nicht genug Lehrkräfte da, muss man die Präsenztage zusammenstreichen, so wie Zauberwald es auch schreibt.

  • Lehrkräfte im Homeoffice zählen voll, obwohl sie nicht in der Schule sein können und darüber keine Stunden in der Schule abgebildet werden können.

    Sowas gibt es hier z.B. gar nicht, denn Berlin hat die Grenzen so hart gesetzt, wer im Homeoffice bleiben darf, dass es keinen Lehrer und genau eine Erzieherin bei uns trifft.

    Hier ist ja vorgeschrieben, wieviele Stunden jedes Kind pro Tag haben muss und das sind als Unterricht genau 3x45 Minuten und somit kann man mit einer Vollzeit- und einer Teilzeitlehrkraft problemlos eine Klasse abdecken, so dass bei uns bis auf eine Ausnahme wirklich alle Erzieher und davon haben wir um die 20 für die Notbetreuung zur Verfügung stehen und wenn kein Wechselunterricht ist und nur dann gibt es ein pädagogisches Angebot und da stehen dann ja insgesamt 36 Lehrer zur Verfügung. Wobei wir eben echt das Glück haben eben z.B. die zwei Kollegen mit vielen Stunden (meine 75% der Stunden) über den Corona-Pool zu haben.

  • Die Notbetreuung geht in Nds in der Regel von 8-13 Uhr (Verfügung),

    das deckt genau die 5 Zeitstunden der Verlässlichen Grundschule ab.

    Die Ganztagsschulen können für die Notbetreuung Zeiten darüber hinaus anbieten.

    Gilt das nur für Schulen oder auch für die Betreuungseinrichtungen für kleinere Kinder? Ich hatte mitbekommen, dass hier in der Stadt und im Landkreis auch im "Szenario C" mehrere Kitas und Kigas bis in den Nachmittag Notbetreuung haben.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Gilt das nur für Schulen

    Ja, für Schulen,

    wobei ich nicht weiß, ob die weiterführenden Schulen in Klasse 5+6 sonst auch Verlässlichkeit gewährleisten müssen.


    Bei den KiTa dürfte es regionale Unterschiede geben, ich kenne es so, wie du es beschreibst: Zeiten von 7-17 Uhr, wobei es in der langen Nachmittagsgruppe oft nur wenige Plätze gibt. Zudem bin ich nicht sicher, ob inzwischen alle KiTa Mittagessen, Ganztagsplätze und Zeiten bis 17 Uhr anbieten.

    Horte gibt es vor Ort nicht, wer Betreuung im GS-Alter braucht, muss die Ganztagsschule mit Zeiten bis 15.30 Uhr wählen.

  • Wir haben inzwischen ca. 40 Prozent der Kinder in der Notbetreuung. Die Notbetreuung läuft bei uns nach Stundenplan, d.h., jeder Lehrer, der normalerweise Unterricht in der Klasse hätte, deckt in dieser Klasse zur entsprechenden Zeit die Notbetreuung ab. Gleichzeitig machen wir Distanzunterricht aus dem Klassenzimmer heraus übers Internet. Die Kinder, die in der OGTS sind, haben Notbetreuung sogar bis 16 Uhr.


    Wer kommt zur Notbetreuung? Kinder von Eltern aus systemrelevanten Berufen, verhaltensauffällige Kinder, wo es die Eltern daheim das nach eigenen Aussagen nicht mehr packen, Kinder mit größeren Sprachschwierigkeiten, Kinder von Eltern, wo zwar die Mütter zuhause sind, die aber vom Homeschooling überfordert sind und auch Kinder, wo die Gründe nicht richtig ersichtlich sind. Wie ich schon einmal weiter oben schrieb, gibt es da durch die Verordnung zur Notbetreuung in Bayern eine große Grauzone. Eine Wischiswaschi Begründung schreiben kann jeder. Die meisten Schulleitungen werden sich nicht mit Eltern deswegen anlegen bzw. meinen, dass durch das bayerische Hygienekonzept vieles verhindert werden kann und man deswegen die Notbetreuung großzügiger handhaben kann. Wir haben z.B. Maskenpflicht durchgehend auf dem Schulgebäude. Wer das Recht auf Notbetreuung hat, muss klar ohne Hintertürchen definiert sein. Das ist es nicht und die intensive Bitte des KMs an die Eltern verhallt bei vielen.


    Interessant war, dass jetzt, als die Selbsttests zwingend vorgeschrieben waren, plötzlich einige Eltern ihre Kinder zuhause betreuen konnten. Da sieht man doch, wie die Notbetreuung von einer beträchtlichen Zahl von Eltern gerne genutzt wird, weil es so weniger anstrengend ist.

    Für mich stellt sich insgesamt die Frage, wo die Grenze bei der jetzigen Pandemie ist, wer wirklich eine Not hat und die Notbetreuung in Anspruch nehmen muss.

  • Die Notbetreuung läuft bei uns nach Stundenplan

    Sind eure Klassen komplett zu Hause?

    Wir haben durchgängig Wechselunterricht nach normalem Stundenplan. Also hat man als Lehrkraft weitestgehend das normale Deputat.


    Die Notbetreuung ist extra und außerhalb des Unterrichts, hat andere Räume, andere Pausenzeiten und braucht entsprechend zusätzliches Personal.


    Zuerst waren nur die Kinder berufstätiger Eltern in der Notbetreuung, das waren sehr wenige, da wir keinen Ganztag haben und die Eltern entsprechend nicht arbeiten oder darauf eingestellt sind, die Kinder selbst betreuen zu müssen.

    Dann hatten wir weitere Kinder dazu genommen, wo es in den Familien große Schwierigkeiten gab.


    Da uns nun aber die Stunden ausgehen und wir kein Personal haben, wurden diese quasi wieder ausgeladen. Alternativ müssten wir Unterrichtstage streichen.

  • Sind eure Klassen komplett zu Hause?

    In Bayern sind ab einer Inzidenz von 100 die 1.-3. Klassen in Distanz und die 4. Klassen im Wechselunterricht. Das ist bei mir der Fall.

    Die Notbetreuung wird am Schulvormittag während der Stundenplanzeiten von uns gestemmt zusätzlich zum Distanzunterricht. Wir fahren sozusagen zweigleisig. Wir übertragen Videokonferenzen vom Klassenzimmer aus, betreuen über Mail und Videokonferenzztool über die Distanz und betreuen gleichzeitig die Notbetreuungskinder unserer Klasse. Es ist bei manchen Klassen ein ziemlicher Act, so zweigleisig zu fahren. Da diese Art für Unterricht neu ist und man anders vorbereiten muss, sitze ich zusätzlich am Nachmittag ca. 4 Stunden und mehr um einen Schulvomittag vorzubereiten und alles digitalfreundlich zu machen. Ich muss die Sachen, die ich in Distanz einführe, entsprechend dafür aufbereiten. Außerdem geht am Wochenende oft ein Tag drauf (wie heute, wo ich den Anfang der Woche vorbereite und erstmal einen Übersichtsplan entwickeln muss). Was jetzt noch nicht dabei ist, sind der Mailverkehr und die Telefonate. Was ich damit sagen will: Gleichzeitige Notbetreuung und Vorbereitung und Durchführung von Distanzunterricht in Personalunion frisst viel mehr Zeit als es normal der Fall ist. Den Wechselunterricht empfand ich trotz regelmäßiger Korrektur der Schülerarbeiten als zeitliche Erleichterung und weniger stressreich im Vergleich.

  • Klingt sehr anstrengend und ist es sicher auch. Zeitgleich die Notbetreuungskinder zu begleiten halte ich für sehr schwierig. Unsere haben an ihrem Distanztag Aufgaben für bis zu 120 min, die kleineren nur 90 min, sodass sie nach ca. 2 Schulstunden + großer Pause, an der sie ja nicht teilnehmen, mit den Aufgaben fertig sind. Dann brauchen sie andere Angebote, sollen ja aber eigentlich Abstand halten.


    Der Wechselunterricht ist in Ordnung, aber auch da kostet die Planung erheblich mehr Zeit. Man gibt quasi doppelte Hausaufgaben, damit die Kinder am Distanztag Aufgaben bearbeiten können, muss diese im Unterricht aber auch vorbereitet und besprochen hhaben und hat entsprechend mehr Korrekturen, die man oft zeitversetzt bekommt.

    Auf etliches verzichtet man, weil es derzeit nicht möglich ist, muss es dann aber durch andere Formen ersetzen. Auch das finde ich aufwändig.

    Nebenher hatte ich in mehreren Klassen lange Kinder, die nur in Distanz waren und entsprechend erweiterte Materialien brauchten, gerade sind es wieder einzelne, und täglich grüßt die mögliche Quarantäne


    Ziemlich aussichtslos finde ich die Versorgung der Kinder mit zieldifferente Materialien, Alphabetisierung ohne jegliche Förderstunden ist ein Kunststück, das mir nicht gelingt. Sonst hat man immer mal Übungsphasen bei den Regelbeschulten, in denen man sich dann den anderen SchülerInnen widmen kann, aber die Übungen gibt man nun in das Distanzlernen, hat in der Präsenz mehr Unterrichtsgespräch, kaum kooperative Lernformen und damit wenig Zeit nebenher. Die Förderstunden sind mal wieder gestrichen und werden nicht ersetzt - was eigentlich von Corona unabhängig schon doof ist, nun aber durch die notwendige Notbetreuung zusätzlich bedingt wird.

  • Eine Bekannte erzählte von ihrem Kind: Wechselunterricht und an den Nicht-Unterrichtstagen sind fast alle in der Notbetreuung und zwar gemischt 1-4. Und am nächsten Tag ist es dann wieder in seiner Wechselgruppe der eigenen Klasse. Und die besten Freunde sind in der anderen Wechselgruppe, mit denen trifft man sich nachmittags. So kommen wirklich alle Kinder mit allen in Kontakt:top:

  • So theoretisch ist die Notbetreuung durch den Lehrer nur im Notfall vergesehen. Wenn ich das passende KM Schreiben lesen, stellt man sich das so vor, dass man außerschulisches Personal dafür organisiert.

    Da es es bei uns so viele Notbetreuungskinder sind, ist es utopisch, dafür externes Personal zu finden. Also wurde es anders gelöst. Unterm Strich ist mir die Variante auch lieber, wenn ich schon betreuen muss, dass ich meine nur eigene Klasse betreue. Wie ich schon schrieb: Durch den Distanzunterricht ist man schon über der Belastungslinie und die Notbetreuung kommt eben noch on top. 2-3 ruhig arbeitende Schüler würden ja nichts ausmachen, aber 10 und davon 4 schwierige, das ist zusätzlich zu der vielen Arbeit super anstrengend.

  • @DpB

    Läuft doch recht flott an mit der Impfung der restlichen Lehrer in RLP. Darüber bin ich froh. Hoffe nur, dass man trotzdem die Sicherheit der Kinder und Eltern im Blick hat und nicht aufreißt, was nur geht. Wir werden sehen.

  • Eine Bekannte erzählte von ihrem Kind: Wechselunterricht und an den Nicht-Unterrichtstagen sind fast alle in der Notbetreuung und zwar gemischt 1-4.

    Ich würde dir gerne die Liste zeigen. Auch alles gemischt. Das geht nach den Anwesenheitszeiten.

  • @DpB

    Läuft doch recht flott an mit der Impfung der restlichen Lehrer in RLP. Darüber bin ich froh. Hoffe nur, dass man trotzdem die Sicherheit der Kinder und Eltern im Blick hat und nicht aufreißt, was nur geht. Wir werden sehen.

    Heißt, Du hast schon einen zeitnahen Termin bekommen?

  • Wir haben aktuell wirklich Glück.

    An unserer kleinen Grundschule sind nur 20 Kinder in der Notbetreuung.

    Diese werden aktuell von unserer OGS betreut.

    Wir Klassenlehrer machen dann den Distanzunterricht von zu Hause.

    Konkret bedeutet das ich mache am Vormittag homeschooling mit meinen eigenen Kindern und dann geht es an die Korrekturen/ Vorbereitungen.( in der Schule im Team) oder Videokonferenzen.Dann ist der Tag auch rum.

    Ausgabe des Materials erfolgt am Wochenende.

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