Kanzlerkandidatur

  • Erzähl das den 25 % der arbeitenden Bevölkerung, die im Niedriglohnsektor herumkrebsen. Noch höher ist deren Anteil nur in Ländern wie Lettland oder Rumänien.


    Vor allem Armut verteilt sich auf mehr Schultern. Für den angeblichen "Leader" der EU ist das eine Schande.

    Das hat aber nichts mit Einwanderung zu tun. Wer den Niedriglohnsektor reduzieren möchte, muss erst recht mindestens die SPD wählen, weil nur die linkeren Parteien z.B. den Mindestlohn erhöhen möchten. CDU/CSU, FDP und AfD sind in der Hinsicht nur für "Weiter so" bzw. die AfD für eine Abschaffung des Mindestlohns, was den Niedriglohnsektor eher vergrößert als verkleinert.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Was denkst du denn, wer vor allem im Niedriglohnsektor arbeitet? Klar sind da Migranten deutlich überrepräsentiert. Es war halt leider ein Märchen, dass Deutschland gut ausgebildete Fachkräfte ins Land holt. Versteh mich bitte nicht falsch, ich gebe nicht den Leuten die Schuld sondern der Politik. Und streich bitte das "auch" in deinem Satz, noch beschissener stehen diesbezüglich nur ein paar wenige osteuropäische Länder da.

    Also wenn es weniger Migranten gäbe, dann gäbe es keinen Niedriglohnsektor?! Wo ist da die Logik? Angebot und Nachfrage funktionieren auf dem Arbeitsmarkt so gut wie gar nicht, falls du meinst, dass die Löhne im NLS steigen, wenn es weniger Arbeitskräfte gibt. Ansonsten müssten Pflegekräfte, Erzieher und Co. deutlich besser verdienen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Noch weniger kann ich verstehen, dass ein Grundschullehrer es traurig findet, wenn man es nicht gut findet, dass Menschen in "nützlich" und "nicht nützlich" eingeteilt werden

    Der Idealismus ist ja schön und gut. Vorallem kann man damit sich mit Idealismus immer schön einfach moralisch über andere stellen. Wie Antimon ja schon zur Genüge ausgeführt hat, ist in der Realität aber wenig Platz für solchen Idealismus.

    Wenn Deutschland immer weniger für seine eigenen Interessen kämpft (und dazu zählen die gezielte Zuwanderung von nützlichen Fachkräften und das Verhindern eines Brain Drains und/oder der Abwanderung des Reichtums), dann kämpft letztendlich niemand mehr für unsere Interessen.

  • Wenn Deutschland immer weniger für seine eigenen Interessen kämpft (und dazu zählen die gezielte Zuwanderung von nützlichen Fachkräften und das Verhindern eines Brain Drains und/oder der Abwanderung des Reichtums), dann kämpft letztendlich niemand mehr für unsere Interessen.

    Bei der Zuwanderung von Fachkräften stimme ich dir zu, aber wie soll D verhindern, dass der "Reichtum" abwandert?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Klar lässt sich der Niedriglohnsektor abbauen, wenn der Mindestlohn kräftig angehoben wird. Für unverzichtbare Berufe wird sich die Beschäftigtenzahl auch nicht reduzieren.


    Bei der nächsten Wirtschaftskrise wird dann ein großer Teil des heutigen Niedriglohnsektors bei starker Mindestlohn Anhebung in die Arbeitslosigkeit verabschieden.


    Das Recht auf Asyl ist fantastisch, aber der Pullfaktor das in Deutschland zu suchen ist schon sehr hoch. Bei einer stark wachsenden Weltbevölkerung knallt es irgendwann, wenn Europa keine kontrollierte Einwanderung geregelt bekommt.

    Das wir nicht noch viel mehr Zuwanderung bekommen haben, ist leider den Buhmännern wie Orban und Kurz zu verdanken und nicht der Tatkraft der Groko.

  • Bei der Zuwanderung von Fachkräften stimme ich dir zu, aber wie soll D verhindern, dass der "Reichtum" abwandert?

    Ein erster Schritt wäre es zum Beispiel nicht mehr die höchsten Steuern und Abgaben der Welt zu haben (OECD-Länder, Link). Da wird es mir immer wieder schwindelig, wenn so viele Parteien NICHT Steuern und Abgaben senken wollen, sondern im Gegenteil eher noch erhöhen wollen. Wir haben viel zu viel Geld durch Steuereinnahmen. Es wird einfach nur völlig ineffizient und inkompetent eingesetzt.


    (Ja ja, anekdotisch und so) Ich sehe das ja sogar in meinem Freundeskreis schon. Die drei Menschen, die die intelligentesten und wertvollsten Menschen für unsere Wirtschaft sind, die ich persönlich kenne, sind entweder bereits ausgewandert oder werden das in absehbarer Zukunft tun. Einer wohnt jetzt schon auf Malta, weil er dort denselben Job remote machen kann, aber nicht die Hälfte seines Geldes einfach abgenommen bekommt. Die beiden anderen werden in die Schweiz ziehen, sobald es familientechnisch möglich wird.
    Und das sind alle keine Menschen aus Gutverdiener-Familien. Die haben sich ihr Lebenlang den A aufgerissen und sehen dann, wie der Staat einfach herkommt und ihnen die Hälfte ihres verdienten Geldes raubt.


    Wenn

  • Bei der nächsten Wirtschaftskrise wird dann ein großer Teil des heutigen Niedriglohnsektors bei starker Mindestlohn Anhebung in die Arbeitslosigkeit verabschieden

    Soweit waren wir auch schon. Das ist ein Märchen, welches sich durch nichts belegen lässt.

  • Klarstellung:

    Ich meine mit Migranten akute Flüchtlinge.

    Du offenbar Menschen mit Migrationshintergrund (die hier schon arbeiten dürfen).

    Richtig so?

    Du hast recht, es geht irgendwie um beides. Und das staatlich verordnete Lohndumping geht auf Gerd Schröder zurück. Lustigerweise wird ja bezüglich einer linken Bundesregierung "befürchtet", die könnten als erstes mal - Gott bewahre! - den Mindestlohn anheben und zack steigt die Arbeitslosenquote. In Wahrheit ist das Konzept "Minijob" für kein Geld und ohne Qualifikation eine linke Erfindung. Nur hat Schröder sich damals wenigstens was überlegt. Versuch macht kluch und so. Nach all den Jahren hätte es an der Stelle aber dringend eine Kurskorrektur gebraucht und die gab es nicht. Auch nicht unter der Regierungsbeteiligung einer SPD. Zusammenfassend kann man wohl sagen, die einen haben die Migrationspolitik verkackt, die anderen die Arbeitsmarktpolitik. Schlechte Kombination. Also vielleicht doch die Linken in die Bundesregierung? Die hatten ja noch nie Gelegenheit zu verkacken.

  • Bei der nächsten Wirtschaftskrise wird dann ein großer Teil des heutigen Niedriglohnsektors bei starker Mindestlohn Anhebung in die Arbeitslosigkeit verabschieden.

    Warum? Werden diese Berufe dann nicht mehr benötigt? Man sollte bedenken, dass gerade ärmere Menschen ihr zusätzliches Einkommen ausgeben werden und dadurch auch wieder Jobs schaffen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Und das sind alle keine Menschen aus Gutverdiener-Familien. Die haben sich ihr Lebenlang den A aufgerissen und sehen dann, wie der Staat einfach herkommt und ihnen die Hälfte ihres verdienten Geldes raubt.

    Niemand wird vom Staat beraubt oder wo genau wird beim Steuerzahlen oder Nicht-Steuerzahlen Gewalt angewandt? Die Menschen, die viele Steuern zahlen, verdienen auch sehr gut und haben von Bildungseinrichtungen profitiert, die von Steuern finanziert werden. Und sie sind nach Steuern immer noch wohlhabend. Wer soll denn sonst die Ausgaben des Staates finanzieren, wenn nicht die, die viel Geld haben? Die Armen?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Niemand wird vom Staat beraubt oder wo genau wird beim Steuerzahlen oder Nicht-Steuerzahlen Gewalt angewandt?

    Was passiert denn, wenn man einfach keine Steuern zahlt (Schlupflöcher mal außenvor gelassen)? Genau, Steuern und sonstige Abgaben werden letztendlich eingetrieben unter Androhung von Gewalt. "Wenn du nicht zahlst, schmeiße ich dich in meinen Keller und lasse dich erst raus, wenn du zahlst!"


    Wer soll denn sonst die Ausgaben des Staates finanzieren, wenn nicht die, die viel Geld haben? Die Armen?

    Völlig am Punkt vorbei und daher kein Argument. Natürlich sollte jemand mit größerem Einkommen mehr zahlen, als jemand mit geringerem Einkommen. Allerdings muss der Staat die Höhe der Abgaben legitimieren. Die Ineffizienz durch die Steuergelder aus dem Fenster geworfen werden trägt zu dieser Legitimation jedenfalls nicht bei.

    Ganz vereinfachte Rechnung: Wenn wir die höchsten Abgaben aller OECD-Länder haben, kann ich das ausschließlich als legitim ansehen, wenn wir auch das beste Gesundheitssystem, die best-ausgestatteten Schulen, die best-ausgebaute Infrastruktur, etc. pp. aller OECD-Länder haben. Eben das, wofür diese Abgaben aufgewandt werden sollen. Das ist aber mitnichten der Fall.


    Zusätzlich dazu ist es einfach eine Realität, dass Reichtum und Leistungsträger wegfließen, wenn sie woanders auch einen ähnlichen Standard vorfinden, aber ihr eigener Lebensstandard deutlich steigt, da sie plötzlich weniger Geld abgenommen bekommen.

  • Nachtrag zu meinem Beitrag 654 und dem traurigen Smily von Lindbergh:

    Noch weniger kann ich verstehen, dass ein Grundschullehrer es traurig findet, wenn man es nicht gut findet, dass Menschen in "nützlich" und "nicht nützlich" eingeteilt werden.


    *kopfschüttel*

    Falls es Dir ein Trost ist: Den Sinn hinter Lindberghs Smileys sucht so mancher hier vergebens...

  • Was darf Satire? Die Grünen sind auch ganz sicher sehr weit von "ganz weit in der linken Ecke" entfernt oder wo siehst du stramme Linksextremisten bei den Grünen?

    So pauschal würde ich das nicht sagen. Der Kampf Fundis gegen Realos ist im Moment doch eher nur unterm Deckel.

    Es gibt ja nicht umsonst den Begriff Wassermelonenpartei - außen grün, innen rot. ;)


    Klar lässt sich der Niedriglohnsektor abbauen, wenn der Mindestlohn kräftig angehoben wird. Für unverzichtbare Berufe wird sich die Beschäftigtenzahl auch nicht reduzieren.

    Hebt man den Mindestlohn zu stark an, bekommt man aber auch Probleme. Firmen setzen dann stärker auf Automatisierung und Self-Service der Kunden. Dann liegt bei McDonald's ein Tablet zum Bestellen und dir wird das Essen nur noch hingestellt. An der Hotelrezeption ist dann niemand mehr, usw. Firmen werden da unglaublich kreativ, denn diese Arbeitsplätze erwirtschaften dann nicht mehr ihre eigenen Kosten. Da muss man ja nur mal nach Japan schauen, das Zuwanderung sehr ablehnend gegenüber steht, und in diese Mangelsituation an Arbeitskräften genau so hineinläuft wie wir. Da wird automatisiert, was das Zeug hält.


    Außerdem ist Arbeit nicht nur ein Zweck, um die Brötchen zu verdienen. Es gibt dem Tag auch Struktur, ist für viele sinnstiftend (trotz schlechter Bezahlung und Bedingungen) und mit einer sozialen Einbindung gekoppelt. Insbesondere Zuwanderer (egal welche), die in ihrem Heimatland nicht den klassischen Bildungsweg absolvieren (konnten), bekommen so oft einen Fuß in die Tür, um sich hier etwas aufzubauen. Das wäre dann teilweise weg.

  • Insbesondere Zuwanderer (egal welche), die in ihrem Heimatland nicht den klassischen Bildungsweg absolvieren (konnten), bekommen so oft einen Fuß in die Tür, um sich hier etwas aufzubauen

    Das klingt so romantisch. Dabei darf es aber auf keinen Fall bleiben und Arbeitgeber sind nun mal nur dann interessiert, anständige Löhne zu bezahlen, wenn sie qualifizierte Arbeitskräfte bekommen. Diese "Hauptsache die machen mal was" Idee ist falsch.

  • Das klingt so romantisch. Dabei darf es aber auf keinen Fall bleiben und Arbeitgeber sind nun mal nur dann interessiert, anständige Löhne zu bezahlen, wenn sie qualifizierte Arbeitskräfte bekommen. Diese "Hauptsache die machen mal was" Idee ist falsch.

    Romantisch ist es nicht, weil es nicht jeder von diesen Positionen nach oben schafft. Das wäre illusorisch, aber in meinen Augen das beste Modell, was uns zur Verfügung steht. "Fördern und fordern" ist das Stichwort, was aber leider nur auf fruchtbarem Boden gedeihen kann. Ein gewisser Bodensatz wird leider bleiben.

    Da wir in einigen Branchen einen Fachkräftemangel haben, sind viele Firmen sehr daran interessiert, Personal weiterzubilden. Dieses Angebot ist durch staatliche Angebote zu flankieren.

    Das ist bei uns im Förderschullehramt auch nicht anders. Seitdem der Mangel eklatant ist, macht man Geld locker für Weiterbildungen (also was längerfristiges mit qualifizierendem Abschluss).

    Wie in jeder Sache ist es eine Abwägung mit ihren Vorteilen, die man sich durch andere Nachteile erkauft.

  • Hebt man den Mindestlohn zu stark an, bekommt man aber auch Probleme. Firmen setzen dann stärker auf Automatisierung und Self-Service der Kunden. Dann liegt bei McDonald's ein Tablet zum Bestellen und dir wird das Essen nur noch hingestellt. An der Hotelrezeption ist dann niemand mehr, usw. Firmen werden da unglaublich kreativ, denn diese Arbeitsplätze erwirtschaften dann nicht mehr ihre eigenen Kosten. Da muss man ja nur mal nach Japan schauen, das Zuwanderung sehr ablehnend gegenüber steht, und in diese Mangelsituation an Arbeitskräften genau so hineinläuft wie wir. Da wird automatisiert, was das Zeug hält.

    McD ist ein schlechtes Beispiel, weil sie bereits über dem Mindestlohn zahlen und dennoch denselben Service wie früher bieten. Dass einige Arbeitsplätze durch Automatisierung wegfallen werden, wird auch mit dem aktuellen Mindestlohn oder sogar ohne Mindestlohn passieren, das sind halt die Schattenseiten der Digitalisierung.

    Wenn jemand von seinem VZ-Gehalt nicht leben kann und das ist insbesondere in Großstädten zunehmend der Fall, dann läuft was falsch.



    Außerdem ist Arbeit nicht nur ein Zweck, um die Brötchen zu verdienen. Es gibt dem Tag auch Struktur, ist für viele sinnstiftend (trotz schlechter Bezahlung und Bedingungen) und mit einer sozialen Einbindung gekoppelt. Insbesondere Zuwanderer (egal welche), die in ihrem Heimatland nicht den klassischen Bildungsweg absolvieren (konnten), bekommen so oft einen Fuß in die Tür, um sich hier etwas aufzubauen. Das wäre dann teilweise weg.

    Stimmt alles, sollte aber kein Grund für schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne sein. Hier im Forum würde auch sicher niemand für 6@ die Stunde unterrichten, nur weil man dann Struktur im Tag hat und eine sinnstiftende Tätigkeit.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Der Bodensatz ist seit 20 Jahren ziemlich stabil 25 % dick. Klingt nicht danach, als würde Angebot und Nachfrage schon alles irgendwie regeln.

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