Alles tun für die Verbeamtung?

  • Chefarztbehandlungen, schneller Facharzttermine

    Auf ersteres kannst du getrost verzichtet. Das zweite kann ein echter Joker sein. Es ist aber auch eine Sauerei. Ich habe das bei niedergelassenen Ärztinnen nur einmal in Anspruch genommen und habe immer noch ein schlechtes Gewissen.


    In die Fach-Ambulanz eines Krankenhauses zu können, ohne von einer niedergelassenen Fachärztin überwiesen werden zu müssen, beanspruche ich aber gelegentlich. Wenn mir die Hausärztin sagt, ich sei dort gut aufgehoben, ist es doch Quark, dass sie mich zum Überweisen überweist. Neulich verfuhr ich so. Antwort der Ambulanz auf die telefonische Anfrage: „Wenn Sie Zeit mitbringen, können Sie vorbeikommen.“


    Ein Nachteil kann durchaus sein, dass die Praxen und Krankenhäuser wissen, was die PKVen bezahlen. Da wird dann auch ma etwas untersucht, das es vielleicht nicht braucht. Wird immer wieder dementiert, glaube ich aber nicht.

  • Ein Nachteil kann durchaus sein, dass die Praxen und Krankenhäuser wissen, was die PKVen bezahlen. Da wird dann auch ma etwas untersucht, das es vielleicht nicht braucht. Wird immer wieder dementiert, glaube ich aber nicht

    Wenn ich mir anschaue, wìe unterschiedlich GKV- und PKV-Patienten im Psych-Bereich behandelt werden, bin ich froh, nicht mehr privat versichert zu sein. Bei den Kassenpatienten ist die Behandlung deutlich ziel- und lösungsorientierter. Die Privatpatienten werden so lange in der Klinik behalten, wie es nur möglich ist und gehen oft nicht gesünder als sie gekommen sind.

    Das Risiko, als "Berufspatient" zu enden, der mit diffusen Störungsbildern von Klinik zu Klinik wandert, ist als Privatpatient deutlich höher.

  • Chefarztbehandlungen

    Aber die hat man ja nicht automatisch? Die muss man ja vertraglich festlegen und entsprechend höher ist der Tarif?


    Ich habe schon erlebt, dass ich als Notfall bzw. eiliger Fall (Schwangerschaft) ins Krankenhaus kam und das KH hat später automatisch mit Chefarztbehandlung abgerechnet, obwohl ich keine habe im Vertrag und keine wollte. Sie haben die Rechnung zurückgenommen (ich hatte auch nichts unterschrieben).

    • Offizieller Beitrag

    Also: ich habe keine Chefarztbehandlung, auch kein Einzelzimmer und so. 1) Ersteres hätte ich nicht bekommen und wollte sowieso nicht: ich will lieber jemanden, der jeden Tag den Job macht, 2) Zweiteres: entweder ist ein Zimmer frei oder nicht. Da bringt es mir nichts, dass ich es haben _könnte_.


    Ich hatte auch eine ähnliche Erfahrung in meinem ersten Versichertenjahr. Ich muss bzw. erwähne jetzt immer bei jedem neuen Arzt bzw. trage es in dem Formular ein: Privatversichert aber das "Minimum" (wegen Öffnungsklausel). Und obwohl man mir nicht mehr jede einzelne Leistung mit dem 3-fachen Satz abrechnen kann, fühle ich mich nicht deklassiert. Irgendwie ist ein Privatpatient nur für die Ärztin gut, weil sie dann die miese Bezahlung der GKV-Patient*innen ausgleichen kann. Gönne ich bis zu einem gewissen Punkt. Aber nicht, wenn Sachen auftauchen, die ich weder gewollt noch bekommen habe.

  • Das zweite kann ein echter Joker sein. Es ist aber auch eine Sauerei. Ich habe das bei niedergelassenen Ärztinnen nur einmal in Anspruch genommen und habe immer noch ein schlechtes Gewissen.

    Natürlich ist es eine Sauerei, bei Arztterminen sollte es primär um Dringlichkeit gehen. Ist dennoch ein nice-to-have und werden viele gerne in Anspruch nehmen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das Risiko, als "Berufspatient" zu enden, der mit diffusen Störungsbildern von Klinik zu Klinik wandert, ist als Privatpatient deutlich höher.

    Das stimmt, das ist ein großes Risiko als Privatpatient. Ist aber vielleicht dennoch angenehmer als deutlich später behandelt zu werden. Und im Zweifel kann man sagen, dass man eine Behandlung ablehnt.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Also: ich habe keine Chefarztbehandlung, auch kein Einzelzimmer und so. 1) Ersteres hätte ich nicht bekommen und wollte sowieso nicht: ich will lieber jemanden, der jeden Tag den Job macht, 2) Zweiteres: entweder ist ein Zimmer frei oder nicht. Da bringt es mir nichts, dass ich es haben _könnte_.

    Da stimme ich absolut zu. Außerdem - als ich mitten in der Nacht einen Notkaiserschnitt hatte, hätte man ja bei Chefarztbehandlung auch nicht gewartet, bis der gekommen wäre, denn das hätte mein Kind wohl nicht überlebt... Ich hätte in dem einzigen wirklich brenzligen Fall, den ich hatte, also auch nichts davon gehabt.


    Und zu den Zimmern: Meine Kinder kamen jeweils auf die Welt, als es grad besonders "voll" war (also gerade besonders viele Kinder geboren wurden). Manche hatten ein Einzelzimmer beantragt, wo dann auch der frisch gebackene Vater hätte schlafen können. Davon kam jeweils eine Familie in mein Zimmer (Doppelzimmer, wo ich also schon drin war) und guckten mich entsetzt an, weil ich ja nun schon da war mit meinem Baby und sie das Zimmer nicht für sich hatten und der Vater wieder gehen musste...

    • Offizieller Beitrag

    Nur am Rande: ich glaube, wir sind die letzte Generation des aktuellen Krankenversicherungssystems. Es wird nicht anders gehen können, als dass sich eine Menge ändern muss. Insbesondere Corona wird die Kassen enorm belasten, sobald der Staat aufhört, guter Samariter zu spielen, die Krankheitskosten bis ins Alter hinein sind stetig steigend, sowieso wenn Menschen länger immer länger arbeiten. Ohne bösartig falsche Krankmeldungen zu unterstellen: nur, weil man länger lebt, heißt es nicht, dass die Leiden der Wohlstandsgesellschaft erst später auftauchen werden: Rückenleiden, Komorbiditäten von Übergewicht, usw...
    ach, ... und die Pflegeversicherung.

    das ist jetzt wirklich OT, aber ich rechne mit baldiger Erhöhung der Kostendämpfungspauschale ("Ach, euch geht es so gut, liebe Beamten, alle anderen hatten während Corona Probleme" (spoiler: stimmt, erhöht trotzdem meine Kosten)), Kürzung einzelner Leistungen (insbesondere im GKV-Bereich -> Einfluss auf die Beihilfe), Erhöhung der PKV-Beiträge/Anteile wie weiter die Pflegeversicherung (und ja, es wird auch die Eltern betreffen), ...

  • bekommt man auch mehr/schneller/höherwertige Leistungen

    mehr - ja

    schneller - nein

    höherwertig - vielleicht, aber ist höherwertig auch von mehr Nutzen, manchmal frage ich mich das.


    Alleine der Aufwand nervt mich. Ich wäre lieber GKV versichert mit Privater Zusatzversicherung, aber sehe auch nicht ein, den Beitrag alleine zu entrichten.

  • schneller - nein

    Laut Studien bekommen PK-Versicherte schneller einen Facharzttermin, mag ja bei dir individuell anders sein, in der Masse sind da PK-Versicherte deutlich im Vorteil.

    Wenn es nicht von mehr Nutzen ist, kannst du die Leistung ja ablehnen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Natürlich ist es eine Sauerei, bei Arztterminen sollte es primär um Dringlichkeit gehen. Ist dennoch ein nice-to-have und werden viele gerne in Anspruch nehmen.

    Also mal ganz ehrlich. Wir mit der privaten Krankenversicherung zahlen uns dumm und dämlich und es wird ständig mehr abgerechnet für die gleiche Unterschungsleistung.

    Ich bestehe auf Privilegien, schließlich zahle ich mehr Geld.

    Wenn ihr ins Restaurant geht und für einen Hauptgang 25 Euro zahlt und andere dafür 13 Euro, dann erwartet ihr für die 25 Euro schließlich auch ein besseres Essen.

    Selbstverständlich steht mir eine Vorzugsbehandlung vor als Privatpatient, wo ist denn sonst der Sinn mehr Geld zu zahlen?

    Das Ansinnen mehr Geld zu zahlen und die gleichen Leistungen dafür zu wollen kann doch wirklich nur von Lehrern kommen...

  • Scherzkeks... :) In dem thread geht es um jemanden, der GERADE NOCH die Altersgrenze von 41 Jahren und 364 Tagen schaffen wird. Also kein 25jähriger. Und auch wenn der TE sich nicht mehr meldet, kann man zumindest die Eventualitäten aufmachen, dass er /sie ein oder mehrere Kinder hat.
    und sagen, dass man bestimmte Sachen berücksichtigen muss (eigener Gesundheitsstatus, derjenige der Kinder, Beihilferegelungen), ist nunmal wichtig, weil sie relevant sind.

    Meine Kinder waren immer bei meinem Mann in der Familienversicherung versichert und haben uns gar nichts gekostet. Sie waren halt nicht Privat versichert, sondern in der gesetzlichen. Aber ich glaube, ich bin eine der wenigen hier, die mit keinem Beamten verheiratet sind. Und ja, er verdient natürlich mehr, als ich mit meinen A12 und deshalb geht das.

  • Aber die hat man ja nicht automatisch? Die muss man ja vertraglich festlegen und entsprechend höher ist der Tarif?


    Ich habe schon erlebt, dass ich als Notfall bzw. eiliger Fall (Schwangerschaft) ins Krankenhaus kam und das KH hat später automatisch mit Chefarztbehandlung abgerechnet, obwohl ich keine habe im Vertrag und keine wollte. Sie haben die Rechnung zurückgenommen (ich hatte auch nichts unterschrieben).

    Man bekommt nie den Chefarzt. Es ist dann ein Oberarzt, der das angeblich genauso gut macht und ihn vertritt. Ging mir schon öfter so. Der Chefarzt hat auch nicht rund um die Uhr Dienst. Kann man sich sparen. In BaWü muss man monatlich 22 € an die Beihilfe zahlen, damit man das im Falle des Falles überhaupt gezahlt bekommt. Es ist dann doch "nur" der Oberarzt, der einen behandelt. Man bekommt die Chefarztrechnung und ärgert sich. Habe mal einen thread dazu aufgemacht. Die 22€ zahle ich nicht, habe das nicht abgeschlossen. Ich kam aus Bayern, da war das nicht so und konnte das nach einmaliger Ablehnung nicht mehr ändern. Will ich auch nicht. Aber alle anderen haben das angeblich.

  • Wenn ihr ins Restaurant geht und für einen Hauptgang 25 Euro zahlt und andere dafür 13 Euro, dann erwartet ihr für die 25 Euro schließlich auch ein besseres Essen.

    Hier geht es aber um Gesundheit, die sollte nicht vom Geldbeutel abhängen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich würde auch in die GKV wechseln, wenn es nicht so irre teuer wäre. In der GKV wurde immer alles bezahlt, nie gab es Probleme. Jetzt bleibe ich ständig auf Kosten sitzen, weil die Beihilfe überflüssig findet, was auf dem Rezept steht. Ständig werden sinnlose Ultraschalls gemacht "wenn sie schoma da sind, wegen dem kleinen Zeh, dann schalle ich die Nasennebenhöhlen gleich mit". Dann muss man natürlich immer alles 3,5-fach abrechnen, weil ist ja so schönes Wetter heute. Der doppelte Aufwand mit zwei verschiedenen Formularen für mich und die Kinder ist zum brechen! Ich bin aus Gründen kein Steuerberater geworden. Die App funktioniert nicht richtig, alles muss man 3xscannen, inzwischen drucke ich wieder Formulare aus. Briefmarken drauf, kopieren, abheften... Reklamieren, irgendwas nicht wiederfinden:explodier:


    Und Chefarzt, wer ist das? Dr. Brinkmann? Nie gesehen, muss man eh extra zahlen.


    Und wie bekommt man eigentlich eine Mutter-Kind-Kur oder Reha, geht das überhaupt als Privatpatient?

  • Das Ansinnen mehr Geld zu zahlen und die gleichen Leistungen dafür zu wollen kann doch wirklich nur von Lehrern kommen...

    Die PKV ist für Beamte deutlich günstiger als die GKV.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich würde auch in die GKV wechseln, wenn es nicht so irre teuer wäre. In der GKV wurde immer alles bezahlt, nie gab es Probleme. Jetzt bleibe ich ständig auf Kosten sitzen, weil die Beihilfe überflüssig findet, was auf dem Rezept steht. Ständig werden sinnlose Ultraschalls gemacht "wenn sie schoma da sind, wegen dem kleinen Zeh, dann schalle ich die Nasennebenhöhlen gleich mit". Dann muss man natürlich immer alles 3,5-fach abrechnen, weil ist ja so schönes Wetter heute. Der doppelte Aufwand mit zwei verschiedenen Formularen für mich und die Kinder ist zum brechen! Ich bin aus Gründen kein Steuerberater geworden. Die App funktioniert nicht richtig, alles muss man 3xscannen, inzwischen drucke ich wieder Formulare aus. Briefmarken drauf, kopieren, abheften... Reklamieren, irgendwas nicht wiederfinden:explodier:


    Und Chefarzt, wer ist das? Dr. Brinkmann? Nie gesehen, muss man eh extra zahlen.


    Und wie bekommt man eigentlich eine Mutter-Kind-Kur oder Reha, geht das überhaupt als Privatpatient?

    Vor den unnötigen Ultraschalls wirst du doch sicher gefragt, ob du sie möchtest. Dann sag doch einfach nein.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Bin ja in der GKV, leider ohne Zusatzversicherung weil ich die nicht mehr kriege, aber ich vermisse nicht wirklich was. Wenn ich unbedingt in eine Privatklinik will oder ein Einzelzimmer will, dann zahle ich halt die Mehrkosten aus eigener Tasche.


    Was ich mir allerdings wünsche würde, dass es für Menschen die nicht in die PKV können oder wollen überall eine pauschale Beihilfe gibt.

  • Laut Studien bekommen PK-Versicherte schneller einen Facharzttermin, mag ja bei dir individuell anders sein, in der Masse sind da PK-Versicherte deutlich im Vorteil.

    Wenn es nicht von mehr Nutzen ist, kannst du die Leistung ja ablehnen.

    Das kommt auf die Ärzt*innen an. Viele sagen, dass sie da keine Unterschiede machen. Dabei bekommen sie für Kassenpatienten zum Quartalsende oft kein Geld mehr, weil es da feste Sätze gibt. Für Ärzte ergibt es also durchaus Sinn, so zu verfahren. Gerecht ist das nicht, von mir aus kann man das System gerne neustrukturieren.

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