Zulassungsarbeit Englisch: kurze Hilfestellung

  • Hallo Liebe Community!

    Ich benötige euren Rat für meine Zulassungsarbeit (Keine Angst, es ist dieses mal keine Umfrage ;)).


    Ich schreibe die Arbeit in Englischdidaktik und soll dabei eine Unterrichtssequenz (Steigerung und Vergleich von Adjektiven) planen und Teile davon ausführen. Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass ich natürlich in meinen Praktika nur einzelne Unterrichtsstunden geplant und durchgeführt habe, nie mehrere aufeinanderfolgende Stunden. Mir fehlt einfach ein bisschen das Gefühl, wie viel Zeit ich für die einzelnen "Teilaspekte" des Themas einplanen sollte.

    Momentan hätte ich für die Stunden folgendes geplant:


    Stunde 1: Durch didaktisierten Text Erarbeitung der Regeln für die Steigerungsformen der ein- und mehrsilbigen Adjektive

    Stunde 2: Fokus auf unregelmäßige Steigerungen (wobei diese sich auf good, bad, much/many und little beschränken), sowie Erarbeitung der Vergleichsstrukturen (as..as und than)

    Stunde 3: reine Übungsstunde mit Stationenlernen/Lerntheke (Dieses Stationenlernen muss enthalten sein, da sich meine Arbeit mit der Öffnung von Grammatikunterricht befasst)


    Ist das so halbwegs realistisch? Oder viel zu langsam? Oder viel zu schnell? Da das ganze nur exemplarisch in der Theorie ausgeführt wird und ich keine reale Lerngruppe habe, fällt mir das Einschätzen echt extrem schwer. Geplant ist es für die 6. Klasse Gymnasium, die ersten beiden Stunden basieren auf Green Line.


    Ich danke euch für ein wenig Feedback!

    (Bevor jemand fragt: Ja, natürlich stehe ich auch mit meinem Betreuer in Kontakt, dank Corona ist dieser Kontakt jedoch eher sehr lose und i.d.R. nur wenig hilfreich.)

  • Hallo!


    Ich habe das schon mehrfach unterrichtet und finde es zu schnell.


    Allein in Stunde 1 --> Texterarbeitung --> Man kann zwar den Fokus auf die Steigerung legen, aber da ist ja auch neues Vokabular drin und ihr hört/lest den Text ja auch, was auch Zeit kostet und dann willst du in der 2. Stunde schon den Fokus auf die unregelmäßige Steigerung legen UND as ... as / ... than (nur gängige unregelmäßige Adjektive wären wohl ok). Bei einer Doppelstunde könnte ich mir das noch vorstellen, aber eine einzelne finde ich (nach meiner Erfahrung zumindest) zu knapp. Auch musst du ja immer einrechnen, dass du nochmal alles wiederholst zu Stundenbeginn - und was ist mit Hausaufgaben, bekommen die welche auf, die man dann auch noch besprechen muss zu Beginn der nächsten Stunde? Allein Vokabel-Abfrage und HA besprechen - da ist bei mir schon die Hälfte der Stunde weg (auch wenn das natürlich nicht jede Stunde so ist).


    Also eine Stunde mehr würde ich von meinem Gefühl her mit einplanen. Notfalls kannst du dir immer noch ein kleines Spiel zurechtlegen, wenn du doch eher fertig bist.


    Was mich darüber hinaus mal interessieren würde (auch an die, die hier noch antworten), machst du einen Hefteintrag zu dem Grammatik-Thema? Ich mach das zwar immer, weil es an meiner Schule so üblich ist, aber frage mich manchmal nach dem Sinn danach. Es kostet sehr viel Zeit, die SuS haben das dann zwar abgepinselt, aber noch nicht begriffen, was eigentlich da drin steht und ob sie dann zu Hause nochmal nachsehen, wenn sie sich nicht mehr erinnern, wage ich zu bezweifeln...

  • Vielen Dank für das Feedback, dann weiß ich jetzt in welche Richtung ich das ganze Grundgerüst noch einmal umändere! :)


    Einen extra Hefteintrag habe ich jetzt nicht geplant, ich orientiere mich da an der Aufgabe aus dem Schulbuch (Green Line, S. 25/2a+b). Bei Aufgabe a) sollen die SuS eine Tabelle (Basic form - Comparative form - Superlative form) ergänzen, Teilaufgabe b) besteht dann darin die Regel zu erkennen, die würde ich dann natürlich im Plenum genau besprechen und dann ganz kurz und knapp unter der Tabelle im Heft festhalten. Dazu evtl. noch einen Verweis auf die passende Seite des Grammatikteils im Buch.

    Aber wie gesagt: Das Ganze ist bei mir ja nur in der Theorie für eine Hausarbeit geplant, da gehe ich natürlich auch auf die "Wünsche" und Vorstellungen meines Prüfers ein.

    Ich stehe ja noch ganz am Anfang meines Lehrerinnendaseins, wie genau ich das zukünftig in der Praxis handhabe und ob ich das dann noch als sinnvoll erachte.. keine Ahnung ^^

  • Ich hab als Schülerin nie aus dem Heft gelernt. In keinem Fach. Trotzdem hilft, soweit mir bekannt, selbst zu schreiben beim Merken durchaus.

    (Bevor jemand fragt: Ja, natürlich stehe ich auch mit meinem Betreuer in Kontakt, dank Corona ist dieser Kontakt jedoch eher sehr lose und i.d.R. nur wenig hilfreich.)

    Ich hätte gar nicht gefragt, aber tatsächlich könnte man. Corona sollte Erwachsene nicht daran hindern, ihren Aufgaben nachzukommen ;)

  • Trotzdem hilft, soweit mir bekannt, selbst zu schreiben beim Merken durchaus.

    Ja, das dachte ich auch immer. Ich habe jetzt seit 8 Jahren am Stück Unterstufe und stelle immer wieder fest, dass sie oft nicht mehr wissen, was sie gerade aufgeschrieben haben, weil sie noch zu sehr mit dem Abschreiben, Unterstreichen etc beschäftigt sind. Dann sage ich ihnen, sie sollen es jetzt nochmal gründlich lesen, bevor sie die Übung machen, damit sie überhaupt wissen, worauf sie achten sollen, wenn wir es dann üben...

  • Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, sie selbst einen Hefteintrag vorbereiten zu lassen? Jeder nimmt sich einen Schmierzettel und den Grammatikteil im Buch und entwirft ein "Tafelbild" (Hefteintrag) Fragestellung: "Was musst du dir merken? Erkläre es einem Freund." ö.ä.


    So dass jede/r anfangen muss, nachzudenken. Reinschrift kann ja dann gemeinsam besprochen und bester Vorschlag übernommen werden.

  • Leider offtopic, bzw. Dir wurde ja schon sehr kompetent weiter geholfen pino05 , aber ich finde es super interessant und bin ganz perplex, dass in Bayern Gymnasium die Zula in Fachdidaktik sein kann. In BaWü ist das nicht möglich. Ich finde es so viel sinnvoller wie ihr das machen dürft. :aufgepasst:

    viel Erfolg dabei.

  • Nochmal OT: Ich frage mich die ganze Zeit, was eine "Zulassungsarbeit" ist!? Den Begriff kenne ich von niedersächsischen Unis gar nicht. Ist das dasselbe wie die schrifliche Hausarbeit für das 1. Staatsexamen (die hieß bei uns damals einfach "Examensarbeit") bzw. die Masterarbeit?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich glaub offiziell heißt es bei uns sogar auch "schriftliche Hausarbeit", Zula(ssungsarbeit) ist jedoch der geläufigere Begriff :)

    Und ja, ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit habe sie in der Fachdidaktik (oder sogar in Erziehungswissenschaften) zu schreiben, denn so kann ich sie mir (zumindest an meiner Uni) auch als Bachelorarbeit anrechnen lassen und bekomme so zum 1. Staatsexamen auch noch einen Bachelor of Education! ^^

    Sollte das Staatsexamen wirklich total in die Hose gehen, stehe ich am Ende zumindest nicht mit leeren Händen da.

  • Leider offtopic, bzw. Dir wurde ja schon sehr kompetent weiter geholfen pino05 , aber ich finde es super interessant und bin ganz perplex, dass in Bayern Gymnasium die Zula in Fachdidaktik sein kann. In BaWü ist das nicht möglich. Ich finde es so viel sinnvoller wie ihr das machen dürft. :aufgepasst:

    viel Erfolg dabei.

    Ist in der Sek.I auch in BW problemlos möglich, genauso wie ein Thema aus den Erziehungs- und Bildungswissenschaften gewählt werden darf.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Eine andere Frage: Hast du abgesprochen, ob ein Stationslernen als „Öffnung von Unterricht“ ausreichend ist?

    Das ist alles mit meinem Prüfer abgesprochen :top:

    Die Öffnung des Unterrichts zieht sich auf verschiendenen Dimensionen (also nicht nur methodisch) durch alle meine Unterrichtsstunden.

    Und weil das Stationenlernen eben schon fest abgesprochen war, will ich das auf keinen Fall mehr rausstreichen ;)

  • Ja, das hattest du geschrieben.


    In meiner Auseinandersetzung mit den Refs an unserer Schule und beim Aussortieren alter Fachzeitungen habe ich festgestellt, dass Stationslernen vor etwa 20 Jahren angesagt war - und recht neu.

    Dazwischen gab es auch so einiges anderes und räumlich ist es bei mir häufig eher eine Lerntheke.


    Ich kann damit gut arbeiten, wo es passt, und nutze es auch eher für das Üben und Wiederholen, gel. auch zum Erarbeiten,

    aber es wundert mich eher, dass es derzeit Gegenstand einer ZuLa ist - wo es doch eine inzwischen "gewöhnliche" Methode ist.

  • Man kriegt für das Planen einer Unterrichtseinheit einen Bachelor of Education?

  • dass Stationslernen vor etwa 20 Jahren angesagt war - und recht neu.

    Ich schätze mal das war ziemlich genau zu der Zeit als mein Prüfer das letzte mal selbst an einer Schule unterrichtet hat 😅 Da könnte man jetzt Vermutungen anstellen, ob es ihm deshalb so wichtig war 🤔


    Man kriegt für das Planen einer Unterrichtseinheit einen Bachelor of Education?

    So einfach ist es dann doch nicht, das war wohl etwas unglücklich formuliert von mir.

    Ich bin für ein Doppelstudium eingeschrieben - Lehramt Gymnasium und den realschulbezogenen Bachelor of Education.

    Die Modulataloge des „normalen“ Lehramt für Realschulen-Studiengangs und des Bachelors sind 1:1 identisch und man kann sich deshalb alle Module für den Bachelorstudiengang anrechnen lassen.

    In meinem Fall war es auch so, dass alle benötigten Module für den Bachelor durch mein Gymnasial-Studium abgedeckt waren, ich musste lediglich 4 Wochen zusätzlich Praktikum machen und eben die Zula in EWS oder der Fachdidaktik schreiben, damit ich sie mir auch als Bachelorarbeit anrechnen lassen kann.


    Und diese Unterrichtseinheit ist ja auch nur ein sehr kleiner Teil meiner Zula, in den ~40 Seiten davor gehts um nen Haufen Theorie und Studien zur Grammatikarbeit, bzw. offenem Unterricht und Balanced Teaching ;)

Werbung